Auf dieser Etappe durch den großartigen Gran Paradiso Nationalpark begegne ich Wölfen, erlebe einen Wintereinbruch und wandere über weglose Pässe.
Am Morgen überquere ich die Dora Baltea und gelange nach Quincinetto. Tatsächlich gibt es hier doch einen Alimentari (Lebensmittelladen), wenn auch sicher teurer und schlechter bestückt als der Supermarkt in dem ich gestern eingekauft habe.
Bald steige ich auf einer Mulatiera wieder steil aufwärts. Im Esskastanienwald zeigen sich jetzt, Ende August schon etliche, braune Blätter.
Ab 1200 Meter gelange ich in den Buchenwald in dem auch Winterlinden wachsen, bevor ich schließlich offene Weideflächen erreiche, in denen die Beeren der Ebereschen leuchten.
Während meiner Mittagspause vor dem Anstieg zum Pass Colle di Pian Spegurati sehe ich einigen Pferden zu, die in der Nähe weiden.
Der Aufstieg zu dem 2060 Meter hohem Pass ist einfach, allerdings tauche ich bald in dichten Nebel ein.
Anschließend erfolgt ein sehr langer Abstieg in weiten Serpentinen hinab ins tiefe Chiusella Tal, auf das ich mitunter einen Blick erhasche. Gras, Farn, Birken und Vogelbeeren neben etlichen Ruinen zeigen, dass die Landschaft hier offenbar schon seit langem kaum noch beweidet wird. Krass, wie schnell man hier von Gebieten mit intensiver Weidewirtschaft in mehr oder weniger vom Menschen aufgegebene Gebiete gelangt!
Die Alpe Cappia auf einem flachen Absatz ist noch bewohnt. Ein Stück unterhalb verkündet ein Zettel an einem kleinen Steingebäude, dass es für wenig Geld zum Verkauf steht. Die Gegend wirkt auf mich perfekt für jemanden, der der modernen Gesellschaft ein wenig entkommen will...
An den Hängen oberhalb des Tals wächst ein wilder Laubwald, sehr schön!
Schließlich gelange ich an einen Fahrweg, der erst 2013 erbaut wurde, und zu dem Dörfchen Succinto führt. Einige der Häuser sind renoviert, aber viele wirken auch verlassen. Ein Schild verrät, dass es hier sogar ein Rifugio gibt, welches von den "Freunden des Val Chiusella" betrieben wird. Ein toller, aus der Zeit gefallen wirkender Ort!
Eine gewundene Mulatiera führt aus dem Ort heraus in den dicht bewaldeten Hang. Abseits des Wegs finde ich schließlich eine flache Stelle unter einem Felsüberhang, wo ich mein Cowboycamp aufschlage.
Hier auf lediglich 1150 Meter Höhe ist es angenehm mild und ich lausche noch lange den Rufen einer mir unbekannten Eule, bevor ich einschlafe.
Am nächsten Morgen verläuft der Pfad zunächst weiter im Hang und steigt dann zum Chiusella bei Fondo ab. In dem kleinen Ort gibt es sogar eine Trattoria!
Weiter geht es direkt am Bach entlang, der einige schöne Badegumpen aufweist.
Schließlich erreiche ich Tallorno, den letzten Talort, ein weiteres sehr hübsches, weltvergessenes Dörfchen.
Auch hinter dem Ort bleibe ich zunächst im Tal, das jetzt auch einige kleine Wasserfälle aufweist.
Es gibt hier einige Almen, auf denen aber kaum noch Vieh weidet. Stellenweise sind mittlerweile die Heidelbeeren schon reif, mit denen ich meine Ernährung etwas aufbessern kann.
Nach meiner Mittagspause in der Sonne steige ich recht gemäßigt hoch zum Pass Bocchetta delle Oche auf 2372 Meter.
Von hier eröffnet sich ein schöner Ausblick zu den Bergen des Gran Paradiso Nationalparks.
Der Abstieg in ein Bachtal ist stellenweise recht steil mit einigen Sicherungen, die man aber nicht unbedingt braucht.
In der warmen Sonne tummeln sich die Schmetterlinge.
Schließlich erreiche ich Piamprano, einen kleinen Touristenort mit Straßenanschluss, der das Tor zum Gran Paradiso Nationalpark bildet.
