Ich gelange zu der Oase von Timna Park und entdecke Trail Magic in der Wüste...
Israel 23.02.2020
Die Nacht war nicht allzu kalt aber zeitweise ziemlich windig. Am nächsten Morgen gehe ich gegen 6:00 Uhr los. Schon nach etwa einer halben Stunde passiere ich den Zeltplatz im Wadi Mangan. Dort stehen ein Auto und zwei Zelte.
Sandige Wege führen zwischen den dunklen, wahrscheinlich vulkanischen Bergen hindurch.
Am Rand einer weiten Kiesebene ist der Kontrast zwischen den schokoladenbraunen und hellen Bergen jetzt in der Morgensonne besonders stark und eindrucksvoll.
Bereits um sieben bin ich am Besucherzentrum des Timna Park. Hier wird erst um 8:00 Uhr geöffnet, der Eintritt kostet normalerweise 49 Shekel, also ungefähr 4 Euro. Allerdings sind die Toilette und ein Wasserspender geöffnet! Außerdem gibt es WLAN! Ein Weg führt dann weiter auf die gezackten schokobraunen Berge zu. Ich folge einem trockenen Wadi aus versteinerten Kies- und Schlammschichten. Es ist erstaunlich grün, die Akazien tragen Blätter und es gibt sogar einige Blumen.
Eine enge Schlucht führt tiefer in das Schokogebirge aus dunklem Granit. An manchen Stellen gibt es einige Informationstafeln zur Geologie, auch in englischer Sprache.
Ein langer felsiger Anstieg bringt mich dann aus dem Tal heraus, auf eine kleine Hochfläche mit herrlichen Aussichten. Auf dem letzten Stück gibt es einige Metallsicherungen. Der Aufstieg beginnt im Granit, dann geht es über Sandstein in eine Schieferformation, und oben besteht das Plateau aus Dolomit.
Ein sehr steiler felsiger Abstieg in einer Rinne führt in ein enges Tal.
Schließlich öffnet sich das Tal und verfügt über lehmige Steilwände. Dort sehe ich Schwalben kreisen, fliegende Schnäpper und einige grüne Spinte mit weißen Halsring, die ich auch fotografiere.
Als sich das Tal weitet und ich bereits das Restaurant und andere Gebäude von Timna Park erkennen kann, sehe ich ein gemischtes Rudel von zehn Steinböcken am Grün äsen.
In Timnapark gibt es einen künstlichen See mit Palmen, einen Zeltplatz, ein Restaurant und einen Bike Park. Außen sind einige Hähne befestigt, aus denen ich dreieinhalb Liter Wasser auffülle und dann weiterlaufe. Es geht auf Pisten weiter durch eine Gegend mit großen Abraumhalden. Schon seit den altägyptischen Zeiten wird hier Kupfer abgebaut. Einmal stehen zwei Rucksäcke im Schatten, ich sehe aber ihre Besitzer nicht. Schließlich führt der Weg zu einem großen, aktiven Steinbruch, in dem Bagger arbeiten und das Gelände eingezäunt ist. Ein Stück laufe ich auf einer Asphaltstraße, biege dann aber auf einen Pfad ab, der über eine weite Ebene führt. Gegen Mittag gelange ich an eine einzelne Akazie, unter der es einen Wasserkanister, eine große Kiste mit Büchern, Kaffeetöpfen und etwas zu essen gibt. Im Baum darüber sind hat zahlreiche Sprüche angebracht, unter anderem von Edward Abbey und dem Dalai Lama. Trail Magic in Israel!
Ich folge lange einem Fahrweg, durch ein breites, steiniges Tal, umgeben von schroffen Bergen. Zwei Geländewagen mit Anhängern überholen mich und die Fahrer erzählen, dass sie Gepäck für Studenten transportieren. Der eine Fahrer schenkt mir ein Orange!
Hinter dem Raham- Etek Zeltplatz, wo es zwei Klohäuschen gibt, biege ich in ein schmaleres Seitental ab. Während einer Pause unter einer Akazie kommen zwei ältere Wanderer entfernt vorbei. Kurz danach treffe ich die junge Laura aus Waren an der Müritz. Sie war schon sieben mal in Israel und hat auch einige Semester Judaistik studiert. Sie spricht und liest Hebräisch und ist letztes Jahr schon den Nordteil des INT gelaufen. Jetzt will sie noch einmal den ganzen Weg machen, so gut gefällt es ihr hier! Später sehe ich noch einmal zwei, und einmal drei weibliche Steinböcke. Sie sind wie immer nicht sehr scheu. Ein Wanderer begegnet mir entfernt.
Als ich ihn ein Seitental abbiege, beobachte ich kurz eine Dorcasgazelle, die langsam hinweg galoppiert. Etwas später schlage ich in einem Seitental um halb vier, nach vierundzwanzig Kilometern in 9 Stunden 30 mit 515 m Aufstieg und 390 m Abstieg, mein Lager auf. Wie fast immer ein Cowboycamp im trockenen Bachbett, an einer mit Kieseln gesprenkelten Lehmwand.
Nachdem ich gegessen habe, breche ich um 16:07 Uhr zu einem Abendspaziergang auf. Lange folge ich dem Seitental aufwärts, bis ich schließlich auf einen Sattel gelange, wo vor mir die Berge im Abendlicht erscheinen. Sehr schön!
Anschließend gehe ich den selben Weg zurück.
Der heutige Wandermorgen war sehr schön, dagegen war der Nachmittag ein wenig eintönig. Der Abendspaziergang war dann noch mal schön.
Schokoberge
Aus diesen Bergen bin ich gekommen
Am Eingang von Timna Park
Es geht wieder in die Berge
Erstaunlich grüne Schlucht
Auf einem kleinen Plateau
Steiler Abstieg
Ich beobachte einige Vögel
Farbenprächtiger Spint
Die Steinböcke äsen am Grün
Timna Park
Trinkwasser am Eingang
Große Kupfermine
Pfad über Steinebene
Hier gibt es Magie!
Wie wahr!
Tolle Überraschung!
Gästebuch
Einfach nett!
In breiten Wadis
Mal wieder ein Cowboycamp
Abendspaziergang
Sonnenuntergang
Blaue Stunde
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen