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30.12.2016

Via Dinarica - 1300 Kilometer durch die Berge des Balkan 17/Albanien/



Es ist herrlich, endlich mal wieder in der Sonne zu sein. Schwalben fliegen, Insekten summen, meine Hände werden nach der klammen Kälte der letzten Tage wieder warm und schließlich trocknen auch die Socken...
Den ganzen Tag habe ich noch keinen Menschen gesehen, als ich eine sehr einfache, schindelgedeckte Steinhütte entdecke. Ein alter Mann steht vor dem Gebäude und bietet mir Kaffee und Raki an. Ich lasse mich nicht lange bitten und nehme die Einladung gerne an.

28.12.2016

Via Dinarica - 1300 Kilometer durch die Berge des Balkan 16/Montenegro/



Nachdem ich zu einem Sattel aufgestiegen bin, sehe ich unter mir bereits Martinicki Katun. Bei einem einzelnen Gehöft melkt jemand trotz der frühen Stunde bereits die Kühe. Daneben wuseln aber auch Hühner, Pferde, Ziegen und Schafe um den Hof herum. Viehwirtschaft wie aus einer anderen Zeit! Gar nicht gefallen mir die großen Hunde, die mit bedrohlichem Kläffen versuchen den unerwünschten Eindringling zu vertreiben.

20.12.2016

Via Dinarica - 1300 Kilometer durch die Berge des Balkan 15/Montenegro/Grasige Weiten


Ich bin erst einige Meter gegangen, als ich auf eine gut sprudelnde Quelle am Weg stoße. Diese trockene Nacht war unnötig...
Mratinje ist ein idyllisch gelegenes, nettes Dörfchen. Als besonderes Willkommen gibt es hier einen kleinen Pavillon in dem man sitzen kann. Es gibt Kaffeetassen und Slivowitzflaschen. Gut, davon koste ich denn doch nicht, aber tolle Idee!

16.12.2016

Via Dinarica - 1300 Kilometer durch die Berge des Balkan 14/ Bosnien/ Kalinovik-Sutjeska



Der nächste Abschnitt führt mich über die wilden, einsamen Zelengora Berge zu den fantastischen Urwäldern des Sutjeska Nationalparks. Weitere Highlights auf der an spektakulärer Natur wirklich nicht armen Via Dinarica!

14.12.2016

Via Dinarica - 1300 Kilometer durch die Berge des Balkan 13/ Bosnien/ nach Kalinovik



Früh am Morgen laufe ich bereits weiter auf der Straße, auf der es glücklicherweise so gut wie keinen Verkehr gibt. Entfernt geht über der tiefen Schlucht der Neretva die Sonne auf. In diese Richtung laufe ich und bin schon sehr gespannt, was mich dort erwartet.

08.12.2016

Via Dinarica - 1300 Kilometer durch die Berge des Balkan 12/ Bosnien/ Jablanica Prenj



Nach einer sternenklaren, aber kalten Nacht beträgt die Temperatur beim Zeltabbau am frühen Morgen lediglich noch drei Grad!
Durch ein Labyrinth aus verschlungenen Latschentälern gelange ich zum steilen Schlussanstieg auf Veliki Vilinac, den mit 2117 Metern, zweithöchsten Berg des Cvrsnica Massivs. Voraus ragt die gewaltige Mauer des Plocno auf, der mit 2225 Metern noch ein gutes Stück höher ist.

30.11.2016

Via Dinarica - 1300 Kilometer durch die Berge des Balkan 11/ Bosnien/ Wölfe



Früh am nächsten Morgen erreiche ich das Ufer des Busko jezero, eines in den 70' er Jahren entstandenen Stausees. Noch ist kein Mensch weit und breit zu sehen, daher nutze ich die Gelegenheit zu einem Bad in dem angenehm warmen Wasser.

24.11.2016

Via Dinarica - 1300 Kilometer durch die Berge des Balkan 10/ Kroatien/ vom Dinara nach Bosnien



Bevor ich am nächsten Morgen weiter in Richtung des Dinara Berges wandere, unternehme ich noch einen Abstecher zur größten Sehenswürdigkeit Knins. Von der riesigen Festung, die etwa 100 Meter über dem Stadtzentrum aufragt, hat man einen guten Ausblick über die Stadt zum noch weit entfernt aufragenden Klotz des Dinara.