Gran Paradiso wurde bereits 1922 als erster italienischer Nationalpark auf 713 qkm Fläche ausgewiesen. Zuvor war der Gran Paradiso ein königliches Jagdgebiet, dass daher effektiv vor der Wilderei geschützt wurde. Aus diesem Grund überlebte hier eine Population des Alpensteinbocks, der überall sonst ausgestorben war. Inzwischen kommen die majestätischen Tiere ja wieder an etlichen Stellen in den Alpen vor, wie ich ja auf meiner Wanderung bereits gesehen hatte.
Als ich aus dem auf 1650 Meter gelegenem Tal wieder aufsteige, kreist über mir ein Steinadler.
Schließlich schlage ich auf einem grasigen Absatz mein Zelt auf, und unternehme später noch einen kleinen Abendspaziergang, auf dem ich eine Menge Gämsen beobachte.
Als die Sonne am nächsten Morgen damit beginnt, die Hänge rot zu färben, steige ich bereits auf zum Colle della Borra auf 2578 Meter.
Über mir äsen bereits einige Gämsen.
Immer mal wieder schaue ich zu den Gämsen hoch und nehme dabei eine Bewegung wahr, die nicht zu den Bergantilopen passt. Als ich durch das Teleobjektiv meiner Kamera schaue, wird mir klar, dass hier zwei Wölfe durch die Graslandschaft unter dem Pass traben!
Die Gamsböcke am Pass beachten die grauen Räuber kaum, offenbar fühlen sie sich in diesem Terrain ziemlich sicher.
Durch die bereits herbstlich gelb verfärbten Grashänge steige ich ab zur auf 2000 Meter gelegenen Wallfahrtskirche von San Besso, wo es auch ein verschlossenes Rifugio des Nationalparks gibt.
Über einige bewirtschaftete Almen steige ich dann in den Hängen langsam wieder auf in Richtung des Colle dell Arietta auf 2939 Meter.
Auch in diesem Nationalpark ist die Beweidung mit Vieh offenbar erlaubt, im Gegensatz zum Schweizer Nationalpark.
Von der Passhöhe ergibt sich eine schöne Aussicht über das Hochtal des Torrente di Bruillot, was an der Nationalparkgrenze leider von einer Hochspannungsleitung durchschnitten wird.
Unterhalb des Passes erstreckt sich ein großes Schneefeld, das ich aber problemlos umgehen kann. Ein Stück abseits liegen die fantastischen Laghi di Misrino.
Schließlich folge ich dem weiten Hochtal abwärts, in dem auch noch einige Blumen blühen.
Es ist jetzt sehr windig und obwohl die Sonne scheint, bereits herbstlich frisch. Interessante Wolken verraten wohl den nahenden Wetterwechsel...
Ich tauche kurz in den Lärchenwald ein und steige dann im Tal des Torrente di Bardoney wieder aufwärts, bis ich schließlich eine halbwegs windgeschützte Stelle abseits des Wegs entdecke, wo ich mein Lager aufschlage.
Später unternehme ich noch einen ausgedehnten Abendspaziergang bei dem ich Gämsen und einen Fuchs beobachte. Das Tal öffnet sich bald zu einem weiten Kessel mit sumpfigen Weiden.
Als ich zurücklaufe färben sich bereits die Wolken im Sonnenuntergang und der Mond geht über dem Colle Bardoney auf, den ich morgen ansteuern werde.
Morgens lasse ich die Alpe Bardoney bald hinter mir und steige weiter auf. Als ich schließlich in ausgedehnte Blockflächen und Schneefelder gelange, gibt es keine Markierungen mehr. Zu allem Überfluss bin ich bald von Nebel eingehüllt.
Obwohl der Pass ganz nah aussah, dauert es dann noch ziemlich lange, bis ich oben auf etwa 2800 Meter bin.
Die Abstiegsroute im steilen Geröll ist mühsam, aber o.k. Da es immer noch keine Markierungen gibt, folge ich grob der Richtung auf dem GPS meines Handys. Irgendwann tauchen aber rote Kleckse auf, denen ich folge. Weiter geht es durch ausgedehnte Blockfelder mit wenigen Grasflecken. Eine großartige, abweisend wilde, einsame Landschaft!
Schließlich entdecke ich unter mir eine gelbe Biwakschachtel, die ich als Bivacco Davite identifiziere. Das heißt allerdings, das ich zu weit abgestiegen bin, und mich recht weit von meiner eigentlichen Route entfernt habe. Es beginnt jetzt zu regnen, daher lege ich erst einmal eine Pause in dem Biwak ein.
