Zum Sonnenaufgang um 6:30 gehe ich los, talabwärts. Nachdem ich ja schon gestern Abend festgestellt hatte, dass ich wegen der steilen Schneefelder am Iceberg Lake nicht der Sierra High Route weiter folgen kann, habe ich beschlossen auf dem John Muir Trail nach Devil“s Postpile zu laufen.
Der John Muir Trail, der in der Sierr Nevada größtenteils dem Pacific Crest Trail entspricht, ist ein beliebter, 340 Kilometer langer Weitwanderweg durch die High Sierra.
Zu meinem Erstaunen treffe ich schon bald eine große Gruppe, die in der Nähe zeltet und ein entspanntes Wochenende am See verbringen will.
Hier beginnt auch der Pfad zum Ediza Lake, einem schönen Waldsee, den ich schon gestern von oben ausgemacht hatte. Vor der Kulisse der markanten Bergsilhouetten wirkt er sehr schön in der klaren Morgenluft.
Bald muss ich den Shadow Creek durchwaten, wobei ich die Schuhe anlasse.
Irgendwann trifft der Shadow Creek Trail auf den John Muir Trail und ich sehe einen weiteren Zelter neben dem Trail.
Hinter dem Shadow Lake steigt der Pfad in Serpentinen lange an. Jetzt sind auch etliche Leute jeden Alters unterwegs, meist recht schwer beladen und langsam...
Für meinen Geschmack ist hier zu viel los, wie schön war doch die Einsamkeit auf den weglosen Abschnitten! Während am Shadow Lake hier in der Ansel Adams Wilderness das Zelten verboten ist, sind am Rosalie Lake noch etliche Wanderer bei ihren Zelten. Schön, wie kleine, blaue Libellen über den Waldseen jagen. Leider sind auch mal wieder viele Mücken unterwegs...
Meist führt der Weg durch weite Tannenwälder und als die morgendliche „ Rushhour“ vorbei ist, wird es auch wieder ruhig. Einmal sehe ich sogar ein Stück Pelz eines Schwarzbären, aber als ich fotofertig bin, ist er weg...
Oberhalb der Minarett Falls ist eine Brücke weggeschwemmt, daher durchwate ich den Bach barfuß. Anschließend verschwindet der Bach in einer glatten Granitschlucht, wie ich sie schon häufiger gesehen habe.
Im Devil's Postpile Nationalmonument hat offenbar ein Sturm gewütet, viele Tannen sind umgestürzt.
Am San Joaquin River ragen Basaltsäulen auf, Zeugen vergangener Vulkanausbrüche.
Als ich gegen 12:30 die Rangerstation erreiche, kommt gerade ein Bus an, mit dem ich für 8 Dollar nach Mammoth Lakes fahren kann.
Der Shuttle ist proppenvolll und fährt ziemlich langsam auf der scmalen Straße. Am Adventure Center, einem Skigebiet, wo jetzt die Lifte zum Downhill Mountainbiken laufen, steigen wir um und ein anderer Bus fährt nach Mammoth Lakes, einem als Tiroler Bergdorf aufgemachten Touristenort. Alles ist teuer hier, aber ich will nicht im Mehrbettzimmer übernachten und buche. als ich im Ort w- lan habe, ein Zimmer in einem Motel. Dort reinige ich erst einmal mich und meine Wäsche....
Es gibt hier keinen richtigen Supermarkt, sondern nur einen extrem überteuerten, touristischen Generalstore. Zumindest erzählt mir das ein Angestellter des Motels. Später erfahre ich allerdings, dass das nicht stimmt, ärgerlich!
Eigentlich hatte ich vor, im Kings Canyon Nationalpark mich das nächste Mal neu zu verpflegen, aber bei den Preisen hier oben, will ich lieber nach Bishop trampen und kaufe jetzt Essen für 10 Tage. Später esse ich noch eine 16 inch Pizza, lecker, aber anschließend bin auch ich ausgehungerter Wanderer pappsatt!
Auf dem Zimmer stelle ich mir meine „ Menüs“ zusammen: Zum Frühstück Haferflocken mit Trailmix und Kakao, zum Abendessen Haferflocken mit Erdnüssen und Kakao, dazu kommt noch Butter. Alles verpacke ich in Ziploc- Beuteln.
Später kommuniziere ich noch lange im w- lan und schlafe erst nach Mitternacht.
Shadow Creek
Shadow Lake
Rosalie Lake
Devil's Postpile
Maultierhirsch
Mammoth Lakes
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