Durch Wälder und Tundren des Urho Kekkonen Nationalparks gelange ich bis in die Nähe der russischen Grenze, wo ich eine unerwartete Begegnung habe...
Nachdem ich mir am Frühstücksbuffet den Bauch vollgeschlagen habe, breche ich schon bald in den Urho Kekkonen Nationalpark auf, den nach Lemmenjoki mit 2550 qkm zweitgrößten Nationalpark Finnlands. Bereits 1985 hatte ich hier meine ersten Begegnungen mit der Natur Lapplands. Umso entsetzter bin ich, als ich sehe, wie sich das Gebiet in der Nähe des Ortes Saariselkä verwandelt hat. Zahlreiche, gut markierte Wege durchqueren das Terrain. Einstmals schmale Pfade wurden in breite "Wanderautobahnen" umgewandelt. Selbst in trockenen Waldflächen gibt es lange Holzstege und überall informieren Tafeln über die Natur des Gebietes. Einerseits ist es natürlich gut, dass den Menschen der Zugang in das Gebiet erleichtert wird, damit auch weniger erfahrene oder fitte Wanderer die Natur genießen können. andererseits hat man es für meinen Geschmack mit den Infrastrukturmaßnahmen deutlich übertrieben. Manchmal sieht man noch die alten Pfade abseits der neuen, breiten Wege!
Ich hoffe, dass ich bald die gut erschlossene Zone des Parks verlasse, und in "wildere" Bereiche gelange...
"Wanderautobahn"
Zu viel Infrastruktur
Ich passiere die Rumakuru Hütte, in der wir damals zwei Nächte verbracht hatten. Während ich die Gegend durchstreifte, war Werner für die Küche zuständig. Als es abends Würstchen gab, staunte ich, da ich mich nicht erinnern konnte, dass wir sie als Proviant eingepackt hatten. Erst Jahre später erfuhr, ich, dass mein Freund die Packung im Abfall der Hütte entdeckt hatte...
Rumakuru wo ich 1985 übernachtet hatte
Ich passiere die Luulampi Hütte, wo es heute sogar ein Café gibt und laufe durch offene, mit wenigen Bäumen bestandene Flächen zum Rautulampi See, wo es ebenfalls eine Hütte gibt.
Zum Rautulampi See
Auch hier treffe ich noch etliche Leute, aber anschließend wird die Gegend deutlich einsamer. Ich verlasse die markierten Wege und laufe auf einem gut erkennbaren, in der Karte eingezeichnetem Pfad weiter. Insgesamt ist die Landschaft hier viel trockener als in Lemmenjoki, so dass ich am Abend ausnahmsweise mal keine nassen Füße habe!
Am nächsten Morgen folge ich dem Lauf des Baches Rautuoja bis zu seiner Mündung in den breiten Suomojoki, den ich barfuß durchwate.
Rautuoja
Hier verlasse ich die Pfade und laufe weglos weiter, zunächst hauptsächlich durch trockenen, lichten Kiefernwald, in dem einige Birken farbige Akzente setzen. Es geht viel auf und ab, zwar wird der Wald weiter oben zunehmend niedriger und auf den Kämmen wachsen überwiegend krüppelige Birken, aber erst gegen Mittag überschreite ich die Baumgrenze.
Weglos durch lichte Wälder
Leider ist es auch heute überwiegend grau und die Berge sind meist wolkenverhüllt. Immerhin erhasche ich einige Ausblicke in die Welt der weiten, flachen Kahlfjells, die hier mit dem 619 Meter hohen Lupukappäa ihren höchsten Punkt erreichen. Während ich beim Aufstieg in den Wäldern noch ins Schwitzen gekommen bin, weht hier oben ein scharfer, kalter Wind der mich frösteln lässt, vor allem als es leicht zu regnen beginnt.
Lupukappäa
Weite Wälder und kahle Fjells prägen den UKK-Nationalpark
Ich steige ab in das Tal des oberen Luirojoki und wandere dann das Pälkkimäoja Tal hoch. Zu meinem Erstaunen gibt es hier einige unbewachsene Sandflächen!
Kahle Sandflächen am Pällimäoja
Ein herbstliches Tal
Zwar wünsche ich mir Sonne und blauen Himmel, aber auch so genieße ich die ruhige Herbststimmung mit ihren gedeckten Farben.
