Es macht mir viel Freude durch den morgendlich stillen Südbuchenwald der von einigen sumpfigen Lichtungen durchsetzt ist aufzusteigen. Der Pfad ist gut zu erkennen und führt zuletzt durch niedrigen Buschwald bevor ich eine natürliche Aussichtskanzel aus Granitfelsen erreiche. Steile, glatte ein wenig an Yosemite erinnernde graue Wände fallen zum Lago Frey und zum Fjord Brazo de la Tristeza des riesigen Nahuel Huapi Sees ab. Das helle Grün der Wälder bietet schöne Kontraste zu den Gletschern des Monte Tronador. Leider ist die Sonne schon zu hoch gestiegen, so dass die Fotobedingungen nicht mehr gut sind. Bernd hatte ganz recht, abends kann man hier viel schönere Bilder machen!
Bei der Rückkehr zeigt sich die Laguna Ilon jetzt im klaren Morgenlicht.
Gegen Mittag erreichen wir einen felsigen Aussichtspunkt der gegenüber der Gletscherabbruchkante des Tronador liegt. Von dort stürzen etliche Wasserfälle in die Tiefe.
Wasserfälle entspringen dem Tronador Gletscher
Zunächst kommt uns ein Reiter entgegen, dann haben wir auch schon Pampa Linda erreicht. Es gibt hier ein ziemlich teuer aussehendes Hotel und einen großen Campingplatz. So menschenleer die Berge auch sind, hier am Ende der Straße genießen eine Menge Urlauber diesen schönen Erdenfleck.
Die Rangerstation sollte eigentlich noch geöffnet sein, aber der Eingang ist bereits verschlossen.
Rangerstation in Pampa Linda
Wir kommen mit zwei älteren Argentiniern ins Gespräch, die uns schließlich einladen, auf der Ladefläche ihres Pick- up mitzufahren.
Die Schotterpiste bietet uns ein staubiges Vergnügen, aber die Landschaft ist grandios. Zunächst geht es durch das breite, offene Tal des Rio Manso, dann am Lago Mascardi entlang. Das Wasser des Sees schimmert in überirdischen, türkisen Farben. Kein Wunder, dass sich hier einige Zeltplätze befinden. Nach 45 Kilometern erreichen wir die Hauptstraße nach El Bolson, und fahren noch ein Stück Richtung Bariloche.
Wir wollen als nächstes eine Tour durch die Cordillera Nirihuau machen. Der Ausgangspunkt des Weges den wir nehmen möchten, befindet sich in der Nähe einer Tankstelle, soviel wissen wir. Allerdings sehen wir nirgendwo einen Weg von der Straße abzweigen, während wir über den Asphalt traben. Auch ein Paar das uns entgegenkommt und die Angestellten der Tankstelle haben keine Ahnung, wo der Weg sein könnte.
Glücklicherweise kommt Bernd auf die Idee, bei einem ehemaligen Hotel zu fragen. Und tatsächlich, sie kennen den Weg der im Prinzip unmittelbar bei dem Haus, allerdings gut getarnt beginnt. Erst als wir ein Stück in den Wald gelaufen sind, stoßen wir auf rote Markierungen.
Da es schon spät ist, beschließen wir hier unser Lager aufzuschlagen. In dem Wald aus Südbuchen und mächtigen Andenzypressen wurden einige Bäume gefällt, trotzdem wirkt er noch ziemlich urwüchsig.
Leider finden wir in der Nähe kein Wasser, daher geht jeder von uns einmal zur Tankstelle um unsere Wasservorräte aufzufüllen.
Durch die Cordillera Nirihuau
Mit 12 Grad ist es bereits morgens recht warm. Wir füllen noch einmal unsere Wasservorräte bei der Tankstelle auf, und beginnen dann den Anstieg. Das erweist sich allerdings als überflüssig, den bereits nach einer halben Stunde gelangen wir an einen Bach.
