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23.09.2018

Durch die Wildnisse Skandinaviens 19 - weglose Weiten im Anarjokka Nationalpark



Auf dieser Etappe beginnt der wohl anspruchsvollste Teil meiner Skandinavienwanderung, die weitgehend weglose, etwa 300 Kilometer lange Durchquerung der Anarjokka und Lemmenjoki Nationalparks, im Grenzgebiet von Norwegen und Finnland.


Am nächsten Morgen ist alles von einer dicken Raureifschicht eingehüllt und es ist noch neblig. Sehr bald verlasse ich die Straße am Rand Kautokeinos und bin ein wenig verwirrt. Es gibt hier eine Menge Fahrspuren die die Quads hinterlassen haben, die aber häufig schon nach kurzer Zeit enden. Wie auch immer, einstweilen bin ich ganz froh über die Wege, da die Vegetation hier überraschend dicht ist!
Mein Rucksack fühlt sich ziemlich schwer an, da ich gestern Proviant für 15 Tage eingekauft habe! 
Die etwa 300 fast ausschließlich weglosen Kilometer bis weit nach Finnland hinein stellen eine große Herausforderung für mich dar, auf die ich schon sehr gespannt bin. 
Ich stoße bald auf Markierungen, die zu einem Aussichtshügel führen, von wo der Blick über den flächenmäßig ziemlich ausgedehnten 4000- Einwohner Ort Kautokeino schweift.
In diesem bedeutendsten Sami Ort, kann man beim Einkaufen ältere Leute treffen, die noch die traditionelle, blau-rote Tracht tragen, ansonsten unterscheidet sich Kautokeino nicht sehr von anderen norwegischen Orten.


                                                   Unterwegs zu einem Aussichtspunkt 

Bald lichtet sich der Nebel und ein weiterer warmer, sonniger Septembertag entfaltet sich. 

                                                                    Morgendunst

Obwohl ich keinem Menschen mehr begegne, folge ich heute überwiegend noch den Fahrspuren der Quads. Manchmal nehme ich aber auch eine weglose Abkürzung, die mich meist durch trockenen, sandigen Birkenwald führt, in dem ich einfach voran komme. In den Moorsenken sieht das natürlich etwas anders aus! Obwohl Kautokeino nicht weit entfernt ist, stoße ich hier weder auf Zäune noch auf Rentiere!
Gegen Mittag ist es so warm, dass ich im T-Shirt laufen kann. Mücken und Libellen genießen ebenfalls die Sonne!


                                      Nach einer Frostnacht


                                    Heideähnliche Landschaft


                                   Fahrspuren in trockenen Birkenwäldern

Am Nachmittag gelange ich an ein altes, verlassenes Holzhaus, in dessen Umgebung offene Grasflächen noch immer das ehemalige Weideland anzeigen. Ein guter Platz zum Zelten! Als ich auf einem Spaziergang später noch ein wenig die Gegend erkunde, entdecke ich ein weiteres Haus, was offenbar noch als Wochenend/ Urlaubsdomizil genutzt wird. 


                                    Wer hat hier einst gewohnt?


                                        Abendspaziergang

Während ich vorm Zelt meine Spaghetti esse, fliegen Singschwäne laut rufend vorbei. Erinnerungen an meine erste Wanderung in diese Gegend im Jahr 1992 werden wach, an dem ich diese majestätischen Vögel zum ersten Mal in der Wildnis beobachten konnte.
Als die Sonne untergeht fällt die Temperatur schlagartig um mindestens 10 Grad, keine Frage, dass eine weitere Frostnacht bevorsteht!
Gegen 1 Uhr werde ich wach und schaue aus dem Zelt. Ich kann kaum meinen Augen trauen, als ich grüne und violette Schleier über den Himmel tanzen sehe, Polarlichter! Rasch ziehe ich mir meine Daunenjacke über, baue mein Stativ auf und mache Fotos von dem Schauspiel. Es ist nicht besonders dunkel, da ein 3/4 Mond die klare Nacht erhellt. Allzu lange halte ich es aber nicht draußen aus, da es kräftig friert....


