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09.07.2013

Durch das wilde Karamoja 11 - Namalu

Wir haben Glück, nach relativ kurzer Wartezeit nimmt uns ein Minibus gegen 6.30 mit nach Namalu. Der staubige Ort mit seinen malerischen Karamojong von denen einige schon zu dieser frühen Stunde durch die Straße ziehen, erwacht gerade erst zum Leben. Dennoch gelingt es uns in einem Verkaufsstand einige Wasserflaschen zu erwerben. Es dauert nur wenige Sekunden bis die erste der 1,5 Liter Flaschen leer ist. Tut das gut!
Es gibt im Ort eine nette Unterkunft namens Adams Inn. Der nette Manager Paul kümmert sich gleich super um uns und sorgt dafür, dass wir ein Frühstück mit Milchtee und Chapattis erhalten. Gabriel würde zwar gerne erst einmal schlafen, aber ich halte es für besser so schnell wie möglich unsere Rucksäcke zu bergen. Dazu wollen wir irgendein Fahrzeug organisieren, mit dem wir zurück ins Reservat fahren können. Als wir über die Hauptstraße schlendern, kommt der uns schon bestens bekannte grüne Geländewagen uns entgegen. Der Chef des Reservats und sein gangsterartiger Freund wurden bereits von unserem Notruf unterrichtet. Sie bieten gleich an, uns zu unserem Gepäck zu bringen. Uns schwant Böses: Die Männer werden kaum diese fantastische Chance uns auszunehmen ungenutzt lassen...Doch zunächst fahren wir ins Militärlager wo ebenfalls die Nachricht von unserem Notruf eingegangen ist. Damit der Chef eine saubere Weste vorzeigen kann, bittet er um unser Permit vom Mount Elgon, dass er dem Militär zeigt, wohl in der Hoffnung, dass es nicht so genau studiert wird...

Selbst mit dem Fahrzeug erscheint uns der Weg den wir zurückgelegt haben ziemlich weit, doch diesmal brauchen wir keinen Schritt zu Fuß gehen. Ohne große Rücksicht auf ihren Wagen fahren wir unmittelbar bis zu unseren unversehrten Rucksäcken. Auf dem Weg zurück treffen wir etliche Nomaden. Warum konnten wir denn gestern nicht sowiel Glück haben. Wie spannend wäre das diese Leute auf ihrem Weg nach Norden zu begleiten...
Obwohl einer Wildfleisch dabei hat, lassen ihn die Ranger zunächst ungeschoren. Offenbar sagen sie aber dem Millitär Bescheid und bitten darum, dass den Nomaden ein Besuch abgestattet wird...
Von unseren Begleitern erfahren wir, dass Giraffen, Löwen und Elefanten in Pian- Upe ausgestorben sind, es gäbe aber noch viele Büffel, Pferdeantilopen und auch Zebras. Ich ärgere mich, dass unsere Wanderung in dem interessanten Reservat zu so einem unrühmlichen Abschluss geführt hat.
Es ist überhaupt nicht selbstverständlich, dass es in Pian- Upe noch so viel Tierleben gibt. Bereits 2002 versuchten lybische Investoren eine Ackerbau Konzession zu erhalten. Wäre das geglückt, wären die fruchtbaren Böden der Savanne komplett in bewässertes Ackerland umgewandelt worden....
Zurück in Namalu sind wir überrascht, dass wir lediglich das Benzin für die Fahrt bezahlen müssen. Vielleicht hat es geholfen, dass Gabriel einen Entwicklungshelfer erwähnt hat, den die beiden gut kennen.
Da Gabriels Füße voller Blasen und Druckstellen sind, beschließen wir uns erst einmal zwei Tage in Namalu auszuruhen. Glücklicherweise habe ich nicht eine Blase, trotz 60 Kilometern Marsch, was ich darauf schiebe, dass ich bei jeder Pause meine Stiefel ausgezogen habe, um die Füße zu trocknen.
Namalu ist eine Art fruchtbare Oase am Fuß des über 3000 Meter hohen Mount Kadam.
Einige Eindrücke aus dem Ort:

                    Immer wieder erstaunlich, welche Lasten Afrikanerinnen auf dem Kopf transportieren


                               Die Sonne geht über Mt. Kadam auf


                                             In Namalu begegnen sich Tradition und Moderne


                                      Die Tankstelle

Ein Höhepunkt unseres Aufenthaltes ist ist der Besuch bei Giuliano, einem italienischen Laienmissionar der schon seit 28 Jahren hier lebt und und arbeitet. Von der Rolle der NGO 's über die aktuelle Sicherheitslage bis zu den Veränderungen im Nomadenleben gibt uns der Italiener zahlreiche interessante Hintergrundinformationen .

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