Aus dem Tal des Blue River steige ich weit auf, bis auf den Rand des Mogollon Rim, der meinem Weg den Namen gegeben hat.
Der Trail verlässt am nächsten Morgen gleich Raspberry Creek und führt durch die trockenen, spärlich mit Kräutern, Mesquite und Wacholder bewachsenen Hänge nach oben, wobei ich schöne Ausblicke im Licht des neuen Morgens erhalte. In dieser offenen Landschaft sehe ich einen Maultierhirsch.
Schließlich gelange ich zurück an den Raspberry Creek und folge einem erst kürzlich freigesägtem Pfad aufwärts. An manchen Stellen markieren orange Bänder den Wegverlauf. Das enge Tal ist oft üppig mit Sträuchern bewachsen, neben den allgegenwärtigen Ponderosa Kiefern.
Irgendwann hören die Markierungen auf, der Weg ist stellenweise ziemlich zugewachsen und ich komme viel langsamer voran. Interessanterweise folgt darauf wieder ein frisch perfekt freigeschnittenes Stück, hier zurück in der Blue Range Primitive Area alles in Handarbeit!
Allerdings passiere ich auch einen neuen Zaun, scheinbar sind Motoren verboten, aber Vieh und Zäune erlaubt...
Im Oberlauf des Raspberry Creek wachsen auch Tannen und Fichten, die aber gleich wieder verschwinden als ich das Tal schließlich endgültig verlasse.
Die Hügel sind jetzt bereits hauptsächlich mit Kiefern bewachsen und ich komme gut vorwärts. Immer wieder mal sehe ich Kleinvögel und braun- blaue Häher.
Viele Male begegnen mir Maultierhirsche und ich fotografiere einen jungen Hirsch mit kurzen Spießen, die noch in der Basthaut verpackt sind.
Bevor ich die Asphaltstraße 191 gegen 13:30 nach ca. 14 Kilometern erreiche, sehe ich Hütten und einen Wohnwagen. An der Straße gibt es Klohäuschen, Feuerstellen und Picknicktische, aber keinen Hinweis auf den Highline Trail, der hier beginnt. Zwei Motorradfahrer kommen auf der Straße vorbei, ansonsten sehe ich heute niemand.
Auch der Highline Trail ist stets gut zu verfolgen und zum Teil frisch freigeschnitten. An etlichen Quellen oder kleinen Bächen gibt es klares Wasser.
Einmal sehe ich beim Wasser schöpfen eine kleine Schlange im Bach, die unbeweglich zwischen etwas Grün verharrt.
Auch hier gibt es Zäune und einmal sehe ich auch eine fette Kuh.
Ich bin jetzt auf dem Plateau des dicht bewaldeten Mogollon Rim, was aber keineswegs eben ist, im Gegenteil, es geht ständig auf und ab.
Der Ponderosa Kiefern Wald ist oft durch Brände aufgelichtet und von einer üppigen Krautflora bewachsen. Um mich vor den häufig stacheligen Samen zu schützen, ziehe ich jetzt zum ersten Mal meine neuen Dirty Girl Gamaschen an. Die Klebestreifen dazu, die am Schuh angebracht werden, hatte ich gleich zu Beginn der Reise verloren, aber die Gamaschen funktionieren auch so halbwegs.
Nachdem ich am Salt House Creek meine Wasservorräte aufgefüllt habe, geht es wieder nach oben und ich schlage auf einem steinigen Plateau, mit Wacholder und Pinyon Kiefern bewachsen , um 17:30 mein Cowboycamp auf. Die untergehende Sonne färbt den Horizont gelb und etwas später erscheint die dünne Sichel des Monds. Während ich gestern auf 1550 Meter gelagert hatte, bin ich hier über 2100 Meter.
Die hohen Fruchstände der Agaven
Die Kante des Mogollon Rim rückt näher
Eine tolle, weite Landschaft
Frisch freigeschnittener Pfad
Überall in der Wildnis gibt es alte Zäune
Oberlauf des Raspberry Creek
Maultierhirsch mit Bastgeweih
Wald und offene Flächen wechseln sich ab
Kleine Wasserschlange
Hübscher Vogel
Gamaschen
Cowboycamp auf Bergrücken
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