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14.03.2015

Durch das Land der namenlosen Berge 15 - Im Reich der Tiger und Nashörner



Am nächsten Morgen erhalte ich ohne Probleme das Ticket von Tara Air. Bevor mich dann aber eine hübsche, aber strenge Polizistin zum Einchecken zulässt, muss ich ihr zunächst eine Passkopie präsentieren...
Zwar gibt es außer mir nur 4 andere Passagiere, die Sicherheitskontrolle hat aber durchaus internationalen Standard...
Bevor wir dann in die Maschine einsteigen, unterhalte ich mich mit dem 30-jährigen Chinesen Chuan Hu. Er hat drei Jahre für ein amerikanisches IT- Unternehmen gearbeitet und ist soeben nach Kanada ausgewandert. Doch bevor er sich dort in das Arbeitsleben stürzt, möchte er zunächst mal drei Jahre reisen...
In der Nähe von Simikot hat er mit einem chinesischen Hotelbesitzer aus Kathmandu versucht, den Fall eines verschollenen Landsmannes aufzuklären, der am Karnali mit dem Rad unterwegs war.

                                Vor dem Abflug aus Simikot



Schließlich dürfen wir uns dann aber an Bord begeben, wo wir kaum Abstand zum Cockpit des Piloten haben.


    Mit einer winzigen Maschine fliegen wir in das Tiefland

Als wir abheben, kann ich noch einmal Blicke auf die schneebedeckten Berge ringsum erhaschen. Was wir am Boden schon festgestellt hatten, zeigt sich auch aus der Luft mit großer Klarheit: Fast überall befinden sich Felder und Dörfer. Es gibt hier in Westnepal zwar noch viel Wald, aber unberührt ist davon sicher fast nichts mehr.
Erst als wir bereits kurz vor der Landung stehen, überfliegen wir ein großes, geschlossenes Waldgebiet: Die Hügel des Bardia Nationalparks, meinem nächsten Ziel.
In Nepalgunj, einer Stadt unweit der indischen Grenze schlägt mir die feuchte Hitze des Flachlandes entgegen. Eine Fahrradrikscha bringt mich zu einer Straßenkreuzung, wo mich eine Polizistin begrüßt  und meinem Fahrer gleich erklärt, dass nur die Hälfte des mit mir ausgehandelten Lohns angemessen ist, obwohl es sich ohnehin nur um einen kaum nennenswerten Betrag handelt...
Ich sitze dann einige Zeit lang bei ihren Kollegen, die sich darum bemühen, einen Bus für mich zu finden.                      
                
      Die nepalesische Polizei kümmert sich um mich

Bald haben die Uniformierten ein Gefährt gefunden, dass in meine Richtung fährt. Die Gegend ist zunächst sehr dicht besiedelt und wirkt mit ihren zahlreichen Unternehmen und Geschäften am Straßenrand ziemlich modern. Welch ein Kontrast zum Gebirge!

Zwar ist es eigentlich nicht sehr weit nach Bardia, da der Bus aber überall hält und häufig eine Pause einlegt, kommen wir nur sehr langsam voran. Irgendwann passieren wir die Grenze des Nationalparks und fahren durch weitläufige, schöne Wälder. Eine ganze Reihe von Straßensperren zeigt, dass es die Regierung offenbar ernst meint mit dem Schutz des Nationalparks, da die vom Militär besetzten Barrieren dazu da sind, den Wilderern das Handwerk zu legen.
Schließlich erreicht der Bus den kleinen Ort Ambasa, von wo eine 13 Kilometer lange Piste zum Dorf Thakudwara unmittelbar am Nationalparkrand führt. Ich bin kaum ausgestiegen, als schon ein grün in Rangertracht gekleideter Mann auf mich zu kommt. Madhu Pokhrel ist Besitzer der Nature Safari Lodge in Thakudwara, und wartet gerade auf Kunden die ebenfalls hier mit einem Bus ankommen sollen, sich aber verspätet haben.
Was Madhu von seinem Hotel und dem Park erzählt, hört sich für mich interessant an, daher beschließe ich spontan, einige Tage bei ihm zu verbringen, zumal der Preis für Unterkunft, Essen und Führer auch relativ günstig ist.
Da die anderen Kunden auch nach längerem Warten noch nicht eintreffen, lässt Madhu mich mit dem Moped zur Lodge bringen.

