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23.07.2013

Durch das wilde Karamoja 13 - Matheniko 2

Am nächsten Morgen erreichen wir den schwarzen Granitfelshügel Kanamurgot. Losike hatte uns gestern erzählt, dass es hier Felszeichnungen gibt. Die wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen!
Die mit roter Farbe ausgeformten Darstellungen unterhalb von einem Überhang sind erstaunlich klar zu erkennen. Die Art der Zeichnungen erinnert mich stark an die Felsbilder, die ich im letzten Jahr im nördlichen Australien zu sehen bekam.

                                         Felszeichnung



Was genau dargestellt wird, kann ich nicht sagen. Aber für mich sieht das große Tier im Vordergrund, dass von den mit Pfeil und Bogen bewaffneten Männchen umzingelt ist, nach einer Hyäne aus. Dazu passt allerdings nicht die geringe Größe des an einen Elefanten erinnernden Tieres im Hintergrund.

Ähnliche Zeichnungen in Sambia die ich vor einigen Jahren gesehen hatte, wurden von Buschleuten gefertigt, die es aber schon seit langer Zeit nicht mehr in der Gegend gibt. Wer ist Urheber der Zeichnungen von Kanamurgot, und wie alt sind sie?
Hier am Felsen gibt es aber noch einiges mehr zu sehen. Große Eidechsen sonnen sich auf dem warmen Gestein, Klippschliefer, murmeltierähnliche Nagetiere haben sich bei unserer Annäherung versteckt.
Eine abgestreifte Schlangenhaut lässt darauf schließen, dass hier auch Pythons leben.

                         Hat sich eine Python hier gehäutet?

Von oben ergeben sich herrliche Ausblicke über die Weite der Dornsavanne, aus der immer wieder Inselberge herausragen.

                               Blick in die Weite der Dornsavanne

Eine Stunde später erreichen wir das breite, trockene Bett des Apulé Flusses. Einige Karamojong haben  hier etwa drei Meter tiefe Löcher gegraben um ihr Vieh zu tränken.

Der scheinbar so karge Dornbusch bietet sogar essbare Früchte, die uns Losike und Lochapp zeigen.

                                      Essbare Früchte

Meist folgen wir schmalen Viehpfaden auf denen wir gut vorankommen. Die Landschaft gefällt uns recht gut, vor allem da immer wieder Felsberge für Abwechslung sorgen.

Einmal gelingt es mir relativ dicht an einige Klippschliefer heranzukommen, die die Felsen bewohnen.

                                                    Klippschliefer

Losike erzählt uns, dass es schon in seiner Jugend hier keine großen Tiere mehr gab. Lediglich einige Kudus würden noch im Matheniko Wildreservat leben.

Nachmittags marschieren wir über eine weite, offene Grasebene. Die Berge sind nie weit entfernt.

                                               Weite, offene Ebene

Unser Nachtlager schlagen wir in der Nähe der großen, offenen Wasserfläche des Kobebe Damms auf.
In Google Earth hatten wir in der Nähe eine Art Mine ausgemacht. Dient der Stausee dem Rohstoffabbau? In der Nähe liegen einige Militärbaracken. Natürlich lassen es sich die Soldaten nicht nehmen uns einen Besuch abzustatten. Die Gegend sei ruhig und wir bräuchten uns keine Sorgen machen, erfahren wir. Dennoch wird uns angeboten, uns von einigen Soldaten eskortieren zu lassen...
Diese Idee hatten auch schon die Leute von der Wildschutzbehörde in Moroto. Glücklicherweise konnten wir das bisher vermeiden...
Nachts erzeugt ein Buschfeuer in der Nähe des Sees tolle rote Farbstimmungen.

                                                             










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