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26.12.2023

Great Divide Trail 1 Waterton - Blairmore


 

6,5 Tage, 131 Km, 6894 hm


Der Great Divide Trail verläuft in den kanadischen Rocky Mountains über etwa 1100 Kilometer von der US-Grenze im Waterton Nationalpark auf  dem Kamm des Gebirges nach Norden und durchquert dabei so bekannte Gebiete wie die Nationalparks von Banff und Jasper, aber auch viele weitere, weniger bekannte Naturschutzgebiete. Nach Meinung vieler, handelt es sich dabei um eine der schönsten Wanderrouten der Welt, was, wie ich finde, überhaupt nicht übertrieben ist. Auf dem ersten Abschnitt der Strecke erleben wir fast noch winterliche Bedingungen im Waterton Nationalpark, sind zwei Tage lang durchgehend auf aussichtsreichen, aber nicht ganz einfachen Graten unterwegs und sehen, wie sich Wälder nach einem Waldbrand wieder erholen.

18.12.2023

Der Desert Trail - Zusammenfassung und persönliche Bewertung

 


Würde ich den Trail einem Freund empfehlen?


Ja, auf jeden Fall! Der Desert Trail mit seinen herrlichen Landschaften, der Freiheit fast grenzenlos umherzustreifen und ja, auch seiner Herausforderung, war für mich eine der schönsten Routen, die ich je gelaufen bin! Obwohl man weder Superwoman, noch Superman sein muss, um diese Strecke zu laufen, ist es doch sinnvoll, über einiges an Wandererfahrung zu verfügen, vor allem auch weglos unter Wüstenbedingungen. Während in den USA Privatbesitz nicht betreten werden darf, verläuft der Desert Trail ausschließlich auf öffentlichem Land!


Eindruck vom Desert Trail


In diesem Video erhaltet ihr einen kleinen Eindruck vom Desert Trail. 


Wie lang ist der Desert Trail?


Man sollte meinen, dass das eine einfache Frage ist, aber tatsächlich kann das niemand genau sagen. Es gibt keinen genauen gpx-Track zu der Route und 50-60 % des Desert Trail sind weglos. Das heißt die 2400 Kilometer von Jacumba an der mexikanischen Grenze bis zum Highway 78 in Oregon sind wohl eine ziemliche Untertreibung. Wahrscheinlich läuft man in der Realität zwischen 10 und 20 % mehr! Daher sind auch die Kilometerangaben am Beginn der einzelnen Abschnitte bei meinen Blogbeiträgen über den Desert Trail in der Regel stark untertrieben! Hier kann der aus der Karte abgeleitete gpx-Track für den Desert Trail von Buck 30 herunter geladen werden. 

Der längste Abschnitt auf dem wir Verpflegung getragen haben, waren 300 Kilometer, wofür wir 12 Tage kalkuliert hatten. 


Wie ist die Wegebeschaffenheit?


Der Desert Trail ist kein Wanderweg, sondern nur eine imaginäre Route. Neben den zahlreichen weglosen Abschnitten, die über Hügel, Salzebenen und in Canyons verlaufen, ist man auch relativ oft auf Fahrspuren unterwegs. Während ich es eigentlich überhaupt nicht mag, dort zu laufen, wo man auch mit dem Auto fahren kann, haben mir die Jeeptracks auf dem Desert Trail sogar oft ganz gut gefallen. Im Gegensatz zu den Cross Country Abschnitten, muss man sich weniger auf den Weg konzentrieren und kann daher seine Umgebung besser wahrnehmen. Echte Wanderwege gibt es fast gar nicht…

Es gibt einige sehr schwere Abschnitte in Schluchten, steil bergauf zu Bergen, in dichtem Bewuchs u.s.w. aber meist kommt man weglos recht gut voran. Wenn man die richtige Route vor allem beim Umgehen von Steilabstürzen in den Canyons findet, gibt es keine gefährlichen Klettereien. Technische Ausrüstung wie Seile sind nicht notwendig. 






