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31.12.2014

Durch das Land der namenlosen Berge 8 - Der Falle entronnen

In der Nacht hat es leicht gefroren und morgens weht ein eiskalter Wind. Daher ziehe ich mir zum ersten Mal auf dieser Tour meine leichte Daunenjacke beim Laufen über. Allerdings dauert es nur eine Stunde bis die Sonne das Tal erreicht hat und es rasch warm wird. 
Wir dürfen einen traumhaften Morgen in dieser unberührten Landschaft erleben. Das gelbe Herbstgras leuchtet wunderschön vor dem strahlend blauen Himmel.



19.12.2014

Durch das Land der namenlosen Berge 7 - Auf dem Dach der Welt

Da eine lange, anstrengende Wanderung bis jenseits des Nyingma Gyanzen La Passes vor uns liegt, stehen wir bereits um 4 Uhr auf, und laufen um halb sechs im Licht unserer Stirnlampen los. Gleichzeitig mit uns hat sich das Team der Deutschen auf den Weg gemacht. Herrmann, Klaus und Uli sind allesamt sehr nett, und es macht Spass, sich während der Pausen mit diesen fitten Männern in ihren Siebzigern zu unterhalten. Aber auch ihre Mannschaft wirkt sehr professionell. So waren sowohl der Koch, als auch der junge Sherpa Führer Nima schon einige Male auf dem Mount Everest. 
Zunächst führt der hier noch gut erkennbare Weg durch ausgedehnte Geröllhalden zu einem etwa 4800 Meter hohen Pass, den wir schon im Abstieg zum Tora Khola ausgemacht hatten.

                         Am Morgen ist noch nicht klar, ob es ein schöner Tag wird

15.12.2014

Durch das Land der namenlosen Berge 6 - Der Schneeleopard



Während die Temperatur gestern Abend immerhin noch 16 Grad betrug, hat es sich am nächsten Morgen auf lediglich 3 Grad abgekühlt. Bereits vor halb sieben bin ich im noch düsteren Tal wieder unterwegs. Erstaunlich, wie viele Leute um diese Zeit bereits den Pfad benutzen: Kinder  auf dem langen Fußweg zu ihrer Schule in Tinje, Leute die nach den Ziegen schauen, unter ihrer Futterlast schwer gebückte Frauen und verwegene Reiter auf kleinen, zähen Ponys. Ich habe keine große Erfahrung mit Pferden, aber mit welcher Geschwindigkeit man sich auch in schwierigem Terrain hier auf den Vierbeinern bewegen kann, regt meine Fantasie schon an…
Am Fluss beobachte ich Wasseramseln und vor allem einen drosselgroßen Vogel, mit lila Brust und weißem Kopf, der sich ebenfalls in der Nähe des Flusses wohl zu fühlen scheint.
Als gegen 8 Uhr die Sonne den Talboden erreicht, stelle ich fest, dass dies die schönste Schlucht ist, der  wir bislang in Dolpo gefolgt sind. 

       

07.12.2014

Durch das Land der namenlosen Berge 5 - In das Innere Dolpo

Seitdem wir den Jungben La überquert haben, befinden wir uns definitiv im Inneren Dolpo. Dolpo ist die größte, aber auch am dünnsten besiedelte Region Nepals. Das Innere der Provinz ist vom Rest des Landes auf allen Seiten durch über 5000 Meter hohe Pässe abgeriegelt. Erst nach dem das neu gegründete nepalesische Königreich die Gegend 1789 erobert hatte, wurde sie Bestandteil Nepals. Aber noch heute sprechen die Leute hier tibetisch und sind auch durch ihre buddhistische Kultur ziemlich verschieden vom Großteil der hinduistischen Nepali.
Bis 1993 war das Innere, oder Obere Dolpo, für Ausländer komplett gesperrt, und auch heute noch gibt es, wie schon berichtet, große Restriktionen wenn man die Gegend besuchen möchte.
Nach einer frostigen Nacht unter meinem luftigen "Tarp" bin ich bereits vor 7 Uhr wieder unterwegs. Heute folgen wir zunächst über lange Zeit dem Tal des Thasan Kola, daher kann Bernd, der eher ungern so früh aufbricht, noch einige Zeit im Lager verbringen. Irgendwann werden wir uns dann wieder treffen. Zwar ist es schön, sich unterwegs mit einem Partner austauschen zu können, aber heute Morgen genieße ich das Allein sein intensiv. Damit Bernd mich einholen kann, lasse ich mir viel Zeit, beobachte Vögel und Murmeltiere, oder fotografiere. Sobald ich aus dem Schatten des Tales in den sonnigen Morgen eintauche, wird es spürbar wärmer. Weite Talabschnitte wechseln sich mit engen Schluchten ab.