Als ich am nächsten Morgen aufbreche, ist es neblig und feucht. Zunächst folge ich dem Pfad im Tal weiter aufwärts, der sich jedoch bald verliert, als es wieder ins baumlose Fjell geht.
Ein nebliger Morgen
Leider sehe ich weiter oben auf dem Ukselmapäa Fjell gar nichts mehr, und taste mich der GPS- Peilung vertrauend weiter vorwärts.
Erst als ich ins bewaldete Tal des Muovaraankajoki absteige, lichtet sich der Nebel und ich kann einige Uraltkiefern und hohe Ameisenhaufen bewundern.
Knorrige Altkiefer
Riesiger, alter Ameisenhaufen
Schließlich erreiche ich die Muorravakka Hütte, wo ich eine lange Rast einlege. Wie immer gibt es einen verschlossenen, reservierbaren, und einen offenen Teil, der umsonst benutzt werden kann. Außerdem steht hier noch eine besonders urige, alte Torfhütte, die ebenfalls gegen Gebühr gemietet werden kann.
Bald habe ich ein Feuer im Ofen entzündet an dem ich mich aufwärme und meine Socken trockne. Als ich dann auch noch einen dampfenden Kaffee genieße, kann ich wunderbar in dieser tollen, abgeschiedenen Waldhütte entspannen. Das Ende der Wanderung rückt langsam näher und es ist nicht mehr nötig, große Tagesdistanzen zurückzulegen...
Muorravakka
Aufgewärmt und trocken breche ich gegen Mittag wieder auf. Eine Zeit lang laufe ich noch durch den Wald, dann geht es wieder aufwärts in die nächste Fjellkette, Anteripäa.
Im Wald bei Muorravakka
Tundra und Wald wechseln sich ab
Als ich den Bach Kaarasoja erreiche, scheint es für kurze Zeit, als ob die Sonne rauskäme. Leider bleibt es bei einem kurzen Intermezzo, dann zieht es sich wieder zu...
Kaarasoja
Die Sonne zaubert Farbe in die Landschaft
Setzt sich die Sonne durch?
Schließlich erreiche ich die Hütte Anterinmukka, wo ich Evelinaa, eine junge Medizinstudentin treffe. Sie will alle finnischen Nationalparks kennen lernen und trägt, obwohl klein und zierlich, einen 35 Kilogramm schweren Rucksack!
Ich schlage mein Zelt ausserhalb auf und später unterhalten wir uns noch einige Zeit. Zu einer echten finnischen Waldhütte gehört auch eine Sauna, die Evelinaa schon benutzt, und für mich noch einmal angeheizt hat. Welch Wonne, sich in der Schwitzhütte am Bach so richtig aufzuheizen!
Anterinmukka hat sogar eine Sauna!
Am nächsten Morgen ist es ungewöhnlich mild und obwohl wir bereits den 24. September haben, tanzen die Mücken! Nachdem ich den Bach durchwatet habe, steige ich bald weglos auf ins baumlose Fjell. Noch ist es bedeckt, aber ab 10 Uhr klart es auf, und den Rest des Tages kann ich zum ersten Mal seit langem Sonne und blauen Himmel genießen!
Die Wolken scheinen sich zu heben!
Im Purnoja Tal überklettere ich einen hohen Zaun. Ich bin jetzt nur noch ca. 2 Kilometer von der russischen Grenze entfernt. Tatsächlich ist die Grenzzone hinter dem Zaun Sperrgebiet, offensichtlich ein Überbleibsel des kalten Krieges. Mir ist das zwar bekannt, denke aber nicht, dass ich hier in der weiten Wildnis ein Problem bekommen könnte...
Sperrgebiet hinter dem Zaun
Unter dem zunehmend blauen Himmel entfalten sich jetzt noch einmal die Herbstfarben wunderschön. Die weißen, mit Flechten bewachsenen Hügel die vor mir liegen, stehen bereits in Russland!
Ruska
Blick nach Russland
Als ich Motorengeräusche höre, ist mir klar, dass ich in dieser offenen Landschaft keine Chance habe mich zu verstecken, und dass es jetzt Ärger gibt...
Bald steigen zwei finnische Grenzschutzbeamte von ihren Quads. Während der eine englisch spricht und recht freundlich wirkt, gibt der andere eher den bösen Cop...