    Thakudwara ist ein tropisches Paradies


Die von tropisch, üppigem Grün eingefasste kleine Lodge gefällt mir gleich sehr gut. Man übernachtet hier in einfachen Bungalows die über Dusche und WC verfügen.

Das häufig der Strom ausfällt und es mitunter kein Wasser gibt, empfindet man kaum als störend, da die ruhige Atmosphäre des Ortes jeden Gast sich sofort wohl fühlen lässt.

                                                        Nature Safari Lodge

Nachdem ich mich eingerichtet habe, erkunde ich den Ort noch ein wenig. Es gibt hier insgesamt 16 Lodges, dennoch hat man das Gefühl, das der Ort vom Tourismus keineswegs überlaufen ist. Bardia ist zwar der größte Nationalpark im Tiefland Nepals, erhält aber bedingt durch seine abgeschiedene Lage im Westen, nur einen Bruchteil der Besucher seines bekannteren Cousins Chitwan. Dabei sind die Beobachtungsmöglichkeiten in Bardia ganz hervorragend, wie ich noch feststellen sollte...

Die Leute in Thakudwara sind sehr freundlich und das idyllische Dorf strahlt eine ruhige Atmosphäre aus, zumal es kaum Verkehr gibt.
Zurück in der Lodge sind auch die beiden jungen, sympathischen Schweizer Gäste eingetroffen. Abends sitze ich mit ihnen und dem Besitzer der Unterkunft im großen Speisesaal zusammen. Wir genießen dass gute Essen von Madhus Gattin Anitra, trinken kaltes Everest Bier und unterhalten uns gut. Dabei erfahren wir von Madhu viel über den Park und das Leben in Thakudwara. Da rasch erkannt wird, dass ich von der Wanderung im Gebirge ganz schön abgemagert bin, erhalte ich stets eine Extraportion Essen...
Das ruhige, abendliche Zusammensitzen sollte in der nächsten Zeit jeweils einer der Höhepunkte des Tages werden...
Meistens begebe ich mich mit dem 25- jährigen Führer Shiva zu Fuß in den Park. Obwohl es ja hier durchaus große, gefährliche Tiere gibt, trägt er lediglich einen Spazierstock als Bewaffnung, was mir sehr sympathisch ist...
Ohne Begleitung den Park zu erkunden ist allerdings verboten...
Stets sind wir bereits bei Sonnenaufgang am Parkeingang, wo wir den Eintritt bezahlen und uns in einem Buch eintragen, und durchstreifen dann bis zum Dunkel werden die vielfältige Landschaft Bardias. Dabei laufen wir jedoch keineswegs die ganze Zeit, sondern sitzen immer mal wieder für eine ganze Weile an viel versprechenden Beobachtungsplätzen.

              Shiva ist ein Meister im Aufspüren von Tieren

Obwohl man von Thakudwara aus nicht in die bewaldeten Hügel gelangt, die den Großteil des Parks ausmachen, ist die Landschaft doch sehr vielgestaltig. Weite, relativ lichte, entfernt an europäische Eichen erinnernde Salwälder, dschungelartige Galeriewälder an den Wasserläufen, hohe Grasbestände in Überschwemmungsbereichen und die weitläufige Flusslandschaft des Karnali und seiner Nebenläufe.      


                         Bardias abwechslungsreiche Landschaft


Das Futter für die "Touristenelefanten" wird aus dem Park geholt

                          Languren lassen sich oft beobachten


        Farbenprächtige Schmetterlinge sind häufig zu sehen


                                            Rhesusaffe


Hornvögel

Der Axishirsch ist eine von fünf Hirscharten in Bardia


Die Greifvögel des Parks zeigen meist wenig Scheu

Wildschweine sieht man relativ selten

Bardia ist auch ein Paradies für Wasservögel wie Ibisse

Eisvögel kommen in mehreren Arten vor 

Es gibt auch verschiedene Papageienarten


            Python in einem Baum am Nationalparkeingang

Während meiner Zeit in Thakudwara findet eines der bedeutendsten hinduistischen Feste statt. Da Shiva daran teilnehmen möchte, erkunde ich an drei Tagen auf eigene Faust den Wald. Der Nationalpark ist von einer Pufferzone umgeben, die frei betreten werden darf. Allerdings lasse ich es mir nicht nehmen, meine Streifzüge auch in den Nationalpark auszudehnen. Dabei sehe ich allerdings viel weniger als mit Shiva. Zum Einen, weil er natürlich die besten Beobachtungsplätze kennt, zum Anderen aber auch, weil ich die Pfade am Wasser meide um nicht aufzufallen oder gar von Rangern ertappt zu werden. Glüclicherweise wird der Bardia Nationalpark ziemlich gut überwacht. Daher gibt es seit einigen Jahren auch kaum noch Wilderei. Selbst die Bestände von so seltenen, und vor allem auf dem chinesischen Markt heißt begehrten Tieren, wie Nashörner und Tiger steigen.



