3 Tage, 38 Kilometer, 1245 Höhenmeter Aufstieg
Zusammenfassung
Auf dieser kurzen Etappe erkunden wir ausgiebig den Bryce Canyon Nationalpark, da wir uns anschließend für zwei Nächte in einem Hotel einmieten, wo wir gemütlich eine Schlechtwetterfront aussitzen.
Am Morgen wird es richtig schön, als der untergehende, riesige Vollmond auf einen bereits von der Sonne angestrahlten Berg trifft. Blöderweise hatte ich gestern normalen, statt löslichen Kaffee gekauft. Kein Problem, wir filtern den Kaffeesatz durch ein Tuch. Zum Frühstück gibt es dann wieder Brot und Käse. Frisch gestärkt sind wir dann bald wieder auf der Piste. Schon bei 2100 Meter Höhe tauchen die ersten Ponderosa Kiefern auf und wir sehen einen toll rot verfärbten Ahorn. Bald erreichen wir die Grenze zum Bryce Canyon Nationalpark und folgen dem Tropic Trail weiter, jetzt nur noch ein breiter Fuß- und Pferdeweg entlang des Bryce Creek. Schließlich erreichen wir den Beginn des Peekaboo Loop Trails, den wir komplett laufen wollen. Im klaren Morgenlicht ist die Landschaft mit ihren lachsfarbenen und hellen, bizarren Felsformationen wirklich spektakulär. Jetzt sind auch schon andere Tageswanderer unterwegs und bald wird es für unseren Geschmack ziemlich voll. An einer Stelle mit schöner Aussicht abseits des Weges machen wir eine längere Pause und ich genieße noch einmal einen Becher Kaffee. Ein Streifenhörnchen kommt ziemlich dicht an uns heran. Der Pfad windet sich ziemlich mit etlichen Steigungen, ist aber einfach zu begehen. Immer wieder öffnen sich tolle Aussichten, sowohl zu den Klippen am Rand des Paunsagunt Plateaus, als auch zu dem markanten Powell Point in einiger Entfernung, der noch etwa 600 Meter höher ist, als der Steilabfall des Plateaus hier. Da wir Zeit haben, machen wir eine ausgiebige Mittagspause. Nachdem wir den Peekaboo Loop beendet haben, folgen wir dem Queens Garden Trail zu einem Felsen, der angeblich einer Statue der Queen Victoria ähnelt. Schließlich steigen wir hoch zum Sunrise Point, wo wir noch einmal herrliche Aussichten erhalten. Unterhalb sehen wir zahlreiche Menschen, die hier auf Pferden unterwegs sind. Tatsächlich stinkt es stellenweise ziemlich intensiv nach Pferdeäpfeln. An einer Haltestelle des Shuttle Buses vorbei, gelangen wir zum General Store, wo wir uns jeder 3,5 Liter Wasser abfüllen. Anschließend folgen wir zunächst einem Pferdeweg, dann einer Straße und gelangen aus dem Nationalpark in den Dixie Nationalforest, wo wir unser Cowboycamp unter aufgelichteten Kiefern aufschlagen und noch lange die Sonne genießen. Später essen wir dann wie häufig, eine Mischung aus Erdnüssen und Chips, hören Podcasts und genießen den langsam anbrechenden Abend.
Gegen 1 Uhr wache ich von der Kälte auf und verkrieche mich tief in meinen Quilt. Tatsächlich sind unsere Schlafsäcke dann morgens von einer Eisschicht überzogen. Auch als wir losgehen ist es noch kalt, aber sobald die Sonne erscheint, können wir unsere Daunenjacken ausziehen. Auf einer Wiese sehen wir einige Maultierhirsche. Wir gehen wieder zum General Store wo wir unser Wasser auffüllen und dann gehen wir zurück zur Abbruchkante, wo ich erst mal in der Sonne meinen zweiten Kaffee trinke. Anschließend geht es auf den Fairyland Loop, wo weniger los ist, als gestern auf der Peekaboo Runde. Wieder wandern wir durch das Wunderland der bizarren, farbigen Felsen und können es heute auch besser genießen, da weniger andere Leute unterwegs sind. Wir beobachten blaue Häher mit Federkrone und einen kleinen Specht der mit dem Kopf abwärts an Wacholderbeeren nascht. Da wir viel Zeit haben, legen wir immer wieder längere Pausen ein, in denen ich Anke etwas vorlese. Einmal sehen wir ein älteres Paar an einer Kiefernart die uns schon gestern und am Powell Point aufgefallen war: Mit einer App finden die Beiden heraus, dass es sich um Bristlecone Pines, auf deutsch Grannenkiefern handelt. Bei dieser Kiefernart wachsen fünf Nadeln aus einem Köcher und die Zapfen sind mit kleinen Dornen versehen. Der älteste Baum der Welt in Kalifornien gehört zu dieser Spezies, die daher etwas ganz Besonderes ist. Auch wenn der Peekaboo Loop vielleicht etwas spektakulärer ist, gefällt es mir hier im „Märchenland“ auch ausgesprochen gut!
Schließlich erreichen wir wieder den Rim und laufen durch offenen Kiefernwald etwa einen Kilometer weglos, bis wir unmittelbar hinter der Grenze des Nationalparks im National Forest unser Lager aufschlagen. Zunächst relaxen wir in der warmen Sonne, bis wir schließlich unser Zelt aufschlagen. Den ganzen Tag wölbte sich ein strahlend blauer Himmel über uns, aber jetzt ziehen Wolken aus Osten heran. Vorboten des vorhergesagten schlechten Wetters?
Noch in der Dämmerung hören wir Wapitis rufen.
Die Nacht wird dank Bewölkung ziemlich mild, allerdings fängt es gegen 4 Uhr an zu regnen und zu donnern. Als wir noch in der Dunkelheit um 6:30 losgehen, ist es glücklicherweise wieder trocken. Bald sind wir auf einem Forstweg und folgen dann einem asphaltierten Radweg zum Bryce Canyon Village. Dort verbringen wir drei Stunden am Frühstücksbufett des Ruby Inn. Es ist für uns gut, aber nicht besonders abwechslungsreich. Dafür kostet es aber auch nur um die 15 Dollar. Anschließend unternehmen wir einen Spaziergang durch den Kiefernwald zum Rand des Plateaus, wo wir jetzt die Landschaft mit Wolken genießen können. Wir trocknen unser Zelt, gehen zurück zum Rubys Inn und folgen dann dem Radweg zum Bryce Canyon Resort, wo wir uns für zwei Nächte wegen des vorausgesagten Wetters einmieten. Während wir den Komfort des Zimmers genießen, regnet es draußen intensiv. Als wir dann zum Abendessen in das benachbarte Restaurant gehen, ist es wieder trocken und wir erleben später einen schönen Sonnenuntergang.
Das Frühstücksbuffet am nächsten Morgen ist ganz ok, unter anderem mit Pancakes und Rührei. Es ist grau und regnet den größten Teil des Tages. Wir genießen es mal wieder ausgiebig im Internet zu surfen. Nachmittags gehen wir dann in den beheizten Außenpool. Anschließend funktioniert unsere Schlüsselkarte nicht mehr und Anke läuft in Badekleidung zur Rezeption um die Karte wieder freischalten zu lassen. Später essen wir dann wieder im Restaurant und machen uns einen ruhigen Abend.
































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