Das Wetter scheint ziemlich ungemütlich zu werden, daher beschließe ich nicht zu meiner hohen Originalroute zurückzukehren sondern steige ab zur Alpe Lavinetta Superiore. Diese Entscheidung sollte sich später als sehr weise herausstellen...
Bei den Ruinen der ehemaligen Alpe angekommen, beginnt es wieder stärker zur regnen, so dass ich mich erst einmal in einer Steinhütte mit noch intaktem Dach verkrieche...
Nach einer Stunde lässt der Regen nach und ich steige ins Tal des Torrente Forzo ab, wo ich einen Zeltplatz oberhalb des Wegs finde, als der Regen wieder stärker wird...
Es regnet die ganze Nacht und auch am Morgen schüttet es zunächst weiter, so dass ich erst gegen Mittag aufbreche.
Nach kurzer Zeit erreiche ich den kleinen, verlassen wirkenden Weiler Boschieterra wo ich aber keinen Menschen sehe.
Bald steige ich durch den Lärchenwald wieder auf. Kurzzeitig scheint es sogar aufzuklaren, aber als ich die Waldgrenze erreiche, sieht es wieder sehr düster aus und beginnt erneut zu regnen.
Bald erreiche ich die Alpe Furra. Zwar ist kein Mensch zu sehen, aber die Alpe wird noch bewirtschaftet. Zunächst schützt mich das überhängende Dach draußen, aber irgendwann beschließe ich nachzuschauen, ob ich nicht nach innen komme. Tatsächlich ist eine Tür offen und ich gelange in einen langgezogenen, lagerähnlichen Raum, wo es neben allerlei Gerätschaften auch eine Liege und einen Küchentisch mit Bank gibt! Da ich nicht damit rechne, dass bei dem Wetter jemand hier auftaucht, beschließe ich die Nacht in dem Gebäude zu verbringen.
Tatsächlich regnet es auch in dieser Nacht weiter! Da ich viel zu langsam bin und noch einige Tage bis Ceresole Reale brauchen werde, freue ich mich sehr, als ich ein Kilo Polenta entdecke, sowie einen großen Behälter Eiweißpulver. Ich stelle mir vor, dass ein bodybuildender Riese hier das Vieh hütet, nichts desto trotz bessere ich meine Vorräte etwas auf...
Schon früh am nächsten Morgen scheint es, als ob die Welt untergeht: Ein heftiges Gewitter mit Sturmböen und Hagel tobt!
Als es dann gegen 10:30 aufklart, sind die Berge frisch überzuckert, ein toller Anblick!
Obwohl die Sonne sich jetzt bald durchsetzt, weht ein eiskalter Wind. Ich steige weiter auf und gelange in das malerische Hochtal Vallone di Cardoney.
Das Tal weitet sich schließlich zu einer Art Schüssel, dem Piano della Valletta, über dem die großartigen, leicht verschneiten Berge aufragen.
Ein felsiger Anstieg führt mich dann zum Bivacco Gino Revelli, das wie die meisten Biwakschachteln fantastisch gelegen ist.
Ab hier gibt es keinen Weg mehr und der 3000 Meter hohe Motta Pass ist auch nicht eindeutig auszumachen. Immerhin herrscht heute eine tolle Sicht!
Bald laufe ich durch den stellenweise etwa 10 cm hohen Neuschnee.
Zunächst ist das Terrain nicht zu steil und ich gewinne rasch an Höhe.
Dann begebe ich mich in eine größtenteils verschneite Rinne, die zunehmend schroffer wird. Außerdem gibt es immer wieder Absätze, die etwas Klettern in ziemlich brüchigem Fels erfordern. Interessanterweise hilft mir der Schnee hier sogar eher beim Vorankommen! Irgendwann wird der Anstieg aber für meinen Geschmack ziemlich grenzwertig. Noch etwas schwerer und ich kehre um! Tatsächlich wird die Rinne dann noch steiler obwohl ich schon fast oben bin. Ich erkenne jetzt auch, dass der eigentliche Pass ein Stück weiter rechts liegt. Glücklicherweise ist der Ausstieg aus der Rinne einfacher als es aussieht, und ich traversiere ohne Probleme zum Pass.
Unter mir liegen die Motta Seen und zu meiner Erleichterung scheint der Abstieg nicht allzu schwierig zu sein. Dieser ist zwar tatsächlich einfacher als der Aufstieg, dennoch komme ich in den ausgedehnten Blockfeldern nur langsam voran.