                                                        Polarlicht

Obwohl ich meine Schuhe im Innenzelt verstaut hatte, sind sie am nächsten Morgen hart gefroren, aber es gelingt mir dennoch ohne große Probleme sie anzuziehen....


                           Nach einer frostigen Nacht

Nebelschwaden wabern umher, aber es scheint wieder ein schöner Tag zu werden. Nach etwa fünf Kilometern endet der letzte ATV- Weg an fünf verstreuten Häusern, die offenbar von den Sami im Winter genutzt werden. Danach erwartet mich für die nächsten 6 Tage nur noch weglose Wildnis in der ich keinen Menschen treffen werde! 


Morgendunst

Oberhalb einer Seenkette wandere ich durch lichte Birkenwälder und mit Minihügeln durchsetzte Sümpfe. Obwohl das Gelände nicht wirklich schwer ist, komme ich nur langsam voran. Bald merke ich, dass die beste Route immer über die trockenen Hügel verläuft, dagegen meide ich die Täler so weit wie möglich. Die Bäche sind hier meist ziemlich tief und es gibt kaum steinige Furten, wie im Gebirge, daher muss ich mitunter relativ lange nach guten Überquerungsstellen suchen. 
Schon seit einiger Zeit steuere ich eine Kette von baumlosen Hügeln über 500 Meter Höhe an und steige langsam aufwärts.

                                      Herbstfarben

Aufstieg zu baumlosen Fjellhöhen

Zwar komme ich hier oben insgesamt schneller vorwärts, aber obwohl die Landschaft aus der Entfernung ziemlich flach wirkt, ist sie doch von zahlreichen Tälern durchzogen, weshalb ich viel Auf- und Ab steige. Der Himmel ist jetzt zwar bedeckt aber recht freundlich, allerdings weht ein ständiger, scharfer, kalter Wind.
Ich bin überrasch, dass ich keine Rentiere oder deren Spuren mehr sehe, obwohl die dicken, weißen Flechtenteppiche sicher eine ideale Nahrung für die Hirsche darstellen. 
Diese unendlich wirkende Weite zu durchstreifen, gibt mir ein sagenhaftes Gefühl von Freiheit!

                                   Unendliche Weiten

Bündel von Sonnenstrahlen durchdringen die Wolken

Als sich gegen Abend die Sonne doch noch einmal durchsetzt, erstrahlt die Landschaft in warmen Herbstfarben, wunderschön!




Herbstfarben im Abendlicht

In einem felsigen Tal gelingt es mir, einen halbwegs windgeschützten Lagerplatz zu finden.
Auch am nächsten Morgen lässt der schneidende Wind nicht nach. Verbunden mit den lediglich 4 Grad Außentemperatur sind das ziemlich kalte Verhältnisse. Ausser Daunenjacke und Sturmhaube ziehe ich meine ganze Kleidung an...
Bei einer Bachüberquerung auf glitschigen, algenbewachsenen Steinen ist hohe Konzentration erforderlich, möchte ich nicht ein Eisbad nehmen...
Bald steige ich wieder ins weite Fjell auf, dass auch hier völlig unberührt erscheint. Für kurze Zeit lassen sich Sonne und blauer Himmel blicken, ansonsten ist es heute grau und ziemlich ungemütlich.