29.11.2014

Durch das Land der namenlosen Berge 4 - Der lange Weg zum Jungben La

Nachdem wir uns am nächsten Morgen im Hotel mit Bratkartoffeln und Ei gestärkt haben, beginnt unsere lange Wanderung dann wirklich…
Diesmal kommen wir viel schneller voran, und erreichen schon gegen Mittag Phalyak. Als wir vor einigen Tagen durch das Dorf marschiert waren, stach uns ein Schild ins Auge. Und tatsächlich, eine alte Frau ist dazu bereit uns in ihrem gemütlichen Wohnzimmer mit Dhal Bat zu bewirten. Für Bernd gibt es sogar eine Flasche Cola…
Leider kann die Frau kein Englisch, daher ist uns auch zunächst nicht klar, was wir für das Essen zu bezahlen haben. Nun ja, üblicherweise kostet das Gericht in Nepal um die 300 Rupien, also ca. 2,50 Euro. Aber auch als wir ihr 1000 anbieten, scheint sie nicht zufrieden zu sein, nimmt das Geld aber schließlich.

                                                  Für lange Zeit die letzte Mahlzeit in einem Haus

19.11.2014

Durch das Land der namenlosen Berge 3 - Start mit Hindernissen

In der Nacht werde ich von lauten Geräuschen in unserem schönen Hotelzimmer wach. Überfällt uns eine Horde Yetis? Nein, Bernd wurde von einigen Mücken belästigt, und hat schließlich beschlossen, sein Innenzelt mit Moskitonetz auf dem Bett aufzubauen…
Na ja, jetzt ist er zwar geschützt, dafür haben sie mich als neues Opfer auserkoren. Aber trotzdem würde ich nie auf die Idee kommen, mein Zelt in einem Hotelzimmer aufzubauen…
Bereits gestern Abend hat mein Partner mir erklärt, dass er heute erst einmal den halben Tag brauchen wird, um sich einen Wanderstock zu suchen. Während ich stets mit zwei Trekkingstöcken laufe, hat Bernd die Gewohnheit, sich jeweils am Start einer Wanderung einen neuen Stecken zu suchen. Nun gibt es allerdings in Jomsom keinen Wald, sondern nur einige Weiden am Fluss. Glücklicherweise dauert die Suche dann schließlich doch nur etwa zwei Stunden, und wir können schließlich gegen 10 Uhr endlich aufbrechen…
In Jomsom gibt es einen Kontollpunkt der Polizei, an dem die Permits der Wanderer kontrolliert werden. Obwohl wir ja alle notwendigen Papiere haben, ignorieren wir den Checkpoint und gehen ungehindert weiter…
An einem anderen Tag hält uns allerdings ein Polizist bei dieser Gelegenheit auf. Aber als Bernd ihm sagt, dass wir die Permits im Hotel haben, lässt er uns ziehen….
Hier in Jomsom müssten wir unsere TIMMS Card vorzeigen, die alle unabhängigen Trekker in Nepal benötigen, sowie das 20 $ teure Permit für die Annapurna Conservation Area.
Wir folgen zunächst der Straße Richtung Kagbeni und sind erstaunt, dass die meisten Trekker die hier unterwegs sind, ihr Gepäck tatsächlich von Trägern auf der Piste transportieren lassen. O.K, jedem das Seine, aber unserer Meinung nach hat die vor sieben Jahren erbaute Straße die einst herrliche Annapurnaumrundung regelrecht entwertet. Bernd ist froh, dass er den Annapurna Circuit noch vor dem Straßenbau erwandert hat.

