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22.03.2023

Auf dem Transcaucasian Trail durch Armenien 6 Yeghegnadzor-Martiros



 Armenien 6 Yeghegnadzor- Martiros 2 Tage, 55 Kilometer, 2731 Höhenmeter


Auf unserem letzten Abschnitt in Armenien, gelangen wir durch eine spektakuläre Schlucht, in der wir die seltenen Bezoarziegen beobachten. Leider findet unsere Wanderung dann ein Ende, als wir vom Militär zurückgeschickt werden, da der ganze Süden Armeniens nach dem aserbeidschanischen Angriff abgeriegelt ist. 

21.03.2023

Auf dem Transcaucasian Trail durch Armenien 5 Sevan-Yeghegnadzor

 


Armenien 5 Sevan- Yeghegnadzor 6 Tage, 147 Kilometer, 3842 Höhenmeter


Auf dem nächsten Abschnitt durchqueren wir die eindrucksvollen Gekham Berge, mit über 3000 Meter Höhe aufragenden Vulkankratern.

20.03.2023

Auf dem Transcaucasian Trail durch Armenien 4 Dilijan- Sevan

 


Armenien 4 Dilijan-Sevan 3 Tage, 66 km, 2923 Höhenmeter Aufstieg


Auch auf diesem Abschnitt wandern wir zunächst noch durch die ausgedehnten Laubwälder des Dilijan Nationalparks. 

16.03.2023

Auf dem Transcaucasian Trail durch Armenien 3 Tumanyan-Dilijan

 


Armenien 3 Tumanyan-Dilijan 5 Tage, 109 Kilometer, 5184 Höhenmeter Aufstieg


Auf diesem Abschnitt erkunden wir den Dilijan Nationalpark, in dem es Wälder gibt, mit denen man im trockenen Armenien gar nicht rechnet. 

14.03.2023

Auf dem Transcaucasian Trail durch Armenien 2 Stepanavan-Tumanyan

 



Armenien 2 Stepanavan-Tumanyan 2 Tage, 44 km, 1098 Meter Aufstieg


Nachdem wir ein großes Brot gegessen haben und später noch Weintrauben und Pfirsiche in einem Gemüseladen kaufen, wandern wir aus dem Ort heraus. Im nächsten Abschnitt erwarten uns etwas Wald und spektakuläre Vulkanschluchten.

13.03.2023

Auf dem Transcaucasian Trail durch Armenien 1 Hartashan- Stepanavan

Armenien 1 Hartashan- Stepanavan 2 Tage, 50 Kilometer, 922 Höhenmeter Aufstieg



Unsere Route in Armenien


Seit diesem Jahr, 2022 ist der Transcaucasian Trail in Armenien eröffnet. Auf 827 Kilometer kann man das ganze Land von Norden nach Süden durchqueren. Nachdem wir unseren Aserbeidschan Plan an den Nagel hängen müssen, ist dies eine tolle Herausforderung in den letzten uns in der Kaukasausregion verbleibenden Wochen. 

08.03.2023

Durch den Kaukasus 9 Runde Lagodekhi Nationalpark

 



9. Runde Lagodekhi Nationalpark 2 Tage, 44 Kilometer, 2625 Höhenmeter Aufstieg


Zum Abschluss unserer Wanderungen in Georgien unternehmen wir eine Rundtour durch den Lagodekhi Nationalpark, das älteste Naturreservat des Landes. 

Der Ort Lagodekhi ist recht groß, daher können wir uns in einem Supermarkt für die nächsten vier Tage gut mit Proviant versorgen. Aber zunächst genießen wir zwei Liter Schokoeis vor dem Laden. Anschließend laufen wir durch die Stadt vorbei an Feigen und Kiwis, die in dem milden Klima hier gut gedeihen, zum Eingang des Lagodekhi Reservats unmittelbar an der Stadtgrenze. Im Gegensatz zu den meisten Nationalparks Georgiens gibt es hier eine richtige Infrastruktur mit einem Informationszentrum, einem Naturlehrpfad und Tafeln die auch auf englisch einiges über das Gebiet verraten. 

