Kleiner Geheimtipp: Bei rent a wreck, kann man Fahrzeuge leihen, die zwar deutlich gebrauchter sind als der typische Mietwagen, aber dennoch in technisch gutem Zustand. Da Island sehr teuer ist, schont das den Geldbeutel ein wenig...
An Reykjavik, der Hauptstadt führt kein Weg vorbei....Jeder zweite der lediglich etwa 330.000 Isländer lebt im Dunstkreis der Stadt.
Reykjavik
Reykjavik
Gibt es einen Ort an dem man sehen kann, wie die europäische und die amerikanische Platte auch heute noch auseinanderdriften? Natürlich auf Island...Pingvellir ist nur 40 Kilometer von der Hauptstadt entfernt. Einige imposante Grabenbrüche markieren dort in der Tat die Begegnungszone der beiden Kontinente. Ausserdem erlangte Pingvellir Berühmtheit als Ort des Allthing, einer Versammlung der Isländer in der Gesetze erlassen und Strafen verhängt wurden. Einige der für vogelfrei erklärten Männer zogen sich anschließend ins rauhe Landesinnere zurück, da sie als Gesetzlose ansonsten von jedermann getötet werden konnten...
Pingvellir
erkaltete Lava
See im Pingvellir Nationalpark
Rauhes Island
Liebliches Island
Faszinierend wie an vielen Orten Dampf aufsteigt
Welch tolle Farben!
Wunderschöne Kragenenten
Ein weiteres Highlight am "Golden Circle", der Haupttouristenroute des Landes ist Geysir. Es gibt hier brodelnde Schlammlöcher, giftig-gelbe Algen und natürlich Wasserfontänen. Zwar ist der Geysir, nach dem alle seine Geschwister benannt wurden eher ruhig, dafür spuckt Strokkur mit schöner Regelmäßigkeit alle 5 bis 10 Minuten Wasser in die Höhe.
In der Umgebung von Geysir
Als wir durch das Hochtemperaturgebiet spazieren, beobachten wir ein Schneehuhn, dass gerade ein Staubbad nimmt.
Schneehuhn
Am Gullfoss, einem der schönsten Wasserfälle Islands wartet auf uns perfektes Wetter. Das kommt wohl eher selten vor, wie wir im weiteren Verlauf der Reise noch erfahren sollten... Der Fluss Hvita fällt hier über zwei Stufen mit 11 und 20 Metern in eine Schlucht.
Gullfoss
Gullfoss
Ganz in der Nähe beginnt die Hochlandpiste Kjölur. Hier erhalte ich bereits einen kleinen Vorgeschmack auf die Landschaft, die mich auf unserer kommenden Wanderung im rauhen Inselinneren erwartet...
Hier beginnt die Lavawüste
Kerid ist ein schöner, fast kreisrunder Krater der mit einem kleinen See gefüllt ist.
Krater Kerid
In der Nähe von Sellfoss erreichen wir die Ringstraße, die in 1340 Kilometern um die Insel führt. Das ist ganz schön viel, wenn man bedenkt, dass Island lediglich über ein Drittel der Fläche Deutschlands verfügt...
An der Pjörsa, dem mit 230 Kilometern längstem Fluss des Landes, bestaunen wir den Urridafoss. Zwar fällt das Wasser hier nur etwa 6 Meter ab, dennoch ist er der wasserreichste Fall Islands. Uns gefällt der Urridafoss sehr gut, vor allem, weil es hier nicht die Besuchermassen wie an Gullfoss und anderen Wasserfällen des Landes gibt.
Urridafoss
Da wir gerne Papageitaucher sehen möchten, treten wir die Überfahrt zu den Westmännnerinseln an, die einer der besten Plätze zur Beobachtung der Vögel auf Island sind. Daneben sind die Inseln auch für vulkanische Aktivität bekannt. Das zweitgrößte Eiland, Surtsey entstand erst 1963 bei einem Vulkanausbruch. Ein Detail aus der Geschichte der Insel fasziniert mich besonders: 1627 erreichte eine Flotte algerischer Piraten die Westmännerinslen und entführte einen großen Teil der Bewohner in die Sklaverei nach Nordafrika...
Die Überfahrt mit der Fähre unter strahlend blauem Himmel, aus dem ein heftiger, kalter Wind die Wolken fortgeblasen hat, ist toll. Allerdings müssen wir in Heimaey angekommen erfahren, dass alle Quartiere der Insel wegen einem Fußballturnier ausgebucht sind...
Überfahrt nach Heimaey
Überfahrt nach Heimaey
Kurzerhand beschließen wir aufs Festland zurück zu kehren und fahren dann weiter nach Skogar. Zunächst geht es durch bei dem jetzt tobendem Sturm extrem abweisende Landschaften, die der Vulkan Eyjafjallajökull bei seinem letzten Ausbruch verwüstet hat.
Dagegen bieten die frisch gemähten Heuwiesen unterhalb der Gletscher im Abendlicht geradezu liebliche Anblicke.
Unter dem Eyjafallajökull
Viele Leute beenden ihre Wanderung auf dem berühmten Laugarvegur in Skogar. Daher lassen wir es uns nicht nehmen, zumindest die ersten Kilometer des Weges zu erwandern.