                                            Uninteressantes Pistenwandern

14.11.2014

Durch das Land der namenlosen Berge 2 - Der Weg nach Jomsom

Als die Maschine der Oman Air nach dem Zwischenstopp in Maskat wieder abhebt, wird mir sofort klar, warum die Fluglinie Direktflüge von der Hauptstadt des Oman nach Kathmandu anbietet: Zahlreiche nepalesische Gastarbeiter sind an Bord gekommen. Wie überall in den arabischen Ländern des Mittleren Osten werden nahezu alle Tätigkeiten, die Handarbeit erfordern, von Asiaten ausgeführt…
Leider kann ich beim Anflug auf die Hauptstadt Nepals keinen Blick auf die Eisriesen des Himalaja erhaschen, dafür sehe ich unter mir einige großartig aussehende Dschungelgebiete im Tiefland.
Nachdem ich einen in einem Nebengebäude des Flughafens versteckten Geldautomaten ausfindig gemacht habe, mache ich mich mit nepalesischen Rupien versehen auf die Suche nach einem Taxi. Umgerechnet drei Euro erscheinen mir nicht gerade teuer für die Fahrt, also los geht es. Allerdings kaum haben wir das nähere Umfeld des Flughafens verlassen, verlangt der Fahrer gleich das Doppelte!
Darauf lasse ich mich natürlich nicht ein, und steige sofort aus. Ein angeblicher Veranstalter von Trekkingreisen, der mir gleich seine Karte in die Hand gedrückt hat, findet umgehend ein anderes Taxi. Offenbar glaubt er tatsächlich, ich würde einen Trek bei jemandem buchen, den ich gerade am Flughafen kennen gelernt habe…
Kathmandu hat zwar annähernd zwei Millionen Einwohner, wirkt auf mich aber eher kleinstädtisch mit  seinen zum Teil unbefestigten schmalen Straßen. Die sind natürlich voller als in einer Kleinstadt...Nun ja, das Touristenviertel Thamel ist nur wenige Kilometer vom Flughafen entfernt.
Am Guesthouse angekommen, empfängt mich Bernd, der schon gestern in Kathmandu eingetroffen ist.  Er erzählt, dass Pema der unsere Permits organisiert, bald vorbei schauen wird, um sich mit uns zu treffen. Und tatsächlich, wir müssen nicht lange warten, bis der Sherpa auftaucht. Pema macht gleich einen Vertrauen erweckenden, professionellen Eindruck. Nach ein wenig Small Talk bei einer Tasse Tee, gehen wir zu seinem unweit entfernten Büro. Fotos glücklicher Kunden und eine große Wandkarte des Great Himalaya Trail zeigen, dass Pema sich auf diesen relativ neuen Weg spezialisiert hat. Wir gehen noch einmal unsere Zeitplanung durch und überreichen ihm schließlich das Geld und unsere Pässe. Ein wenig flau ist uns dabei schon, wir können nur hoffen, dass unser Vertrauen nicht enttäuscht wird…
Später  erkunden wir noch ein wenig die engen Gassen von Thamel. Ausrüstungsläden, Restaurants und Souvenirshops wechseln hier einander ab. Tatsächlich sehen wir aber kaum Touristen. Jetzt, Ende August ist halt noch Monsun und die Reisesaison beginnt erst in etwa einem Monat.
Wir finden ein günstiges Restaurant in dem man für 1- 2 Euro gut essen kann, und geniessen dann die milde Nacht bei einer Flasche Bier  auf dem Dach unserer Unterkunft.
Während ich die ganze Verpflegung für den ersten,  25 Tage umfassenden Abschnitt unserer Wanderung in Deutschland gekauft habe, muss Bernd noch einiges besorgen, von Milchpulver bis Nudeln. Da die Preise für solche Dinge hier höher sind als bei uns, bin ich froh, meine Besorgungen bereits erledigt zu haben. Allerdings benötigen wir noch sieben Gaskartuschen, die hier auch nicht gerade billig sind, aber von etlichen Ausrüstungsläden geführt werden.
Als wir beim Mittagessen in einem Gartenrestaurant sitzen, geht ein kräftiger Wolkenbruch nieder. Der Monsun ist halt noch nicht vorbei…
Hinterher sind die unbefestigten Straßen voller Pfützen.

                                    Nach einem Wolkenbruch in Kathmandu

07.11.2014

Durch das Land der namenlosen Berge 1 - Vorbereitungen



O.K, den Titel für meine Beiträge über unsere Nepalreise habe ich bei Herbert Tichy geklaut, einem österreichischen Reisenden und Bergsteiger, der als einer der ersten Europäer bereits in den fünfziger Jahren die abgelegene Bergwelt Westnepals durchstreift hat. Und tatsächlich haben viele der Berge dort auch heute noch keinen Namen, sogar bedeutende Gipfel über 6000 Meter Höhe sind darunter. Nach Auskunft zweier erfahrener Bergsteiger die wir unterwegs trafen, sind die meisten dieser Berge auch noch nie bestiegen worden. Nepals 8000 'er mit den klingenden Namen locken wohl mehr...
Nun ja, bevor man mit der konkreten Planung einer Wanderung durch den westnepalesischen Himalaya beginnen kann, muss man sich erst mal mit den bürokratischen Hürden vertraut machen, und die sind nicht gerade niedrig…

24.08.2014

Aufbruch in den Himalaja

Bereits 2007, nach meiner Wanderung in Ladakh http://geraldtrekkt.blogspot.de/search/label/Ladakh hatte ich darüber nachgedacht, auch einmal den nepalesischen Himalaya zu besuchen. Zwar sieht die Bergwelt im Osten des Landes um den Mt. Everest grandios aus, aber mit Teehäusern und einer Unmenge an organisierten Touren ist mir diese Gegend nicht mehr  "wild" genug.
Allerdings hatte ich in Büchern von Herbert Tichy und vor allem Peter Mathiessen schon vor langer Zeit über den Westen des Landes gelesen. Zwar ist seit den fünfziger, bzw. siebziger Jahren schon viel Zeit vergangen, aber auch heute noch gilt Westnepal als ziemlich ursprünglich und wird nur von wenigen Touristen bereist.

01.08.2014

Die schwarzen Berge der Sahara - Auf Kamelrücken durch das Aïr 1991



Während meiner großen Afrikareise will ich die Sahara durchhqueren und lande in dem Ort Agadez im Niger, von wo ich mit Kamelen und Tuaregführer in das Aïr Gebirge aufbrechen möchte.

15.07.2014

Wie ich lernte nasse Füsse zu lieben 6 - 460 Kilometer durch die schottischen Highlands

Beim Zeltabbau erwische ich eine kurze Regenpause, bald darauf geht es aber lustig weiter…
Das Gelände voller tiefer, erdbrauner Torfgräben verlangsamt meine Geschwindigkeit ganz erheblich. Schließlich erreiche ich einen Pass und steige ab zu einem See. Erst als ich diesen erreiche, wird mir klar, dass ich ins falsche Tal abgestiegen bin. Ich hoffe nur, dass ich von dem Bergrücken, den ich als nächstes erklimme in das Glen Coul mit seinen steilen Wänden absteigen kann.
Vom höchsten Punkt des Rückens ergeben sich bereits schöne  Ausblicke in das von Steilwänden eingefassste Tal, in das ein Wasserfall stürzt.

