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22.12.2025

Süd-Utah 7 Bryce Canyon Village-Kanab

 


               6 Tage, 143 Kilometer, 3233 Höhenmeter Aufstieg

Zusammenfassung


Als wir Bryce Canyon verlassen, liegt Nebel über der bizarren Felsenlandschaft, was der Szenerie in dieser eigentlich sonnigen Gegend eine ungewöhnliche Note verleiht. Wir wandern dann durch eine einsame Landschaft unterhalb der Steilkante des Paunsagunt Plateaus. Offene Flächen, lichter Kiefernwald mit majestätischen Bäumen und alte Waldbrandflächen voller gelb verfärbter Eichen wechseln sich ab. Außerhalb des Nationalparks ist der Pfad stellenweise ziemlich zugewachsen, aber noch begehbar. Wir laufen dann größtenteils auf Fahrspuren weiter, bevor es weglos zum Cutler Point, mit seinem riesigen, gelben Felsüberhang geht. Am nächsten Tag erreichen wir Kanab, eine ruhige Kleinstadt, die der größte Ort weit und breit ist. 

Wir gehen bei Nebel über das Paunsagunt Plateau


Bryce im Nebel


Maultierhirsche


Wir folgen dem Rim Trail


Wie gemalt!


Interessante Tafeln


Der Nebel lichtet sich






Abstieg auf dem Under the Rim Trail


Blick zurück zum Rand des Plateaus


Hat Shop- Die grauen Steine schützen das darunter liegende Material vor der Erosion


Verstecktes Waldlager


Es wachsen auch viele Eichen hier


Es ist schön, morgens durch den Wald zu laufen


Blick zurück zum Rim


Grünes Gras zwischen dem Sagebrush




Der Grandview Trail führt hier durch ein altes Waldbrandgebiet voller Eichen


Es ist schon sehr herbstlich


Cowboycamp oberhalb von Bull Valley


Wir kochen über dem Feuer




Fast fertig!


Im Waldbrandgebiet ist der Grandview Trail nicht ganz einfach zu verfolgen


Morgenstimmung


Stellenweise müssen wir über umgestürzte Bäume klettern


Wir zwängen uns durch den dichten Eichenbewuchs


Unterschiedliche gelb- und orange Töne


Der Ahorn leuchtet rot


Die Douglasie soll über 400 Jahre alt sein!


Ich liebe diese Farbe!


Herbstwald


Der Ponderosa Kiefern Wald ist oft ziemlich offen


Es gibt auch ältere Eichenwälder


Manche Eichenblätter sind nicht gelb, sondern rot


Piste im Meadow Canyon

Skutumpah Road





Skutumpah Canyon


Der Canyon öffnet sich


Zu unserem Erstaunen gibt es hier schwarzes Vulkangestein


Für zwei Kilometer folgen wir der Johnson Canyon Road


Windschutz zwischen Wacholdern


Wir laufen unterhalb der Klippen


Tolle Morgenstimmung




Es gibt hier auch Kakteen



Der markante Berg leitet uns einige Zeit


Gelbe Felsen am Cutler Point


Weite Aussichten


Ein roter Felsberg- interessant im sonst gelb-grauen Gestein


Riesiger Überhang am Cutler Point


Blick zurück zum Cutler Point


Lager am Rand steiler Klippen


Abendspaziergang


Weite Aussichten


In der Nacht hat es gefroren


Abstieg nach Kanab

Nachdem wir noch einmal ein ausgiebiges Frühstück im Bryce Canyon Resort genossen haben, gehen wir nach zwei Nächten dort, gegen 9:30 Uhr wieder los. Zunächst folgen wir dem uns schon bekannten Radweg und laufen dann ungefähr zwei Kilometer durch Kiefernwald und offene Grasflächen zum Fairyland Point. Ab hier folgen wir der Abbruchkante des Plateaus auf dem Rim Trail. Auf einer Grasfläche sehen wir drei weibliche Maultierhirsche. Es ist ziemlich nebelig, daher erscheinen die bizarren Felsen unterhalb nur schemenhaft. Zunächst begegnen uns recht wenige Leute, das ändert sich aber bald, schließlich verläuft die Straße ganz in der Nähe, es gibt Parkplätze und Shuttlebusse. Einige interessante Tafeln informieren über Geschichte, Geologie und Natur des Nationalparks. Zwischen Sunset- und Inspiration Point hebt sich der Nebel und wir erhalten stimmungsvolle Blicke auf die Hoodoos genannten Erosionsformen. Am Bryce Point auf über 2500 Meter Höhe erreichen wir den höchsten Punkt des Rims und steigen dann auf dem Under the Rim Trail ab. Wir sehen Hörnchen und einen Specht. Während einer kleinen Pause essen wir vom Buffet erbeutete Orangen. Jetzt begegnen uns nur noch wenige Leute, der Nebel verschwindet und die Sonne erscheint. Wir passieren den Hat Shop, wo härtere weiße Steinbrocken die darunter liegenden roten Gesteinsschichten vor der Erosion schützen. Es donnert und beginnt zu regnen als wir ein plätscherndes Bächlein erreichen und rasch unter Eichen und Kiefern unser Lager aufschlagen. Nach einer Stunde ist die Sonne wieder zurück und es hört auf zu regnen. Erstaunlicherweise kommen später noch Leute vorbei, sehen uns aber nicht in unserem versteckten Waldlager. Später in der Nacht gewittert und regnet es, glücklicherweise bleiben wir von den heftigen Böen in unserem geschützten Lager verschont. 