                           Unberührte Tundraweiten

Am Nachmittag wird die Landschaft komplexer, mit zahlreichen Seen, Birkenwäldern und Sumpfgebieten. Als ich einen Bach überquere, weist ein grün- weißer Pfahl darauf hin, dass ich die Grenze zum Øvre Anarjokka Nationalpark überschritten habe.
Dieser 1409 qkm große Park ist nicht über Straßen erreichbar und verfügt über keinerlei Infrastruktur, auch keine Wege. Wie ich ja festgestellt hatte, wirkt auch die weitere Umgebung sehr unberührt und würde sich optimal für eine Erweiterung anbieten. Bereits 1992 hatte ich zum ersten Mal diese weite Wildnis, aus Finnland kommend durchstreift, und hatte seitdem oft davon geträumt, hier eine große Durchquerung umzusetzen.
Anarjokka gilt als schwieriges Wanderterrain, nicht weil hier große Höhen und steile Gletscher warten, sondern die Gegend ist von riesigen Sumpfgebieten durchzogen. Ich bin gespannt, was mich erwartet...
Nachmittags ist es nicht nur grau, sondern regnet auch leicht, daher bin ich froh, als ich mein Lager aufschlage und im Zelt die dampfenden Spaghetti mich wieder aufwärmen!
Bisher ist es mir gelungen, die 20 Kilometer Tagessoll zu laufen, die ich benötige, damit mir nicht irgendwann das Essen ausgeht. 20 Kilometer sind auf Wegen ja nicht besonders viel, aber in wildem, weglosen Gelände mit schwerem Rucksack ist das etwas Anderes...
Am nächsten Morgen ist die Temperatur noch weiter gefallen und der heftige Wind lässt nicht nach. Heute laufe ich tatsächlich den ganzen Tag mit Daunenjacke unter meiner Regenkleidung und Sturmhaube...
Lockerer, niedriger Birkenbusch wechselt sich mit offenen, oft mit weißen Rentierflechten bewachsenen Flächen ab.

                                 Ein kalter, grauer Tag

Die Route die ich im Basecamp Kartenprogramm geplant hatte, weicht in einem Zick- Zack Kurs den größten Mooren aus, dennoch muss ich vier ausgedehnte Sumpfflächen überqueren. Dabei lerne ich schnell dass Bereiche mit Zwergbirken und Minihügeln, sogenannte Bülten, relativ einfach zu durchwandern sind, dagegen zeigt grünes Wollgras die nassen Bereiche an. Oft schwankt der Grund unter mir, als ob ich über ein Luftkissen laufe und einige Male schlage ich einen anderen Kurs ein, als mir der Untergrund nicht tragfähig genug erscheint. Aber irgendwie komme ich immer weiter, bin aber jedesmal froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Am Rand der Senken kann ich manchmal die dicken, braunen Torfschichten ausmachen, die aus unter Luftabschluss vermoderter Vegetation entstanden sind.
Ich sehe kaum Tiere, nur einige Male beobachte ich kleine Trupps von Singschwänen, für die die Moore von Anarjokka einer der wichtigsten Lebensräume Skandinaviens sind.


                            Weite Moorlandschaften

Dagegen komme ich in den trockenen, lichten Birkenwäldern gut voran. Stellenweise wächst hier sogar die eine oder andere versprengte Kiefer.


             Wenige Kiefern sind in den Birkenwald eingemischt

Eine besondere Herausforderung stellen die größeren Bäche dar. Sie sind stets von einem ausgedehnten, fast undurchdringlichen Weidengürtel eingefasst. Habe ich mich dann bis ans Wasser durchgekämpft, muss ich oft feststellen, dass das Gewässer zu tief zum durchwaten ist, und ich benötige eine Menge Zeit flachere Stellen zu finden...


       Fast undurchdringliche Weidengürtel säumen die Bäche


              Oft muss ich lange nach einer flachen Watstelle suchen

Am Nachmittag gelange ich wieder in weite, offene, konturlose Fjellbereiche, wo mich der Wind gnadenlos trifft. Als es dann auch noch zu regnen beginnt, würde ich am Liebsten mein Zelt aufschlagen, dazu ist es hier aber zu windig und ausgesetzt. Als ich schließlich einen halbwegs geschützten Platz im Lee eines Hügels finde, habe ich großes Glück, denn etwas später gießt es lange in Strömen, begleitet von heftigen Windböen.
Was für ein harter Tag!
Aber als ich mich im Zelt eingerichtet habe und meine heißen Nudeln genieße, können mir die tobenden Elemente erst einmal nichts mehr anhaben...
Während der Nacht hört der Regen auf und morgens ist es zumindest etwas wärmer, wenngleich der Wind sich noch immer nicht gelegt hat...

                          Ein halbwegs geschütztes Lager

Ich navigiere überwiegend mit dem Kompass, was nicht ganz leicht ist, in dem oft flachen, unübersichtlichen Gelände. Durch den Wind der letzten Tage haben die Birken schon die meisten Blätter verloren, was in Verbindung mit dem ständigen Grau eine Stimmung wie bei uns im November ergibt!


