Nach einer milden, ruhigen Nacht bin ich frühmorgens wieder unterwegs. Zunächst ist das Tal des Laurel Creek offen und flach. An einer Blockhalde sehe ich ein Pika, das ist ein unscheinbares, kleines Nagetier mit großen Ohren, dass in der alpinen Zone stets zwischen großen Felsblöcken lebt.
Später fällt das Tal steil ab und ich kann den Pfad nicht mehr erkennen.
An Blockhalden und mit dem niedrigen Manzanita Strauch bewachsenen Flächen entlang arbeite ich mich langsam nach unten zum Mono Creek, entlang dem ein staubiger Pferdeweg verläuft.
Laurel Creek überquere ich auf einem Baumstamm.
Bald erreiche ich das Fishcamp wo Pferde und auch einige Camper sind.
Auf dem Second Recess Trail muss ich Mono Creek durchwaten, wobei ich die Schuhe anlasse. Die Strömung ist ziemlich flott und das Wasser reicht mir bis zur Mitte der Oberschenkel.
Bei höheren Wasserständen ist dieser Bach sicher unfurtbar!
Kurz danach treffe ich drei Wanderer, die auch auf der Sierra High Route seit dem Kings Canyon unterwegs sind. Sie haben sogar Steigeisen dabei und sind bisher auf keine größeren Probleme gestoßen. Sie erzählen von einem shuttle, der zweimal am Tag vom Trailhead South Lake nach Bishop fährt, und von einem guten Hostel in Bishop.
Der Weg den Mills Creek aufwärts ist zunächst gut zu erkennen, verliert sich aber streckenweise. Auch hier gibt es Weiden- und Manzanitadickichte.
Irgendwann treffe ich ein Paar, das mir empfiehlt, erst vor einem Wasserfall den steilen weiteren Anstieg zu beginnen. Einige mächtige, dickborkige Kiefern und Steinmännchen weisen den Beginn der Route. Entlang von Granitplatten und stellenweise dichtem Bewuchs gelange ich in dem sehr steilen Gelände langsam höher und verbringe dann meine Mittagspause im Kiefernschatten am Bach.
Ein kurzes Stück weiter gelange ich in ein schönes Becken, das von niedrigen Kiefern, Grasflächen und Granitblöcken geprägt wird.
Im klaren Wasser des Lower Mills Lake schwimmen etliche Fische.
Nach einem Anstieg zum Teil über Blockhalden komme ich zum Upper Mills Lake. Gabbot Pass erscheint nah, ich brauche aber noch eine Stunde bis ich oben bin!
Am See steht ein Zelt in dem jemand ein Nickerchen hält!
Stellenweise ist ein Pfad zu erkennen, der mich um einen Bergvorsprung herum nach oben bringt.
Aber der Pass ist immer noch weit...
Über Schneefelder und grobes Moränengeröll gelange ich schließlich zum Gabott Pass. Oben erstreckt sich ein breiter Sattel, aber zum Zelten ist es zu windig, obwohl es ansonsten wieder ein heißer, schöner Tag ist.
Der Abstieg ist wenig steil und führt über eine weite Tundraebene zum großen Lake Italy. Ich laufe direkt am Ufer entlang. Es ist sehr schön hier, aber zu windig zum Lagern. Ein kleiner Nachteil meines Ponchotarp ist, dass es kaum Windschutz bietet, da es nicht geschlossen wie ein Zelt ist. In der Regel kann man dem aber durch eine geschickte Auswahl des Lagerplatzes begegnen. Ich fürchte ein Schneefeld, dass bis zum See reicht, könnte für mich zu gefährlich zum Passieren sein, aber dort angekommen ist es flach und weich, so dass ich es problemlos begehen kann.
Den Ausfluss des Sees überquere ich auf Steinen, dann geht es auf einem Pfad ein Stück abwärts,
Hier scheint sogar noch die Sonne, aber da drei Leute hier ihre Zelte aufgebaut haben, gehe ich weglos etwas weiter und schlage um 18:45 mein Ponchotarp im Windschutz einiger niedriger Kiefern auf. Wasser hole ich aus dem Abfluss des Teddy Bear Lake. In der Nähe, am Brown Bear Lake steht ein Zelt und ich sehe zwei Leute.
Der White Bear Pass sieht sehr steil aus, mal schauen...
Ich esse im Sonnenuntergang, der die Felsen am Pass rot färbt. Ein kleiner, brauner Kolibri besucht Blüten in der Nähe und inspiziert sogar meine blaue Essschüssel!
Ein toller Tag geht mit etwas Lesen zu Ende.
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