Nach einer nicht zu kalten und windigen Nacht breche ich erst gegen 7 Uhr auf, spät für meine Verhältnisse!
Bald bin ich wieder an der Stelle bis zu der ich gestern erkundet hatte. Ein Pfad, der recht gut erkennbar ist, führt entlang von steilen Klippen nach oben zu einem Wasserfall.
Ab dort wird die Orientierung schwieriger, in einem großen Bogen müssen Steilabstürze umgangen werden. Einige Zeit lang lasse ich das GPS angeschaltet. Von unten sah hier alles steil aus, aber es gibt auch flache Becken und das Vorankommen ist technisch einfach.
Schließlich geht es an einem Bach über steile Granitrippen weiter hoch. Das entpuppt sich als einfacher als es aussieht....
Ein kleiner See ist noch total vereist und von dickem Schnee bedeckt. Dagegen hat der nächste freies Wasser. Schließlich erreiche ich den grünen Lake Catherine, der in eine fantastische alpine Landschaft aus Schnee und schroffen Bergspitzen eingebettet liegt. Zu meiner Verwunderung höre und sehe ich 2 Leute entfernt am anderen Ufer.
Ich folge dem Seeufer über Blöcke, dann ist es nur noch ein kurzer , einfacher Aufstieg bis zum North Glacier Pass auf fast 3400 Meter, wo ich um 10 Uhr ankomme. Über ein weites, aber recht flaches Schneefeld gelange ich rasch ins Tal. Entfernt sehe ich zwei andere Wanderer zum Pass aufsteigen.
Bald liegt der große 1000 Island Lake unter mir, der tatsächlich von vielen Inseln gesprenkelt wird. Ich traversiere in den Hängen oberhalb und mache meine Riegelpause in der Sonne. Es ist wärmer und weniger windig als in den letzten Tagen.
Als ich zwischen dem großen und zwei kleineren Seen hindurch laufe, sind mal wieder die Mücken aktiv, von denen ich bei dem Wind gestern verschont wurde!
Ich erklimme einen niedrigen Sattel und sehe unten zwei kleinere Seen und den großen Garnet Lake. Ich steige aber wieder auf zum Whitebark Pass, zu dem ein sehr steiles Schneefeld führt. Der Wanderer von gestern hatte hier Leichtsteigeisen benutzt! Allerdings muss ich nur ein kurzes Stück über den Schnee und entdecke dann einen sehr steilen Felsgully, der mich problemlos zum Pass führt.
Ich steige nicht zu den Nydiver Lakes ab, sondern laufe entlang der Hänge zu einem Bachtal, dem ich abwärts folge, allerdings nicht bis zum Ediza See, sondern ich traversiere in den Hängen oberhalb.
Als mir gegen 15 Uhr klar wird, dass ich ab jetzt wieder längere Zeit aufsteige, schlage ich mein Lager am Rand einiger großer Rottannen auf, geschützt, dennoch mit toller Aussicht in die alpine Umgebung. Heute war mir vier mal ein einzelnes Murmeltier begegnet und einige Streifenhörnchen. Schade, dass es hier offenbar keine größeren Tiere wie Schneeziegen oder Dickhornschafe gibt. Ab 18 Uhr unternehme ich einen Abendspaziergang zum Iceberg Lake. Ich bin so richtig glücklich, so könnte es immer weiter gehen!
Leider muss ich am Pass über dem See feststellen, dass das Seeufer und der Aufstieg zum Cecile Lake von sehr steilen Schneefeldern blockiert wird. Ich habe weder Microspikes noch Eispickel dabei, also kommt dieser Anstieg nicht in Frage!
Ich steige auf einer anderen Route ab, und muss dabei einige steile Blockpartien umgehen. Dennoch bin ich rechtzeitig vorm Dunkel werden wieder im Lager.
Blick zurück zum North Glacier Pass
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