Wasser


Natürlich ist Wasser in der Wüste immer ein Riesenthema. Alle unsere Vorgänger haben zumindest in Kalifornien Wasserverstecke angelegt. Das bedeutet natürlich, dass man lange Strecken im Auto zurücklegt um die Wassertonnen zu deponieren und hinterher muss man sie auch wieder einsammeln. Wir fanden das sehr zeitaufwendig, teuer und umständlich, daher haben wir uns gefragt, ob es nicht auch anders geht. Das hat dann tatsächlich auch funktioniert! Dabei waren etwa 12 Liter Wasser pro Person dass Maximum, das wir je getragen haben. Das musste drei Tage reichen… Brian Tanzman, aka Buck 30 hat eine hervorragende Zusammenstellung aller Wasserquellen auf dem Trail erstellt, und seine eigenen Beobachtungen um die der anderen Desert- Trail Wanderer ergänzt. Diese Tabelle war für uns enorm wichtig! Vielen Dank an Buck 30! Meistens konnten wir das Wasser aus den Quellen unbehandelt trinken, wir hatten aber auch Tropfen zur Entkeimung auf Silberionenbasis dabei. 


Verpflegung


Wir hatten 16 Abschnitte auf dem Desert Trail, an deren Ende wir uns jeweils in einem Ort neu mit Essen versorgt haben. Zu einem kleinen Teil war das direkt auf der Strecke möglich, meistens mussten wir jedoch trampen. Das hat in der Regel gut funktioniert und hat uns tolle Begegnungen beschert. 

Wir haben uns drei Pakete mit Essen an Orte geschickt, von denen wir gedacht haben, dass wir dort nur wenig kaufen können. Im Fall von Middlegate und Furnace Creek war das auch sinnvoll, in der Tankstelle in Dyer hätten wir genug kaufen können. Zwar sind die Preise in abgelegenen Orten wie Empire natürlich höher, aber auch der Postversand ist nicht gerade billig, daher haben wir im Zweifelsfall lieber darauf verzichtet, uns etwas zuzuschicken. Das funktioniert natürlich auch ganz gut mit Dingen wie neuen Schuhen etc. 


Beste Wanderzeit


Für den Desert Trail kommt eigentlich nur das Frühjahr in Frage, da der Sommer zu heiß ist und der Winter wegen Schnee in den höheren Bergen ebenfalls ausscheidet. Auch im frühen Herbst ist es im Death Valley noch viel zu heiß.

Für den Zeitpunkt des Startes in Jacumba gibt es eine wesentliche Tatsache zu beachten: Das Death Valley muss unbedingt vor dem ersten Mai erreicht werden, da sonst die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass es dort zu heiß ist. Wir sind am 26.3 in Deutschland losgeflogen, was für uns ganz gut gepasst hat. Eine Woche eher wäre wahrscheinlich noch besser gewesen! Startet man allerdings zu früh, ist es wahrscheinlich, dass man in den höheren Bergen von Nevada und den Steens Mountains in Oregon noch relativ viel Schnee hat. 


Benötige ich Permits?


Eine der besten Dinge auf dem Desert Trail ist, dass man in der Praxis keine Permits braucht. Theoretisch benötigt man im Joshua Tree Nationalpark und im Death Valley Nationalpark ein kostenloses Backcountry Permit…


Ausrüstung


Zur Navigation haben wir unsere Handys mit den apps Gaia und Mapout verwendet, außerdem hat uns der Kompass oft grob die Richtung gewiesen.  Obwohl man in der Wüste unterwegs ist, ist es oft erstaunlich kühl und windig. Daher ist eine warme Jacke unerlässlich. Da es oft ziemlich windig war und in Nevada es auch häufig Gewitter mit Regen gegeben hat, fanden wir es gut leichte Zelte dabei zu haben. Zwar kann man den Desert Trail auch nur mit Tarp machen, aber wir waren oft froh über unsere Zelte. Wir sind in Trailrunningschuhen gelaufen, die sich aber unter den Bedingungen der Wüste recht schnell verschleißen. Daher haben wir jeder zwei Paar benötigt. Zum Wassertransport haben wir 2,5 Liter Platyphus Beutel verwendet. Ein breitkrempiger Hut ist sehr wichtig gegen die Sonne. Dagegen haben wir keine Sonnenbrillen getragen. Eine Zip- Hose gewährt die nötige Flexibilität wenn es stachlig wird…