Nach den andauernden Angriffen der muslimischen Völker im heute russischen Teil des Kaukasus war die Gegend lange Zeit weitgehend menschenleer. Erst nach 1850 setzte die Wiederbesiedlung ein. Bereits 1912 wurde Lagodekhi dann auf Initiative eines polnischen Entdeckers im Dienste der Zaren als erstes Naturschutzgebiet Georgiens unter Schutz gestellt. Es soll hier sogar noch Steinböcke geben, daher sind wir gespannt, was uns erwartet!

Auf einem guten, markierten Pfad wandern wir durch einen sehr vielfältigen Laubwald mit mächtigen Hainbuchen, aber auch Ahornen, Eschen, Linden und Orientbuchen. Leider wirkt der üppig dichte Wald durch die Dürre wie vertrocknet. Wir überqueren den Lagodekhis-Khevi über eine Baumstammbrücke und schlagen dann unser Lager im Hochwald oberhalb des Gewässers auf, der von viel Efeu durchrankt wird. Obwohl am Abend nichts darauf hindeutet, beendet in der Nacht ein sehr starkes Gewitter mit sintflutartigem Regen die monatelange Trockenheit. Auch am Morgen regnet es zunächst noch, weshalb wir erst gegen acht Uhr aufbrechen. Wir steigen aufwärts durch den vor Feuchtigkeit glänzenden Wald, aber bald beginnt es wieder zu schütten und wir schlagen erneut unser Lager auf. Da die Wettervorhersage für die nächsten Tage extrem schlecht ist, beschließen wir gegen Mittag nach Lagodekhi zurückzukehren und den Regen in einem Guesthouse auszusitzen. Der Bach, der gestern noch träge dahin geplätschert ist, ist nun stark angeschwollen. Während wir in den Ort zurücklaufen, nieselt es nur etwas und nachdem wir im Star Guesthouse bei englischsprachigen Gastgebern eingescheckt haben, gehen wir später noch in den Ort, wo wir uns zwei Karamelltortenstücke gönnen, die umgerechnet nur einen Euro kosten. Ein toller Genuss!

Auch am nächsten Tag regnet es fast ständig, immerhin ist es dabei ziemlich warm, daher frühstücken wir geschützt von einem Vordach draußen.

Am Tag drauf hört es gegen Mittag auf zu regnen und wir wollen einen Ausflug zum Black Grouse Wasserfall im Naturreservat unternehmen. Der Wald tropft noch und zweimal blockieren frisch umgestürzte Bäume den Pfad. Als wir schließlich an einen angeschwollenen Bach gelangen, den wir durchwaten müssen, beschließen wir umzukehren, da wir keine Lust auf nasse Stiefel haben, und uns das Gewässer zu reißend erscheint, um es barfuß zu durchqueren. Auf dem Rückweg schauen wir uns noch das Besucherzentrum an, wo es zwei Uniformierte nicht für nötig halten, den dunklen Ausstellungsraum für uns zu beleuchten. Immerhin erfahren wir, dass hier im Gegensatz zu den meisten Gegenden in Georgien es noch Rotwild und Steinböcke gibt (Östliche Kaukasus-Ture), sowie Bären, Luchse und Wölfe. 