                                                         Glen Coul

03.07.2014

Wie ich lernte nasse Füsse zu lieben 5 - 460 Kilometer durch die schottischen Highlands

Bei grauem Himmel starte ich bereits früh am Morgen. Den Strath na Sealga an der gestern erkundeten Stelle zu durchqueren stellt sich als einfach heraus. Nach heftigen Regenfällen kann das sicher anders aussehen…
An der Shenavall Bothy treffe ich wieder auf die Hauptroute des Cape Wrath Trails. Ein Schotte mit Tagesrucksack ist schon abmarschbereit. Er erzählt, dass die Wetteraussicht für heute gut sein soll, für morgen schon wieder schlechter, typisch schottisch also….

                                                                  Shenavall Bothy

25.06.2014

Wie ich lernte nasse Füsse zu lieben 4 - 460 Kilometer durch die schottischen Higlhlands

Das opulente Frühstück ist im Preis enthalten, und so tue ich mich an Speck, Würstchen und Spiegeleiern gütlich.
Als ich vor das Hotel trete, hat der Regen endlich aufgehört und es ist recht mild.

                                                       Strathcarron Hotel

Ein Stück weit folgt der Cape Wrath Trail dem River Carron, wo Schafe neben Rotwild weiden, und Massen von blühendem Ginster leuchtend gelbe Farbtupfer in die Landschaft setzen. Einmal überquert Rotwild sogar vor meinen Augen den Fluss.

                                             Der River Carron ist kein Hindernis für das Rotwild

20.06.2014

Wie ich lernte nasse Füsse zu lieben 3 - 460 Kilometer durch die schottischen Highlands

Glücklicherweise hat der Regen am nächsten Morgen aufgehört, aber die Temperatur beträgt lediglich 6 Grad, und es ist ziemlich windig. Eigentlich hatte ich vor, meine Route weglos auf der anderen Talseite fortzusetzen, aber nur wenige Meter über dem Tal ist die Landschaft in dichten Nebel gehüllt. Daher beschließe ich zunächst der Straße weiter zu folgen. Meine Kleidung ist zwar ziemlich klamm, aber mein Regenzeug hat den gestrigen Fluten recht gut stand gehalten.
Nachdem ich das Cluanie Inn passiert habe, biege ich in das Tal An Caoran Mhor ein. Ich habe noch nie so viel Rotwild gesehen. An einer Stelle kann ich gleichzeitig über 300 Stück beobachten, die in Rudeln von etwas 60 Individuen die Talhänge bevölkern.



                                       Massen von Rotwild im An Caoran Tal

12.06.2014

Wie ich lernte nasse Füsse zu lieben 2 - 460 Kilometer durch die schottischen Highlands

Morgens ist es zwar zunächst noch leicht bedeckt, aber ein weiterer freundlicher, nicht gerade "schottlandtypischer" Tag scheint mich zu erwarten.
Die gestern erkundete Abstiegsroute ins Glenn Taodhait entpuppt sich als zwar steil, aber machbar. Unten wachsen dann auch schon wieder die ersten Birken.

                                                    Birken im Glenn Taodhait

05.06.2014

Wie ich lernte nasse Füsse zu lieben 1 - 460 Kilometer durch die schottischen Highlands

Wo kann man im Frühjahr in Europa eine (fast) menschenleere, einsame Wildnis durchstreifen? Skandinavien ist noch zu verschneit, aber es gibt eine Region für die April/ Mai geradezu die beste Jahreszeit darstellt: Schottland!
Ich kannte die Highlands bereits von drei vorhergegangenen Besuchen, zweien im Sommer und einem im Winter. Nun, im Sommer regnet es oft ziemlich viel, und kleine Stechfliegen, die Midges, können eine wahre Plage sein. Ich habe den schottischen Winter mit beachtlichen Minustemperaturen und tief verschneiten Landschaften erlebt, schön, aber sicher nicht die beste Zeit zum Wandern.
Im Frühjahr dagegen, kann es durchaus mal eine stabile Schönwetterperionde geben, die Midges sind noch nicht aktiv, und die Zeit zu der das Leben in der Natur wieder so richtig in Gang kommt, ist natürlich sowieso schön.
Ich habe drei Wochen Zeit und überlege wie ich diese am Besten füllen kann. Mir schwebt eine lange Wanderung vor, weitgehend weglos und auf einer mit Google Earth geplanten Route. Bei der Internetrecherche zum Thema stoße ich auf den Cape Wrath Trail. Dieser ist kein markierter Wanderweg, sondern eine Route zu der es auch einige Alternativen gibt. Immerhin kann man ein Guidebook zu dem Weg kaufen, der die ganzen nordwestlichen Highlands durchquert.
Zwar ist mir schnell klar, dass ich nicht komplett dieser Route folgen werde, dennoch halte auch ich Cape Wrath, die Nordostspitze Schottlands, für ein interessantes Ziel. Allerdings nehme ich an, dass ich es nicht erreichen werde, da meine Variante deutlich länger ist, und man auch weglos nicht so schnell vorankommt.
Neben dem Reiz, die Highlands ungehindert zu durchstreifen, möchte ich die Tour nutzen, um etliche Dinge für eine längere Tour im Herbst zu testen, egal ob Ausrüstungsstücke wie neuen Rucksack und Zelt, oder Verpflegungsvarianten.
Am 24. April 2014 fliege ich mit einer bekannten Billigflugairline nach Edinburgh, wo ich spät abends eintreffe. Um in die westlichen Highlands zu gelangen, muss ich am nächsten Morgen den Bus in Glasgow wechseln. Die Umgebung des Loch Lomond gibt mir schon bald einen kleinen Vorgeschmack auf das Hochland, die Birken und Eichen die an geschützten Stellen wachsen, haben gerade erst ihr Blätterkleid angelegt.
Als ich die hohen, schroffen Berge sehe, die das Glen Coe einfassen, wird mir klar, wieviel Schnee hier noch liegt. Werde ich meine Route gehen können, die ich streckenweise auf den Graten der Bergkämme geplant habe?
Gegen Mittag erreichen wir Fort William, einen touristisch geprägten Hauptort der Highlands am Fuß des Ben Nevis, dem mit 1343 Metern höchstem Berg Schottlands und auch Großbritanniens.

