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04.02.2020

Auf dem Mogollon Rim Trail durch Arizona 8



Ich lasse den Black River hinter mir, folge Forstraßen für einige Zeit, wandere dann zunächst weglos den Deer Creek aufwärts und gelange schließlich in die Nähe eines Aussichtspunktes.

Die Nacht war recht mild, weil irgendwann Wolken aufgezogen sind. Kaum das ich los gegangen bin, fängt es an zu regnen, hört aber bald erst mal wieder auf. Ich passiere einen Pfad wo man den Black River verlassen kann, aber auch hier am Oberlauf sind einige Watstellen recht tief, wie gesagt, zur Zeit kein Problem...
Als der Pfad nach Norden abbiegt, erwischt mich das nächste Schauer und ich laufe eine Zeit lang im Poncho. Der Bach fließt jetzt durch eine enge Felsschlucht und ich laufe recht weit oben. Schön, wie die Herbstfarben unter dem grauen Himmel leuchten!
Beim nächsten Schauer kann ich mich schließlich unter einem Felsüberhang vor dem Regen unterstellen.
Kurz vor dem Zusammenfluss der beiden Arme des Black River folge ich einem Pfad nach oben, wo auf einer Hochfläche Pferde grasen. Entlang eines Zaunes erreiche ich bald die Country Road 24 kurz vor der Brücke über den Black River gegen 10 Uhr. Hier unterhalte ich mich lange mit Noah und Mike, die hier mit ihren Familien im Wohnmobil campen. Die Beiden etwa 40-jährigen sind sehr interessiert an meiner Tour und Ausrüstung.
Ich folge der Forststrasse 275 im Tal des Black River. Als die Sonne raus kommt, breite ich meine Sachen zum Trocknen aus und halte bereits um 11 meine Mittagspause. 
Es gibt hier sogar einen Biberdamm!
An der Straße gibt es mehrere Zeltplätze des Apache National Forest und die Gegend scheint ziemlich beliebt zu sein: Jäger, Angler und Wohnmobil Touristen fahren an mir vorbei oder stehen auf den Plätzen, die von Konzessionären betrieben werden. Eine Übernachtung kostet 14 Dollar pro Platz! Ich begegne den beiden Campern mit ihren Frauen noch einmal, die einen Spaziergang auf der Straße unternehmen. Der freundliche Noah trägt jetzt einen Revolver umgeschnallt, echt gefährlich hier...
Das Tal ist sehr idyllisch mit intaktem Nadelwald, kein Wunder, dass es beliebt ist!
Gegen 13 Uhr verlasse ich die Straße und biege weglos ins Tal des Deer Creek ab.
Zunächst ist das Bachbett trocken, das ändert sich aber bald. Ich muss über umgestürzte Bäume klettern und zahlreiche Heckenrosen bilden eine unangenehm stachligen Unterwuchs.
Nach vielleicht zwei Kilometern beginnt ein grasiges Wiesental in dem das Vorankommen deutlich einfacher ist. Normalerweise bin ich beim Wandern stets gut gelaunt, heute aber nicht. Obwohl die Landschaft schön ist und die Sonne scheint, bin ich unzufrieden. Hat mich die Forststrasse mit den Zeltplätzen zu unsanft aus der Illusion geholt in der Wildnis zu sein? Brauche ich eine Pause vom Wandern oder mehr Essen?
Entlang des Tales verläuft eine ehemalige, kaum noch zu erkennende Forststrasse, dennoch komme ich gut voran.
Zum ersten Mal seit einer Woche höre ich einen Wapiti rufen und kurz darauf überquert ein etwa acht köpfiges Rudel, Weibchen, Kälber und ein mächtiger, rufender Hirsch hintendran, das Grastal. Beeindruckend! Leider bin ich zu langsam mit der Kamera und kann nur noch Bilder von dem Hirsch im Wald machen, leider ziemlich von Ästen verdeckt.
Ich erreiche einen Forstweg und sehe ein weiteres Rudel im bewaldeten Hang, sowie einen Bussard in einem Baum.
Bald erreiche ich wieder die CR24, und folge dieser breiten Schotterstraße mit etwas Verkehr einige Kilometer, zunächst durch intakten Nadelwald mit Aspen, dann durch ein großes Waldbrandgebiet. Eigentlich hasse ich es auf solchen Straßen zu laufen aber es ist ein toller Abend, die Aspen leuchten Zitronengelb und ich genieße die Ausblicke über die weiten Wälder.
Irgendwann biege ich in den Indian Springs Trail ein. Schmal aber nicht zugewachsen obwohl im Waldbrandgebiet, so sollte ein Wanderweg sein!
Ich sehe einen Koyoten kurz davon huschen und erreiche gegen 17:30 die Spillmann Spring, die in einen ausgehöhlten Baumstamm geleitet wird.
Hier endet auch das Brandgebiet mit den Baumleichen und ich schlage im dichten Nadelwald mein Ponchotarp auf.

Nervenderweise höre ich noch einige Zeit den Sound von Geländemotorrädern, aber als es dunkel ist, rufen nur noch die Wapitis.

                                                           Der Tag beginnt bewölkt und regnerisch


                                                   Herbstfarben am Black River

                                                           Ich laufe im Hang

                                                       
                                                Grasfläche oberhalb der Schlucht

                                                           Wochenend- Camper

                                             Piste am Oberlauf des Black River


                             Es gibt hier etliche, kostenpflichtige Zeltplätze

                                                       Weglos am Deer Creek

                                                         Enzian?


                                                       Ein hübsches Tal

                                                           Alter Weg


                                                Wer sieht den Wapitihirsch?


                                                    Ich laufe in den Abend


                                                    Pfad durch Waldbrandgebiet


                                                                 Spillman Spring






















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