Schließlich folge ich eine Zeit lang dem Westufer des Lago di Motta auf 2700 Meter Höhe.
Hinter dem See fällt eine Schlucht sehr steil ab. Die Route sieht ziemlich schwierig aus, aber jetzt stoße ich auf einige Cairns denen ich folgen kann.
Hier sehe ich zum ersten Mal auf dieser Wanderung einen Mauerläufer, das ist ein sehr auffälliger, hübscher Vogel mit langem, gebogenem Schnabel, der in Felswänden nach Insekten stochert. Leider gelingt mir kein Foto...
Schließlich schlage ich um 18:30 mein Lager auf einer kleinen Stufe zwischen Lago Nero und dem Stausee Lago Valsoera auf.
Später unternehme ich noch einen kleinen Spaziergang in den Felsberg über dem Lago Valsoera.
In der Nach friert es, dennoch ist mir im Zelt nicht zu kalt. Zunächst laufe ich durch die Granitlandschaft zur Staumauer, wo es einige Gebäude gibt. Schade, dass es hier im ältesten Nationalpark Italiens Stauseen gibt, eigentlich sollen die Nationalparks ja möglichst unberührt erhalten werden!
Ich laufe noch ein Stück oberhalb des fjordartigen Sees und steige dann auf einfachem Steig hoch zur Bocchetta di Valsoera auf 2683 Meter.
Von hier oben eröffnen sich tolle Aussichten in der klaren Morgenluft.
Der Abstieg ist steil und verblockt, aber die Sicherungen sind nicht wirklich notwendig. Unter mir sehe ich bereits das Rifugio Pontese, was ich dann erreiche. Die Berghütte ist noch geöffnet, daher gönne ich mir am Tisch draußen erst mal ein schönes zweites Frühstück mit Ei und einer Kanne Kaffee, was lediglich 8 Euro kostet. Die jungen Leute, die das Rifugio betreiben, sind sehr nett und sprechen englisch.
Erst gegen Mittag laufe ich weiter und steige auf zum Colle dei Becchi auf 3000 Meter. Dabei beobachte ich Steinböcke und ein Murmeltier, das einen Aussichtsposten auf einem hohen Felsen eingenommen hat.
Leider verschlechtert sich das Wetter, Schneeschauer gehen nieder und Nebel verhüllt oft die Landschaft.
Leider habe ich auf der Passhöhe keine Sicht. Der Abstieg ins großartige Vallone del Glas della Losa ist dann ziemlich schwierig und steil, mit sehr hohen Felsblöcken. Mein nicht mehr vorhandenes Profil und die Glätte der nassen Felsen macht das Ganze nicht einfacher...
Der Nebel zieht jetzt ab und gibt die Aussicht in die herrlich wilde Landschaft fast alaskanischen Ausmaßes frei.
Schließlich erreiche ich das weitläufige Hochtal. Mir begegnet hier kein anderer Mensch. Fast könnte ich glauben, irgendwo in einer richtig abgelegenen Wildnis zu sein! Diesen Eindruck unterstreicht noch das viele Wild, welches ich hier sehe. Gamsrudel und Steinböcke durchstreifen die Landschaft, in der es keine Spuren von Vieh gibt.
Auf einer Stufe oberhalb des Hochtals befindet sich das Bivacco Ivrea, in dem ich mein Lager beziehe. Es ist hier ziemlich windig und ungemütlich, daher bin ich sehr dankbar für die Metallschachtel.
Es ist hier auf 2770 Meter abends bereits ziemlich kalt, weshalb ich meine Daunenjacke bei einem Spaziergang in das Tal trage. Trotz der Höhe trägt das Wollgras an diesem letzten Augusttag noch seine weißen Fruchtstände.
Am Morgen ist es sehr kalt, aber auch wundervoll klar. Eingemummelt mit Buff, Handschuhen und Daunenjacke laufe ich zum Sonnenaufgang wieder los.
An etlichen Stellen begegnen mir wieder Steinböcke, wie immer wenig scheu und Gämsen, die viel mehr Abstand halten.
Es dauert noch eine ganze Weile, aber schließlich hat die Morgensonne auch den Talboden erreicht. Die umliegenden Berge spiegeln sich im ruhigen Wasser eines klaren Sees und der Bach mäandert über Kies- und Schlammflächen, was den weiten Charakter dieser Hochtäler noch unterstreicht.