Wie immer sind wir mit Wanderstöcken gelaufen, deren Spitzen aber sehr schnell verschwunden waren, was uns aber nicht gestört hat. 

Eine leichte Bodenplane kann auch Schatten bei der Mittagspause spenden. 

Wir hatten keine aufblasbaren Matten dabei, da man die im Zweifelsfall ständig flicken muss…


Sollte ich den Desert Trail möglichst bald laufen?


Ja, wenn du ihn noch so einsam erleben möchtest, wie wir es durften. In Nevada gibt es einen regelrechten Rohstoffboom. Wir haben an vielen Stellen neue abgesteckte Claims gesehen, daher ist damit zu rechnen, dass immer mehr Minen erschlossen werden, Gold, Silber und vor allem auch Lithium…



Wo finde ich mehr Informationen?


Buck Nelson, aka Colter war der erste Mensch, der den Desert Trail 2012 am Stück gelaufen ist, und die Route sogar bis zur kanadischen Grenze verlängert hat. Dies ist seine Webseite. 

2018 ist Ryan Silva aka Dirtmonger, ein sehr erfahrener, amerikanischer Weitwanderer die Route gelaufen und hat darüber auf seinem Blog berichtet. 

Im Jahr darauf haben dann Heather „Steady“ Weatherman und Brian Tanzman „Buck 30“ die Route in zwei Abschnitten in Frühjahr und Herbst absolviert. Buck 30’s Postholer Seite ist die wohl beste Infoquelle zum DT. 


17.12.2023

Auf dem Desert Trail durch die Wüsten der USA 16, Empire - Denio

 



11 Tage, 294 km, 5264 Höhenmeter

Die letzte Etappe des Desert Trail in Nevada führt uns durch die ausgedehnte Black Rock Desert und in die Sagebrush Landschaft des High Rock Canyons. Wir baden in heißen Quellen und erleben noch einmal die herzliche Gastfreundschaft der Amerikaner.

12.12.2023

Auf dem Desert Trail durch die Wüsten der USA 15, Lovelock - Empire

 



5 Tage, 143 Kilometer, 4823 Höhenmeter Aufstieg

Auf dieser Etappe erleben wir zahlreiche Gewitter, die die Landschaft in magisches, aber auch bedrohlich erscheinendes Licht tauchen, werden von einem Sandsturm überrollt, überschreiten Bergketten und wandern durch weite Ebenen.

11.12.2023

Auf dem Desert Trail durch die Wüsten der USA 14, Middlegate - Lovelock

 



7,5 Tage, 171 Kilometer, 6273 Höhenmeter Aufstieg

Auf dieser Etappe geht es lange entlang des Kamms der Stillwater Range, der wohl  wildesten und schwierigsten Bergkette auf dem Desert Trail! Wir haben faszinierende Begegnungen mit Mustangs und Schlangen und erleben beeindruckende Gewitter sowie Sandstürme. 

07.12.2023

Auf dem Desert Trail durch die Wüsten der USA 13, Tonopah - Middlegate

 



6 Tage, 203 Kilometer, 4977 Meter Aufstieg


Dieser Abschnitt führt uns über weite Salzpfannen, etliche Hügelkämme und in eine schwierig zu begehende Schlucht. 