19.11.2016

Via Dinarica - 1300 Kilometer durch die Berge des Balkan 9/ Kroatien/ nach Knin



Als ich am nächsten Morgen aufwache, turnen Siebenschläfer noch immer ganz in meiner Nähe herum. Ich bin jetzt davon überzeugt, dass sie die Quelle der merkwürdigen Geräusche sind, die ich schon häufiger nachts gehört habe.
Der weitere Weg in Richtung des Crnopac Gipfels ist ein abenteuerlicher Steig, auf dem man an etlichen Stellen etwas klettern muss. Auch hier sind einige Abschnitte durch Drahtseile entschärft, dennoch ist der Weg nicht ganz einfach. Dafür entschädigt die wahnsinnig zerklüftete Felslandschaft, in der sich einzelne Bäume behaupten. Es gibt hier auch Höhlen und unheimliche, bodenlos erscheinende, dunkle Schächte.

16.11.2016

Via Dinarica - 1300 Kilometer durch die Berge des Balkan 8/ Kroatien/ Paklenica



Während ein Pirol seine exotischen Laute erklingen lässt, starte ich wieder bereits früh am nächsten Morgen. Wie immer beim Wandern ist meine Laune ausgezeichnet. Ich freue mich auf jeden Kilometer!
Auf den Pfaden der Pferde wandere ich weiter durch das breite Tal. Fast könne ich mich in die mongolische Steppe zurück versetzt fühlen! 

13.11.2016

Via Dinarica - 1300 Kilometer durch die Berge des Balkan 7/ Kroatien/ Velebit



Am Morgen ist es zunächst zwar noch leicht bedeckt, aber mit 12 Grad ist es schon wesentlich wärmer und es verspricht ein schöner Tag zu werden!
Die Premuzicewa Staza endet in Baske Hostarije dafür folge ich heute meist dem roten V des Velebit Wanderweges. Offene Höhenrücken, Flächen mit Gebüschen und immer wieder Täler mit unberührt wirkendem tollen Buchenwald wechseln sich ab, weshalb der heutige Wandertag sehr abwechslungsreich ist.