Schließlich erscheint das Massiv des 4061 Meter hohen Gran Paradiso in seiner ganzen Pracht.
Verfallene Steinhütten zeigen, dass auch hier früher Almwirtschaft betrieben wurde.
Schließlich beginne ich den Aufstieg in Richtung der Bocchetta del Alpetto. Der Weg ist jetzt sehr gut und teilweise als Mulatiera ausgebaut. Immerhin war dies ja ein königliches Jagdrevier, mit entsprechender Infrastruktur.
Unter mir liegt das so eben durchwanderte, fantastische Vallone di Gui, mit dem Gran Paradiso im Hintergrund.
Immer wieder begegne ich Steinböcken, den Charaktertieren des Nationalparks. Zwei Männchen stehen sich gegenüber, holen aus und lassen dann einige Male die Hörner gegeneinander krachen!
Gegen 10 Uhr erreiche ich bereits die Bocchetta del Ges auf 2692 Meter. Noch einmal eröffnen sich fantastische Blicke in die Bergwelt des Gran Paradiso.
Ein junger Steinadler auf einer Felsspitze ruft jämmerlich und fliegt dann ab. Bettelt er seine Eltern um Futter an?
Der Abstieg ist einfach und ich fotografiere eine Alpenbraunelle.
Bald gelange ich in eine Almlandschaft voller Kuhglockengeläut. Schade, dass ich den "Wildnisteil" des Gran Paradiso offenbar schon verlasse. Jetzt begegnen mir auch die ersten Wanderer, darunter auch ein junges Paar aus Tübingen, dass eine 9- tägige Tour unternimmt.
Ich passiere die ehemalige Jagdhütte Casa di Caccia, welche jetzt als Rifugio fungiert und gelange an einen Bach in einer Schlucht, wo ich eine Wasseramsel fotografiere.
Anschließend traversiere ich lange Zeit durch die Hänge oberhalb des Vallone del Roc.
Ich habe keine Lust schon heute nach Ceresole Reale abzusteigen und beschließe daher spontan noch einen Schlenker zum Bivacco Giraudo einzulegen. Dabei laufe ich durch zwei Hochtäler, die durch eine Stufe getrennt sind und nehme schließlich den Schlussanstieg zu der Biwakschachtel.
Leider ist es jetzt sehr neblig, weshalb ich nur einen kurzen Abendspaziergang unternehme.
Am nächsten Morgen lichtet sich der Nebel bald und ich laufe durch die abwechslungsreiche Landschaft mit zwei großen Becken, bis ich wieder auf den Weg von gestern stoße.
Anschließend steige ich zu einem weiten Hochplateau mit verfallenen Almhütten und erreiche schließlich den Colle Sia auf 2274 Meter.
Hier beginnt der lange Abstieg nach Ceresole Reale auf 1600 Meter gelegen.
Bald tauche ich in den Lärchenwald ein und verliere rasch an Höhe. Hier unten in der milden Herbstsonne am zweiten September tummeln sich sogar noch die Eidechsen.
Bereits gegen 11 erreiche ich den ziemlich ausgestorben wirkenden Touristenort Ceresole Reale. Offenbar ist die Saison vorbei, immerhin ist der Campingplatz noch geöffnet und später kaufe ich in dem kleinen Dorfladen ein. Abends gönne ich mir dann noch eine Pizza in einem Restaurant, das offenbar von einem Bergsteiger betrieben wird.
Hallo Gerald, bin eigentlich über BR 2 auf deinen Waldbegeisterungs-Blog aufmerksam gemacht worden. Hab mir gerade deine Erklärung zum Verbiss an der jungen Tanne angeschaut und jetzt neugierig geworden, was du sonst noch in der Vergangenheit getreckt bist. Freue mich sehr, wenn ich deine Bilder anschaue, da ich auch Abenteurerin bin und gerne auf einsamen Pfaden unterwegs. Wünsche dir schöne Erlebnisse im Wald und viel Freude weiterhin auf deinen Schritten und Wegen. Bin schon gespannt wenn du durch den Steigerwald kommst und was du von dort zu berichten hast. Der Streit um den NP kussiert weiter...In der Nähe wohne ich nämlich und verfolge die Argumente für und wider NP! Viel Erfolg, Grüße Anja
AntwortenLöschenHallo Anja, vielen Dank für deinen netten Kommentar! Ja, der Steigerwald wird ein richtiger Schwerpunkt auf meiner Wanderung, ich bin schon gespannt!
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