Zunächst folge ich der Straße ein Stück bis Parchiade. Als ich dort auf einen Weg abbiege, gelange ich bald an eine Sperre. Ich habe keine Lust schon wieder einen Umweg zu machen, und ignoriere die Absperrung erst mal. Bald gelange ich aber an die Stelle wo der ganze Hang abgerutscht ist. Hier gibt es tatsächlich kein Weiterkommen und ich trete den Rückzug an.
Es bleibt mir nichts anderes übrig, als auf der Straße durch die Dörfer weiter zu laufen. An einer Hauswand sehe ich eine ungewöhnliche Zeichnung: Ein Komodowaran mit der Unterschrift: " I ' am the Lizard King, I can do anything"! Ein älterer Mann steht draußen und verrät mir, dass er lange in Malaysia gearbeitet hat, daher das Bild!
Hinter Pecol biege ich auf einen unmarkierten Pfad in den Wald ein. Es gibt hier einigen Windwurf, aber der Weg ist ausreichend frei geräumt. Während der Morgen ziemlich heiß war, sieht es gegen Mittag, am Rifugio Bianco Sasso angekommen, stark nach Gewitter aus. Da heute Sonntag ist, treffe ich einige Tageswanderer. Zwar stelle ich mich kurz unter, laufe dann aber weiter. Tatsächlich regnet es nicht sehr stark, nur einmal geht ein kräftiges Schauer nieder.
Jetzt, oberhalb von 1850 Meter laufe ich durch eine blumenreiche, alpine Landschaft. Hier sehe ich zum ersten Mal auf dieser Tour ein Kohlröschen, das ist eine kleine, nach Vanille duftende Orchidee!
Während der Pfad bisher gut erkennbar war, sieht das beim Aufstieg zur Forcella Schiota ganz anders aus, obwohl Schilder zeigen, dass hier eine "Alta Via dei Pastori" verläuft.
Schon auf dem Pass sehe ich einige Muffelschafe und begegne später weiteren. Offenbar wird der Pfad auf dem ich laufe, auch von den Schafen benutzt und frei gehalten!
Der Weg führt schön am Hang entlang zu einem weiteren Pass.
Schließlich geht es steil bergab, mit einigen Sicherungen an einer Felsstufe, zu einem grasigen Absatz, einer ehemaligen Weidefläche. Ein traumhafter Lagerplatz in dieser wilden Gegend.
Leider regnet es bald wieder, aber dennoch breche ich später noch zu einem Abendspaziergang auf. Es wimmelt hier von Wild, Rothirsche und Muffelschafe. Für mich zeigt sich ein Muster, was ich jetzt schon an einigen Stellen gesehen habe: Wo der Mensch sich zurückzieht, das heißt die Beweidung einstellt, treten die Wildtiere an die Stelle des Viehs!
Früh am nächsten Morgen muss ich erst einmal 400 Höhenmeter durch nasse Grünerlen und Kräuter absteigen. Von einem Pfad ist kaum etwas zu sehen, dennoch kann ich den alten Markierungen folgen.
Schließlich geht es in Latschen und Lärchen wieder aufwärts. Allerdings hat mich bald der Nebel verschluckt...
Ich erreiche die Forcella della Fontane auf 2215 Meter und wandere weiter durch eine sicher schöne, alpine Graslandschaft, von der ich aber nicht viel sehe. Dafür ist es neblig, windig und ungemütlich.
Irgendwann werden die Pfade auch wieder deutlicher und es geht ein Stück bergab, so dass ich den Nebel verlasse.
Unterwegs beobachte ich Murmeltiere und weide die Brillenschötchen ab, lecker!
Gegen Mittag stehe ich auf der Forcella Pianezze (2040 m). Noch während ich meine Schokolade esse, verdüstert sich der Himmel, es donnert, ich baue rasch mein Zelt auf, und dann beginnt es auch schon heftig zu regnen. Nach 2,5 Stunden ist der Spuk vorbei und ich kann meinen Weg fortsetzen.
Es dauert nicht lange und die Sonne kommt hervor. Herrliche Stimmungen mit aus dem Tal aufsteigendem Dunst und schroffen Bergen die sich in der jetzt sehr klaren Luft abzeichnen.
