Während ich weiter durch die White Mountains laufe, setzt sich der tolle Indian Summer mit zitronengelb verfärbten Aspen vor strahlend blauem Himmel fort.
Die Nacht ist klar und frostig, ständig rufen die Wapitis. Zum ersten Mal auf dieser Reise wache ich vor Kälte auf und kann nicht mehr einschlafen. Schließlich ziehe ich meine Climalite Jacke im Quilt an und es wird wärmer...
Vor Sonnenaufgang bin ich wieder unterwegs und gelange zurück auf die Forststrasse, die durch weite, offene Grasflächen führt. Entfernt sehe ich zwei Wapiti.
Schließlich biege ich wieder auf den Railroad Trail ab, und folge ihm lange Zeit durch die flache, von Waldbergen umgebene grau- gelbe Graslandschaft.
Meist laufe ich auf einer schmalen Trasse aus rötlichem Schotter, manchmal ist der Weg aber auch komplett unter dem Gras verschwunden.
Eine tolle Landschaft!
Obwohl das White Mountain Reservoir komplett trocken ist, ziehen einige Trupps von Kanadagänsen rufend über mich hinweg.
Einmal überqueren 13 Truthähne dicht vor mir den Weg.
Schließlich erreiche ich die Straße 62, wo sich der Beginn des Rail Trails mit Parkplatz und Klo befindet. Von hier kann man der alten Eisenbahntrasse über 34 Kilometer bis zum Big Lake folgen.
Ich laufe kurz am Highway entlang und biege dann in eine Forststrasse ein. Wie schon oft, steht auch hier ein Wohnwagen im Wald und zwei Reiterinnen machen ihre Pferde fertig.
Auf dem schmalen Forstweg 117 G, laufe ich durch einen herrlichen, gemischten Nadelwald mit vielen Lichtungen und Aspen, die jetzt wundervoll zitronengelb leuchten. Was für Farben unter dem strahlend blauen Oktoberhimmel!
Am Waldrand gehe ich zum Swinborne Tank, etwas abseits des Weges. Neben dem Teich befindet sich eine mit einer Eisenplatte abgedeckte Quelle mit kühlem, sauberen Wasser.
Windgeschützt in der Sonne ist es jetzt richtig heiß!
Während meiner Mittagsrast, zu der es 100 Gramm Mandeln gibt, schneide ich mir die Nägel. Kurze Zeit später laufe ich etwa zwei Kilometer durch eine hügelige Graslandschaft. Ob hier der Wald wohl vor langer Zeit gerodet wurde, oder ob hier von Natur aus keine Bäume wachsen?
Ich bin total begeistert von diesem „Herz der White Mountains“, auch wenn die Antennenanlage auf dem Greens Peak in der Nähe, den Wildniseindruck etwas trübt.
Schließlich laufe ich auf der Forststrasse 61 durch ein weiteres, großes Waldgebiet voller Aspen.
Zunächst dominieren Tannen und Fichten, nach einer großen Freifläche geht es überwiegend durch Kiefernwald.
Schließlich passiere ich die Thode Cabin, ein altes Blockhaus des Forest Service.
Am Waldrand steht eine regelrechte Wagenburg aus 2 Wohnwagen, drei Pick- ups und einem ATV.
Muss man auf diese Weise die Natur genießen?
Am Gillespie Tank will ich Wasser für die Nacht auffüllen. Allerdings sind Rinder in der Nähe und das Wasser ist selbst mir zu dreckig!
Über Graswege gelange ich in das San Juan Waldbrandgebiet, wo 2014 ein Feuer getobt hat.
Dann folge ich der Forststrasse 96 durch recht hügeliges Terrain.
Es dauert nicht mehr lange bis zum Einbruch der Dunkelheit...
Immerhin lasse ich irgendwann das Gebiet mit den toten Bäumen hinter mir, in dem ich ein Wapitirudel gesehen hatte und gelange dann, kurz bevor es Nacht wird, an den Porter Spring Teich. Das Wasser riecht leider nach Kuhurin, aber was bleibt mir übrig?
In der Nähe schlage ich dann auf dem Nadelbett des Ponderosa Kiefern Walds mein Cowboycamp auf, während Koyoten heulen und Wapitis orgeln. Obwohl immer noch auf über 2500 Meter, ist es weniger kalt als die letzten Nächte und ich genieße Mond und Sterne.
dürfen Wohnmobile frei stehen
eine Wasserstelle und lagere im Wald
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