           Morgenstimmung im Sal Wald der Pufferzone


               Zahleiche Spechtarten sind in Bardia zu Hause



Riesige Spinnennetze


                           Farbenprächtige Bewohnerinnen


                                        Bizarre Libelle

         Elefantenritte sind teuer

Während ich alleine in der herrlichen Natur Bardias unterwegs bin, tauchen meine Schweizer Freunde voll in die Atmosphäre des Lichterfestes ein, und sind zu Gast bei der Familie des Lodgebesitzers. Nach Einbruch der Dunkelheit ziehen zahlreiche Tanzgruppen von Haus zu Haus. Auch wir werden in das Geschehen in dem von Kerzen stimmungsvoll beleuchteten Garten der Lodge einbezogen.


                  Shiva und die Schweizer Roxanne und Tim

An einem Tag unternehmen wir eine gemeinsame Pirschfahrt mit Madhu Pokrels Geländewagen. Dabei kann man zwar größere Strecken zurücklegen, bekommt aber nicht unbedingt mehr zu sehen, als wenn man zu Fuß unterwegs ist. Daher belassen wir es dann auch bei der einen Fahrt.


Zu Fuß den Park zu erkunden, gefällt mir besser, als mit dem Auto

Mittags picknicken wir auf dem Steilufer oberhalb des Karnali, der sich als mächtiger Strom präsentiert. Bis vor kurzem gab es hier auch Flussdelphine, diese scheinen aber leider ausgestorben zu sein.


                                         Am Karnali

Eigentlich hatte ich vor, eine Wanderung durch den Park zu unternehmen und dabei im Zelt zu übernachten. Das Zelten im Park ist allerdings ziemlich unüblich, daher teuer und mit vielen zusätzlichen Genehmigungen verbunden. Dabei muss auch ein bewaffneter Ranger dabei sein...

Auf der Rückfahrt beobachten wir ein großes Rudel Axishirsche auf einer Lichtung in schöner, spätnachmittaglicher Stimmung.




                                            Axishirsche

Doch mein größtes Ziel in Bardia ist Nashörner, Elefanten und Tiger zu beobachten. Während wir häufig auf Fährten stoßen, ist mir zunächst das Glück nicht hold, während Tim und Roxanne schon bei ihrem ersten Ausflug in den Park einen Tiger und auch Nashörner beobachten konnten...


                                              Tigerfährte

Der beste Platz für Nashorn- und Tigerbeobachtungen ist eine bewaldete Uferböschung von der aus man einen guten Überblick über eine Wasserfläche hat, die mitunter von den Tieren überquert wird. Da dieser Platz natürlich allen Führern bekannt ist, finden sich manchmal bis zu 20 Leute gleichzeitig hier ein. Obwohl man meiner Meinung nach noch mehr zu Gesicht bekäme, wenn weniger Unruhe verbreitende Menschen da wären, gibt es auch so immer etwas zu sehen.

Eine Nashornmutter mit ihrem Jungen kann ich einige Male beobachten.



                                         Panzernashörner

Während ich auf den Tiger warte, habe ich aber auch Augen für die kleineren Dschungelbewohner...





Doch schließlich ist es soweit: Die Alarmrufe der Affen und Hirschen künden das Erscheinen seiner Majestät, des Dschungelkönigs an, und dann ist er da, ein einzelner Tiger der in aller Seelenruhe den Fluss überquert! Leider ist die große Katze zu weit entfernt für ein gutes Bild, aber auch so ist es ein tolles Erlebnis!


                             Der Tiger durchquert den Fluss

Ein nicht so schönes Erlebnis habe ich eines Nachts in meinem Zimmer. Schon seit einiger Zeit hatte ich etwas im Raum herumflattern gehört. Mir war klar, dass es sich dabei um eine Fledermaus handeln kann, hatte mir aber nichts weiter dabei gedacht. Unangenehm wird es nur, als das Tier irgendwann auf mir landet und mich in seiner Angst in die Hand beisst! Fledermäuse sind der Hauptüberträger der Tollwut, daher bin ich etwas besorgt. Glücklicherweise hatten ihre Zähne aber nur die Haut geritzt, so dass kein Blut geflossen ist....