Skogarfoss
Oberhalb des Skogarfoss
Am Weg zum Pass Fimmfördurhals
Unweit von Skogar gibt es noch einen anderen sehenswerten Wasserfall: Der Seljalandsfoss stürzt hier 66 Meter in die Tiefe. Das Besondere an ihm ist, dass ein Weg hinter seinem Wasservorhang entlang führt.
Seljalandsfoss
Seljalandsfoss
Ein Stück weiter fällt ein kleinerer Wasserfall in eine halboffene Höhle, in die man hinunter klettern kann. Sagenhaft aber nass!
Kleinerer Wasserfall in der Nähe des Seljalandsfoss
Wir wandern über das Plateau oberhalb der Wasserfälle.
Seljalandsfoss von oben
Weiter entlang der Ringstraße fahren wir durch die öden Weiten des Skeidararsandur, durch die sich immer mal wieder die von einem Vulkanausbruch unter dem Vatnajökull ausgelösten Schmelzwasserfluten ergießen.
Aber außer Steinen und Wind gibt es hier auch alte Lavafelsen, die von üppigen Moospolstern überzogen sind.
Moospolster zum sich hinein legen....
Die Gletscherzungen kriechen in die Küstenebene
Im Skaftafellnationalpark unternehmen wir eine kleine Wanderung. Erstaunlich wie grün und blütenreich dieses Gebiet zumindest in den tieferen Lagen ist...
Der Wasserfall Svartifoss wird von Basaltsäulen eingefasst.
Svartifoss
An der Gletscherlagune Jökulsarlon erwartet uns ein Schauspiel, wie man es eher in Grönland erwarten würde...
Eisberge verschiedener Größe sind vom Vatnajökull abgebrochen und treiben langsam zum nah gelegenen Meer. Das kalte, nasse, düstere Wetter verpasst dem Schauspiel die richtige Stimmung...
Jökulsarlon
Jökulsarlon
So endet ein Eisberg am Strand...
Auch weiterhin ist das Wetter eher zum "im Auto bleiben", aber wir versuchen den damit verbundenen Stimmungen das Beste abzugewinnen. Leider ist unser Besuch in den Ostfjorden dann völlig verregnet...
Manchmal sehen wir gleichzeitig mehrere Gletscherzungen
Das richtige Wetter für diese schwarze Küste
1771 wurden einige wilde Rentiere aus Norwegen in Island ausgewildert und leben heute in einer Zahl von etwa 3000 Individuen im Osten der Insel. Von der Straße aus können wir ein Rudel beobachten.
Rentier
Im Norden der Insel verläuft die Ringstraße ziemlich weit landeinwärts und vermittelt einen guten Eindruck von der rauhen Weite des Hochlands. Leider ist das Wetter immer noch ziemlich schlecht...
Kein angenehmer Gedanke in Kürze hier zu wandern...
Wir lassen es uns natürlich nicht nehmen, den Dettifoss zu besuchen, Europas wuchtigsten Wasserfall mit 45 Meter Fallhöhe!
Es gibt hier in der Schlucht des Jokulsa a Fjöllum noch eine Reihe weiterer Wasserfälle. So gefällt uns der etwa einen Kilometer flussaufwärts liegende Selfoss auch sehr gut.
Sellfoss
In der Nähe des sehr vielfältigen Myvatn, sehen wir uns zunächst das Geothermalgebiet Hverir am Fuß des ockerfarbenen Berges Namarfjäll an. Wie schon am Geysir faszinieren uns auch hier zischende Dampffontänen, blubbernde, schwarze Schlammtöpfe und farbige Algenteppiche am Rand der warmen Gewässer. Auch die Nasen kommen in den Genuss von Gerüchen, die an faule Eier erinnern...
Geothermalgebiet Hverir
Blubbernde Schlammtöpfe
Leider ist das Wetter weiterhin sehr schlecht, mit fast dauerndem Regen. Nichts desto trotz erkunden wir die Umgebung des "Mückensees" Myvatn. Immerhin sind bei der Kälte die namengebenden Plagegeister nicht aktiv.
Dimmuborgir ist ein reich begrüntes, altes Lavafeld
Bevor wir weiterreisen unternehmen wir am frühen Morgen eine Wanderung zum Lavafeld der Krafla. An vielen Stellen steigt Dampf auf, und die warmen Steine zeigen deutlich, dass sich unter unseren Füßen einiges tut. Die Stimmung am Morgen, bevor die anderen Touristen eintreffen, ist einer der Höhepunkte unserer Reise auf der Ringstraße.
Krafla
Krafla
Krafla
Krafla
Nach einem weiteren grauen Tag, erleben wir in der Umgebung von Blonduos bei einem Spaziergang auf eine Halbinsel an der Blanda, eine wunderschöne Abendstimmung. Die tiefstehende Sonne bringt die Lupinen regelrecht zum Leuchten.
Abendstimmung
Lupinen an der Blanda
Trotz des überwiegend schlechten Wetters hat diese Tour tiefe Eindrücke bei mir hinterlassen. Als nächstes wollen mein Freund Vincent und ich etwa 400 Kilometer auf einer anspruchsvollen Route durch das Hochland wandern, wobei wir auch kleine Schlauchboote mitnehmen möchten...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen