7 Tage , 138 Kilometer
Am Hoanib habe ich einige Begegnungen mit den Wüstenelefanten und laufe dann weiter durch beeindruckende, einsame Weiten zum Dörfchen Purros, wo ich mich neu verpflege.
Zum Frühstück im Guesthouse gibt es neben dem Üblichen sogar Nutella und Bananen zum Mitnehmen!
Als ich um kurz vor sieben losgehe, ist die Straßenbeleuchtung noch an und es sind lediglich einige Kinder auf dem Weg zur Schule draußen.
Hinter Sesfontein verpasse ich den Abzweig wo die Bikepackingroute, der ich bereits immer wieder gefolgt war, eine erhebliche Abkürzung zur Straße darstellt. Zwar bin ich lediglich achthundert Meter zu weit gelaufen, aber jetzt kommt mir spontan die Idee, doch direkt zum Hoanib zu laufen. Eigentlich hatte ich vorgehabt, der Straße fast den ganzen Tag zu folgen und erst dann über ein Seitental zu dem großen Trockenfluss zu gehen. Sinn des Ganzen war, den Checkpoint, den es hier gibt, wie ich von den Holländern gehört hatte, zu umgehen, da ich fürchte als Fußgänger wieder nicht weiter gelassen zu werden.
Ich hoffe, dass mir die Akazien hier genug Deckung bieten und laufe querfeldein abseits der Fahrspuren zum Hoanib und dann auf der anderen Seite weiter. Schon jetzt ist hier alles voll mit Wildspuren, daher bin ich gespannt, was ich wohl alles sehen werde.
Doch zunächst sehe ich entfernt so etwas wie ein Tor, und fürchte, dass könnte der Checkpoint sein, daher umgehe ich den Punkt weiträumig. Außerhalb des Hoanib wird die Landschaft bald offen, weit und sandig. Ich sehe Strauße und Springböcke, die ersten Elefantenspuren, sowie zu meiner Verwunderung einen Hund. Meine Mittagsrast lege ich im Schatten eines großen Baums auf der Uferböschung ein, dann geht es weiter über die sandige Ebene. Immer wieder kreuze ich Fahrspuren, sehe jedoch glücklicherweise kein Auto. Später erscheinen auf der rechten Seite einzelne, beisammen stehende, dunkle, steile, spitz- bis kegelförmige Berge. Schließlich laufe ich im breiten Trockenbett und suche nach einem Lagerplatz der sowohl versteckt als auch nicht in der Nähe von Elefantenspuren sein soll. Im Mopane auf der Böschung werde ich fündig. Der Baumbestand ist hier so dicht, es sogar eine braune Laubschicht gibt.
Ich bin noch nicht lange unterwegs, als ich entfernt etwas sehe, was nach einem Rangerposten aussieht. Nicht schon wieder!
Rasch kehre ich um und koche, wobei das Öl eine echte Bereicherung ist. Morgen früh hoffe ich, den vermeintlichen Posten umgehen zu können…
Mitten in der Nacht sind Elefanten längere Zeit ganz in der Nähe. Für so große Tiere sind sie erstaunlich leise, aber ab und zu höre ich ihr dumpfes Grollen und sogar Wasser lassen! Zunächst bin ich natürlich ziemlich beunruhigt, aber die Dickhäuter ignorieren mich wahrscheinlich komplett, daher schlafe ich irgendwann wieder ein.
Am nächsten Morgen gehe ich los als es noch fast dunkel ist. Ich will möglichst ungesehen an dem vermeintlichen Wildhüterposten vorbei kommen. Bald weiche ich vom Hoanib auf die linke Schulter des Tals aus. Dann nehme ich schemenhaft einen Elefanten wahr, der im angrenzenden, grünen Combretum Gebüsch Blätter frisst. Er ist eindeutig viel zu nah, um mich sicher zu fühlen, hat mich aber noch nicht bemerkt. Zunächst bin ich wie angewurzelt, ziehe mich dann aber langsam auf den angrenzenden, felsigen Hügel zurück. Von oben kann ich einen weiteren, jungen Elefanten gut beobachten, während er im Gebüsch bleibt. Der Posten ist von hier auch gut zu sehen und irgendwann erkenne ich einen Mann draußen vor den zwei Gebäuden. Nicht ideal, vielleicht sieht der mich hier sitzen. Aber ich will nicht die Elefanten erschrecken und möchte sie noch länger beobachten. Jetzt tritt nämlich ein süßes Baby mit seiner Mutter raus auf die Sandfläche am Rand des Gebüsches. Das Kleine rupft auch schon Blätter, steht aber eine Zeit lang unter seiner Mutter, vielleicht um Milch zu trinken.
Nach etwa einer Stunde reisse ich mich los und folge vorsichtig dem Wildwechsel am Berghang weiter, so dass mich die Elefanten nicht bemerken.
Als ich um die Ecke komme, wo das Tal enger zwischen den Bergen wird, sehe ich so etwas wie ein Safaricamp mit einem Wagen und mindestens einer Person in einiger Entfernung. Ich weiß nicht, ob ich bemerkt werde, schlage jedenfalls einen großen Bogen und versuche nicht aufzufallen. Dabei gelange ich an einen Nebenarm des Hoanib mit etlichen Wasserlöchern und einigen Springböcken in der Umgebung.
Das Tal ist weiter recht breit und abwechslungsreich, sogar einige Palmen wachsen hier. Ich sehe eine hübsche, blaue Libelle und einen Monarch ähnlichen großen Falter. Meist folge ich Fahrspuren außerhalb des Flussbetts.
Leider nerven mich jetzt eine Zeit lang Massen von kleinen Fliegen, die in Augen und Ohren wollen.
Als ich im Trockenbett laufe überholt mich ein Safariauto. Es ist die Managerin des Sesfontein Guesthouse mit Kunden. Sie warnt mich vor den Löwen und wünscht mir Glück…
Am späten Vormittag sehe ich dann noch drei weitere Wagen.
Nach meiner Mittagspause gelange ich durch ein schmales Felstor im Trockenbett. Es soll hier laut der Tracks for Africa app eine künstliche Wasserstelle geben, die ich jedoch nicht entdecke, was aber nicht schlimm ist, da ich noch genügend Wasser habe.
Ich will mir heute mehr Zeit für meinen nachmittäglichen Spaziergang nehmen, daher schlage ich schon um 15:45 nach 20 Kilometern mein Lager am felsigen Rand einer offenen Taleinbuchtung auf, wo ich nicht mit Elefantenbesuch rechne.
Das Tal ist hier ziemlich weitläufig und wird von steilen, grau- braunen Bergen eingefasst. Es gibt zahlreiche Wildwechsel und Fahrspuren zwischen den grünen Combretum Gebüschen. Ich beobachte ein Springbockweibchen mit kleinem Jungen und auf dem Rückweg einen Elefanten am Rand des Hoanib. Ich umgehe die Stelle weiträumig und begegne einem Safarifahrzeug mit 3 Kunden, dessen Fahrer mich freundlich auf die Löwen hinweist.
Der Hoanib gefällt mir zwar gut, aber es gibt hier für meinen Geschmack schon zu viel Tourismus, auch wenn das nur einige Autos pro Tag sind…
Zum ersten Mal auf dieser Reise ist mein Zelt morgens leicht feucht und ich fühle mich schmutzig und klebrig. Offenbar ist die Luftfeuchtigkeit höher als meistens. Da es noch recht dunkel ist, als ich losgehe, laufe ich im breiten Flussbett. Nichts desto Trotz stoße ich bald auf einen Elefanten, der am Rand des Hoanib Blätter frisst und nur etwa 40 Meter entfernt ist. Obwohl er mich bestimmt bemerkt hat, beachtet er mich nicht und ich komme problemlos an dem potenziell gefährlichen Riesen vorbei. Schon nach etwa sechs Kilometern erreiche ich ein solarbetriebenes, künstliches Wasserloch, wo ich eigentlich meine Wasservorräte auffüllen will. Allerdings ist es knochentrocken. Zwar weiß ich von den Holländern denen ich begegnet war, dass das Mudorib Wasserloch, nur 14 Kilometer weiter entfernt gefüllt ist, aber eigentlich möchte ich hier schon den Hoanib verlassen. Auf meiner Karte ist ein Camp eingezeichnet, dass ich auch in einiger Entfernung am Talrand sehe. Nach dem ich es mir mit dem kleinen Fernglas angeschaut habe, das ich stets umgehängt trage, komme ich zu dem Schluss, dass es verlassen ist. Nichts desto Trotz laufe ich hin, vielleicht finde ich ja Wasser. Als ich näher komme sehe ich eine Person und dann singen und tanzen einige Leute. Hier werden gerade Gäste verabschiedet! Als ich angekommen bin, wird auch für mich dieses Ritual durchgeführt. Wie schön, ich bin ganz gerührt von der Herzlichkeit!