                                           Fort William, ein wichtiges Zentrum der Highlands

18.05.2014

Durch die Dschungel von Kambodscha 7 - Ausklang in Chi Phat

Während in Trapeang Roung der Ökotourismus noch in den Kinderschuhen steckt, hat sich das nur etwa 40 Kilometer entfernte Chi Phat seit 2007 zu einem Epizentrum des "grünen Tourismus" in Kambodscha entwickelt. Die etwa 1000 Besucher die 2013 das kleine Dorf besuchten, stellten ohne Zweifel eine signifikante Einnahmequelle dar. Ob der Ökotourismus auch zur Walderhaltung beiträgt, möchte ich vor Ort herausfinden.
Im schön gestalteten Pavillon des CBET in Chi Phat ist ordentlich etwa los, dem entsprechend muss ich auch etwas warten, bis ich meine Wünsche vortragen kann. Alles hier wirkt effizient und gut organisiert. Zwar machen die meisten Leute auch hier  nur 2-3 Tages Touren, aber auch die von mir geplante Woche stellt kein Problem da. Für noch ausgedehntere Touren, ist das Gebiet der Gemeinde aber zu klein.
Schon an den letzten Abenden in Trapeang Roung ging es mir nicht besonders, aber jetzt entwickle ich richtiges Fieber. Ich überlege kurz ob ich die Tour abblasen soll und statt dessen zum Arzt gehe, aber auf den guten Pfaden von Chi Phat, säße ich im schlimmsten Fall auch nicht tief in der Wildnis in der Falle, daher beschließe ich mich mit einem Antibiotikum selbst zu behandeln, und wie geplant am nächsten Morgen zu starten.
In Chi Phat gibt es eine ganze Reihe von Guesthouses, und sogar eine brandneue, teurere Lodge auf einer Flusshalbinsel. Ich ziehe die günstige Variante vor…

                                                Guesthouse in Chi Phat

13.04.2014

Durch die Dschungel von Kambodscha 6 - Als Pionier des Ökotourismus in den Kardamom Bergen 3

Für Tola, Dim und mich ist klar, dass wir unsere Wanderung fortsetzen wollen. Dazu benötigen wir aber zunächst eine weitere Bootsfahrt flussaufwärts. Da die mangelnde Ortskenntnis ihrer Leute den Umweg verursacht hat, übernimmt das CBET- Komitee die Kosten für die Fahrt.
Wir fahren an Veal Tapoo vorbei und biegen dann in den Prek Youn Fluss ab. Dieser ist nur etwa 50 Meter breit und wirkt viel spannender als der mächtige Trapeang Roung Fluss. CBET verleiht auch Kajaks und bietet Touren damit an. Der Prek Youn Fluss wäre sicher ein interessantes Ziel.

                                  Auf dem Prek Youn Fluss

08.04.2014

Durch die Dschungel von Kambodscha 5 - Als Pionier des Ökotourismus in den Kardamom Bergen 2

Nachdem der Pfad am nächsten Tag für einige Zeit durch Hochwald verläuft, wandern wir lange Zeit durch einen niedrigen, sehr dichten Wald voll dünner Bäumchen. Wahrscheinlich ist der weiße Sand in dem sie wurzeln, einfach zu nährstoffarm und wasserdurchlässig, als das "echter" Regenwald wachsen könnte. Es gibt hier auch einige große, grasbestandene Freiflächen.

                                      Große Grasflächen sind in den Wald eingestreut

                                   Ein Teil der Flächen ist abgebrannt

Tola und Dim zeigen mir einen Teich am Rande einer Graslandschaft. Wir finden nur wenige Wildspuren im Uferschlamm, aber im Grunde wäre das ein perfekter Platz für ein Versteck zur Wildbeobachtung. Zwar meinte Sonim, dass seit den Aktivitäten der Wildlife Alliance die Wilderei hier stark zurück gegangen sei, aber Wildfleisch gilt,  ähnlich wie in Afrika als Delikatesse und erziehlt hohe Preise, daher fürchte ich, dass noch immer recht viel gejagt wird. Ich erkläre meinen Begleitern, dass diese Wasserstelle ein Magnet für Touristen wäre, wenn eines Tages wieder Elefanten hierher ohne Scheu zum Trinken kommen…
Einige Sträucher am Rand der Freiflächen tragen essbare Früchte.