Beim Club Andino in Bariloche hatten wir erfahren, dass die Cordillera Nirihuau nur selten begangen wird, daher sind wir gespannt was wir vorfinden werden.
Zunächst ist der Weg mit roten Punkten und einigen Plaketten recht gut markiert. Nur an größeren Lichtungen, die auch hier von den Kühen offen gehalten werden, müssen wir immer wieder ein wenig nach dem Weg suchen.
Viele alte, umgestürzte Bäume nötigen uns zu einigen Kletteraktionen.
Die starken Nadelbäume verschwinden schon bald und wir laufen wieder durch wunderschönen, offenen Lenga- Wald.
Mit 12 Grad ist es bereits morgens recht warm. Wir füllen noch einmal unsere Wasservorräte bei der Tankstelle auf, und beginnen dann den Anstieg. Das erweist sich allerdings als überflüssig, den bereits nach einer halben Stunde gelangen wir an einen Bach.
Beim Club Andino in Bariloche hatten wir erfahren, dass die Cordillera Nirihuau nur selten begangen wird, daher sind wir gespannt was wir vorfinden werden.
Zunächst ist der Weg mit roten Punkten und einigen Plaketten recht gut markiert. Nur an größeren Lichtungen, die auch hier von den Kühen offen gehalten werden, müssen wir immer wieder ein wenig nach dem Weg suchen.
Viele alte, umgestürzte Bäume nötigen uns zu einigen Kletteraktionen.
Die starken Nadelbäume verschwinden schon bald und wir laufen wieder durch wunderschönen, offenen Lenga- Wald.
Es gibt hier sogar ein Gipfelbuch von 1997 das bislang aber nur sehr wenige Einträge aufweist.
Von jetzt an ist von den in der Karte eingezeichneten Wegen kaum etwas zu sehen, auch die üblichen Steinmännchen fehlen.
Die Kämme in diesem Teil des Nationalparks sind weniger schroff und oft recht breit und über weite Strecken gut zu begehen. Das bietet natürlich ständige spektakuläre Ausblicke!
Offenbar regnet es hier bereits deutlich weniger als am Hauptkamm, da die Vegetation ziemlich ausgetrocknet wirkt.
Als wir eine Fotopause auf einem kleinen Felshügel einlegen, streicht ein Kondor zum Greifen nahe bei uns vorbei. Geistesgegenwärtig gelingt es mir einen Schnappschuss zu machen, der sogar scharf ist!
Die Kämme in diesem Teil des Nationalparks sind weniger schroff und oft recht breit und über weite Strecken gut zu begehen. Das bietet natürlich ständige spektakuläre Ausblicke!
Offenbar regnet es hier bereits deutlich weniger als am Hauptkamm, da die Vegetation ziemlich ausgetrocknet wirkt.
Als wir eine Fotopause auf einem kleinen Felshügel einlegen, streicht ein Kondor zum Greifen nahe bei uns vorbei. Geistesgegenwärtig gelingt es mir einen Schnappschuss zu machen, der sogar scharf ist!
Kondor
Herrliche Aussichten über das Seengebiet
Nachdem wir zu einer weiteren Senke gelangt sind, beratschlagen wir über den weiteren Weg. Die direkte Route über einen steilen Bergrücken erscheint relativ schwierig und gefährlich. Daher beschließen wir einen Umweg am Hang entlang zu wählen.
Auch diese Route entpuppt sich in dem losen, steilen Geröll als nicht ganz einfach, und ich bin froh als wir am Ende der Hangquerung angelangt sind ohne in eine Schuttlawine geraten zu sein…
Der weitere Aufstieg in einem Bachtal zu einem Pass ist dann nicht mehr schwierig.
Vom Cerro de las Hormigas versuchen wir unsere weitere Route zu übersehen.
Eine unbewirtschaftete Hütte des Andenclubs, das Refugio Alto Nirihuau muss ganz in der Nähe sein, verbirgt sich aber wohl im Gestrüpp des oberen Nirihuau Tales.
