Wer steigt Silvester in ein Flugzeug? Offenbar nicht sehr viele Menschen, daher ist der Preis für das Ticket nach Santiago de Chile so sagenhaft günstig, das ich einfach zuschlagen muss...
Ausserdem habe ich die mittlere Sitzreihe ganz für mich, so dass ich über Platzmangel nicht klagen kann...
In Chiles Hauptstadt angekommen, halte ich mich nicht lange auf, sondern nehme gleich einen Bus zum Terminal Alameda, wo ich etwas Aufenthalt bis zur Abfahrt nach Los Angeles habe. Das Ticket hatte ich ebenfalls bereits im Internet gebucht.
Noch vor Sonnenuntergang treffen wir in der Stadt ein, da offenbar kein Taxi meine Unterkunft kennt, laufe ich einfach los, und frage mich zu der Adresse des Balanquita Guesthouse durch. Andrea, die Wirtin dieser kleinen Privatpension erzählt, dass wegen des Feiertages Neujahr alle Restaurants geschlossen sind, kocht mir dann aber gerne ein gutes Abendessen!
Zwar hatte ich im Internet gelesen, dass ein Bus nach Guallali schon morgens abfährt, muss dann aber am Busbahnhof erfahren, dass die Abfahrt erst in einigen Stunden statt findet...
Da es in Los Angeles nicht sehr viel zu sehen gibt, hänge ich die meiste Zeit im schönen Park der Plaza de Armas ab...
Der Bus nach Guallali ist ziemlich günstig, ein Schild verrät, dass er von der Regierung subventioniert wird, als Beitrag zur Förderung des Pehuenche Gebietes. Tatsächlich sehen die meisten Mitfahrer auch deutlich indianisch aus. Die Pehuenche sind eine Gruppe der Mapuche, die in den Anden leben. Ihr Name leitet sich von den Araukarien Nüssen ab, die seit jeher eine wichtige Nahrungsquelle für dieses Volk darstellen. Sie haben eine stolze Geschichte: Weder den Inka gelang es sie zu unterwerfen, noch den Spaniern, die im 16. Jahrhundert ohne Probleme die mächtigen Indianerreiche der Azteken und Inka in Südamerika eroberten. Zwar gelang es den Konquistadoren zunächst Stützpunkte im Mapuche Gebiet zu errichten, wurden jedoch bald zurück geschlagen und dieses Volk schaffte es tatsächlich für weitere 300 Jahre unabhängig zu bleiben!