Ich steige recht steil in ein locker mit Lärchen bewachsenes Tal ab. Toll wie hier die Alpenrosen leuchten, an denen sich zahlreiche Schmetterlinge und andere Insekten tummeln.
Schließlich geht es auf sehr gutem Pfad wieder nach oben. An der Malga Ombreta verkauft ein älteres Paar Käse. Von dort geht es in einem Hochtal weiter zum Rifugio Onorio Falier. Nach der Hütte beginnt dann der lange Aufstieg zum Ombreta Pass.
Dies ist bereits Teil der Marmolada Gruppe, wo im ersten Weltkrieg erbitterte Kämpfe zwischen italienischen und österreich- ungarischen Truppen statt fanden. Dazu wurden ganze Tunnelsysteme angelegt, die zum Teil noch heute erhalten sind.
Es ist gar nicht so einfach hier einen Zeltplatz zu finden, aber auf einem kleinen Absatz ist es eben genug. Von meinem Logenplatz kann ich herrliche Ausblicke in die abendlicher Bergwelt der Dolomiten genießen.
Am nächsten Morgen verhüllt Nebel zunächst die Landschaft und ein Steinbock erscheint wie ein Berggeist.
Der Nebel verzieht sich dann aber glücklicherweise bald und schon nach 1,5 Stunden stehe ich auf dem Pas de Ombreta (2702 m). Am nahe gelegenen Biwak ist niemand zu sehen.
Auf der anderen Seite geht es lange Zeit bergab. Zwar gibt es hier noch einige Schneefelder, die aber kein Problem darstellen.
Schließlich beginnt dann der Anstieg zum Marmolada Pass. Ich bin jetzt auf dem Dolomitenhöhenweg 2, dem Dritten dieser "Alta Vias" auf meiner Wanderung.
Einige junge Steinböcke toben ausgelassen herum.
Der Anstieg zum Pass erfolgt in Serpentinen, die teilweise mit Baumstämmen gegen die Erosion gesichert wurden. Unmittelbar an einem steilen Schneefeld unter dem Pass wird es dann ernst: Hier beginnt ein Klettersteig!
Ich habe kein Klettersteigset dabei für solche Situationen, kann mich daher auch nicht sichern. Allerdings gehe ich davon aus, dass der Übergang auf dem beliebten Höhenweg 2 nicht so schwierig sein kann. Obwohl die Felswand hier ziemlich ausgesetzt ist, habe ich kein Problem, so lange ich den stählernen Sicherungen folgen kann. Als dann aber ein kurzer Abschnitt beginnt, wo es lediglich ein Stahlseil gibt, und man sich seine Tritte selber suchen muss, fließt das Adrenalin durch meine Adern, auch wenn es hier klettertechnisch einfach zu geht.
Der gesicherte Abschnitt ist nicht sehr lang und schon nach kurzer Zeit stehe ich auf dem Marmolada Pass (2885 m).
Die Nordseite ist flacher, aber dafür liegt hier noch viel Schnee. Zwischen Felswand und meterhoher, steiler Schneeaufschüttung kann ich einem schmalen Sims folgen, bis ich an die Schlüsselstelle gelange: Hier muss ich über den Schneewall klettern und bis zur nächsten Drahtsicherung rutschen! Ich schaue mir die Stelle lange prüfend an, unheimlich, aber machbar...
Glücklicherweise ist dies die einzige, noch vom Schnee blockierte Stelle. Nachdem ich sie überwunden habe, balanciere ich weiter in der Wand auf einem schmalen Felsband, allerdings stehts mit Stahlseilsicherung.
Ein kurzer Abstieg führt mich dann auf den Gletscher. Es gibt hier keine Spalten und es ist auch schwer zu sagen, was Schneefeld und was permanenter Gletscher ist. Jedenfalls gibt es keine Fußspuren und ich kann die eindrucksvolle, aber auch abweisende alpine Landschaft alleine genießen.
Der Schnee ist rauh und es ist nie so steil, dass ich meine Microspikes benötigen würde. Da und dort signalisiert mir ein kleiner Steinhaufen, dass ich noch auf der richtigen Route bin.
Schließlich gelange ich dann in die ausgedehnten Schotterfelder der Moräne, aus denen sich der Gletscher bereits zurückgezogen hat.
War es bis jetzt ziemlich neblig, klart es dann gegen Mittag auf und ich erhasche Blicke auf das Marmolada Massiv hinter mir.