26.11.2023

Auf dem Desert Trail durch die Wüsten der USA 12, Dyer - Tonopah

 



3,5 Tage, 95 Kilometer, 2900 Höhenmeter

Auf dieser Etappe überqueren wir steil emporragende Bergketten, wo es noch erstaunlich viel Schnee gibt. Wir überschreiten den mit über 2800 Meter höchsten Punkt des Desert Trails, bewundern farbige Vulkanberge, entdecken eine Pfeilspitze, die von der langen indianischen Besiedlung dieses abweisenden Landes kündet, baden in einer heißen Quelle und erfahren amerikanische Gastfreundschaft.

21.11.2023

Auf dem Desert Trail durch die Wüsten der USA 11, Death Valley, Furnace Creek - Dyer

 



9 Tage, 221 Kilometer, 7085 Höhenmeter

Auf diesem Abschnitt quälen wir uns zunächst weiter durch die Ebene des Death Valley, erleben eine traumhafte Sanddünenlandschaft und steigen hoch in eine andere Welt, in der fließende Bäche traumhafte Oasen formen. An der Grenze zu Nevada gelangen wir dann in dichten Wald aus Wacholdern und Kiefern. Erstaunlich viel Schnee  erinnert daran dass der Winter dort noch nicht lange vorbei ist. 

16.11.2023

Auf dem Desert Trail durch die Wüsten der USA 10, Death Valley, Furnace Creek- Sheep Canyon

 




1 Tag, 54 Kilometer, 221 Höhenmeter

Um den heißen Temperaturen des Death Valley zu entgehen, laufen wir auf dieser Etappe überwiegend nachts, und legen dabei um die 55 Kilometer in 21 Stunden zurück. Im Dunkeln begegnen wir einer Klapperschlange und zwei Skorpionen…

10.11.2023

Auf dem Desert Trail durch die Wüsten der USA 9 I 15 (Las Vegas) - Death Valley (Furnace Creek)

 




5,5 Tage, 158 Kilometer, 2738 Höhenmeter

Auf dieser Etappe verlassen wir die Mojave Wüste, erleben eine wahre Blütenpracht im Sand der Kingston Range, durchqueren das Bachtal des Amargosa, eine langgestreckte Oase in der Wüste und steigen schließlich durch den Sheep Canyon 1400 Meter weit zum Boden des Death Valley hinab.

30.10.2023

Auf dem Desert Trail durch die Wüsten der USA 8 Kelso Depot (Baker) - I 15 (Las Vegas)

 



4 Tage, 108 Kilometer, 2931 Höhenmeter


Am nächsten Morgen stehen wir bereits um 7 Uhr an der Straße um nach Baker zu trampen, wo wir neuen Proviant kaufen wollen. Schon bald hält jemand an, der uns fragt, ob wir Wasser brauchen. Ja, Amerikaner sind oft hilfsbereit! Dann kommt eine Rangerin auf ihrem Morgenspaziergang vorbei und eine andere hält bei uns an. Sie will die Toilette am Kelso Depot reinigen und fährt danach zurück nach Baker, darf uns aber nicht mitnehmen. Doch nach einer Dreiviertelstunde haben wir Glück, die etwa 35-jährige Biologin Jenna aus Toronto hält an und nimmt uns mit. Die Forscherin führt in der Mojave Wüste Untersuchungen für ihre Doktorarbeit über die Fraßgewohnheiten von Ameisen durch. Sie bestätigt uns dann auch, dass es hier viel geregnet hat, doppelt so viel als in normalen Jahren!

28.10.2023

Auf dem Desert Trail durch die Wüsten der USA 7 Ca 62 (Twentynine Palms) - Kelso Depot ( Baker)

 




5,5 Tage, 135 Kilometer, 3114 Höhenmeter Aufstieg


Auf diesem einsamen Abschnitt in der südlichen Mojave Wüste, lernen wir was Durst ist, treffen einen merkwürdigen alten Mann,  müssen Klettereien in den Granite Mountains absolvieren, laufen den wasserreichen Bull Canyon hinab und durchqueren die bizarren Kelso Sanddünen. 