                    Die Birken haben die meisten Blätter abgeworfen

Schließlich beginne ich den Anstieg zum Noarvas, einem 536 Meter hohem Hügel, der normalerweise aus großer Entfernung bereits zu sehen ist. Heute kann ich mich zwar glücklich schätzen, als der Nebel auf dem Gipfelplateau etwas aufreisst, aber ich erinnere mich gut wie ich 1992 hier oben stand, und die Aussicht über die weite Wildnis genoss...

                                     Auf dem Noarvas

Auf meiner GPS-Karte ist eine Hütte eingezeichnet, die ich jetzt ansteuere. 1992 waren diese Hütten der Sami noch unverschlossen und boten eine nette Abwechslung zum Zelten. Aber als ich dort ankomme, ist die geräumige Hütte natürlich nicht auf...


                            Die Hütte ist  leider verschlossen

Als ich mein Lager schließlich im Birkenwald aufschlage, höre ich einige Male merkwürdige Geräusche, die am nächsten Morgen sogar unmittelbar aus der Nähe des Zeltes kommen. Zwar kann ich die Urheber nicht ausmachen, vermute aber dass es sich um Elche handelt, deren Brunftzeit wahrscheinlich begonnen hat...
Am nächsten Morgen geht es zunächst wieder lange durch den maximal fünf Meter hohen Birkenbusch bevor ich zu einem baumlosen Fjell aufsteige. Noarvas ist von hier gut zu sehen, aber schon ziemlich weit entfernt...

                                   Blick zurück zu Noarvas

Weit voraus sehe ich unter mir ein dunkelgrünes Band: Das Anarjokka Tal mit seinen Kiefernwäldern! Doch zunächst laufe ich noch lange Zeit durch die Hügel, parallel zu dem Flusstal.

                                               Unterwegs zum Anarjokka

Schließlich tauche ich jedoch langsam in den Waldgürtel ein und gelange schließlich in wunderschönen Kiefern- Birkenwald. Zwar wirken die Nadelbäume nach den ganzen Bonsai- Birken gigantisch, sind aber auch nur etwa 10 Meter hoch, obwohl oft sicher schon sehr alt, worauf die mit bis zu etwa 60 Zentimetern erstaunlich großen Durchmesser deuten.

                          Die Kiefernwälder des Anarjokka Tales beginnen

Ich schlage mein Lager an einem schönen, trockenen Platz unweit eines Baches auf, und breche dann zu einem Erkundungsgang auf.



                                  Lager im Kiefernwald

Schließlich stehe ich oberhalb des Anarjokka, der die Grenze zu Finnland bildet und hier in einer von goldenen Birkenwäldern umrahmten Schlucht fließt. Mein Plan ist den Fluss zu durchqueren und dann meine Wanderung auf der finnischen Seite fortzusetzen. Zwar ist der Fluss schmaler als befürchtet, aber zunächst kann ich keine Stelle entdecken, die flach genug wäre um mir eine Durchwatung zu erlauben. Aber noch habe ich Hoffnung, dass ausserhalb der Schlucht sich der Fluss in verschiedene Arme teilt, die dann insgesamt weniger tief sind!


                                             Anarjokka Schlucht

Immer wieder gehen Schauer nieder, die die Farbe der leuchtend rot verfärbten Heidelbeeren noch intensiver erscheinen lassen.

                                Herbstlich gefärbte Heidelbeersträucher

Auch der nächste Tag ist grau und nass. Ich kehre an den Anarjokka zurück und versuche wieder eine Watstelle zu finden, allerdings ohne Erfolg. Der Fluss macht nirgendwo Anstalten sich zu verästeln und ist selbst dort wo er relativ ruhig und flach ist, viel zu tief und schnell zum Durchwaten. Bald beschließe ich, die Suche einzustellen und statt dessen etwa 25 Kilometer bis Angeli zu laufen, einem kleinen Dorf auf der finnischen Seite. Bei meiner Wanderung in diesem Gebiet  im Jahr 1992 war es mir gelungen, dort auf der norwegischen Seite jemanden zu finden, der mich mit seinem Boot über den Fluss setzt...