                                              Essbare Früchte

Bereits am frühen Nachmittag erreichen wir den Trapeang Roung River. Hier, bei den Stromschnellen von Kibal Kampung hat das CBET Komitee eine weitere, große, offene Hütte errichtet. Die meisten Touristen die bisher nach Trapeang Roung kommen, übernachten hier. Es ist sowohl möglich auf direkter Strecke in einem Tag hierher zu wandern, oder aber mit einem Motorboot von Trapeang Roung flußaufwärts nach Kibal Kampung zu gelangen.
Ein älteres französisches Paar mit ihrer Mannschaft hat sich bereits unter dem Palmwedeldach eingerichtet. Da ich ja keine Hängematte dabei habe, ziehe ich es vor mein Zelt ausser Sichtweite in Flussnähe aufzuschlagen.
Den Nachmittag nutze ich um im Fluss zu baden und die Umgebung zu erkunden.

                                              Die Stromschnellen von Kibal Kampung

Der Fluss führt zur Zeit wenig Wasser, daher sind die Stromschnellen nicht sehr eindrucksvoll. Dafür erlauben die weiten Steinflächen am Ufer hier zu laufen, ohne sich bei jedem Schritt mit dem dichten Wald herumschlagen zu müssen.
Für längere Zeit sitze ich an einer Stelle, die mir einen guten Blick auf das gegenüberliegende Ufer erlaubt.
Einmal taucht sogar ein Fischotter kurz bei mir auf. Dagegen kann ich eine Gruppe von Affen längere Zeit beobachten. Sie balgen sich munter, klettern durch das Grün des Bambus oder kommen zum Trinken zu einem umgestürztem Baum im Fluss.
Als ich am nächsten Morgen noch einmal an der Stelle sitze, sind auch die Affen wieder da.



                               Affen am gegenüberliegenden Flussufer

Gegen Abend mildern sich die harten Kontraste ab, und es ergeben sich schöne Lichtstimmungen am Fluss.


                                      Abend am Trapeang Roung Fluss

Am nächsten Tag folgen wir auf einem gutem Pfad dem Fluss weiter aufwärts. Alter Elefantendung zeigt an, dass es die grauen Dickhäuter auch hier noch gibt.
Tola ist sichtlich beunruhigt, da er offenbar die Stelle nicht genau kennt, an der der Fluss überquert werden muss, um den Weg auf der anderen Seite fortzusetzen. Doch zunächst erreichen wir eine weitere malerische Stromschnelle.


Wir machen eine ausgiebige Mittagspause, die wir mit baden, Fischnetz auslegen und kochen füllen.
Tola sammelt wildes Gemüse im Uferwald.

                                 Wildes Gemüse bereichert unseren Speiseplan

Am Nachmittag laufen wir ein Stück weit zurück, um den Abzweig des Pfades der auf die andere Flussseite führt zu finden. Ein Weg sieht zunächst vielversprechend aus, und bringt uns zum Ufer. Dort allerdings können wir nicht feststellen, ob und wie es auf der anderen Seite weiter geht.
Schließlich gehen wir zurück nach Kibal Kampung. Kaum sind wir dort angekommen machen sich Tola und Dim auf den Weg zu einer Stelle, von der sie wissen, dass es dort Mobilfunkempfang gibt. Sie wollen Den, der sich besser als sie auskennt, nach dem Weg fragen.
Es ist schon lange dunkel und die Beiden sind immer noch nicht zurück. Zu meinem Schrecken bemerke ich, dass sie ihre Taschenlampe nicht mitgenommen haben. Da es eine dunkle Nacht ist, fürchte ich, dass es ihnen nicht leicht fallen wird, den Rückweg zu finden. Kurzerhand beschließe ich, ihnen mit meiner Stirnlampe entgegen zu gehen.
Glücklicherweise dauert es nicht allzu lange, bis wir uns in der Dunkelheit treffen und gemeinsam zurück zum Lager gehen.
Noch während der Nacht trifft Den mit seinem Boot ein, und will uns morgen zum Beginn des Pfades auf der anderen Flussseite führen.
Der Fluss unterliegt dem Einfluss der Gezeiten, daher bin ich mir nicht sicher, wie schwierig es sein wird, ihn am nächsten Morgen bei Flut zu durchqueren. Glücklicherweise stellt sich das aber als unproblematisch heraus.
Anders sieht es mit dem Voran kommen auf der anderen Seite aus. Die Vegetation ist sehr dicht, und Den, der voraus marschiert, muss ständig seine Machete einsetzen. Dann erreichen wir ein steiles, felsiges Bachbett. Hier ist weniger das Gebüsch ein Problem, als das Balancieren über die teilweise rutschigen Felsen. Kaum zu glauben, dass meine Begleiter mit ihren Flip Flops hier gut durchkommen.
Doch dann rutscht zunächst Dim aus, und landet im Wasser. Offenbar kein Problem, denn er kommt lächelnd wieder hoch. Aber auch ich rutsche einige Male aus, glücklicherweise stets ohne ernste Folgen. Manchmal müssen wir an einer Steilstufe unter Einsatz der Hände mühsam hoch klettern. Kurz gesagt, das Empor steigen in dem Bachbett ist herausfordernd, spannend aber auch sehr anstrengend.