20.10.2023

Auf dem Desert Trail durch die Wüsten der USA 6 Durch den Joshua Tree Nationalpark - Chiriaco Summit- CA 62 (Twentynine Palms)

 



3 Tage, 100 Kilometer, 1767 hm Aufstieg


Dieser Abschnitt des Desert Trail führt uns durch den einsamen Ostteil des berühmten Joshua Tree Nationalparks und die markanten Berge des Coxcomb.

18.10.2023

Auf dem Desert Trail durch die Wüsten der USA - 5 Mecca - Chiriaco Summit

 




3 Tage, 64 Kilometer, 2011 hm Aufstieg


In diesem Abschnitt durchqueren wir zunächst die Mecca Hills, ein Labyrinth aus Sandstein Canyons, was ein wenig den bekannten Schluchten in Utah ähnelt. Anschließend geht es durch die Orocopia Mountains, wo wir einen langen Anstieg über felsige Grate zum gleichnamigen Gipfel bewältigen müssen. Nach einem Streit laufen wir eineinhalb Tag getrennt, finden uns aber schließlich wieder…

17.10.2023

Auf dem Desert Trail durch die Wüsten der USA - 4 S 22 (Salton City) - Mecca

 



2 Tage, 35 Kilometer, 918 hn Aufstieg

Auf diesem Abschnitt im Anza Borrego Desert State Park durchqueren wir das zerklüftete Calcite- Wonderstone Gebiet, überwiegend weglos mit zahlreichen An- und Abstiegen.

14.10.2023

Auf dem Desert Trail durch die Wüsten der USA - 3. Desert Ironwoods Camp - S 22 (Salton City)





1 Tag, 24 Kilometer, 319 hm Aufstieg


Nachdem wir uns in dem RV- Park neu verpflegt und mit Wasser versorgt haben, sind wir schon um 10:30 wieder unterwegs. Der nächste, sehr kurze Abschnitt führt uns durch die Borrego Badlands. Borrego ist übrigens der spanische Name für die Wüsten- Dickhornschafe die hier leben. Im Gegensatz zu unserer letzten Etappe, auf der wir ein reiches Pflanzenleben bewundern konnten, sind die Badlands sehr unwirtlich und kaum bewachsen. Wir folgen alten Fahrspuren, laufen teilweise aber auch querfeldein. Unser Nachtlager schlagen wir in einem schmalen Bachbett auf. Ganz in der Nähe liegt eine einzige, schon vor langer Zeit umgefallene Palme. In den USA gibt es nur eine eine Palmenart, die Kalifornische Fächerpalme. Später unternehmen wir dann noch einen Abendspaziergang, bei dem wir eine weglose Abkürzung für morgen erkunden. Dabei entdecken wir die Palmenoase 17-Palms, ein Anblick wie man ihn sich kaum kontrastreicher in dieser abweisenden Wüste vorstellen kann. Das Abendlicht ist fantastisch. Was unter der grellen Mittagssonne furchtbar öde und abweisend wirkt, ist zu dieser späten Stunde einfach nur schön.

13.10.2023

Auf dem Desert Trail durch die Wüsten der USA - 2. Jacumba - Desert Ironwoods Camp







3,5 Tage, 96 Kilometer, 1982 hm Aufstieg


Es ist schon fast Mitternacht, als wir in San Diego ankommen. Erstaunlich rasch können wir unsere Rucksäcke vom Gepäckband nehmen und laufen dann direkt aus dem Flughafengebäude in die Nacht. Es tut gut, nach der langen unbeweglichen Zeit im Flugzeug endlich mal wieder zu laufen, daher sparen wir uns das Taxi. Es ist erstaunlich ruhig und die Route führt auf Radwegen entlang des Hafens in die Stadt, wo wir ein Zimmer für die erste Nacht gebucht haben. 