Ich erkläre, dass ich lediglich hier wandere und nichts von einem Sperrgebiet weiss. Auch als ich von den 4 Monaten berichte, die mich vom Süden Norwegens bis hierher gebracht haben, macht das leider nicht besonders viel Eindruck. Mein Pass wird begutachtet, ebenso wie GPS, Karte und meine Kamera. Ich bin bewusst kooperativ und versuche mich als harmlos, wenn auch etwas naiv darzustellen. Schließlich erfahre ich, dass ich wohl ein Bußgeld bezahlen muss, wozu ich mich auf einem Grenzpolizeistützpunkt melden soll. Natürlich stößt mein Ansinnen, mich wenigstens noch unter Aufsicht bis zur Grenze zu lassen, auf taube Ohren...
Schließlich fällt mir eine Broschüre ein, die ich aus dem Nationalparkzentrum in Saariselkä mitgenommen hatte, und wo die Grenzzone nur ganz versteckt erwähnt wird. Ich zeige den Beamten die Broschüre als weiteren Beweis meiner Unkenntnis und auch der schlechten Information über die Sperrzone, da ansonsten die Nationalparkregeln ausführlich erklärt werden. Glücklicherweise findet der englisch sprechende Grenzschützer nicht die Aussagen über das Sperrgebiet und scheint jetzt fast an meine Unwissenheit zu glauben. Irgendwann bitte ich darum, über Funk mit ihrem Chef sprechen zu dürfen. Das passiert zwar nicht, aber immerhin reden die Beiden mit ihrem Boss und verkünden hinterher, dass sie mich ohne Strafe laufen lassen! Puh....
Ich muss mich hinten auf eines der Allradfahrzeuge setzen und werde dann über Stock und Stein zum Zaun zurück gefahren. Nach wiederholter Ermahnung es nicht noch einmal zu probieren, lassen mich die Beamten schließlich wieder allein...
Illegal in der Grenzzone
Ich beschließe an diesem herrlichen Tag oberhalb der Baumgrenze zu bleiben und laufe über das Raututunturi Fjell zum 630 m hohen, flachen Berg Vongoiva.
Dabei begegnen mir einmal zwei Sami auf ihren Quads, die auf der Suche nach Rentieren sind. Wie überall in Skandinavien wird auch das Gebiet des Urho Kekkonen Nationalparks als Rentierzuchtgebiet genutzt, wobei moderne Technik wie Hubschrauber und Quads zum Zusammentreiben der in der weiten Wildnis verstreuten Tiere eingesetzt wird.
Weglos in den weiten Fjells
Erst gegen Abend erreiche ich den Gipfel des Vongoiva von wo sich herrliche Ausblicke über die Weiten des Nationalparks bis weit nach Russland hinein eröffnen. Ausser einem Hubschrauber, der lange Zeit in der Nähe fliegt, kann ich kein Zeichen der Zivilisation wahr nehmen!
Auf dem Vongoiva
Herrliche Ausblicke
Der Abstieg in das Tal des Tyooja ist erstaunlich steil und an manchen Stellen unmöglich, aber schließlich schlage ich mein Lager im Kiefernwald des Bachtales auf. Mein nächstes Ziel ist der Sokosti, mit 718 Metern der höchste Berg im Nationalpark. Da ich aber noch ausreichend Zeit habe, werde ich ihn nicht auf direktem Weg ansteuern.
Am nächsten Morgen folge ich einem unmarkierten Pfad weiter talabwärts. Teilweise sind jetzt auch spitzkronige Fichten in den Wald eingemischt, vor allem in den Talgründen, während die Hänge weiterhin von lichtem Kiefernwald bewachsen sind.
Weite Wälder in den Tälern Urho Kekkonens
An der Tahvontupa Hütte treffe ich 4 ältere Finninnen aus Sodankylä denen ich von meiner Tour berichte, während ich Kaffee trinke.
Das gestrige, schöne Wetter war leider nicht von langer Dauer, heute herrscht wieder das Grau der letzten Wochen....
Mittags mache ich Pause an der Siulanruoktu-Hütte. Diese ist wie alle Hütten im Nationalpark schön im Wald oberhalb eines Baches gelegen.