                                        Aufwärts im steilen Bachbett

Dann passiert es: Ich schneide mir den rechten Daumen an einem scharfen, abgebrochenem Bambus auf. Während ich stark blute, nestle ich Leukoplast und Desinfektionsmittel aus meinem Rucksack und lasse mich von meinen Begleitern verarzten. Es wird viele Tage dauern bis sich die Wunde schließt, und ich kann von Glück sagen, dass sie sich nicht entzündet…
Schließlich umgehen wir einen etwa 10 Meter hohen Wasserfall und können noch einmal den Blick zurück in das schwierige Flussbett genießen...

                                          Ausblick von Wasserfall

Wir verlassen das Bachbett und hacken uns weiter durch den Wald. Das Vorankommen ist schwierig und langsam. Schon bald habe ich das Gefühl, dass sich auch Den nicht mehr auskennt, sondern dass wir ohne eine Richtung zu halten, im Pflanzenlabyrinth herumirren, was mein GPS auch bestätigt.
Während einer Pause möchte ich vorschlagen zum Fluss zurück zu kehren, als Den, der die Umgebung erkundet hat zurück kehrt und berichtet einen Pfad gefunden zu haben. Es handelt sich um eine ehemalige Holzfällerpiste die zunächst gut zu verfolgen ist. Den meint, dies sei der richtige Weg und verabschiedet sich von uns…
Zunächst kommen wir gut voran. Es gibt auch einige Verzweigungen an denen wir uns an Dens Beschreibung halten. Doch es ist kaum zu glauben, was zunächst wie ein guter, benutzter Pfad aussieht, wird irgendwann undeutlich und ist schließlich verschwunden…
Da es schon später Nachmittag ist, schlagen wir unser Lager im Wald in der Nähe eines kleinen Baches  auf. Noch bin ich zuversichtlich, dass wir mit ein wenig Erkundung den Pfad wieder entdecken.
Während ich nach dem Zeltaufbau zu einem Spaziergang aufbreche, relaxen meine Begleiter erst einmal in ihren Hängematten.

                                            Relaxen in der Hängematte

Trotz einiger Erkundung muss ich auch schließlich einsehen, dass wir den Pfad wieder verloren haben.
Tola und Dim haben am Bach ein Vogelnest mit zwei Eiern entdeckt. Als es dunkel ist, fotografiere ich die Mutter auf dem Nest.

                                             Brütender Vogel in Lagernähe

Glücklicherweise haben meine Begleiter eine Liste mit den Koordinaten einiger sehenswerter Punkte dabei, die von der Wildlife Alliance im Zuge der Vorbereitungen für den Ökotourismus erfasst wurden.
Wir beschließen die Suche nach dem Pfad aufzugeben und mit GPS und Kompass in Richtung der markanten Wegpunkte zu laufen.
Doch bevor wir am nächsten Morgen los laufen, wird wie immer erst einmal gekocht. Reis zum Frühstück klingt zunächst mal gewöhnungsbedürftig, schafft aber durchaus eine gute Grundlage für den Tag.

                                                    Frühstück im Wald

Unser erstes Ziel ist eine 4,4 Kilometer Luftlinie entfernte Stromschnelle am Peam Bek Fluss. Tola läuft mit der Machete vorne und ich direkt hinter ihm ständig den Kompass im Blick um einen möglichst geradlinigen Kurs zu laufen. Von Zeit zu Zeit überprüfe ich Richtung und Entfernung mit dem GPS. Obwohl wir recht gut vorankommen, schaffen wir es nicht, mehr als 700 Meter in der Stunde zurückzulegen! Obwohl es nur wenige alte Bäume gibt, ist die Vegetation meist weniger dicht, als gestern. Allerdings sind wir ja in einem Mittelgebirge unterwegs. Daher folgen auf relativ ebene Hochflächen immer wieder tief eingeschnittene Täler. Recht frischer Elefantendung kündet von der Anwesenheit der Dickhäuter. Mancher Orts treten dunkle Sandsteinfelsen zu Tage. Dichte Bambusabschnitte erfordern oft stärkeren Macheteneinsatz.

                                             Dim im Bambus

Irgendwann erreichen wir eine breite ehemalige Holzfällerstraße auf der wir gut voran kommen. Als das GPS anzeigt, dass wir nur noch 240 Meter vom Peam Bek Wegpunkt entfernt sind, geht es wieder weglos durch den Wald. Leider ist dort, wo die Stromschnelle sein soll, nichts von einem Fluss zu sehen….
Wir laufen weiter längere Zeit hangabwärts und gelangen schließlich doch zu dem Fluss. Tola meint die Umgebung wieder zu erkennen und schlägt vor, weiter bachaufwärts in Richtung eines Wasserfalls zu laufen, der seiner Meinung nach nicht mehr weit entfernt ist…

                         Solche Flussbetten stellen keine einfache Route dar…

Stellenweise kommen wir gut voran, aber immer wieder gibt es auch kleine Klettereinlagen. Zeitraubend wird es immer dann, wenn wir an einem tiefen Pool in den Wald ausweichen müssen, denn die Vegetation in Ufernähe ist oft extrem dicht. Besonders unangenehm ist hier eine niedrige Palmenart gespickt mit scharfen Stacheln…

                                        Die Macheten sind unverzichtbar für das Vorankommen

Schließlich schlagen wir unser Lager auf den glatten Felsen oberhalb einer kleinen Wasserfallstufe auf.
Ich bin froh, dass ich für den Aufbau meines Zeltes keine Häringe benötige. Meine Begleiter verzichten darauf ihre Hängematten aufzuspannen, sondern richten sich auf dem ebenen Felsboden wohnlich ein.