Am nächsten Morgen, dem 24.3 sind wir halbwegs ausgeruht und unternehmen einen Spaziergang zum Hafen, wo eine malerische, alte spanische Galeere als Museum dient. Wir frühstücken in einem Café und merken gleich, dass die USA zur Zeit ziemlich teuer sind, etwa 40 Euro für uns beide für ein Frühstück was o.k, aber nicht übertrieben üppig ist…

Nachdem wir ausgecheckt haben, nehmen wir die grüne S-Bahn zum El Cajon Transitcenter, wo der kleine Bus 888, der nur zweimal in der Woche fährt, um  16:10 losrollt. Die resolute Fahrerin will wissen, was wir vorhaben, und wirkt ziemlich entsetzt, als wir erzählen, dass wir durch die Wüste laufen wollen. Im Gegenzug finden wir unsere Mitreisenden teilweise auch ziemlich merkwürdig, mit schlechten Zähnen und T-Shirts die für die Waffenlobby NRA werben. Gegen 18:45 kurz bevor es dunkel wird, erreichen wir dass kleine Örtchen Jacumba und lassen es uns nicht nehmen, zunächst zur mexikanischen Grenze zu laufen, die von einem hohen Metallzaun markiert wird, der sich von hier weit über die Hügel erstreckt. Es dauert nicht lange, bis eine Geländewagen der Border Patrol auftaucht, uns aber nicht beachtet. Während die Sonne untergeht, laufen wir dann zunächst entlang einer asphaltierten Straße weiter. Wir wollen einen Platz zum Zelten finden, bevor es komplett dunkel ist, aber als wir in einen Seitenweg abbiegen, taucht schon wieder ein Wagen des Grenzschutzes auf. Etwas abseits finden wir dann aber doch noch ein Plätzchen, halbwegs sichtgeschützt von einigen Büschen. Da wir vorhaben, im Anschluss an diese Wüstentour getrennt voneinander in Kanada etwas zu unternehmen, haben wir zwei kleine Zelte dabei, bauen jetzt aber nur eines auf. Darin ist es zwar eng, aber immerhin kuschelig warm, da es draußen bald ziemlich kalt wird. 

06.10.2023

Auf dem Desert Trail durch die Wüsten der USA - 1. Einführung






Bereits seit meinem ersten Kontakt mit der Wüste vor über 30 Jahren in Afrika, bin ich von diesem Lebensraum begeistert. Während Sahara und Gobi ziemlich bekannt sind, gibt es auch in den USA einen großen Wüstengürtel, der sich von der mexikanischen Grenze bis nach Oregon im Norden erstreckt. Schon in den 90’er Jahren hatte ich etwas vom Desert Trail gehört, einer Wanderroute die diese Trockengebiete durchquert. Allerdings gab es wenig Informationen dazu und tatsächlich geriet die Idee für einen langen Wüstentrail, die schon in den 60’er Jahren entstanden war, um das Jahr 2000 herum ziemlich in Vergessenheit. Dabei hatte eine Gruppe die sich „Desert Survivors“ nennt, die Route ohne GPS und digitale Tools bereits in den 90’er Jahren kartiert und eine Serie von umfangreichen Führern zum Desert Trail verfasst. Offenbar waren die „Survivors“ aber ziemlich frustriert, nachdem die Nominierung ihres Wegs für einen „National Scenic Trail“ gescheitert war. Die komplette Route ist etwa 2400 Kilometer lang, wobei gerade auf den langen weglosen Abschnitten in der Realität erheblich mehr Kilometer zusammen kommen. Die tatsächlich gelaufene Strecke von Mexico nach Oregon ist wahrscheinlich sehr viel länger…

05.10.2023

Durch das Rila Gebirge in Bugarien





9 Tage, 156 Kilometer, 7475 Meter Aufstieg, 


Es ist schon fast ein Jahr vergangen, nachdem wir unsere Wandersaison 2022 in Bulgarien beendet haben. Jetzt kommt mein Blogeintrag dazu. 


Nachdem wir nach 33 Stunden Busfahrt um 2 Uhr nachts in Istanbul angekommen sind, schlafen wir erst einmal ein paar Stunden und genießen dann das Frühstück auf der Dachterrasse des Hotels mit Blick über die Altstadt. 

