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07.09.2013

Durch das wilde Karamoja 16 - Turkana 3

Bereits lange Zeit vor dem Hellwerden erwacht das Lager. Wir haben Glück, heute wollen die Turkana weiter ziehen, daher können wir den Abbau und das Beladen der Esel erleben. Zu diesem Awi gehören etwa 400 Stück Vieh, daher ist es auch kein Wunder, dass nach etwa 2 Wochen jeweils neue Weidegründe aufgesucht werden müssen.


        Das ganze Inventar des Lagers wird auf Esel verladen




                                 Tierhäute dienen als Tragesäcke


                       Kürbiskalabasse zur Butterherstellung

Die Kinder werden in alle Arbeiten einbezogen, haben dabei aber stets ihren Spass, nicht zuletzt wegen uns!





   Die "größeren" Kinder kümmern sich um ihre Geschwister

Es dauert gar nicht lange und von den Unterkünften bleibt nur das weidentipiähnliche Strauchgeflecht zurück. Die "Wände" aus Rinderhäuten und teilweise auch Plastikplanen werden verpackt.

Bei dem vielen Vieh ist es kein Wunder, dass es im Lager von Fliegen wimmelt, die die Menschen aber mit stoischer Ruhe ertragen.

                                 Fliegenplage


                                       Vor dem Aufbruch


                 Kleiner Junge - Große Verantwortung

Erst gegen halb Elf verlassen wir Losidok. Doch bevor wir weiter wandern füllen wir unsere Wasservorräte auf, da wir nach Aussage unserer Leute erst in zwei Tagen wieder auf eine Wasserstelle stoßen. Während Gabriel und ich je etwa 13 Liter in unsere Wassersäcke füllen, sind wir sehr erstaunt, dass Losike und Lochapp zusammen nur etwa 11 Liter mitnehmen. Hoffentlich wird das reichen!

In der Nähe von Losidok treffen wir noch auf einige Turkana, bald aber laufen wir wieder durch menschenleeren, einsamen Dornbusch. Stellenweise ist der Busch so dicht, dass wir kaum eine Lücke zum Durchkommen finden und immer mal auch ein Stück gebückt zurück legen müssen. Eine Machete würde hier gute Dienste leisten! Immer wieder stoßen wir aber auch auf offene Grasflächen.
Nach einer Stunde Laufen legen wir jedesmal eine Pause ein, während der wir meist etwa einen halben Liter trinken.
Bei einer Rast entdecken wir einen Kuduschädel an einem Baum der deutliche Male der Hörner trägt.

                                     Kuduschädel

Offenbar gibt es hier doch etwas Wild, aber wir sehen fast keine Tiere. Plötzlich durchfährt mich ein Schock: Das Zelt, das ich außen am Rucksack getragen hatte, ist verschwunden! Zusammen mit Lochapp gehe ich auf die Suche. Obwohl wir es schaffen unsere Route bis zum letzten Lagerplatz ziemlich genau nachzuvollziehen, gelingt es uns nicht meine Behausung wieder zuentdecken. Zwar bietet Lochapp an weiter zu suchen, aber das erscheint mir wenig aussichtsreich, daher wandern wir ohne mein Zelt weiter. Vielleicht wird sich ja irgendwann ein Turkana darüber freuen...

Als wir unser Lager am späten Nachmittag bei einem alten Kraal aufschlagen, wird Gabriel von einer aggressiven Fliege schmerzhaft gebissen. Unsere Leute wissen rasch Abhilfe zu schaffen: Kurzerhand brennen sie das Gras in Nähe des Dornverhaus ab.
Ich genieße es später einen Spaziergang auf eigene Faust zu einem nahegelegenen Berg zu unternehmen. Es tut mir gut, endlich mal wieder alleine zu sein. Obwohl ich nicht weit gehe, ist es doch ein völlig anderes Gefühl selbstständig die Savanne zu erkunden, als hinter einem Führer her zu laufen.

          Abendspaziergang zu einem nahe gelegenen Berg








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