09.11.2016

Via Dinarica - 1300 Kilometer durch die Berge des Balkan 7/ Kroatien/ Die Bora

Gegen Morgen erschüttern heftige Windstöße mein Zelt. Als sich der Wind zu einem Sturm auswächst, fürchte ich, dass mein kleines Zelt den Gewalten nicht stand hält. Daher baue ich es rasch ab, dabei ist es gar nicht so einfach zu vermeiden, dass alles weg weht. 
Ich kann es kaum glauben, mein Thermometer zeigt lediglich noch 2 Grad Celsius an! Das heißt, dass die Temperatur um fast 30 Grad seit gestern Nachmittag gefallen ist!
Um 6 Uhr werden die anderen Leute in der Hütte gerade wach. Dennoch halte ich es für das Beste, hier in dem geschützten Gebäude erst einmal abzuwarten...
Als die Kroaten sich langsam zu mir an den Tisch gesellen, gibt es auch schon den ersten Slivowitz des Tages!
Gegen sieben habe ich den Eindruck, dass der Regen etwas nachlässt, und gehe unter der Verwunderung der Anderen los. Trotz Fleece, Primaloft und Regenjacke ist es nicht gerade kuschelig. Gut, dass ich Handschuhe dabei habe!
Im Gegensatz zu gestern, führt die Premuziceva Staza zunächst kaum durch offenes Gelände. Im Wald braust der Sturm zwar auch und der Regen schafft es, mich trotz schützender Kleidung bald zu durchnässen, aber immerhin bekomme ich nicht die volle Kraft der Böen zu spüren! 
Bereits gegen 10 Uhr erreiche ich die schützende Hütte Alan. Kresco, der Angehörige des Bergclubs, dem das Anwesen gehört, d heißt mich willkommen und ich kann meine nassen Sachen am Ofen trocknen. Es ist recht gemütlich und während ich eine heiße Suppe löffele, erfahre ich, dass der Bora- Sturm hier meistens mindestens einmal im Monat weht. Im Winter ist die Bora stärker, bringt viel Schnee und hält länger an. Der mit dem Sturm verbundene Temperaturabfall ist in der kalten Jahreszeit in Verbindung mit dem Windchill ziemlich gefährlich!
Kresco war Buchrestaurator und hält sich hier zur Zeit mit seiner etwa 30-jährigen Tochter auf. Irgendwann tauchen zwei weitere kroatische Gäste auf, die das Frühstück auch mit Schnäpsen würzen. Interessante Sitten hier...
Später gesellen sich noch drei dänische Studenten dazu, die auch in Alan übernachtet haben.
Gegen Mittag hat der Regen aufgehört und ich will es wagen, weiter zu laufen. Zunächst funktioniert das auch recht gut, aber bald gelange ich an eine ausgedehnte Freifläche die zum Meer hin abbricht. Als der Pfad in die Nähe der Kante führt, kann ich gegen den Sturm keinen Meter mehr weiter laufen! Noch nie in meinem Leben habe ich Orkanböen dieser Stärke erlebt, die sicher eine Geschwindigkeit von um die 200 Stundenkilometer aufweisen. Die Dänen, die mir gefolgt sind, kommen auch nicht weiter. Mit Mühe kämpfe ich mich zu ihnen und schlage vor, weiter abseits des Weges, etwas weniger ausgesetzt, durch die offenen Flächen zu laufen. Zunächst läuft die Gruppe auch hinter mir her, aber beschließt schon nach Kurzem den Rückweg nach Alan anzutreten...

Durch die Bora


           

                    

02.11.2016

Via Dinarica - 1300 Kilometer durch die Berge des Balkan 5/ Kroatien/ Bijele Stijene




Als ich morgens wieder aufbreche, liegt noch leichter Dunst über den weiten Wiesen, es scheint ein schöner Tag zu werden! Bereits in aller Frühe höre ich einen Schuss und sehe ein Auto langsam die Täler abfahren. Jäger? Wilderer?

29.10.2016

Via Dinarica - 1300 Kilometer durch die Berge des Balkan 4/ Kroatien/ Visevica




Am nächsten Morgen erwartet mich wieder die übliche Mischung aus Pfaden, Rückewegen und Forststraßen. Nach sieben Kilometern erreiche ich das Dorf Lic. Mein Proviant ist erschöpft, daher muss ich neues Essen einkaufen. Ich hatte befürchtet, dazu den benachbarten, größeren Ort Fuzine ansteuern zu müssen, aber freundliche Einheimische weisen mich darauf hin, dass es auch hier einen kleinen Laden gibt, der noch dazu direkt an der Via Dinarica liegt. Zu meiner Freude stellt sich heraus, dass der kleine Markt recht gut sortiert ist, sogar Müsli gibt es hier!

22.10.2016

Via Dinarica - 1300 Kilometer durch die Berge des Balkan 3 Kroatien





Kurz nach dem ich aufgebrochen bin, erreiche ich am nächsten Morgen bereits das Tal der Kupa. Zunächst geht es durch Wiesen und an einigen Häusern vorbei. 

19.10.2016

Via Dinarica - 1300 Kilometer durch die Berge des Balkan 2 Kroatien



Nach lediglich zwei Kilometern gelange ich am nächsten Morgen an einen Wendeplatz, wo der Forstweg endet. Es gibt ein Schild mit der Aufschrift Masun, welches in die Richtung weist, aus der ich komme, aber auf den ersten Blick scheint der Weg nicht weiter zu gehen. Nach näherem Hinschauen entdecke ich dann aber doch einen undeutlichen Pfad, der im Steilhang nach unten führt. Vor noch nicht langer Zeit wurde hier Holz geschlagen, daher ist von dem Weg nicht mehr viel zu sehen...
Bald endet der Wald und ich gelange unverhofft in einen ausgedehnten Park mit Kastanienalleen, der zu einem schönen Wasserschloss leitet. Das Jagdschloss Szeznik wurde bereits im 13. Jahrhundert erwähnt, die heutigen Gebäude stammen aus dem Jahr 1462, wurden allerdings im 19. JH ergänzt. Interessanterweise gehörte das Gut vor dem zweiten Weltkrieg einer Familie aus Sachsen!

14.10.2016

Via Dinarica - 1300 Kilometer durch die Berge des Balkan 1 Slowenien

                                       Fantastische Begegnung

                              Übersichtskarte der Via Dinarica

Eigentlich habe ich für den Sommer eine große Tour in Alaska geplant. Erst unmittelbar vor meinem Aufbruch verwerfe ich dieses Vorhaben aus verschiedenen Gründen. Nun will ich natürlich nicht monatelang untätig zu Hause sitzen. Aber wer mich kennt, weiss, das ich eine ganze Reihe von Reisezielen im Hinterkopf habe, die ich alle möglichst bald besuchen möchte...
Nun, wegen der kurzfristigen Änderung meines Alaskaplans brauche ich etwas, was mich stark reizt, rasch zu organisieren ist, und idealerweise nicht allzu teuer. Ich muss nicht lange nachdenken, in dem Moment wo mein Entschluss fällt, nicht nach Nordamerika zu fahren, weiß ich auch schon, was ich machen möchte: Die Via Dinarica wandern!
Die Via Alpina, ein Netzwerk aus fünf langen Wanderwegen, die die Alpen durchkreuzen, besteht schon seit etlichen Jahren und ist relativ bekannt. Aber was ist die Via Dinarica?
Bereits vor drei Jahren hatte mir meine Freundin Christine von dem Projekt erzählt, einen durchgehenden Wanderweg zu schaffen, der von Slowenien nach Albanien führt. Ca. 1300 Kilometer durch das Dinarische Gebirge, sehr dünn besiedelte Berglandschaften mit bizarren Karstformationen, tollen Wäldern in denen Bären und Wölfe leben und eine Hirtenkultur wie es sie in den Alpen im 19. Jahrhundert gegeben hat... Das hörte sich für mich so interessant an, dass ich ein wenig im Internet recherchierte und, da es bereits eine Webseite gab, ich eine email an das Projekt schrieb, mit dem Wunsch mehr über dieses spannende Vorhaben zu erfahren. Allerdings bekam ich nie eine Antwort...
Dennoch verlor ich die Via Dinarica nie ganz aus den Augen. Obwohl der Weg noch gar nicht existierte, wurde er schon 2014 von dem bekannten amerikanischen Magazin Outside zum Wanderweg des Jahres gekürt. Dann las ich im letzten Jahr mehrere Artikel von dem bekannten Blogger Hendrik Morkel über den Trail, was meine Lust den Weg selber zu entdecken weiter anfachte.
Allerdings war mir stets nicht ganz klar, ob die Via Dinarica nun fertig entwickelt ist oder nicht...
Dann erzählte mir wiederum Christine, von der ich als erstes etwas über die Via Dinarica erfahren hatte, dass der Weg nun fertig sei, und die Etappen samt GPS- Track im Internet zu finden sind!
Als ich mir das angeschaut hatte, zog ich bereits ernsthaft in Erwägung, den Weg im nächsten Jahr zu laufen. Nun, durch meinen Entschluss, in diesem Jahr nicht nach Alaska zu fahren, würde ich halt die Via Dinarica schon in diesem Jahr laufen!
Genau gesagt habe ich vor den "Weißen Weg" zu erwandern. Dieser führt über die höchsten Gipfel der Dinariden und ist wohl derjenige, der teilweise in die Kategorie "alpin" fällt. Daneben soll es in Zukunft noch einen "Grünen Weg" geben, der durch die Mittelgebirgslandschaften Ex-Jugoslawiens führen soll, sowie einen "Blauen Weg" an der Küste und auf den Inseln Kroatiens.
Ich benötige nur ein Wochenende um An- und Abreise zu organisieren und die Tracks der insgesamt 45 Etappen auf mein GPS zu laden. Jetzt brauche ich nur noch hinfahren und loslaufen!