War ich bis jetzt alleine in der Bergeinsamkeit, treffe ich bald auf dem Hauptweg zur Marmolada Hütte jede Menge Leute. Man kann hier halt auf sehr gutem Weg in die Nähe der Gletscher gelangen.
Bereits ziemlich weit unten, sehe ich einem mit einer Kraxe schwer bepackten Mann. Es stellt sich heraus, dass Davide der Hüttenwirt des Rifugio Pian dei Fiacconi ist! Seit diesem Jahr hat die Seilbahn dorthin ihren Betrieb eingestellt, was in Verbindung mit der Corona Pandemie, große Auswirkungen auf seinen Umsatz haben wird. Dennoch ist er optimistisch. Davide kommt aus der Lagorai Region, und sagt, dass er mich gerne begleiten möchte, wenn ich mal dorthin komme!
Am Stausee Lago di Fedaia gibt es etliche Bars und Restaurants und dementsprechend auch viele Ausflügler. Ich halte mich hier aber nicht auf und steige bald wieder auf.
Nachdem ich etliche Höhenmeter zurückgelegt habe, verläuft der Pfad dann relativ eben im Hang durch eine weite Wiesenlandschaft mit ständigen, tollen Aussichten.
Im Hang durch grüne Wiesenlandschaft
Das nächste Rifugio und die Straße mit dem Passo Pordoi sind nicht weit, daher schlage ich relativ früh mein Lager etwas abseits des Pfads auf.
Zum Aufbruch am nächsten Morgen färbt die Sonne die Schneefelder der Marmolada.
Der Morgen bricht an
Bald sind die Hänge bereits in warmes Sonnenlicht getaucht und das Marmolada Massiv zeigt sich noch mal in aller Klarheit.
Orchideen
Bereits um 7.30 bin ich an der Straße, am 2200 m hohen Passo Pordoi. Zu der frühen Stunde ist noch nichts los, immerhin bekomme ich schon einen Kaffee, bevor ich meinen Weg fortsetze. Ich bin nun in das deutschsprachige Südtirol gelangt.
Der Aufstieg zur Forcella Pordoi entpuppt sich dann als sehr einfach.
Die Nordseite ist noch ziemlich verschneit. Allerdings führt eine Seilbahn zu der Hütte auf dem Pass, dementsprechend wimmelt es dort von Tagestouristen.
Durch die weiten Schneefelder am Hang führt ein ausgetretener Trampelpfad, daher komme ich hier rasch voran. Zwar ist die Umgebung grandios, aber für meinen Geschmack ist hier viel zu viel los...
Das Rifugio ist eine Baustelle. Dennoch scheint es ein beliebtes Ziel zu sein. Kurz nachdem ich die Hütte passiert habe, treffe ich noch zwei deutsche Wanderer, die schon öfter hier waren, dann habe ich die Berge wieder für mich alleine.
Zur Mittagspause an der Forcella Antersass auf 2839 m, ziehen dunkle Wolken auf und es herrscht eine bedrohliche Stimmung. Zwar hoffe ich, dass mir wie gestern das Gröbste erspart bleibt, ziehe aber schon mal das Regenzeug über...
Zunächst muss ich noch ein Stück aufsteigen, und haste förmlich dahin, denn ich will unbedingt vermeiden, dass mich das Gewitter in dieser schutzlosen Höhe erwischt.
Inzwischen regnet es bereits, zunächst leicht, aber schon bald gießt es in Strömen. Über ausgedehnte Schneefelder sprinte ich nach unten und muss lediglich eine kleine Kletterstelle bewältigen. Stets halte ich die Augen offen nach Überhängen oder sonst irgend einen Schutz bietenden Geländeformationen. Aber nichts!
Ausgerechnet als das schwierigste Stück vor mir liegt, ist das Gewitter genau über mir. Blitze zucken herab und der Regen hat sich in Hagel verwandelt. Egal, ich kann hier nicht bleiben! In der Steilwand, die sich langsam in einen Wasserfall verwandelt gibt es Stahlseile und Tritte. Hoch willkommen, aber auch nicht gerade das Richtige in einem Gewitter...