Während wir gegen 7:45 Uhr dem Under the Rim Trail weiter folgen, taucht die aufgehende Sonne die über uns aufragenden Klippen in warmes Rot. Zunächst geht es weiter durch schönen Ponderosa Kiefern Wald, in dem wir heute immer wieder auf mächtige Bäume mit mehr als einem Meter Durchmesser stoßen. Wir durchqueren aber auch offenere Bereiche, wo sich dicke Schlammschichten hartnäckig an unsere Schuhe kleben. Im Yellow Creek fließt etwas Wasser. Schließlich biegen wir auf den Sheep Creek Trail ab, der aus dem Nationalpark heraus führt. Hier ist der Weg oft nicht klar zu erkennen, aber wir folgen problemlos Kuhpfaden und füllen noch einmal unsere Literflaschen auf. Wir gelangen auf den zunächst ziemlich breiten Grandview Trail. Zwischen dem Sagebrush auf etwa 2100 Meter Höhe sprießt frisches, grünes Gras. Der Weg führt uns aufwärts bis auf etwa 2400 Meter, dann geht es durch schönen, offenen Kiefernwald in Ponderosa und Black Birch Canyon. Entgegen meiner Erwartung führt der Willis Creek kein Wasser. Schließlich gelangen wir in ein altes Waldbrandgebiet und steigen durch dichten, orangefarbenen Eichenwald weiter auf. Der Trail ist hier teilweise zugewachsen, aber noch gut verfolgbar. Wir erhalten schöne Ausblicke bis zum Powell Point und Navajo Mountain. Erst gegen 18 Uhr schlagen wir unser Cowboycamp unter Wacholdern auf. Da wir nicht mehr viel Wasser haben, gehe ich etwa 700 Meter weit ins Bull Valley, wo ich tatsächlich auf ein fließendes Bächlein stoße. Zurück im Lager kochen wir dann Spaghetti über dem offenen Feuer, als es langsam dunkel wird. 

Da es sich in der Nacht bewölkt, wird es nicht so kalt.

Am nächsten Tag ist es meist bewölkt und wir folgen zunächst dem Grandview Trail weiter. Wir sind für eine lange Zeit noch im alten Waldbrandgebiet, müssen etliche umgestürzte Bäume überklettern und uns durch zugewachsene Abschnitte winden. Das Vorankommen ist zwar langsam, aber nicht allzu schwer. Entschädigt werden wir wieder durch die Farbenpracht der Eichen und auch einiger Ahorne. Am Lower Podunk Trailhead machen wir Mittagspause und steigen dann im Tal des Horse Hollow auf, zunächst im Sagebrush, dann im Wald. An einer Stelle kommen wir an einer laut Tafel am Trailhead, 400- jährigen Douglasie vorbei, die etwa 2 Meter Durchmesser aufweist. Ihre Krone ist abgestorben, ansonsten wirkt der mächtige Baum noch vital. Weiter geht es mit einigem auf- und ab durch weite Ponderosa Kiefernwälder. Obwohl Bryce hinter uns liegt, ragen zum Plateau hin immer noch die farbigen Klippen auf. Wir sehen die recht kleinen Abdrücke eines Schwarzbären im Schlamm. Schließlich gelangen wir auf die Piste im Meadow Canyon. Zu unserer Überraschung gibt es in den Hügeln der Umgebung etliche Häuser. Zunächst laufen wir auf dem Gelände der Deer Spring Ranch. Uns kommen drei Autos entgegen und an einem Teich sehen wir zwei Männer. Schon zuvor hatte es getröpfelt, aber jetzt zieht rasch ein Gewitter auf. Vor dem heftigen Regen und Hagel schützen wir uns unter der zwischen Bäumen aufgespannten Zeltplane. Nach eineinhalb Stunden ist das Unwetter abgezogen und wir laufen noch ein Stück weiter, bis wir abseits des Wegs unter Wacholdern unser Zelt aufschlagen. Wir kochen auf dem Gaskocher, da wir durch den Regen genug Wasser auffangen konnten. Wie fast immer lassen wir die beiden Eingänge des Zelts weit geöffnet.