Dann sage ich, dass ich eigentlich nur Wasser brauche. Nichts desto Trotz laden mich Campmanager Eddie und Chefguide Ramon erst einmal zu einem Kaffee ein und sind sehr interessiert an meiner Wanderung. Eddie ist ganz aus dem Häuschen, dass ich der erste bin, der hier jemals zu Fuß angekommen ist. Es gefällt mir hier so gut, dass ich spontan beschließe zu bleiben, obwohl das Hoanib Valley Camp mit lediglich sechs Luxusgästezelten nicht ganz billig ist…
Die Lage des Camps ist traumhaft, ein toller Ort zum Relaxen….
Um 16 Uhr breche ich allerdings mit Rhino Tracker Philemon zu einem Pirschgang auf. Der schlanke, hochgewachsene, 65- jährige Damara arbeitet schon seit 1982 für verschiedene Naturschutzorganisationen die sich für Nashörner, Elefanten und Löwen einsetzen. Es gibt hier zwar keine Nashörner, aber wenn Gäste das wünschen, wird mit Ihren in eine Gegend gefahren, wo die Rhinos vorkommen. Dann sucht Philemon nach frischen Spuren, denen man zu Fuß folgt und mit Glück die Nashörner aufstöbert. Auch in der Nähe von Purros, meinem nächsten Ziel kommen die Dickhäuter laut Philemon vor. Leider spricht mein Begleiter nur schlecht Englisch mit für mich schwer verständlicher Aussprache, daher ist unser Ausflug nicht besonders ergiebig. Immerhin erfahre ich, dass seiner Meinung nach die Zahl der Nashörner durch die Wilderei stark abgenommen hat. Er selbst sei in seinem Berufsleben fünf Mal Wilderern begegnet. Wie diese Begegnungen jeweils ausgegangen sind, erfahre ich nicht. Als ich nach dem besten Verhalten beim Zusammentreffen mit Löwen frage, erzählt er Geschichten, wie er bei Löwenbegegnungen Feuer gemacht hat.
Schade, Philemon hätte bestimmt ganz viele interessante Dinge zu erzählen…
Beim hervorragenden Abendessen ist ausser mir noch ein älteres, Schweizer Paar und am Lagerfeuer unterhalte ich mich noch ein wenig mit dem Guide, den ich schon gestern Abend getroffen hatte.
Es ist ungewöhnlich frisch, aber das Bett im Zelt ist mollig warm.
Als ich nach dem Frühstück 13,5 Liter Wasser in meinen Beuteln zurück erhalte, bin ich erst mal geschockt, denn die Flüssigkeit ist gefroren. Über Nacht wurde das Wasser im Kühlhaus gelagert, hoffentlich gibt es keine Beschädigungen…
Als ich um 7:20 starte, ist es kühl und bedeckt. Sehr ungewöhnlich für diese Gegend!
Ich folge zunächst einer Fahrspur in einem Nebental des Hoanib aufwärts. An einer Steile wachsen am Boden so etwas wie Wüstenmelonen. Wenn die Sonne durchzubrechen versucht, ergibt das sehr schöne Lichtstimmungen. Über einen kleinen, felsigen Pass kürze ich in eine weite, fast vegetationslose Steinebene ab. Erst jetzt, gegen 10:30 ist der gewohnte, blaue Himmel wieder da. An einem der wenigen, etwas Schatten spendenden Bäume, entdecke ich eine Wildkamera, die laut Beschreibung einem Gepardenforschungsprojekt der Uni Ljubljana dient.
Aber aufgrund der Kargheit der Landschaft mit wenig Beute, haben die Katzen hier sicher riesige Territorien, so dass es wohl sehr unwahrscheinlich ist, einem Geparden zu begegnen.
Die weite, von schroffen grau- braunen Bergen umgebene, wüstenhafte Landschaft ist sehr beeindruckend.
Da es recht kühl ist, mache ich nur eine Stunde Mittagspause. Danach laufe ich in einem breiten, sandigen Tal weiter. Trotz vieler Oryx- und Springbockspuren bekomme ich nichts zu sehen.