Der Übergang aus der Wand in ein weiteres Schneefeld ist auch nicht gerade einfach, aber wo ich sonst genau schauen würde, wie ich am Besten runter gelange, wähle ich jetzt einfach den direkten Weg. Ich will nur noch raus aus der Gewitterhölle!
Gar nicht mehr weit oberhalb eines Sees mache ich bereits die Pisciadu Hütte aus. Allerdings kann ich dem Wanderweg dorthin nicht folgen, da aus der Wand unterhalb der er verläuft ganze Wasserfälle stürzen!
Egal, ich weiche in das Schottergelände aus und bahne mir weglos meinen Pfad. Schließlich erreiche ich trotz Regenzeug durchnässt wie ein Pudel die Hütte, in der erstaunlich viele trockene Wanderer das Unwetter aussitzen. Auf Grund der Corona Situation bekomme ich ein Sechspersonenzimmer für mich alleine. Es gibt hier sogar w-lan und eine heiße Dusche, wie ich dann herausfinde, Herrlich!
Obwohl ich noch genug Vorräte habe, gönne ich mir zur Feier des Tages ein Abendessen auf der Hütte, und dazu ein Weizenbier. Man weiß solchen Luxus erst richtig zu schätzen, wenn man einige Zeit darauf verzichtet hat!
Später klart es auf, und zur blauen Stunde präsentieren sich die umliegenden Felswände in fantastischem Licht.
Zum Sonnenaufgang am nächsten Morgen liegt über den tieferen Lagen ein Wattemeer, während die noch schwarzen Bergzinnen in den sich erhellenden Himmel ragen.
Bevor ich den Abstieg beginne, schaue ich noch einmal zurück in die Richtung aus der ich beim gestrigen Unwetter gekommen war. Wie anders doch jetzt alles aussieht!
Bereits kurz hinter der Hütte führt der Weg in eine steile Felsscharte.
Zunächst geht es erstaunlich lange am Fels steil runter. Es gibt zahlreiche Sicherungen, daher ist die Route, die von oben recht eindrucksvoll wirkt, nicht weiter schwierig.
Nach dem felsigen Stück geht es dann noch lange ein Schneefeld hinab, was zwar steil ist, aber nicht so schroff, dass ich meine Microspikes benötigen würde.
Auf der anderen Seite des Grödner Tals ragen bereits die Zinnen der Geislerspitzen auf.
Ich erreiche die Straße am Grödner Pass auf 2100 Meter und steige gleich wieder auf. Die Seilbahn führt glücklicherweise nur 100 Höhenmeter nach oben, dafür fliegt ein Hubschrauber einige Male über meinen Kopf hinweg. Wahrscheinlich versorgt er eine Hütte.
Auf den guten Pfaden hier, komme ich rasch voran und laufe über die Forcella de Cir (2469 m) zum Crespina Pass.
Ab hier verläuft der Pfad auf einem Hochplateau für längere Zeit durch eine grüne Mattenlandschaft. Ein anderes Gesicht der Dolomiten!
Schafe grasen und ich begegne einigen Wanderern.
Hinter der Puez Hütte zeigt mir der Blick zurück, dass das Plateau am Rand steil abfällt.
In der Richtung verdüstert sich jetzt der Himmel und es regnet, glücklicherweise gehen bei mir diesmal nur einige Tropfen nieder...
Bald ist das schlechte Wetter abgezogen und die Sonne zeigt sich wieder. Ich verlasse den Hauptpfad der Alta Via 2 und steige zur Nivesscharte auf etwa 2700 Meter.
Zunächst kann ich hier keine Abstiegsroute ausmachen, sehe dann aber hinter einem kurzen Schneefeld, wie Eisensicherungen in einen sehr steilen Kamin führen. Die Route sieht wieder einmal atemberaubend aus, aber es gibt so viele Sicherungen, dass ich nicht einmal meine Wanderstöcke verstauen muss.
Anschließend traversiere ich im felsigen Hang bis ich ein Stück unschwierig zur Roascharte auf etwa 2600 m aufsteige. Der Abstieg im Schotter ist lang und steil, durch etliche Serpentinen aber problemlos zu machen.
Auf etwa 2300 Meter schlage ich dann an einer herrlichen, wenn auch etwas abschüssigen Stelle mein Lager abseits des Wegs auf. Murmeltiere pfeifen in der Umgebung und als ich mich später eine Zeit lang ein Stück entfernt auf einen Felsen setze, kommt unter mir ein struppiger Fuchs vorbei, wahrscheinlich eine Fähe die ihre Jungen versorgen muss.