Siulanruoktu
Nach einer ausgedehnten Rast wandere ich im Tal des Siulanoja weiter aufwärts. Manchmal sind Ebereschen in den Wald eingestreut, deren rot gefärbte Blätter und Früchte Farbtupfer setzen.
Eberesche
Irgendwann endet der Pfad und ich wandere weiter weglos über offenes Fjell bevor ich zur Hammaskuru Hütte absteige.
Über offenes Fjell zur Hammaskuru Hütte
Hier treffe ich zwei Sami, die in der abschließbaren Varaustupa rasten. Sie erzählen mir, dass zur Zeit die Rentiere zusammen getrieben werden, morgen werden sie dabei von einem Hubschrauber unterstützt. Der Hubschrauber, den ich gestern vom Vongoiva aus gehört hatte, war wahrscheinlich auf der Suche nach einem Mann, der seit zwei Tagen vermisst wird...
Irgendwann fahren die Sami mit ihren Quads ab, aber als es schon fast dunkel ist, taucht Marko auf, ein 49-jähriger Finne, den ich bereits bei Anterinmukka kennen gelernt hatte. Er war schon häufig hier unterwegs und findet, dass Urho Kekkonen die beste Wandergegend Finnlands sei!
Bis zum Zeltplatz Kärppäpää folge ich am nächsten Morgen einem Waldpfad, dann beginne ich den Aufstieg Richtung Sokosti. Ich denke, der Berg ist schon zu erkennen, muss aber bald einsehen, dass das nur ein niedriger Vorberg ist. Bevor mich Wolken und Nebel verschlucken, kann ich Ausblicke über die weiten Wälder in die einige Seen eingestreut sind, genießen.
Das ist noch nicht der Sokosti
Lichte, spitzkronige Fichtenwälder
Weiter oben verschwinden bald auch die kümmerlichen Reste der Tundravegetation und ich steige durch ausgedehnte Felder großer Felsblöcke weiter nach oben. Zwar regnet es nicht, aber der feuchte Nebel schlägt sich in Haaren und Kleidung nieder.
Kurz vor dem Gipfel des Sokosti
Der 718 Meter hohe Berg ist von einer Steinpyramide gekrönt, leider habe ich keine Aussicht, als ich bereits gegen Mittag oben stehe.
Eine kleine Herde von Rentierbullen galoppiert schemenhaft auf mich zu, als seien sie Berggeister...
Wahrscheinlich haben sie es geschafft, den Suchbemühungen der Sami zu entgehen, und müssen nicht befürchten, in diesem Jahr zum Schlachten aussortiert zu werden...
Berggeister
Als ich weiter absteige, gelange ich bald auf einen Pfad, der die "normale" Anstiegsroute darstellt. Unter mir im Wald erkenne ich bereits den Luirojärvi, den ich jetzt ansteuere.
Blick zum Luirojärvi
Schließlich stoße ich sogar auf einen breiten ATV- Weg. Offenbar verlasse ich schon langsam die Wildniszone des Nationalparks.
Schon gegen 14.30 erreiche ich die kleine Hütte Rajankämpää, in der ich übernachten will. Unweit davon steht die große Luirojärvihütte, die sogar mit einer Sauna ausgestattet ist. Aber ich bevorzuge die kleine Hütte und hoffe, dass ich sie alleine für mich habe...
Rajankämpää
Bevor man sich in einer Hütte nieder lässt, holt man am Besten Wasser mit einem großen Eimer und ergänzt die Brennholzvorräte. Dazu geht man zum Holzschuppen, in dem Äxte und Hauklötze bereit stehen, und darf sich dann beim Holzspalten austoben. Auf diese Art steht immer ein Vorrat von Brennholz für den nächsten Gast bereit, der es sich bei widrigen Wetterbedingungen gleich gemütlich machen kann!
Später taucht Marko wieder auf, der hier aber nur Pause macht, bevor er weiter läuft, da seine Urlaubszeit dem Ende zu geht.
Marko, ein finnischer Wanderer
Später erkunde ich noch die Umgebung der Hütte ein wenig, ziehe mich aber bald wieder in die behagliche Wärme des Ofens zurück und habe Rajankämpää tatsächlich für mich alleine!