Am nächsten Morgen scheint die Schlechtwetterperiode endgültig beendet zu sein und ein klarer, blauer Himmel begrüßt uns. Die Temperaturen sind deutlich gefallen und der Herbst liegt jetzt am neunten September bereits in der Luft. Schon bald passieren wir die Stelle, wo wir uns vor drei Tagen im Zelt stundenlang vor dem Regen geschützt hatten und steigen dann auf einem neu angelegten Pfad in Serpentinen durch den eindrucksvollen Lauburwald weiter auf. Orientbuchen sind bestimmend, es gibt aber auch mächtige Linden und andere Bäume. Der Wald ist dicht und geschlossen, nur einmal passieren wir eine kleine Lichtung. Schließlich öffnet sich der Wald und wir erhalten tolle Aussichten über die gelben Grasberge, während aus den Tälern der Dunst aufsteigt. Oberhalb der Baumgrenze führt der Weg nicht zu steil auf einem Bergrücken weiter aufwärts. Auf den hohen Felsbergen voraus, zeigt eine dünne Zuckerschicht, dass der erste Schnee des Herbstes gefallen ist. Schließlich erreichen wir ein eindrucksvolles, grasiges Hochplateau, das mich an das tibetische Hochland erinnert. Den ganzen Tag haben wir noch keine Wanderer getroffen, aber jetzt überholen uns drei Reiter, die erzählen, dass sie am Bau des Pfads mitarbeiten. Ein Stück weiter, weist ein Schild darauf hin, dass man sich beim nahegelegenen Grenzposten registrieren muss, der lediglich aus einigen Zelten besteht. Die Formalitäten sind rasch erledigt und wir wandern weiter in den herrlichen Abend, bis wir an einem kleinen See auf knapp 2800 Metern nach etwa zwanzig Kilometern Wegstrecke und über 2400 Metern Aufstieg unser Lager aufschlagen. Die untergehende Sonne taucht den Himmel schließlich in violette Farben. Es ist bereits sehr kalt, wird während der Nacht aber nicht noch frischer, da Wolken aufkommen. Es friert nur leicht und wir wandern schon kurz nach Sonnenaufgang weiter durch die stille Graslandschaft, die von etlichen Pferdepfaden durchzogen wird, welche wahrscheinlich von den Grenzschützern benutzt werden. Schon gegen acht Uhr erreichen wir den großen Black Rock Lake, durch dessen Mitte die Grenze zu Russland führt. Kein Windhauch kräuselt seine Oberfläche, weshalb sich die umliegende Bergwelt perfekt spiegelt. Schließlich reißen wir uns los und wandern weiter durch die recht flache Graslandschaft. Zwei Greifvögel die auf Felsen sitzen, lassen uns ziemlich nah heran, und irgendwann erreichen wir eine Hütte, in der Wanderer übernachten können. Der Feuerplatz mit halb verkohltem Plastikmüll wirkt allerdings nicht besonders einladend…

Von hier folgen wir einem neuen Pfad im Hang abwärts. Leider kommen jetzt Nebel und Regen auf, daher schlagen wir direkt an der Baumgrenze erst einmal unser Zelt auf. Nach zwei Stunden lässt der Regen nach und wir wandern weiter, ziemlich steil bergab. Einmal schaut uns ein Reh aus einiger Entfernung an, ansonsten sehen wir nur Kleinvögel wie Rotkehlchen. Ab 1500 Meter Höhe folgen wir dann einem langen Rücken mit etlichen flachen Absätzen weiter abwärts durch den Wald und schlagen schließlich auf lediglich 1224 Meter Höhe zwischen mächtigen, alten Bäumen unser Lager auf. Es ist hier deutlich milder und wir genießen kochend den Abend. 

Am nächsten Morgen regnet es zunächst noch, daher brechen wir erst um 7.30 auf, gelangen aber schon nach nur eineinhalb Stunden zurück nach Lagodekhi. Am Rathaus fahren die Matrushkas ab, und wir erwerben für umgerechnet nur 5 Euro eine Fahrkarte nach Tiflis. Ursprünglich hatten wir vorgehabt, unsere Kaukasuswanderung in Aserbeidschan fortzusetzen. Allerdings kann man als Folge von Corona nur auf dem Luftweg in das Land einreisen, weshalb wir unseren Plan geändert haben, und als nächstes Armenien kennenlernen möchten.

Eine lustige alte Frau an der Bushaltestelle kann einige Worte deutsch, und schmettert uns ein herzhaftes „Geht zur Hölle“ entgegen. Wer ihr das wohl beigebracht hat?

Genau nach Fahrplan fahren wir um 10:10 Uhr ab. Immer wieder kommen neue Passagiere dazu, die erst beim Aussteigen bezahlen. Der Fahrer fährt schnell, aber nicht völlig selbstmörderisch, wie wir es bei anderen Georgiern erlebt hatten. Durch eine weitläufige Agrarlandschaft erreichen wir schließlich die Umgebung von Tiflis, wo wir trotz Sonntag ziemlich viel Zeit in einem Stau verbringen. Gegen 13:30 Uhr erreichen wir dann aber doch die Isani Busstation und nehmen ein Taxi um zum Haus von Bodo Schmülling zu gelangen. Er hatte ein Zeitungsinterview mit mir gelesen, worin auch stand, das wir in Georgien unterwegs sind, weshalb er uns spontan eingeladen hatte! Bodo der hier mit seiner Frau Birgitta und den 4 Kindern lebt, ist ein Mitarbeiter der Kwf, einer staatlichen deutschen Bank, die weltweit Entwicklungsprojekte finanziert. Wir trinken Kaffee im Garten der Familie, lassen uns die geliebten Kaninchen der Kinder zeigen und sind auch dabei als abends ein befreundetes amerikanisches Paar mit ihren Kindern vorbeischaut. 


Im Lagodekhi Nationalpark gibt es eine Infrastruktur


Nach dem großen Regen

Sehr schöne Lauburwälder




Gut markierte, neue Pfade



Die Wälder von Lagodekhi


Der erste Neuschnee

Stützpunkt der Grenzwächter




Hochplateau


Morgenrot


Black Rock Lake




Hütte für Wanderer


Müllverbrennung


Pfad im Hang

Zunderaschwämme wie bei uns

Orientbuchenwald 


Das Laub ist teilweise durch die Trockenheit bereits braun



Durch den Kaukasus 8 Von Omalo nach Artana

 


8. Omalo-Artana 5 Tage, 58 Kilometer, 4664 Höhenmeter Aufstieg


Auch hinter Omalo wandern wir auf dem nächsten Abschnitt unserer Kaukasus Wanderung lange über aussichtsreiche Kämme weiter durch Tusheti. 

Nach einem guten Frühstück im Guesthouse laufen wir zunächst durch den weitläufigen, relaxt wirkenden Ort Omalo mit seinen unbefestigten Straßen. Hängematten baumeln vor manchen Häusern und es gibt Angebote Pferde auszuleihen. Omalo ist der Ort in Georgien, der mir am Besten gefällt. 

Wir überqueren den Alazani noch einmal über eine Brücke, laufen noch eine Zeit lang durch eine Mischung aus Wald- und Weideland und folgen dann einem deutlichen Pfad steil bergauf durch den Kiefernwald. Offenbar sind auf dem Weg häufiger Pferde unterwegs. Ein Packpferd hat einen Teil seiner Last verloren, eine Menge Kartoffeln, Zwiebeln und Knoblauch liegen am Boden. Eine willkommene Bereicherung unseres Speiseplans!

Als das Terrain abflacht, sehen wir in rot an einen Baum gezeichnet einen Hund mit Ausrufezeichen. Offensichtlich eine Warnung!

Glücklicherweise ist an der Hütte, an die wir bald darauf gelangen, weder Mensch noch Tier zu sehen. Offensichtlich sind sie noch auf der Weide!

Der Wald wird offener, mit sehr knorrigen Kiefern und Birken und schließlich bewegen wir uns oberhalb der Baumgrenze. Wir umgehen eine Schafherde weiträumig und steigen zu dem kleinen Oreti See auf, an dem eine Steinruine steht und wir Omalo tief unter uns liegen sehen. 