Als es bereits dunkel ist, tobt ein Gewitter mit heftigem Regen. Zwar denke ich, dass ich trocken geblieben bin, muss am nächsten Morgen aber leider feststellen, dass meine Daunenjacke, die ich sogar in einem Trockensack verpackt hatte, klatschnass ist...
Während ich gegen 6:30 aufbreche, regnet es noch leicht, klart dann aber auf.
Hinter der Schlüterhütte laufe ich kurz auf dem Günther Messner Steig. Der Bruder des weltbekannten Alpinisten Reinhold Messner kam am Nanga Parbat in einer Lawine ums Leben. Die Messner's stammen aus dieser Gegend, daher der Pfad.
Hinter der Peitler Scharte geht es steil bergab zur Straße am Würzenjoch auf 2000 Metern. Die Dolomiten enden hier und gehen in niedrige, grüne Berge über, hinter denen die Hauptkette der Alpen aufragt.
Ich laufe durch ausgedehnte, von gelb blühendem Klappertopf bedeckte Matten, aus denen einzelne dunkle Zirben ragen.
Am Würzenjoch gibt es lediglich einen Gasthof, dennoch wimmelt es von Tagesausflüglern. Auf Fahrwegen wandere ich im Wald bald wieder nach oben. Besonders gefallen mir hier die vielen Zirben, die in den Fichtenwald eingestreut sind.
Hinter der Maurerberghütte beginnt ein Pfad, der über den sanften, grünen Maurerberg (2332) und die Pässe Lüsener Joch (2008 m) und Col da Lech (2180 m) führt.
Ich wandere durch eine weitläufige Weidelandschaft in Richtung Glittnerjoch. Von hier oben erhalte ich tolle Ausblicke zurück zu den Dolomiten und zu den höheren Bergen an der österreichischen Grenze.
Ringsherum gehen Regenschauer nieder und ich bin nicht sicher, ob nicht ein weiteres Gewitter aufzieht. Daher suche ich mir einen halbwegs geschützten Lagerplatz in einer Mulde. Meine Daunenjacke, die ich am Rucksack befestigt hatte, ist bereits wieder fast trocken!
Da das Wetter ziemlich unsicher ist, unternehme ich lediglich einen kurzen Abendspaziergang.
In der Nacht klart es auf, so dass mein Zelt am nächsten Morgen teilweise mit Eis überzogen ist. Inzwischen haben wir Anfang Juli!
Als ich um 5:30 wieder aufbreche, erwartet mich ein spektakulärer Sonnenaufgang, von dem die Spitzen der Geislergruppe rot gefärbt werden.
Es ist herrlich, mit dem anbrechenden Tag durch die grüne Landschaft zu laufen.
in Richtung Alpenhauptkamm
Im klaren Morgenlicht lassen sich auch die Bergblumen schön fotografieren.
An der Kreuzwiesenhütte werden gerade die Kühe auf die Weide getrieben. Einige Gäste sitzen beim Frühstück, da heute Samstag ist, nutzen sie wahrscheinlich das Wochenende zu einem Ausflug.
Von der Hütte steige ich auf zum Berg Burgstall auf 2194 m. Der Grasberg bietet großartige Ausblicke in die Umgebung, vor allem auch zu den Pfunderer Bergen, meinem nächsten Ziel.
Von hier steige ich größtenteils auf Fahrwegen und einem Asphaltsträßchen nach Ehrenburg im Pustertal ab. Der Ort liegt auf lediglich 800 Meter, und es ist dementsprechend ziemlich heiß. Ich kaufe für die nächsten 5 Tage in einem Supermarkt ein, und steige bald wieder auf. Lange führt mein Weg an kleinen Weilern vorbei, durch dunkle Nadelwälder und duftende Heuwiesen.
Als ich Platten, die letzte Ansiedlung hinter mir lasse, denke ich, dass ich bald mein Lager aufschlagen werde. Allerdings sind die Hänge im Bergwald sehr steil, so dass ich an Windwürfen vorbei noch lange laufe, bis ich dann in der Nähe eine kleinen Wiese einen ebenen Lagerplatz finde, nach immerhin 14 Stunden unterwegs...
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