Bis zur Tuiskukuruhütte folge ich am nächsten Tag zum Teil einem Fahrweg, teilweise aber auch Pfaden. Kurz erreiche ich fast die Baumgrenze, steige dann aber wieder in den Wald hinab.
Der Abschnitt hinter der Hütte gefällt mir wieder deutlich besser, besonders die Schlucht des Baches Vintiläoja, die manchmal von niedrigen Sandsteinfelsen gerahmt wird.
Noch einmal verbringe ich einige Zeit damit, die unter dem grauen Himmel eher subtilen Herbstfarben fotografisch festzuhalten. Dabei kommt auch mein Stativ zum Einsatz, was ich nur selten auf dieser Tour benutzt habe.
Vintiläojaschlucht
Letzte Blüten
Subtile Herbstfarben
Ab und zu sehe ich auch einige Vögel, darunter zweimal auffliegende Haselhühner, Schwärme von Rotdrosseln, Kolkraben, Lapplandmeisen und Unglückshäher.
Am See Salonlampi ist ein einfacher Unterstand wunderschön gelegen, und reizt zum Lagern, es ist mir dafür um 14 Uhr aber noch zu früh!
Unterstand Salonlampi
Entlang weiterer Seen, auf denen ich zum Teil recht scheue Wasservögel beobachte, folge ich dem Lauf des Suomonjoki, der auch zeitweise durch eine Felsschlucht fließt.
Suomonjoki
Kurz vor der Suomonruokto Hütte, steht am gegenüberliegenden Ufer eine alte Blockhütte, die bereits 1936 Goldsuchern im Gebiet als Standquartier diente.
Alte Goldsucherhütte
Die Suomonruoktohütte teile ich mir mit einem freundlichen, älteren finnischen Paar.
Am nächsten Morgen laufe ich ein Stück zurück und wate an der Goldgräberhütte barfuß über den breiten, aber ruhigen Suomonjoki.
Suomonjoki
Auf schönem Waldpfad laufe ich zum See Kopsusjärvi, wo eine Informationstafel den historischen Rentierfang in Fallgruben erklärt. Jahrtausendelang waren die wilden Rentiere die wichtigste Ressource für die Menschen Lapplands, doch Mitte des 19. Jahrhunderts waren sie endgültig ausgerottet...
Die heute hier lebenden, halbzahmen Rentiere wurden von den Vorfahren der Sami aus dem heutigen Russland mitgebracht, als sie die Gegend besiedelten. Sie sind daher nicht mit den ursprünglich hier beheimateten Rentieren verwandt.
Abschied von den schönen Wäldern Urho Kekkonens |
Wilde Rentiere wurden in Fallgruben gefangen
Schließlich gelange ich auf den 30 Kilometer langen Weg von Laanila zum Sompiojärvi im Süden des Nationalparks. Halb verfallene Bohlenwege führen durch einzelne Moorgebiete.
Trockenen Fußes durchs Moor
Bereits gegen 14 Uhr erreiche ich die Grenze des Nationalparks bie Kakslauttannen und realisiere voller Wehmut, dass meine 4-monatige Wanderung durch viele der wildesten Gebiete Skandinaviens an ihr Ende gekommen ist. Trotz häufigem Regen und nasskaltem Wetter war das eine fantastische Tour, die ich sehr genossen habe. Umso schwerer fällt der Abschied...
4 Monate Wanderung sind zu Ende
Per Anhalter und in Norwegen streckenweise auch mit dem Bus, reise ich nach Alta an der nordnorwegischen Küste. Vor meinem Rückflug habe ich noch etwas Zeit und besichtige einige der 2000-7000 Jahre alten Felsmalereien, die sogar Weltkulturerbe sind.
Auch hier ist die Rentierjagd das Hauptmotiv, es gibt aber auch Zeichnungen von längst ausgestorbenen Riesenalken, Elchen und Bären. Sehr interessant!
Felszeichnungen bei Alta
Der Hjemmelufttoppen bietet eine schöne Aussicht über die ausgedehnte Stadt, in deren Umgebung es aufgrund der klimatisch begünstigten Lage die nördlichsten Wälder der Erde gibt!
Blick über Alta
Als schließlich mein Flugzeug nach Oslo abhebt, sehe ich unter mir die zerklüftete Bergwelt der Küste im Morgenlicht. Herrliches Skandinavien!
Letzte Impressionen
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