Ein Stück weit unterhalb des Passes finden wir einen schönen Lagerplatz in der Heidevegetation oberhalb eines Baches.
Nach dem ich einen steilen Anstieg bewältigt habe, gelange ich auf ein karges, weites Hochplateau. Bald stoße ich auf einige Steinmännchen die mich zur Laguna Hosseus führen.
Der ruhige Abend reizt mich zum Weiterlaufen, aber irgendwann kehre ich zurück zum Lager.
Ein weiterer toller Trekkingtag neigt sich seinem Ende zu und ich bedauere dass die Freiheit des Wanderns für mich bald vorläufig ein Ende hat.
Am nächsten Morgen sind wir bei schönem Wetter wieder unterwegs. Hochflächen, breite Kämme und Geröllfeldtraversen wechseln einander ab, aber da wir auf keine ernsthaften Hindernisse stoßen kommen wir gut voran.
Von den Steinmännchen ist bald nichts mehr zu sehen, was solls, das Gelände der Cordillera Nirihuau eignet sich gut für wegloses Wandern.
Aufstieg zur Hochebene
Grüne Waldtäler und ockerfarbene Hänge
Während wir über breite Schotterkämme weiter wandern, sehen wir sogar noch einmal einen Kondor.
Während wir über breite Schotterkämme weiter wandern, sehen wir sogar noch einmal einen Kondor.
Unterwegs auf breiten, steinigen Kämmen
Nachdem wir eine große, offene Sumpffläche überquert haben, stoßen wir schließlich im Wald auf einen Pfad, der bald sehr gut erkennbar und einfach zu bewandern ist.
Wir müssen ganz in der Nähe der in der Karte eingezeichneten Hütte Villa Horrible sein, stoßen aber nicht auf sie. Obwohl wir längst an einem guten Lagerplatz vorbei gekommen sind, laufen wir weiter talabwärts.
Im Tal des Arroyo Nirihuau
Refugio Villa Horrible
Unser Lager schlagen wir dann aber doch lieber an dem Platz direkt am Fluss auf.
Unser letztes Lager
Wie immer gefällt mir der Wald mit seinen zum Teil meterdicken Stämmen außerordentlich gut. Während ich unter einem Baum stehe, fällt ein Schwarm grüner Papageien mit etwas karminrot im Gefieder in der Krone ein. Ziemlich unerwartet, dass in diesen kühlen Wäldern sonst eher exotische Vögel leben.
Davon abgesehen, kommt es mir aber so vor, dass der Wald hier eher arm an größeren Tieren und auch Vögeln im Vergleich zu Deutschland ist. Das kann mich aber auch täuschen.
Am nächsten Morgen laufen wir weiter talabwärts. In den Wald sind jetzt auch zunehmend trockene, offene Flächen eingestreut, die manchmal von unzähligen blühenden Feuerlilien bewachsen sind. Ein Fest für die Augen!
Wunderschöne Lilien
Die Schlange zeigt keine Scheu und lässt sich ausgiebig von uns fotografieren.
Kleine Schlange
Nachdem wir die ersten Häuser erreicht haben, sind wir noch etwa eine Stunde unterwegs bis wir schließlich an der Hauptstraße stehen. Hier so kurz vor Bariloche mitgenommen zu werden, stellen wir uns bei unserem leicht abgerissenen Äußeren recht schwierig vor.
Aber wir haben Glück, bald hält ein Bus, der uns komfortabel zurück in die Stadt bringt.
Natürlich lassen wir uns es nicht nehmen, auch hier abends noch einen „Tenedor libre“ aufzusuchen. Unser Essvermögen ist gigantisch!
Am nächsten Morgen trennen sich unsere Wege, während Bernd zu weiteren Abenteuern an die Südspitze des Kontinents fährt, nehme ich einen Bus zurück nach Santiago von wo ich nach Hause fliege.
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