Natürlich möchte ich nicht noch einmal gebissen werden, und schaffe es schließlich die Fledermaus nach draußen zu bugsieren.

            Mit ihren Zähnen durfte ich Bekanntschaft machen...

Da wir stets den ganzen Tag von Sonnenaufgang bis zum Dunkel werden unterwegs sind, erleben wir Bardia sehr intensiv. Besonders schön sind die Stimungen am frühen Morgen, wenn die Sonnenstrahlen den Dunst durchbrechen.



                                      Morgenstimmung

Immer wieder suchen wir den "Tigerplatz" auf. Einmal beobachten wir dort einen Sambarhirsch aus der Nähe. Der Sambar ist die größte Hirschart im Park.


                                               Sambarhirsch

    Typischer Ansitzplatz - Hier gibt es immer etwas zu sehen!





Manchmal sehen wir ein Sumpfkrokodil. Diese Reptilien werden nicht viel länger als 2,5 m, und sind daher eher harmlos. Es gibt hier auch Gangesgarviale mit ihren spitzen Schnauzen, die ich aber leider nicht zu Gesicht bekomme.

                                           Sumpfkrokodil



Schafstelze

Einige Male gelingt es mir auch noch Nashörner am "Tigerplatz" zu beobachten. Die Dickhäuter sind zwar keine Flusspferde, lieben das Wasser aber ebenfalls innig. Das indische Panzernashorn war in Bardia bereits ausgestorben, wurde aber 1986 mit Erfolg wieder eingebürgert. Während des Bürgerkrieges stand ihr weiteres Überleben auf Messers Schneide, aber seit 2009 steigt der Bestand langsam wieder.



                           Panzernashörner am Tigerplatz



                                                                Rhesusaffe

Als Shiva und ich eines Abends schon fast wieder den Nationalparkeingang erreicht haben, nehmen wir etwas am Rand der Piste wahr. Zunächst denke ich an einen Tiger, aber der Blick durchs Fernglas zeigt mir, dass dort ein Leopard sitzt! Zum Fotografieren ist es aber schon zu dunkel, und ohnehin verschwindet die gefleckte Katze fast im selben Augenblick im Wald. Zwar versuchen wir kurz sie ein weiteres Mal am Fluss aufzuspüren, aber ohne Erfolg.

Während wir schon einige Male die Spuren von Elefanten gesehen hatten, war es uns bisher noch nicht gelungen, die grauen Riesen zu beobachten. Dafür hat Shiva dann aber einen Geheimtipp: Hatti Sar, ein Gelände wo zahme Arbeitselefanten am Karnali gehalten werden. Nach Shivas Worten besucht dort häufig ein wilder Elefantenbulle in der Dämmerung seine angekettete Freundin.
Als wir uns dort einfinden, warten bereits eine ganze Reihe von Leuten auf das Schauspiel, unter anderem auch Tanzgruppen, die ihre Einnahmen aus dem Lichterfest für einen Ausflug ausgeben. Natürlich geht das nicht ohne die in Nepal übliche Dauerbeschallung aus fetten Boxen ab. Später sollten wir dann sogar noch zum "Parymobil" umgebaute Ochsenkarren sehen...
Wir genießen den malerischen Sonnenuntergang über dem Fluss.


                              Sonnenuntergang am Karnali

Ich rechne überhaupt nicht mehr mit dem Elefanten, aber im letzten Licht kommt der Bulle aus dem Wald und hält zielstrebig auf den an den Seiten offenen Stall zu, in dem seine Freundin angekettet ist.


      Der Elefantenbulle will seine zahme Freundin besuchen

Alle Schaulustigen ziehen sich rasch zurück und beobachten die Begegnung aus gebührendem Abstand, bis es bald endgültig dunkel ist.

An meinem letzten Morgen in Bardia, als Shiva und ich noch alleine am "Tigerplatz" sind, zieht eine der majestätischen Katzen auf eine Sandbank hinaus. Ich bin auf einen Baum geklettert und habe daher eine gute Fotoposition. Diesmal ist der Tiger auch nicht ganz soweit entfernt.


