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04.06.2013

Durch das wilde Karamoja 2 - Mount Elgon 2


Nachdem wir Bumasola hinter uns gelassen haben, steigen wir durch Felder aus Bananen, Kaffee Zwiebeln und Maniok steil aufwärts. Wir begegnen den ersten und einzigen Touristen die wir hier am Mount Elgon treffen sollten, einem belgischen Paar, dass mit seinen Trägern zurück vom Berg kommt.
Vor Jahrmillionen war der Mount Elgon ein echter Supervulkan, dessen Höhe die des Kilimandscharo bei weitem überstiegen hat. Der letzte Ausbruch liegt schon drei Millionen Jahre zurück und die Erosion hat den Elgon auf seine heutige Höhe geschrumpft. Allerdings nimmt er mit 4000 Quadratkilometern die größte Fläche aller Vulkane weltweit ein!
Irgendwann erreichen wir ein Schild, dass den Beginn des Mount Elgon Nationalparks anzeigt.

                         An der Nationalparkgrenze



Die dichte Vegetation lässt mich vermuten, dass hier der Wald schon mal gerodet wurde. Alex bestätigt das und sagt, dass vor einiger Zeit Siedler sich hier nieder gelassen hatten. Als die Nationalparkverwaltung ernsthaft damit begann den Park zu schützen, wurden die Leute vertrieben und der Wald hat die Gelegenheit im Laufe der Zeit das verloren gegangene Terrain zurückzuerobern.

Bald sind wir an einer steilen Felswand, die man aber über eine Holztreppe problemlos erklimmen kann. Unter uns sind die Hügel voller Hütten und ich erhalte den Eindruck, dass der Nationalpark regelrecht belagert wird. Kein Wunder, denn die vulkanische Erde ist extrem fruchtbar, und dass der Wald auch für die tiefer liegenden Felder als Wasserspeicher wichtig ist, mögen manche Leute wissen. Aber Alex ist sich ebenfalls sicher, dass wenn die Ranger den Park nicht überwachen würden, der größte Teil des verbliebenen Bergwaldes in Felder umgewandelt werden würde.
Oberhalb der Treppen tauchen wir in die Wunderwelt des üppigen Regenwaldes am Mount Elgon ein. Einzelne majestätische Bäume voller schleierartiger Bartflechten ragen aus dem verschlungenen Dickicht des Unterholzes. Zu meiner Freude gelingt es uns auch einige Tiere wie die großen, schwarz- weißen Colobusaffen zu beobachten. Leider gelingen mir aber in der Dunkelheit des Waldes keine Bilder.
Ab und zu zweigt ein Pfad von dem gut erkennbaren Hauptweg ab. Alex erzählt, dass diese Wege von Brennholzsammlern benutzt werden, eine Aktivität die den Einheimischen im Nationalpark erlaubt ist.
Nicht erlaubt ist die Jagd. Aber während in der Vergangenheit am Mount Elgon stark gewildert wurde, wird heute im Wesentlichen nur noch Kleinwild gejagt, erzählt Alex.
Bevor wir das Sasa River Camp, unser heutiges Ziel erreichen, liest der Ranger einen großen Ast als Brennholz auf.

                            Üppiger Bergregenwald

Während wir morgens bei 30 Grad Hitze noch kräftig geschwitzt haben, zeigt das Thermometer hier auf 2900 Metern Höhe lediglich noch 15 Grad an.

Das Camp befindet sich in Bachnähe auf einem weitläufigen, ebenen Platz im Wald. Während die Ranger ihr Quartier in einer der Holzhütten aufschlagen, bevorzugen wir zu zelten.

                                  Sasa River Camp

Nachdem wir von einer kleinen Erkundungstour in die Umgebung zurück sind, geht es ans Kochen. Dabei stellen wir fest, dass es gar nicht so einfach ist, in der klammen Umgebung ein Feuer zu entzünden. Die Ranger verwenden dazu aufgespaltenen Bambus, der tatsächlich sehr gut brennt. Allerdings ist das Kochen in der Hütte eine ziemlich verqualmte Angelegenheit. Dennoch lassen wir es uns nicht nehmen, noch etwas mit unseren beiden Begleitern zu plaudern.



 








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