Dann haben wir den Rest des Tages um uns ein wenig in der malerischen, geschichtsreichen Stadt an der Schwelle zwischen Orient und Okzident umzuschauen. Wer mit dem Islam nur religiöse Fanatiker verbindet, lernt hier viel über diese so vielschichtige Religion und kann wundervolle Bauten besichtigen. Viel zu schnell vergehen die Stunden und wir begeben uns schließlich zum zentralen Busbahnhof der großen Stadt, wo erst gegen 22 Uhr unser Flixbus nach Sofia abfährt. Gegen Mitternacht überqueren wir die Grenze nach Bulgarien, wo wir nach mehr als drei Monaten im Kaukasus wieder in der Eu ankommen. Um 6 Uhr morgens erreichen wir die Hauptstadt Sofia und kaufen pünktlich zur Öffnung eines Supermarks Vorräte für die nächsten 10 Tage und nehmen dann einen Stadtbus, der uns in 45 Minuten zum Ausgangspunkt unserer Wanderung am Moreni Hotel auf 1800 Meter bringt. Bei wunderschönem Herbstwetter jetzt Anfang Oktober steigen wir an großen Granitblöcken vorbei durch kupferrote Heidelbeerflächen langsam aufwärts, während 1300 Meter unter uns sich die ausgedehnte Großstadt erstreckt.

22.03.2023

Auf dem Transcaucasian Trail durch Armenien 6 Yeghegnadzor-Martiros



 Armenien 6 Yeghegnadzor- Martiros 2 Tage, 55 Kilometer, 2731 Höhenmeter


Auf unserem letzten Abschnitt in Armenien, gelangen wir durch eine spektakuläre Schlucht, in der wir die seltenen Bezoarziegen beobachten. Leider findet unsere Wanderung dann ein Ende, als wir vom Militär zurückgeschickt werden, da der ganze Süden Armeniens nach dem aserbeidschanischen Angriff abgeriegelt ist. 

21.03.2023

Auf dem Transcaucasian Trail durch Armenien 5 Sevan-Yeghegnadzor

 


Armenien 5 Sevan- Yeghegnadzor 6 Tage, 147 Kilometer, 3842 Höhenmeter


Auf dem nächsten Abschnitt durchqueren wir die eindrucksvollen Gekham Berge, mit über 3000 Meter Höhe aufragenden Vulkankratern.

20.03.2023

Auf dem Transcaucasian Trail durch Armenien 4 Dilijan- Sevan

 


Armenien 4 Dilijan-Sevan 3 Tage, 66 km, 2923 Höhenmeter Aufstieg


Auch auf diesem Abschnitt wandern wir zunächst noch durch die ausgedehnten Laubwälder des Dilijan Nationalparks. 

16.03.2023

Auf dem Transcaucasian Trail durch Armenien 3 Tumanyan-Dilijan

 


Armenien 3 Tumanyan-Dilijan 5 Tage, 109 Kilometer, 5184 Höhenmeter Aufstieg


Auf diesem Abschnitt erkunden wir den Dilijan Nationalpark, in dem es Wälder gibt, mit denen man im trockenen Armenien gar nicht rechnet. 

14.03.2023

Auf dem Transcaucasian Trail durch Armenien 2 Stepanavan-Tumanyan

 



Armenien 2 Stepanavan-Tumanyan 2 Tage, 44 km, 1098 Meter Aufstieg


Nachdem wir ein großes Brot gegessen haben und später noch Weintrauben und Pfirsiche in einem Gemüseladen kaufen, wandern wir aus dem Ort heraus. Im nächsten Abschnitt erwarten uns etwas Wald und spektakuläre Vulkanschluchten.

13.03.2023

Auf dem Transcaucasian Trail durch Armenien 1 Hartashan- Stepanavan

Armenien 1 Hartashan- Stepanavan 2 Tage, 50 Kilometer, 922 Höhenmeter Aufstieg



Unsere Route in Armenien


Seit diesem Jahr, 2022 ist der Transcaucasian Trail in Armenien eröffnet. Auf 827 Kilometer kann man das ganze Land von Norden nach Süden durchqueren. Nachdem wir unseren Aserbeidschan Plan an den Nagel hängen müssen, ist dies eine tolle Herausforderung in den letzten uns in der Kaukasausregion verbleibenden Wochen. 