Meine zweite Tigerbeobachtung

Eine ganze Zeit lang, können wir die große Katze beobachten, die sich zeitweise sogar im Sand niederlässt. Schließlich verschwindet sie im hohen Gras, wir haben aber große Hoffnung, dass sie sich in unmittelbarer Nähe noch einmal zeigt. Inzwischen sind ein holländisches Paar und ihr Führer eingetroffen. Und tatsächlich, keine fünfzig Meter entfernt steckt der Tiger seinen Kopf aus dem Gras. Leider macht der andere Guide seine Kunden aber so geräuschvoll darauf aufmerksam, dass sich die Großkatze sofort wieder zurück zieht...
Später treffen wir Touristen, die uns erzählen, dass sie unmittelbar vorher ein Nashorn gesichtet haben. Wir setzen uns natürlich gleich dort an, haben aber mit den Nashörnern kein Glück. Dafür kommt ein Sumpfkrokodil angeschwommen, geht an Land und sonnt sich eine ganze Zeit lang in unserer Nähe.


                                        Sumpfkrokodil

Zwei Mungos laufen auf uns zu und kommen so sehr nah an uns heran.



                                                Mungo

Die zehn Tage in Bardia sind wie im Flug vergangen. Da es mir hier sehr gut gefallen hat, nehme ich mit schwerem Herzen Abschied. Eigentlich hatte ich vor, mit dem Bus nach Kathmandu zu fahren, aber meine Schweizer Freunde schlagen vor ein Auto zu mieten und sich die Kosten dafür zu teilen. Da ich den Beiden damit sehr helfe, willige ich ein, und wir reisen auf diese komfortable Art zurück in die Hauptstadt. Ich bin positiv überrascht, dass es im Terai Tiefland Nepals doch noch recht viel Wald gibt, da ich befürchtet hatte, dass der größte Teil davon schon längst für Anbauflächen gerodet wurde.

Obwohl wir recht zügig fahren, kommen wir dann aber doch erst gegen 21 Uhr in Kathmandu an. Wir  steigen in einem Hotel in Thamel ab, wo ich schon in den ersten Tagen mit Bernd war und bekommen sogar noch etwas zu essen...
In einem Internetcafé erfahre ich am nächsten Morgen, dass Bernd noch 5 Tage nach unserer Trennung bis zur Piste bei Kolti gewandert ist. Von dort hat er dann tatsächlich noch weitere 5 Tage zurück in die Hauptstadt benötigt, so dass er keinen großen Zeitpuffer mehr vor seinem Abflug hatte...
Ich nutze die letzten beiden Tage um mich ein wenig in Kathmandu umzuschauen.



Hindutempel am Durbar Square

                                           In Kathmandu

Während ich in einem Café oberhalb eines Platzes sitze, lerne ich Hugo, einen jungen Franzosen kennen. Er ist Journalist und arbeitet an einer Geschichte über die tibetischen Flüchtlinge in Nepal.

Spontan beschließen wir mit zwei weiteren Leuten, die Hugo ebenfalls gerade erst kennen gelernt hat, uns das Taxi zum buddhistischen Kopan Kloster außerhalb der Stadt zu teilen.
350 Mönche leben hier, aber auch zahlreiche Leute aus dem Westen nehmen an verschiedenen, von dem Kloster angebotenen Seminaren teil.

                            Das buddhistische Kopan Kloster


           Die Klöster liegen malerisch außerhalb der Stadt

Es gelingt Hugo einen englischsprachigen, tibetisch stämmigen Mönch zu einem Interview zu bewegen, an dem ich teilnehmen darf.

Seitdem Nepal ein enger Verbündeter Chinas geworden ist, wird jeglicher aufkeimender Protest der Tibeter schon im Keim erstickt. Insgesamt stellt sich die Situation der Tibeter im Land als ziemlich traurig da.

                      Abend am Stadtrand von Kathmandu

Nach einem Abend in einer urigen Kneipe, in der dickflüssiges, warmes Hirsebier aus Holzkrügen getrunken wird, und anschließendem Billard im Irish Pub "Tom und Jerry" heißt es am nächsten Tag für mich nach zwei Monaten Abschied von Nepal zu nehmen.



2 Kommentare:

  1. Wieder einmal ganz tolle Tierfotos!!
    lg Christine

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  2. Vielen Dank! Allerdings wäre mit einem besseren Objektiv sicher mehr dabei herausgekommen...

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