Morgens ist das Ponchotarp von innen sehr nass, daher nehme ich meine Sachen und frühstücke draußen. Um 6: 20 starte ich und folge dem Seeufer ein Stück weit.
Der Anstieg zu „Not a bad pass“ ist von Schneefeldern bedeckt, die aber nicht zu steil sind, daher komme ich gut nach oben. Ich sehe bereits den langgestreckten Roosevelt Lake. Der Abstieg durch offenes Gelände ist zwar steil aber gut machbar.
Ich folge dem Ostufer des Sees über Gras und Blöcke und treffe auf zwei Biologen. Während er in einem Miniboot sitzt, steht sie am Ufer. Sie arbeiten an einem Projekt zur Ausrottung der eingesetzten Regenbogenforellen, die eine vorher schon durch eine Pilzerkrankung dezimierte Froschart gefährden.
Mein Weg führt über weite grüne Matten, bevor ich in den Wald absteige, wo einige Duftzedern wachsen. Eine Zeit lang laufe ich entlang des Connes Creek. Zu meiner Überraschung gibt es hier einige Baumstümpfe, Zeugen der frühen Bewirtschaftung?
Der Wald hier ist recht dicht, aber immer noch gut durchwanderbar.
Am Roosevelt Lake hatte ich schon eine Wasseramsel gesehen, jetzt am Bach kann ich einen der Vögel eine Zeit lang beobachten und fotografieren. Interessanterweise zupft sie an einem Grashalm, Nistmaterial?
Entlang eines Baches mit großen Tannen wandere ich dann hoch zum Young Lake, der schön von Wald und Bergen umgeben ist.
Während meiner Schokopause breite ich meine Sachen zum Trocknen aus.
Hier beginnt ein Pfad, der mich durch den Kiefernwald abwärts führt. Mir begegnen einige Wanderer, es ist aber keineswegs voll.
Ein Anstieg führt zu einer offenen Hochfläche mit schönen Aussichten auf die nächste Bergkette.
Weiter geht es wieder in den Wald, bevor ich eine weitere Offenfläche überquere. Einmal unterhalte ich mich kurz mit einem jungen Wanderer der auch die Yosemite High Route zum Teil gemacht hat.
Bei den Dog Lakes tauchen dann viele Tageswanderer auf.
Ein Vorgeschmack der Massen, die mich bald erwarten sollten...
Gegen 14:30 bin ich an der Straße bei den Tuolumne Meadows und ziemlich geschockt von Verkehr und vollen Parkplätzen. Ohne Zweifel war die wasserreiche Gegend mit den offenen Grasflächen unter dem abgerundetem Granitmonolithen Lambert Dome einst sehr schön und sehenswert, aber für meinen Geschmack ist hier viel zu viel los. Natürlich ist jetzt im August hier an einem der Brennpunkte des Yosemite Nationalpark Hochsaison.
Ich muss noch ein ganzes Stück laufen, bis ich den Laden mit Fastfood Grill erreiche.
Leider kann ich meine Powerbank nicht an der Steckerleiste laden, die hier zur Verfügung gestellt wird, offenbar hängen zu viele Geräte am Strom...
Es gibt hier jede Menge Junkfood, ich kaufe Granola, Cliff Bars, Brot und Käse.
Offenbar sind eine ganze Menge junge PCT- Wanderer hier, an Rucksäcken und wildem Aussehen eindeutig erkennbar!
Ich gehe zur Tuolumne Meadows Lodge, vorbei am imposanten Lambert Dome.
Es gibt hier erst ab 18 Uhr Essen, aber ich kann meine Powerbank laden und esse in der Wartezeit Eis, Apfel und Trailmix.
Obwohl ich noch nicht mit dem Laden fertig bin, mache ich mich um 17:30 wieder auf den Weg. Ab hier folge ich der Sierra High Route. Auf dem John Muir Trail/ PCT wandere ich ein Stück lang den Lyell Creek durch lichten Kiefernwald aufwärts. Hier sind noch einige Tageswanderer unterwegs. Schon bald biege ich auf den Trail entlang des Rafferty Creek ab. Hier ist niemand mehr unterwegs. Durch den Kiefernwald geht es auf sehr gutem Pfad, der teilweise sogar Stufen hat, langsam aufwärts im klaren Abendlicht. Die Wolken, die ab Mittag aufgezogen waren, haben sich verzogen. Eigentlich will ich schon lagern, aber überall stehen tote, graue Baumskelette, daher gehe ich weiter und schlage erst um 19:30 mein Gatewood Cape am Rand einer Freifläche in Bachnähe auf. Die Yosemite High Route war toll, ich bin gespannt wie der nächste Abschnitt wird!
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