08.03.2023

Durch den Kaukasus 9 Runde Lagodekhi Nationalpark

 



9. Runde Lagodekhi Nationalpark 2 Tage, 44 Kilometer, 2625 Höhenmeter Aufstieg


Zum Abschluss unserer Wanderungen in Georgien unternehmen wir eine Rundtour durch den Lagodekhi Nationalpark, das älteste Naturreservat des Landes. 

Durch den Kaukasus 8 Von Omalo nach Artana

 


8. Omalo-Artana 5 Tage, 58 Kilometer, 4664 Höhenmeter Aufstieg


Auch hinter Omalo wandern wir auf dem nächsten Abschnitt unserer Kaukasus Wanderung lange über aussichtsreiche Kämme weiter durch Tusheti. 

28.02.2023

Durch den Kaukasus 7 Von Juta nach Omalo über den Borbalo Pass

 







7. Juta-Omalo 7 Tage, 109 Kilometer, 6232 Höhenmeter Aufstieg


Der nächste Abschnitt soll uns über eine wenig bekannte Route über lange Grate von Juta nach Omalo führen. 

27.02.2023

Durch den Kaukasus 6 Runde Khelitsadi Seen

 


6. Runde Khelitsadi Seen


4 Tage, 54 Kilometer, 3281 Höhenmeter Aufstieg


Auf dem nächsten Abschnitt gelangen wir in den Ostkaukasus, auf der anderen Seite von Südossetien, der russisch kontrollierten Provinz, in die man nicht rein kommt. Wir wandern in der Nähe des 5015 Meter hohen Vulkans Kazbegi, und erhalten wunderbare Eindrücke der Landschaft, die ganz anders als im Westen des Kaukasus ist. 

23.02.2023

Durch den Kaukasus 5 Ambrolauri - Atskuri (Borjomi)

 





5. Ambrolauri - Atskuri 


7 Tage, 109 Kilometer, 6232 Höhenmeter Aufstieg


Der nächste Abschnitt führt uns durch Hügelland in die Berge des Kleinen Kaukasus, wo wir im Borjomi Nationalpark tolle Wälder und eher sanfte, grüne Bergkämme vorfinden. 

22.02.2023

Durch den Kaukasus 4 Lalkhori- Ambrolauri

 


4. Lalkhori - Ambrolauri


8 Tage, 132 Kilometer, 6221 Höhenmeter Aufstieg

Nach einem leckeren Frühstück mit warmem Buchweizen, Kartoffeln und Salat sind wir um 8 Uhr wieder unterwegs. Bald nehmen uns ein englischer Pakistani und seine Frau, die in Dubai arbeiten ein Stück mit. Kurz danach hält ein Wagen mit 4 Russen. Wir beteiligen uns an ihren Fahrtkosten, können leider aber mit den Erklärungen ihres russischsprachigen Guides nichts anfangen. Am sogenannten „Tower of Love“, einem Wehrturm der über einem Fluss aufragt, stehen um die fünfzig Autos, deren Insassen für den Zugang zum Turm bezahlen und reichlich Fotos machen. Tourismus konzentriert sich eben immer auf einige Sehenswürdigkeiten…

Gegen 10.30 sind wir wieder in Lalkhori und wandern zurück nach Iprari, ab wo wir dann der Hauptroute von Ushguli nach Mestia ein Stück folgen. In Khalde gönnen wir uns Bier und Cola auf der Terrasse eines Guesthouses und folgen dann einem Fahrweg weiter im Tal der Khaldechala. Hier wimmelt es von Touristen und wir wissen ziemlich genau, warum wir diesen wohl beliebtesten Wanderweg Georgiens gerne bald wieder verlassen…