Bevor es morgens hell wird hören wir Koyoten heulen und erst nachdem wir aufbrechen und in ihre Richtung gehen, verstummen sie. Kurz nachdem wir wieder auf der Piste sind, folgen wir ein kleines Stück der Brown Homestead Road, die uns zu einem kleinen Bassin mit klarem Wasser führt, wo wir unsere Flaschen auffüllen. Hier ist das Gras gefroren. Bald sind wir wieder auf der Piste und passieren die Einfahrt zur Deer Springs Ranch, die offenbar auch Hütten vermietet, Parzellen verkauft und einen Laden beherbergt. Ein Maultierhirsch springt vor uns über die Straße. Es ist noch recht frisch und hauptsächlich bewölkt als wir auf der Skutumpah Road weiter laufen. Kurz unterhalten wir uns mit einem Mann aus Salt Lake City, der hier draußen ein Haus hat. Er erzählt, dass die Unterhaltung der Pisten ziemlich teuer sei. 

Nach knapp 20 Kilometern durch eher eintöniges Gelände, biegen wir schließlich weglos in den Skutumpah Canyon ab, zwischen dessen niedrigen, cremefarbenen Wänden ein Bächlein fließt. Wir müssen recht oft die Seite wechseln, was problemlos klappt. Schließlich füllen wir uns je 3,5 Liter Wasser auf. Als wir aus dem Canyon steigen, gelangen wir zu unserem Erstaunen an einen niedrigen Wall aus dunklem, porösen Vulkangestein. Schließlich gelangen wir auf die asphaltierte Johnson Canyon Road, der wir für zwei Kilometer folgen. In der Umgebung ragen die steilen Klippen einiger Tafelberge auf. Nachdem wir die Straße verlassen, wandern wir auf Kuhpfaden in Richtung niedriger Berge und schlagen mehr oder weniger vom jetzt starken Wind geschützt, zwischen Wacholdern unser Zelt auf. Heute ist schon der sechste Tag an dem mein linkes Augenlid entzündet ist. Das ist recht schmerzhaft und ich hoffe auf baldige Genesung. Wir sitzen dann noch eine Zeit lang im Sand in der Sonne. Dabei kommen zwei Maultierhirsche typisch hüpfend dicht an uns vorbei. Hier auf lediglich etwa 1700 Meter ist es deutlich wärmer als weiter oben.

In der Nacht und am Morgen hören wir wieder Koyoten. Als wir aufbrechen ist es teilweise bewölkt, was im Zusammenspiel mit der aufgehenden Sonne und den graugelben Klippen schöne Farbspiele ergibt. Wir laufen weiter weglos auf sandigem Untergrund durch den Wacholderwald unterhalb der Klippen. Schon früh sehen wir vor uns die markanten, steil abfallenden Felsen des Cutler Point. Dort angekommen steigen wir ein Stück hoch zu einem riesigen Überhang aus gelben Felsen, der Great Chamber, mit viel Sand an ihrem Fuß. Hier, nach etwa acht weglosen Kilometern beginnen Fahrspuren, denen wir den Rest des Tages folgen. Wir passieren einen Felsberg aus tiefrotem Sandstein und uns begegnen einige ATV und Geländewagenfahrer. An einigen Stellen stoßen wir auf Reifentränken mit Wasser. Aus einer, deren Zulauf mit einem Deckel verschlossen ist, füllen wir unsere Flachen auf. Wir laufen durch recht einförmige Wacholderhügel, die von einigen Stacheldrahtzäunen durchzogen werden. Schließlich folgen wir einem ATV Trail am Rand eines Steilabbruchs, wo wir schöne Aussichten erhalten. Einmal sehen wir zwei Maultierhirschkühe. Es ist ziemlich kühl und windig, entfernt geht Regen nieder. Da wir nicht nass werden wollen, schlagen wir schon vor 16 Uhr unser Zelt halbwegs geschützt zwischen niedrigen Bäumen auf. Tatsächlich bleibt es dann aber trocken und wir unternehmen noch einen kurzen Spaziergang. 

Später regnet es doch und wir sind froh im Zelt zu sein.

In der Nacht wird es dann klar und später heulen die Koyoten. Als wir losgehen, ist die Vegetation gefroren, aber bald erscheint die wärmende Sonne, während wir weiter den ATV- Trails folgen.

Irgendwann gelangen wir auf den Cliffs Trail, der über einige Felsstufen mit einfacher Kletterei in ein Tal führt, über das wir bald Kanab erreichen. Obwohl nur eine ruhige Kleinstadt, ist das der größte Ort weit und breit. Wir checken in der Aitken Lodge ein und gehen bald zu „Lotsa Motsa“, wo es ein Salat- und Pizzabuffet für schlappe 6,99 Dollar gibt! Kugelrund verlassen wir schließlich das Lokal. Später kaufen wir dringend benötigte, recht günstige Hosen bei Duke‘s und neue Schuhe für Anke. Nachdem wir dann im Glazier Market für die nächsten 8 Tage, unsere letzte Etappe eingekauft haben, relaxen wir noch während des Sonnenuntergangs im heißen Pool des Best Western, zu dem unsere Unterkunft gehört. 




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