Nachdem ich die weiten Graslandschaften am Big Lake passiert habe, besteige ich den mit 3481 Meter zweithöchsten Berg Arizona's, Mount Baldy.
In der Nacht orgeln die Wapitis und ich höre Koyoten.
Kurz nach Sonnenaufgang stehe ich bereits auf dem Big Lake Lookout, einem Hügel auf dem früher ein Feuerwachturm stand und der eine weite Rundumsicht bietet. Es hat den ersten Nachtfrost seit der Sierra gegeben und es ist klar und kalt. Allerdings wärmt die Sonne schon bald. Die Landschaft ist recht flach, mit weiten Nadelwäldern aber auch großen Grasflächen, vor allem um den Big Lake, mein nächstes Ziel.
Ich folge dem Indian Spring Trail weiter auf gutem Pfad. An der Forststrasse 249 E treffe ich eine Frau, die mit einem Sender versehenen Eichhörnchen folgt.
Für längere Zeit laufe ich jetzt in der Nähe von Straßen mit etwas Verkehr, was mich an diesem herrlichen Morgen nicht weiter stört. Überall rufen Wapitis und einmal sehe ich ein Rudel von ca. 10 Weibchen.
Ich gelange auf eine alte Eisenbahntrasse auf der Ende des 19. Jahrhunderts Holz abgefahren wurde. Über eine Grasfläche gelange ich zu einem National Forest Zeltplatz oberhalb des Big Lake, wo ich Wasser auffüllen kann.
Auf einem Pfad gelange ich an den spiegelglatten See inmitten weiter, fahlgelber Graslandschaften. Einige Boote sind unterwegs und recht viele Angler, es ist halt Wochenende!
Ich fotografiere einen jungen Weisskopfseeadler in einem Baum, der mich ziemlich nah herankommen lässt, bevor er abfliegt. Enten bevölkern den See, Flickerspechte sind am Ufer und eine 7- köpfige Gruppe von Sichlern stochert im Schlamm.
Schließlich lasse ich Big Lake hinter mir und laufe auf der alten Eisenbahntrasse lange durch das von schwarzen Rindern bevölkerte Grasland. Ich treffe einen jungen Entenjäger mit seinem Hund.
Schließlich geht es wieder in den Wald. wo ich zwei Maultierhirsche sehe. In einem grasigen Tal halte ich Mittagsrast in der Sonne. Am Hang gegenüber stehen die Pick- ups von Leuten die mit der Motorsäge im Waldbrandgebiet ihr Brennholz machen.
Ich überquere eine asphaltierte Forststrasse und gelange über den Gabaldon Zelplatz zum Trailhead für die Mount Baldy Wilderness im Apache National Forest mit schön gestalteter Tafel.
Der Mount Baldy mit über 3400 Metern ist Arizonas zweithöchster Berg und ein Abstecher von der Hauptroute des MRT.
Bald gelange ich in das herrliche Wiesental des East Fork Little Colorado- vor 10 Jahren war ich während meiner Hayduke Trail Wanderung an seiner Mündung in den Colorado im Grand Canyon!
Es sind einige Tageswanderer auf dem hervorragenden Trail unterwegs, der langsam durch herrlichen Tannenwald mit Aspen und viel Unterwuchs ansteigt.
Einige abgerundete Vulkanfelsen sprenkeln den Wald und bei einer Felsgruppe erhalte ich fantastische Aussichten.
Weiter oben dominieren dann die Engelmannfichten mit ihren bläulichen Nadeln.
Weite Bereiche sind durch Borkenkäfer abgestorben, dazwischen stehen oft aber auch noch grüne Fichten.
An einer Quelle kann ich meine Wasserflasche auffüllen.
Schließlich gelange ich an den Abzweig zum Gipfel des Mount Baldy. Der 1,3 Kilometer lange Abstecher führt durch das White Mountain Apache Reservat und darf eigentlich ohne Genehmigung des Reservats nicht begangen werden....
Der gut sichtbare, zum Teil mit pinken Bändern markierte Weg führt über einen aussichtsreichen, grasigen Grat. Die Westseite im Reservat ist mit intaktem Nadelwald bestockt.
Ansonsten bietet die Aussicht von dem felsigen Gipfel nichts Neues.
Es ist bereits 17 Uhr und ziemlich frisch als ich nach unten sprinte. Hinter einem Gebiet mit vielen toten Fichten, dass ich in Serpentinen durchquere, schlage ich im letzten Licht an einer ebenen Stelle unter lebenden Fichten mein Lager auf 3150 Meter Höhe auf.
Ein Wapiti ruft und nach dem Essen verziehe ich mich unter das Ponchotarp. Ein sehr abwechslungsreicher Tag geht zu Ende, dennoch haben mir die abgelegenen Landschaften in New Mexico und die Blue Range Primitive Area besser gefallen, hier ist es mir zu zivilisationsnah!
Sonnenaufgang
Ein frostiger Morgen
Mit Sender versehene Hörnchen werden geortet
Auf schönen Pfaden durch dichte Nadelwälder
Big Lake
Junger Weißkopfseeadler
Sichler auf Nahrungssuche
Auf alter Bahntrasse durch weites Grasland
Junger Entenjäger
Mount Baldy
Grasige Hochebene
Rinderherde
Es gibt hier richtige Wanderwege
Strahlendes Oktoberwetter
Hier ist der Little Colorado noch jung
Der Anstieg zum Mount Baldy beginnt
Schöner Bergwald
Isolierte Felsmassive
Die Felsen gewähren schöne Ausblicke
Blick zurück
Teilweise abgestorbener Fichtenwald
Blick vom Mount Baldy
ins White Mountain Apache Reservat
Erst spät finde ich einen Lagerplatz
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