Am Morgen ist es zunächst zwar noch leicht bedeckt, aber mit 12 Grad ist es schon wesentlich wärmer und es verspricht ein schöner Tag zu werden!
Die Premuzicewa Staza endet in Baske Hostarije dafür folge ich heute meist dem roten V des Velebit Wanderweges. Offene Höhenrücken, Flächen mit Gebüschen und immer wieder Täler mit unberührt wirkendem tollen Buchenwald wechseln sich ab, weshalb der heutige Wandertag sehr abwechslungsreich ist.
Urige Buchenwälder
Ich folge dem Velebit Wanderweg
Felsen und Buschland
Obwohl die Landschaft heute absolut menschenleer ist, stoße ich dann und wann auch mitten im Wald auf Mauerreste, Zeugen der früheren Besiedlung. Da die Wälder hier völlig unbewirtschaftet wirken, ist es wahrscheinlich schon etliche Jahrzehnte her, dass hier Menschen gelebt haben.
Zu meiner Freude sind die ersten Himbeeren reif, leckere Abwechslung für meinen Speiseplan!
Die ersten Himbeeren sind reif
An manchen Stellen entdecke ich schwarz-rote Lillien, die ich bisher noch nicht gesehen hatte.
Interessante Lillien
Vor der Sugarska Duliba gelange ich auf eine weite Hochebene, die über weite Strecken von blühendem Lauch bewachsen ist.
Kaisermantel
Als ich absteigen will, entdecke ich keine Markierung mehr, daher laufe ich weglos die grasigen Hänge abwärts. Glücklicherweise stoße ich irgendwann wieder auf den Pfad, denn die Grünerlengebüsche, die hier die Baumgrenze bilden, sind fast undurchdringlich...
Veliki Stolak (1496)
Schließlich schlage ich gegen 18.30 in einem niedrigen Buchenwald, am Rand einer Grasfläche mein Lager auf. Da es hier kein leicht entzündliches Nadelholz gibt, stecke ich meinen Holzkocher mit einem Stück Grillanzünder an...
Nach Kochen und Essen steige ich rechzeitig auf zu einem nahegelegen Hügel, auf dem ich dann Sonnenunter- und Mondaufgang erlebe. Zum Fotografieren nutze ich mein Stativ. Zusätzliches Gewicht, aber für schöne Fotos trage ich gerne etwas mehr...
Apollofalter |
Reiches Insektenleben an den Disteln
Auch heute laufe ich zeitweise durch urwaldartige Buchenwälder, voller tiefer Einsturzdolinen, weißer Felsen und uriger Baumgestalten. Einmal kann ich eine Blindschleiche im Laub fotografieren. Diese ist keine Schlange, sondern eine Eidechse ohne Beine und daher natürlich auch völlig ungefährlich.
Blindschleiche |
Tatekova Koliba
Nachdem ich meine Wasservorräte aufgefüllt habe, steige ich aus dem Tal heraus. "Half Dome" kommt immer näher und entpuppt sich als doch nicht so groß...
"Half Dome"
Segelfalter |
Offene Flächen bieten tolle Aussichten
Obwohl die Gegend eigentlich sehr trockenes Karstgelände ist, befinden sich in den Tälern meist schattige Buchenwälder.
Gegen Abend gelange ich in ein trockenes, weites, offenes Tal, wieder eine ganz andere Landschaft!
Weites, offenes Tal
Am Rand eines Gehölzes schlage ich mein Lager auf. Auch hier standen einst einige Gehöfte, aber seit mehr als 60 Jahren ist die Gegend verlassen. Allerdings weiden auf dem Grasland einige Pferde, für die hier eine Tränke angelegt wurde.
Lager am Rand der Ebene
Nach dem Abendessen unternehme ich noch einen Spaziergang und bald erhellt das magische Licht des vollen Mondes die Landschaft.
Abendspaziergang
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