                                          Anarjokka

Im Wald des Tales scheint es deutlich mehr Tierleben zu geben: Eine Auerhenne fliegt vor mir auf, ich finde recht viel Elchlosung und sehe einmal sogar eine Elchkuh mit 2 dunklen Kälbern etwa 50 Meter entfernt, die allerdings abziehen, bevor ich sie fotografieren kann.
Immerhin finde ich zweimal eine Elchschaufel. Die Elche werfen wie alle Hirsche einmal im Jahr ihr Geweih ab.

                                                     Elchschaufel

Es ist sehr schön, die offenen Wälder hier zu durchstreifen, allerdings handelt es sich weiter talabwärts nicht mehr um Urwald, worauf alte Stubben hinweisen. Dennoch gefällt mir dieser abwechslungsreiche Wald sehr gut.

                              Offene Kiefernwälder prägen das Tal

Um die Windungen des Flusses abzukürzen laufe ich meist abseits des Gewässers. Als ich am Nachmittag wieder in die Nähe des Anarjokka gelange, hat er bereits erheblich an Breite zugenommen. Keine Chance hier den Fluss zu überqueren!


                 Der Anarjokka ist breiter geworden

Wieder bricht ein grauer Tag an. Während ich in den trockenen, flechtenbewachsenen Wäldern gut vorankomme, muss ich auch häufiger breite, vermoorte Täler passieren. Birken und Weiden glänzen trotz des bedeckten Himmels herbstbunt.



                                      Vermoorte Täler

Schließlich verlasse ich den Nationalpark und gelange an einen Fahrweg, der parallel zum Anarjokka verläuft,  der auf finnisch Inarijoki heißt. Der Wald wurde hier durch Holzeinschlag sehr stark aufgelichtet. Ist das wirklich nötig hier an der äußersten Grenze des Waldvorkommens, wo die Bäume extrem langsam wachsen, Holznutzung zu betreiben?


                                   Durch Holzeinschlag aufgelichtet

Es dauert nicht sehr lange, bis ich einige Gebäude am Fluss erreiche, die dem Dorf Angeli gegenüber liegen. Wahrscheinlich sind das Ferienhäuser in denen so spät im Jahr natürlich niemand anzutreffen ist. Meine Hoffnung auf der finnischen Seite jemanden zu sehen, der mich übersetzt, erweist sich als unrealistisch, da Angeli zu weit vom Fluss entfernt auf der Uferböschung liegt. 1992 war ich im Sommer hier, und hatte einfach Glück...
Die nächste Brücke ist 55 Kilometer entfernt und ich habe wirklich keine Lust, so weit dem Fahrweg zu folgen, ausserdem würde mich das komplett aus meiner Richtung bringen. Ich sehe mich in dem Gelände um und suche nach einer Lösung. Schließlich entdecke ich ein Kanu am Ufer, allerdings ohne Paddel. Ein Brett, was ich als adäquaten Ersatz nutzen kann, ist schnell gefunden und mit schlechtem Gewissen paddle ich über die beiden Arme des Flusses, unterbrochen von einer kurzen Portage. Beim Bootsschuppen eines Ferienheimes auf der finnischen Seite binde ich das Kanu an, und hinterlasse eine Nachricht, in der Hoffnung, dass das Boot zu seinem eigentlichen Besitzer zurück gelangt...

                  Überfahrt mit einem "geliehenem" Kanu


                 Hoffentlich bringt jemand das Boot zurück!

In Angeli mit seinen verstreuten Gebäuden sehe ich keinen Menschen, wahrscheinlich sind die meisten Häuser in diesem nur über eine Stichpiste zu erreichendem Dorf nur im Sommer bewohnt.
Quad Pfade, die wohl hauptsächlich von Jägern benutzt werden, führen entlang von Rentierzäunen durch eine flache Landschaft aus Mooren und forstwirtschaftlich genutztem Wald. Keine besonders interessante Gegend, aber bald werde ich den großen Lemmenjoki Nationalpark erreichen...
Als es anfängt stärker zu regnen, schlage ich mein Lager auf, obwohl es hier nur Wasser aus einer Pfütze gibt. Es sieht zwar nicht besonders lecker aus, aber als Kaffee und Nudelwasser wird es schon o.k sein...

                                   Kochwasser aus einer Pfütze





























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