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30.12.2019

Auf dem Grand Enchantment Trail durch New Mexico 2



                                                Von Albuquerque nach Mountainair

Der erste Tag meiner Wanderung auf dem GET führt mich aus der Halbwüste am Rand von Albuquerque auf den Kamm der Sandia Range in 3200 Meter Höhe.

Ich navigiere wieder mit der Gaia app, in die ich die Route des GET mit vielen nützlichen Informationen von der Webseite Brett Tuckers geladen habe. Für lediglich 25 Dollar erhält man bei ihm ein umfangreiches pdf- Kartenset und zusätzlich logistische Informationen zu den Orten, die man passiert, sowie besonders wichtig aktualisierte Infos über die Wasserstellen, unbedingt nötig in einer so trockenen Gegend!
Schon bald treffe ich am Morgen die ersten Läufer, Walker und Tageswanderer, tatsächlich sollte der Strom bis zum Nachmittag auch nicht mehr abreißen, mir ist an diesem Samstag eindeutig zu viel los hier!
Der Pfad traversiert zunächst durch die Hügel oberhalb der letzten Häuser und führt dann in Serpentinen nach oben, bis er in den La Luz Trail mündet.
Die Vegetation ändert sich rasch mit zunehmender Höhe: Erst geht die Halbwüste in Wacholder/ Pinyonkiefernwald über, in dem auch Eichen wachsen, dann gibt es eine Zone mit Ponderosa Kiefern und schließlich herrscht dichter Tannen/ Fichten Nadelwald, in den oft Zitterpappeln eingemischt sind.
Stellenweise ist der Pfad ziemlich steil und felsig und führt sogar durch Blockfelder. Oft eröffnet sich ein Blick auf das tief unten liegende Albuquerque.
Der Kamm der Sandia Mountains ist ganz schön mit ockerfarbenen Felsmassiven.
Schließlich wechsele ich auf den Spur Trail 84, der stellenweise sogar über Treppen zum Gipfel des Sandia Crest auf 3200 m führt.
Es gibt hier ein Besucherzentrum, einen Parkplatz und einen interessanten Naturlehrpfad.
Ab hier führt der Weg an der Abbruchkante mit schönen Aussichten auf Albuquerque entlang, biegt dann aber in den Wald ab und führt schließlich zur Bergstation der Seilbahn.
Es gibt dort ein Restaurant, aber mir ist zu viel los, daher laufe ich gleich weiter, ohne Wasser nachzufüllen…
Am Morgen war ich mit ca, 2,5 Litern aufgebrochen, von denen ich erst etwa einen verbraucht habe, auch weil ich meistens im Schatten gelaufen bin.
Der Crest Trail 130 dem ich folge, wendet sich bald vom Kamm ab, und verliert deutlich an Höhe. Hier sind nur noch wenige Wanderer unterwegs, zwei Damen kennen sogar den Grand Enchantment Trail! New Mexico nennt sich übrigens „ Land of Enchantment„.
Schließlich folgt der Weg im moderaten auf und ab weiter dem jetzt niedrigerem Kamm.
Hinter dem Abzweig des Pino Trail, der runter nach Albuquerque führt, treffe ich niemand mehr. Ich sehe ein graues Hörnchen, einen vor mir in der Luft stehenden Rufous Kolibri, einen Sperber mit braungebändertem Stoß und einige Bussarde.
Der Wald ist sehr abwechslungsreich , wenn auch die Baumriesen wie in der Sierra Nevada fehlen. Der Pfad ist stellenweise sehr von der Vegetation eingezwängt, aber noch nirgends wirklich zugewachsen.Es blühen noch einige Blumen, obwohl die Hauptsaison sichtlich vorbei ist.
Einmal sehe ich eine Art Riesenmorchelpilz mit etwa 40 cm Durchmesser!
Um den South Sandia Peak gibt es einige offene Grasflächen, die mich tief hinunter in die Ebenen blicken lassen. Hier hat es nur ein paar Tropfen geregnet, wo anders aber türmen sich die Wolken und dichte Regenvorhänge fallen zur Erde. An einer Stelle zeigt sich ein Regenbogen.
Schließlich steige ich durch dichten, niedrigen Eichenwald zur South Sandia Spring, die aber trocken ist. Nichts desto Trotz schlage ich hier nach 27 Kilometern und wohl 2000 Höhenmetern Aufstieg um 19 Uhr nach 12,5 Stunden unterwegs mein Cowboylager im Schutz der Wacholder auf.

Auch wenn der Sandia Crest recht schön ist, gibt es hier für meinen Geschmack zu viel Zivilisation...

                                                                                Blick zurück nach Albuquerque

                                              Steiler Anstieg zum Sandia Crest

                                               Pfad an der Abbruchkante


                                                           Sandia Crest

                                                       Riesiger Bovist

                                               Monsunregen über den Ebenen

                                                   Aspen und Tannen

                                                        Cowboycamp











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