                                               Kleiner Wasserfall in Lagernähe

Üppig rot blühende Sträucher säumen das Ufer.

                                    Seltene Blütenpracht

Immer wenn wir an einem Fluss lagern, wird das Fischnetz ausgelegt. Und es vergeht nicht ein einziges Mal, ohne dass wir Erfolg haben…


                                         Wir bereichern unseren Speiseplan mit Fischen

Zwar ist auch Tola inzwischen etwas unsicher, ob das der Fluss ist, den er kennt, aber dennoch setzen wir am nächsten Morgen unseren Weg flussaufwärts fort. Längere Zeit laufen wir im Bachbett, aber als das zu mühsam wird, weichen wir in den Wald aus.


                                        Das Flussbett ist der Weg

Da die Vegetation in Ufernähe extrem dicht ist, entfernen wir uns ziemlich weit vom Fluss. Immer mal wieder stoßen wir in den Hängen auf steile Sandsteinfelsen, die mit kurzen Klettereinlagen aufwarten.


                                                 Sandsteinfelsen in den Uferhängen

Irgendwann kehren wir zurück zum Fluss und schlagen schon recht früh unser Lager auf. Inzwischen ist klar, dass meine Begleiter sich überhaupt nicht mehr auskennen und leider gibt es auch keinen Wegpunkt auf der Liste in unserer Richtung, den wir anpeilen könnten. Daher beschließen wir morgen zunächst zu dem breiten Pfad, auf den wir vorgestern gestoßen waren zurückzukehren.
Einstweilen genieße ich es den Fluss zu erkunden und lasse mir es auch nicht nehmen in einem großen Pool ein erfrischendes Bad zu nehmen. Leider entgeht mir die drei Meter lange Python, die Tola und Dim von einem Baum ins Wasser gleiten sehen…
Nachts beleuchtet der volle Mond die Flusslandschaft.

                                     Der aufgehende Vollmond spiegelt sich im Fluss

Obwohl wie immer morgens erst einmal gekocht wird, brechen wir bereits um halb acht auf.

                                     Sterne Küche im kambodschanischen Dschungel

Wir haben etwa drei Kilometer in Luftlinie zurückzulegen und erreichen wieder unsere schon bekannte Geschwindigkeit von 700 Metern pro Stunde. Nicht viel, aber wir sind zufrieden mit dem Vorankommen in dem schwierigen Gelände.

                                            Durch den Dschungel

Manchmal überqueren wir ein alte, inzwischen vom Wald wieder zurückeroberte Holzfällerpiste. Auch einige Baumstümpfe zeigen, dass dies kein nie von Menschen angetasteter Urwald mehr ist. Dennoch gibt es einige dicke, alte Giganten.

                                    Einige dicke Bäume haben die Zeit des Holzeinschlags überstanden

Gegen Mittag erreichen wir die Piste und ich verteile Müsli und Paranüsse aus meinem Vorrat. Zu unserer Überraschung tauchen zwei junge Burschen auf. Sie sind auf dem Weg zum Trapeang Roung Fluss, wohin ihnen ihr junger Bruder neue Vorräte bringen will. Was die beiden im Wald machen, wollen meine Begleiter nicht so recht verraten, aber ich vermute stark, dass sie Schlingen stellen...


                                                      Unverhoffte Begegnung

Da wir nach den Worten der Beiden ortskundigen Leute weit ab von unserer Route sind, nützen wir die  Gelegenheit mit Ihnen zum Fluss zu gehen, und anschließend per Boot nach Veal Tapoo einem kleinen Dorf in der Nähe von Trapeang Roung zu fahren, wo wir neue Vorräte kaufen wollen. Es dauert gar nicht lange, bis der etwa 13- jährige Bruder eintrifft. Als besonderes "Leckerli" für seine älteren Geschwister bringt er eine Kühlbox mit eiskalter Cola mit!



                                       Das Boot bringt neue Vorräte 

Der Fluss ist hier schon sehr breit und eher langweilig, mit viel Bambus und Gesträuch, die die Ufer säumen.

                                          Eine Bootsfahrt die ist lustig!

Nach einer Stunde erreichen wir Veal Tapoo, eine kleine Rodungsinsel im Wald. Auf guten Pfaden laufen wir dann weite nach Trapeang Roung. Obwohl es hier nur noch Sekundärwald gibt, verraten Schilder auf Khmer, dass das Fällen von Bäumen verboten ist.
Sonim ist leider nicht da, dafür feiern wir mit anderen Komiteemitgliedern unsere vorläufige glückliche Rückkehr mit einigen Bierdosen.