Am nächsten Morgen folgen wir Viehwegen bis auf 2800 Meter Höhe. Wir beobachten eine pfeifende Gämse und viele Bienenfresser, die hier in der Höhe auf Insektenjagd sind. Schon früh können wir überblicken, wo wir in das Tal des Gomitsiris Alazani steil absteigen und es ebenso schroff auf der anderen Seite wieder hoch geht. Mehr oder weniger weglos erreichen wir über einige Stufen den Bach auf lediglich 1900 Meter Höhe, den wir problemlos barfuß durchwaten. So sehr wir auch suchen, den Pfad, der auf der anderen Seite weiter führen soll, entdecken wir nicht. Daher beschließen wir ohne Weg den Steilhang in Angriff zu nehmen. An einer Stelle wird das Terrain sehr schroff und wir benötigen auch unsere Hände um höher zu klettern. Ich bin mir keineswegs sicher, ob wir hier nicht in einer Sackgasse enden werden, aber schon bald stoßen wir auf den Pfad, der sich in Serpentinen weiter aufwärts schlängelt. Aus dem Birkenwald hören wir das schrille Heulen von Motorsägen und sehen zwei Männer, die das eingeschlagene Holz von drei Packpferden abtransportieren lassen. Bald gelangen wir an ein ziemlich großes Schäferlager, zu dem die Männer das Holz geschafft haben. Drei große Hunde schießen heran, von denen einer ziemlich aggressiv wirkt. Glücklicherweise erscheint dann einer der Pferdemänner und vertreibt die Hünde mit Steinwürfen. Anschließend folgen wir den Viehpfaden im Hang bis auf 2600 Meter Höhe bevor wir zum Chabalakhi Bach in der Nähe des Abano Passes absteigen. Ganz in der Nähe führt die einzige Straße nach Tusheti über die Gebirgskette. Wir steigen noch ein Stück weit im Tal wieder auf, und schlagen dann an einer kleinen, ebenen Stelle unser Lager auf. 

Am nächsten Morgen geht es weiter hoch bis zu einem Pass auf etwa 2900 Meter Höhe, wo wir einige Königshühner sehen und rufen hören. Ab hier folgen wir deutlichen Schafpfaden weiter im Hang. Im Gegensatz zum Westkaukasus macht das dichte Netz der Viehwege das Wandern hier deutlich einfacher. Als wir eine große Schafherde erblicken, die in unsere Richtung zieht, versuchen wir mit Rufen den Schäfern zu signalisieren, dass es vielleicht besser ist, um uns herum zu laufen. Wir fürchten, dass die fünf Hunde, die die Herde begleiten, auf uns aggressiv reagieren werden. Aber die Schafe bleiben stur auf dem Pfad und ziehen unmittelbar an uns vorbei. Die Hunde, die sehr effizient von den Hirten mit Pfiffen gelenkt werden, beachten uns kein bisschen. Was für ein Unterschied zu Rumänien, wo jede Begegnung mit einer Schafherde etwas Dramatisches hat!

Da vor uns ein langer, wahrscheinlich ziemlich schwieriger Grat liegt, schlagen wir schon mittags unser Lager auf. Auch in 3000 Meter Höhe sind die Strahlen der Sonne Anfang September noch intensiv und heiß, so dass wir in der Wärme tatsächlich gemütlich einschlummern…

Da es hier kein Wasser gibt, unternehmen wir später noch einen Ausflug zu einem kleinen See und kehren über den Grat zurück zum Lager. Wir beobachten etliche Geier und andere Greifvögel, aber von Säugetieren ist nichts zu sehen. 

Die Viehpfade enden hier, daher folgen wir am nächsten Morgen dem steilen, felsigen Grat weglos weiter, während die langsam höher steigende Sonne ständig neue Lichtstimmungen schafft. Irgendwann wird der Grat hinter dem Zenavi Berg zu schroff und wir weichen in den Steilhang unterhalb aus. Als wir später von der anderen Seite nach hier schauen, können wir es kaum glauben, dass wir durch dieses schroffe Gelände gelaufen sind, aber tatsächlich ist es weniger schwierig als es aussieht. Nur an einer Stelle gelangen wir an eine etwas kniffligere Felsstufen, wo wir unsere Wanderstöcke einpacken, da wir die Hände beim Klettern benötigen. Glücklicherweise ist das schwierigste Stück nur kurz, auch wenn ich zugeben muss, das ein wenig Adrenalin bei mir schon geflossen ist…

