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01.04.2020

Durch die Wüste Israels 14


Ein Wegweiser täuscht mich, so dass ich meine Wasservorräte nicht auffülle, wird sich das rächen?




Israel 22.02.2020

Die Nacht war frisch, aber mir war trotzdem nicht sehr kalt. Kurz vor sechs breche ich schon auf. Es geht weiter durch die gelben Hügel. Der Weg entfernt sich sogar noch einmal ein bisschen vom Tal,  bevor er vor Shaharut wieder an die Straße führt. Hier ist eine neue Wegführung ausgeschildert, die den Ort vermeidet, offenbar weil die Leute dort tatsächlich genug von den Wanderern haben… 
Angeblich soll der neue Weg zu einem Wasserloch führen, daher steuere ich das Dorf nicht an, um meine Vorräte aufzufüllen. Vielleicht ein Fehler!
Ein schöner Pfad führt über weite Steinebenen und durch Täler, bis ich schließlich einen Aussichtspunkt erreiche,  kurz bevor ich wieder auf die Originalroute stoße.
Schließlich gelange ich zurück auf den Hauptweg und tatsächlich gab es auf der Alternative kein Wasser! Allerdings habe ich auch keine Lust, nach Shaharut zurück zu kehren. Ich habe noch einen Liter und hoffe, dass das reicht! Immerhin habe ich ja bereits erfahren, dass ich hier mit zwei Litern Wasser pro Tag gut auskomme und Timna Park, wo ich meine Vorräte auffüllen kann, ist nicht so weit entfernt…
Es geht recht viel auf und ab,  schließlich gelange ich an den Rand der Berge mit Übersicht über eine weite Ebene. Weiter geht es aufwärts in die hellbraune Steinwüste hinein. Die Landschaft hier wirkt sehr trocken. Viele Sträucher tragen keine Blätter. Insgesamt ist es hier ausgedörrter als weiter im Norden.
Bei einem Aussichtspunkt treffe ich eine große israelische Wandergruppe, die seit fünf Jahren den INT in Abschnitten läuft, jeweils am Wochenende. Die Leute sind sehr nett und schenken mir sogar eine Orange! Wir unterhalten uns lustig und gut auf Englisch. Etwas später treffe ich zwei mittelalte Deutsche aus Sachsen. Sie sind im letzten Jahr den Jordanien Trail gewandert, den sie bisher besser finden als den INT. Sie geben mir einen halben Liter Wasser von ihren Vorräten ab. Sehr nett!  Etwas später kommt noch ein holländisches Paar, dass in Neuseeland lebt und einen YouTube Kanal über den INT unterhält,  ein Österreicher und vier Israelis,  eine große Gruppe! Danach treffe ich dann noch mal Vater und Sohn aus Amerika,  heute ist echt viel los hier! 
Meine Mittagspause mache ich in der Sonne, gekühlt vom leichten Wüstenwind,  mit herrlichen Ausblicken über die vor mir liegende Strecke. Ich steige in ein breites Tal ab, selbst eine große Akazie trägt keine Blätter! Über eine Schwelle gelange ich in ein anderes Tal, wo ich auf einen Fahrweg stoße, den Ersten heute.
Hier gelange ich auch wieder auf den Israel Bike Trail. Allerdings verlasse ich den Fahrweg schon bald und laufe weiter durch ein Trockental.
Ich überquere kurz ein Hochplateau und steige dann ab in ein zerklüftetes, gelbes Labyrinth. Voraus sehe ich die Arava Senke, über der die schroffen Bergen Jordaniens aufragen. Es geht am Rande eines sagenhaften, zerklüfteten Steilabfalls aus Sandstein entlang.
Ich treffe noch einen mittelalten Mann aus Arizona und einen jungen Mann aus Ungarn. Entfernt in der Ebene sehe ich große, grüne Plantagen.
Ein sehr langer, steiniger Abstieg führt schließlich vom Plateau herab.
Um 16:00 Uhr schlage ich dann mein Lager in einer steinigen Mulde auf. Ich bin 28,2 km in 10 Stunden zwei gelaufen. Dabei bin ich 528 m aufgestiegen und 762 m ab. Ab 16:50 Uhr breche ich zu einem kleinen Abendspaziergang auf. Die Berge in Jordanien leuchten noch lange in der Sonne. Hier ist eine Formation aus schokoladenbraunen Gestein sehr interessant.
Heute habe ich ab und zu einen schwarz- weißen Steinschmätzer gesehen sowie einige Raben. Der Wandertag heute war sehr schön in atemberaubender Wüstenlandschaft!
Zwar musste ich mir das Wasser einteilen und habe etwas Durst, aber das ist kein großes Problem!

                                                               An dem genannten Wasserloch
                                           gibt es kein Wasser!

                                               Auf schönen Pfaden

                                                   Weite Steinwüste

                                                 Am Rand eines Steilabfalls

                                                            Israelische Wandergruppe

                                                 Abstieg in ein Tal

                                                                                   Der Weg ist gut markiert

                                                             Heute treffe ich viele Wanderer


                                                           Labyrinth



                                                    Steiler Abstieg

                                                       
                                               Das Plateau bricht schroff ab

                                  Die Berge voraus liegen in Jordanien

                                                                   Ein weiteres Cowboycamp


                                 








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