Bereits um 15:45 schlage ich nach 23 Kilometern und über 400 Höhenmetern Aufstieg im spärlichen Schatten eines der wenigen Bäume hier mein Lager auf.
Anschließend unternehme ich noch einen Spaziergang zu zwei felsigen Hügeln, die mir tolle Aussichten über das breite Tal gewähren. Einige Zeit sitze ich still dort oben und nehme die tolle Atmosphäre auf.
Heute war es so kühl, dass ich einschließlich Kochen nur 2,5 Liter Wasser verbraucht habe, die Hälfte des Üblichen.
Am nächsten Morgen sind Zelt und Quilt ziemlich nass und bis halb neun ist es neblig. Zunächst folge ich dem breiten Tal weiter und gelange dann auf eine steinige Ebene, die später auch von einigen, kleinen Tälern gegliedert wird. Ich sehe eine Trappe und einen großen, schwarz- weißen Adler, der sich entfernt niederlässt, bevor er weiter fliegt.
Während meiner Mittagspause beobachte ich in einiger Entfernung einen Strauß laufen. Nachmittags wird das Terrain hügeliger und steigt langsam an. Ein breites, sandiges Tal, dass ich quere ist etwas dichter bewachsen, unter anderem mit Akazien. Es gibt hier einige alte Dunghaufen. Für Elefanten ziemlich klein, Nashorn?
Eine Giraffe blickt eine Zeit lang in meine Richtung bevor sie verschwindet und vier Strauße wandern durch die trockene Landschaft.
Ich steige hoch zu einem kleinen Pass und schlage dann schon früh, nach 24 Kilometern mein Lager auf.
Später unternehme ich noch einen Spaziergang zu einem Berg in der Nähe. Über runde, dunkle Berge kann ich bis zum Sand der Namib schauen.
Es gibt hier im Fels sich ausbreitende Bonsai Bäume, mit heller, glatter Rinde ohne Blätter, die mich ein wenig an Hainbuchen erinnern. Selbst weit oben am Berg stoße ich noch auf breite Wildwechsel und Dunghaufen.
Obwohl ich meist Fahrspuren gefolgt bin, ist mir heute kein Mensch begegnet!
Am nächsten Morgen ist es ziemlich kühl und mein Zelt regelrecht nass. Sogar an den Ästen der Sträucher hängen Tautropfen. Ich steige zu einem niedrigen Pass auf und folge dann recht engen Tälern mit relativ viel Bewuchs.
Bis 11 Uhr ist es so kühl, dass ich meine dünne Regenjacke als Windschutz trage. Bevor ich auf die große Ebene komme, wo ich 18 Kilometer entfernt schon die Häuser von Purros sehe, biege ich in eine Schlucht ab, die wieder in die Berge führt. Ich habe noch genug Wasser und keine Eile, daher will ich am Nachmittag einen längeren Streifzug ohne Gepäck unternehmen.
Immerhin bin ich schon 15 Kilometer gelaufen. Doch zunächst halte ich meine Mittagsrast im Schatten des Canyons.
Nach zwei Stunden folge ich der Schlucht weiter die sich erstaunlich lang hinzieht, aber nicht steil und schwierig ist. Schließlich gelange ich auf einen Bergrücken, dem ich längere Zeit folge. Die Aussichten in die meist dunklen, aber teilweise auch rötlichen Berge sind toll. Auch hier oben liegt alter Nashorndung. Ob hier wohl Rhinos leben? Gibt ein den tiefen Canyons Wasser?
Schließlich steige ich im Geröll ab und gelange in ein Tal wo ich schon heute Morgen war, vier Kilometer von meinem Rucksack entfernt.
Es ist windig und nicht klar. Liegt das am Sand in der Luft?
Nachdem ich meinen Rucksack geholt habe, schlage ich am Talausgang mein Lager auf. Beim Kochen schütze ich den Hobo mit Steinen vor dem Wind. Auch heute habe ich keinen anderen Menschen gesehen.
