Während wir uns Kompass und GPS folgend, weglos durch die Savanne schlagen, sind wir zunächst noch guter Hoffnung bald den rettenden Bach zu erreichen. Immer wieder gaukeln uns einige Akazien einen Galeriewald vor, der mit seinen hohen Bäumen das Gewässer säumen würde. Wir haben längst die etwa drei Kilometer hinter uns nach denen der Bach auftauchen müsste, aber noch wollen wir das Unausweichliche nicht wahr haben. Doch irgendwann stehen wir am Rand einer mit hohem Gras bewachsenen Ebene, der die ansonsten unregelmäßig über die Savanne verteilten Bäume völlig fehlen.
In diesem Moment fällt es mir wie Schuppen von den Augen: Unser Bach ist offenbar in einem Sumpfgebiet versickert. Das Fehlen der Bäume zeigt an, dass die Fläche offenbar einen großen Teil des Jahres überschwemmt ist, so dass lediglich Gräser in dem Sumpf wachsen können. Wir haben nur noch einen Liter Wasser für uns Beide. Bei Temperaturen über 35 Grad im Schatten, der aber nur ganz selten existiert viel zu wenig, vor allem da wir ja den Tag über auch nur recht wenig getrunken hatten.
Unsere Hoffnung Wasser zu finden wird enttäuscht
Mein erster Gedanke ist, wo viele Monate lang ein Sumpf voller Wasser existiert, kann das Grundwasser nicht allzu weit von der Oberfläche entfernt sein. Vielleicht können wir eine Senke finden in der wir mit ein wenig Graben auf Wasser stoßen.
Dagegen spricht, dass wir kein Werkzeug zum Graben mitführen und vor allem, dass wir nur noch eine Stunde Tageslicht haben. Im Schein der Stirnlampen in der dichten Vegetation nach einer geeigneten Stelle zu suchen, würde wahrscheinlich nur noch schneller unsere Kräfte erschöpfen.
Gabriel sieht keinen Ausweg aus eigener Kraft und schlägt vor unsere Spot- Notsender auszulösen. Angesichts der Tatsache, dass mein Partner schon vor einer Stunde sichtliche Anzeichen der Dehydrierung zeigte, stimme ich seinem Vorschlag zu. Allerdings denke ich, dass wir unbedingt versuchen sollten zur Fahrspur zurückzukehren, da ich mir dort noch am ehesten eine Rettung vorstellen kann und nicht hier mitten im Busch. Gabriel stimmt zu, allerdings lassen wir unsere Rucksäcke zurück und nehmen nur das Nötigste mit, (darunter natürlich auch unsere Kameraausrüstungen!).
Wir trinken nachdem wir den Sumpf erreicht hatten, keinen Schluck Wasser mehr. Der Weg zurück zur Piste stellt für mich den Tiefpunkt dar. Mittlerweile habe auch ich mit Nierenschmerzen, Schwindel und Erschöpfung zu kämpfen.
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