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24.11.2019

Durch die Berge des Lichts 1

Erst gegen Mitternacht landet mein Flugzeug in Reno, wo es bereits am Airport Spielautomaten gibt...
Las Vegas ist ja gut bekannt, als Spielerparadies, aber auch Reno, die Hauptstadt Nevadas ist vom Glücksspiel geprägt.
Das Motel, welches ich für die erste Nacht gebucht hatte, ist nur 5 Gehminuten vom Flughafen entfernt, und nach der langen Reise, mit Zwischenstationen in London und Dallas, kann ich endlich in die Federn sinken.
Erst gegen Mittag checke ich aus und bin bald wieder
am Airport wo schon der kleine Bus von Eastern Sierra Transit vor der Gepäckausgabe einfährt.
Den Bus hatte ich bereits zu Hause online reserviert. Schnell merke ich, dass außer mir auch noch andere Wanderer dieses nette Transportmittel nutzen, um in die Berge zu kommen. Ich unterhalte mich kurz mit zwei Männern, die den John Muir Trail laufen wollen, ein 360 Kilometer langer, sehr populärer Wanderweg, der durch die Sierra Nevada führt. 
13:40 fahren wir los, lediglich 9 Fahrgäste, davon 5 Wanderer. Schon von Reno aus sind Berge mit Schnee zu erkennen. Bald verlassen wir die Autobahn und fahren hinter Carson City am östlichen Rand der Sierra entlang. Eine trockene Landschaft, aber auf den Hängen wächst auch dunkler Nadelwald.
Minden ist ein netter Touristenort.
Bei einer Pause am Truckstop von Walker esse ich ein Eis. Gegen 16 Uhr verlasse ich an der Sonora Junction den Bus, der mich 28 Euro gekostet hat. 
Bald halte ich den Daumen raus. Tolle Freiheit, das Abenteuer beginnt!
Es fahren einige Autos vorbei, aber nach 40 Minuten hält ein junges Paar. Deutsche aus Bielefeld, die für 3 Wochen durch den Westen reisen. Die Beiden sind sehr interessiert an meiner Tour und wir unterhalten uns gut. 
Die Straße steigt an und die Landschaft wird immer schöner.
Gegen 17 Uhr haben wir den Sonora Pass auf 2700 m erreicht.
Es ist hier deutlich frischer, aber schön und sonnig. Wir machen noch einige Fotos, dann gehe ich los auf dem Pacific Crest Trail, dem berühmten Weitwanderweg, der von Mexico nach Kanada führt. Einige geparkte Autos verraten, dass die Gegend hier recht beliebt ist. Auf schönem Pfad geht es durch offenen Kiefernwald aufwärts. Schon bald gelange ich an einen Bach und schlage gegen 17:30 das Lager auf, mit toller Aussicht auf offenen Wald, Matten und schroffe, rötliche Felsen.
Ich baue mein Gatewood Cape Poncho Tarp auf und esse 200 g Haferflocken, mit 100 g Erdnüssen, Kakao und etwas Butter. Auch auf dieser Tour verzichte ich auf warme Mahlzeiten...
Es ist leicht windig bei 13 Grad und als die Sonne verschwindet wird es frisch. Ich unternehme noch einen kurzen Abendspaziergang querfeldein und lege mich dann aber bald hin. Die Nacht ist recht frisch und windig, aber mein neuer Katabatic Gear Alsek Quilt, der ca. 700 g wiegt und mit Daunen gefüllt ist, wärmt gut.
Zwar bin ich heute nur ein kleines Stück gewandert, aber große Vorfreude erfüllt mich, dass morgen die Tour richtig beginnt!




                                                           Eastern Sierra Transit

                                       Sonora Pass

                                           Start auf dem PCT








                                                             Mein erstes Lager am Sonora Pass





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