Nachdem wir zu dem jetzt grasigen Kamm zurückkehren wird das Wandern wieder einfacher. Wir überqueren einen Pass und folgen dann der Bergkette weiter, bis wir einen langen, steilen Abstieg zu einem Bach auf lediglich 1900 Meter Höhe in Angriff nehmen. Irgendwann tauchen auch die ersten Bäume wieder auf: Ahorne, Birken und dann auch Zerreichen und Orientbuchen. An manchen Stellen wachsen große Herbstzeitlose, die Krokussen ähneln. Am Bach können wir unsere Wasservorräte wieder auffüllen und entdecken einen Kolk, der tief genug für ein Bad ist. Von hier führt ein Pfad durch schönen Orientbuchenwald mit dicken, alten Bäumen hoch zu einem Absatz mit einem verfallenen Schäferunterstand, in dessen Nähe wir im Wald unser Lager aufschlagen. Auf dieser niedrigen Höhe ist es so warm, dass wir unsere Zelthaube nicht benötigen und mit Aussicht auf das Sternenmeer einschlafen dürfen. 

Am nächsten Morgen lassen wir den Wald wieder hinter uns und wandern durch die Grashänge weiter. Stellenweise müssen wir tief eingeschnittene Erdrutsche umgehen und gelangen schließlich in ein bewaldetes Tal aus dem ein deutlicher Pfad zum Grasgrat des Kokhta Berges führt. Wir sehen entfernt Schäfer mit ihren Herden und später sogar eine Kuhherde nebst Hirten. Aus 2500 Meter Höhe beginnen wir schließlich den sehr langen, steilen Abstieg ins Tal des Okothis Tsquali. Als erstes tauchen wieder einige Ahorne auf, denen sich dann Eschen und Orientbuchen beigesellen, die bald den schattigen, dichten Wald prägen. Je tiefer wir gelangen, je trockener ist der Wald. Zahlreiche Blätter sind vertrocknet mit bräunlich gelber Farbe und an einem Südhang auf 1500 Meter Höhe sind viele der Orientbuchen abgestorben oder weisen zahlreiche trockene Äste in den Baumkronen auf. Offenbar wird auch hier das Klima heißer und trockener. Noch weiter unten wirkt der Wald fast mediterran mit Linden, Hopfenbuchen und Esskastanien. Die Wärme ist zwar sehr angenehm, aber irgendwie macht dieser trockene Wald einen traurigen Eindruck. 

Nach einer warmen Nacht folgen wir dann dem Bachlauf abwärts. Der Wald wird hier immer wieder von kleineren Weideflächen unterbrochen und einmal kommt uns eine Kuhherde entgegen, die von einem Hund begleitet wird. Vor Artana entdecken wir einen Van mit deutschem Kennzeichen und es stellt sich heraus, dass die Familie aus Möhringen 5000 Kilometer in ihrem Urlaub hierher gefahren ist, um beim Bau eines Spielplatzes mitzuhelfen. Später nehmen uns die netten Leute noch ein Stück weit mit bis zur Hauptstraße. Zwar sind es nur noch 70 Kilometer bis zu dem Ort Lagodekhi, allerdings ist die russische Grenze nicht weit entfernt und es gibt hier offenbar keine Wege, daher trampen wir die Strecke mit vier verschiedenen Mitfahrgelegenheiten, durch Laubwaldhügel und Rebgelände auf lediglich 300 Meter Höhe.


Blick zurück nach Omalo

Wir können unsere Vorräte aufbessern...


Glücklicherweise war kein Hund da!

Schäferlager



Omalo liegt tief unten

Kartoffeln mit Käse



Steil runter und dann wieder rauf...


Das erste Stück des Aufstiegs ist steil und schwierig

Birken an der Baumgrenze werden als Brennholz gefällt


Brennholztransport mit dem Pferd



Blick zurück zum Schäferlager




 


Auf Schafpfaden








Auf dem Grat werden wir morgen unterwegs sein





Morgenlicht



Felsiger Grat

Kletterstelle

Wir folgen den Kämmen


Enzian

Dem Grat sind wir gefolgt


Herbstzeitlose

Baumgrenze








Trockenschäden auch im Kaukasus

Vertrocknetes Laub

Schwitzen...