Schon um 6:20 breche ich auf. Der weitere Abstieg über Granitplatten und Kiefernwald zum Spiller Creek stellt kein Problem da. Dann folge ich dem Bach recht lange durch abwechslungsreichen Wald abwärts. Die Kiefer dominiert, dichtere und offenere Flächen wechseln sich ab. Das Vorankommen ist unproblematisch. Einige Male sehe ich sogar Fußabdrücke. Aber ausser Bärenlosung und einigen Kleinvögeln sehe ich keine Tiere. Gegen 8::30 gelange ich auf den PCT. Wahnsinn wie gut ausgebaut der Weg ist, mit Treppenstufen und Wasserableitungen!
Bald begegnen mir zwei Wanderer, die rasch weiter hetzen. Zu meiner Freude wachsen hier einige Zedern, zwar nicht gigantisch, aber immerhin mit bis zu 2 m Durchmesser, ein wenig den berühmten Mammutbäumen ähnelnd, die es aber nur in einem kleinen Bereich auf der Westseite der Berge gibt, Mit ihrer rauhen, roten Borke und den zypressenähnlichen Nadeln sind sie sehr auffällig. Es gibt hier aber auch mächtige Ponderosa Kiefern mit grober eichenähnlicher Rinde. Schon nach einer guten halben Stunde erreiche ich eine Kreuzung und wandere einen Pfad den Virgin Creek aufwärts, der sich stellenweise durch enge, glatte Granitklammen wälzt.
Im Wald entdecke ich ein graues Hörnchen, das sich aber nicht fotografieren lässt. Kurz danach treffe ich Jennifer, eine Wildtierbiologin, die mit ihrem schwarzen Hund an der Leine unterwegs ist. Sie arbeitet in einem Projekt, dass die Verbreitung von Pumas und Sierra Rotfüchsen untersucht. Dazu sucht ihr trainierter Hund nach Kot der beiden Arten.
Jennifer weiß, dass es hier früher Grizzlys und Wölfe gab, bei Wapitis und Elchen ist sie nicht sicher.
Etwas später, um 10:30, gelange ich zurück auf die Yosemite High Route, durchwate Virgin Creek barfuß und steige dann weglos durch einen tollen, schattigen Tannenwald nach oben.
Der Abstieg durch glattrindigen Lodgepole Kiefern Wald ist weniger lang. Es hat sich teilweise bewölkt und regnet einige Tropfen.
Meine Schokopause mache ich am McCabe Creek am Rand einer mit Granitblöcken bedecken Grasfläche. Vorher habe ich eine abgehende Maultierhirschkuh gesehen. Im Bach schwimmen kleine Fische. Leider sind zu den Mücken jetzt auch kleine, beissende, schwarze Fliegen hinzu gekommen...
Ich steige am Bach aufwärts durch recht dichten Wald und erklimme dann einen Hang voller Granitplatten. Oben erwartet mich der von steilen Felshängen umgebende McCabe Lake.
Es sieht stark nach Gewitter aus und beginnt zu regnen, daher baue ich mein Ponchotarp auf.
Es regnet erst nur wenig, dann gewittert es mit großen Hagekörnern. Das Gatewood Cape bewährt sich hervorragend! Nach zwei Stunden, gegen 16 Uhr, kommt die Sonne wieder hervor.
Es sieht aber noch sehr unsicher aus, und donnert weiter, daher beschließe ich zu bleiben. Am gegenüberliegenden Ufer steht ein Zelt, ich gehe hin und unterhalte mich kurz mit dem Mann des mittelalten Paares aus L. A, das hier eine kurze Tour macht.
Nach dem Gewitter unternehme ich noch einen Abendspaziergang zu einem Pass mit Aussicht auf die anderen McCabe Seen. Die Sonne ist zurück und lässt die Landschaft im milden Abendlicht erstrahlen.
Später gibt es noch einen farbigen Sonnenuntergang zu bestaunen und der halbe Mond erscheint.
Abstieg zum Spiller Creek
Weglos am Spiller Creek
Granitplatten
Wanderautobahn PCT
Duftzeder
PCT
Virgin Creek
Die Wildbiologin Jennifer
Majestätischer Tannenwald
Heideblüte
Mc Cabe Creek
Blick zurück ins Tal des Mc Cabe Creek
Ein Gewitter kommt auf
Gewitterstimmung
McCabe Lake
Das Gewitter ist bald vorbei
Sonnenuntergang am McCabe Lake
Sonnenuntergang