Am Morgen ist es ziemlich kalt, als ich über eine weite Ebene laufe. Zunächst folge ich einer Fahrspur, dann kürze ich querfeldein ab. An einer Flugpiste stehen 2 kleine Maschinen und Touristen, wahrscheinlich von einer Lodge bei Purros werden zum Flugfeld gebracht. Etwas später hält ein Safariauto auf mich zu. Uanee, ein kräftiger Mann mittleren Alters, der sowohl als Guide arbeitet als auch im Management der Purros Conservancy tätig ist, wurde von seinen Kollegen alarmiert und schaut nun, was der merkwürdige Fußgänger macht. Er guckt zwar misstrauisch, hat aber kein Problem mit mir, als ich erzähle, was ich mache. Ich nutze die Gelegenheit um ihm einige Fragen zu stellen: Auf dem riesigen Gebiet der kleinen Gemeinde stehen 5 Touristencamps, die alle 40 Prozent ihrer Gewinne an die Conservancy abgeben. Das größte Problem seien Kühe, die von Löwen gerissen werden. Als Entschädigung zahlt der Staat umgerechnet 50 Euro, eine Kuh sei aber das siebenfache wert. Daher gibt es immer wieder Versuche die Löwen zu töten. Allerdings würden nur 3-5 Kühe pro Jahr gerissen. Zur Zeit gäbe es hier nur eine Löwin, die ein GPS- Halsband trägt. Kommt sie einer Ansiedlung zu nah, wird sie mit Feuerwerk vertrieben, was bis lang gut funktionieren würde. Die Befürchtung besteht allerdings, dass die Löwin ein Rudel vom Hoanib hierher führt, was die Probleme möglicherweise vergrößern würde. Zur Zeit gäbe es hier aber gar keine Rinder, da die Himba mit ihren Herden vierzig Kilometer weiter östlich sind, wo es etwas geregnet hat und daher Futter wächst.
Was die Nashörner angeht, gibt es wohl nur noch ein Individuum. Man überlegt Tiere aus dem Etoscha Nationalpark, wo aktuell stark gewildert wird, hierher zu bringen, hat das wegen der aktuellen Dürre aber bisher nicht realisiert. Dabei reicht den Nashörnern die Flüssigkeit aus den wasserspeichernden Pflanzen, die sie fressen. Die Wilderei sei hier unter Kontrolle. 2015 hätten Ranger der Conservancy Wilderer entdeckt, die auf sie schossen, zum Glück ohne zu treffen. Darauf hin wurde das ganze Gebiet von Polizei und Militär abgeriegelt und die Wilderer gefasst.
Schließlich laufe ich weiter nach Purros, einem kleinen Dorf am malerisch zwischen Akazien gelegenemTrockenfluss Hoarusib, weißen Dünen und roten Bergen liegt. Der Ort selbst wirkt aber ziemlich ärmlich. Der erste Laden an den ich gelange, ist geschlossen. Kinder die kein Englisch sprechen, aber 2 Euro für ein Foto wollen, führen mich zum „Manchester United Shop“. In dem dunklen, leicht chaotischen Gebäude, das gleichzeitig eine Bar mit Billardtisch ist, empfängt mich eine freundliche Frau. Für sechs Tage kaufe ich Kekse, Erdnussbutter, Nudeln, Sonnenblumenöl, eine Art Sojapulver und eine Gewürzmischung. Besser als erwartet!
Bald lasse ich den Ort hinter mir und folge zunächst einer Fahrspur bis ich durch das breite Bett des Hoarusib zur Purros Bush Lodge gelange. Ich wäre der einzige Gast in der ursprünglich von der Gemeinde betriebenen Unterkunft, wo die Übernachtung 35 Euro kostet. Ich ziehe es aber vor auf dem nahegelegenen Campingplatz für 9 Euro zu übernachten.
Der schattige Platz mit den mächtigen Akazien gefällt mir gut. Allerdings meinen zwei junge Männer, die sich um die Anlage kümmern, dass die von mir gewählte Campsite nicht sicher sei. In den letzten drei Nächten wären Elefanten auf dem Campingplatz unterwegs gewesen. Nun, der Platz den sie für mich haben, eine Art schattige Laube aus verknoteten Ästen, ist auch schön. Zwei grün- schwarz schimmernde, sehr vertraute Glanzstare leisten mir Gesellschaft. Ich dusche und erkunde dann die Umgebung noch ein wenig. Dabei sehe ich außer etlichen Vögeln zwar nichts Spektakuläres, aber der Hoarusib mit seinen Akazien gefällt mir sehr gut.
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