Ich überquere zwei weitere Pässe, und steige dann von 3400 bis auf 1500 Meter im King's Canyon ab.
Nach einer milden, ruhigen Nacht frühstücke ich vorm Tarp, während die aufgehende Sonne die Felshänge am anderen Ufer des Sees färbt.
Um 6:40 gehe ich los, und erklimme bald die Rampe zum Oberen Glacier Lake, die aber einfacher ist, als die zum Unteren. Ich biege kurz falsch ab und gelange zu einem kleinen See, in dessen ruhigem Wasser sich der Schnee spiegelt.
Die richtige Route führt vom Seeende in einem Tal durch offenes Gelände hoch zum Goat Crest, dessen Pass ich schon von unten ausmachen konnte. Danach geht es sanft abwärts in eine tolle, alpine Schüssel. Wie schön es ist, hier zu sein!
Der Grouse Lake Pass zwischen Granitzacken ist schon zu sehen.
Am Beginn des Anstiegs muss ich kurz die Hände zur Hilfe nehmen, ansonsten stellt der kurze Aufstieg kein Problem da.
Bald danach bin ich am Grouse Lake, in dem viele Fische schwimmen und kleine Küken ihrer Entenmama auf dem Wasser folgen.
Ich nehme ein Bad und mache Mittagspause in der Sonne, obwohl es erst 11 ist.
Als ich aufbrechen will, erscheinen Mike und Sephora, ein junges amerikanisches Paar, das die Sierra High Route laufen will. Sie wandern und klettern viel und machen zwischen durch saisonale Jobs. Mike stellt seine Kletterkünste an einem Felsbrocken eindrucksvoll unter Beweis.
Hinter dem Seeende gelange ich über eine sumpfige Lichtung. Hier sehe ich einen kleinen Vogel, der sich zunächst vor mir duckt und dann unbeholfen ein paar Meter weiter fliegt, offenbar will er mich von seinen Jungen weg locken. Dann beginnt ein Pfad der durch den Wald abwärts zum offiziellen Weg führt. Dieser führt in endlosen Serpentinen abwärts, dabei ändert sich die Vegetation eindrucksvoll: Zunächst tauchen mächtige Ponderosa Kiefern auf, dann geht es durch eindrucksvollen Tannenwald zu den ausgedehnten, mit Manzanita Sträuchern bewachsenen Tent Meadows. Weiter unterhalb taucht eine andere Kiefernart mit langen Nadeln und großen Zapfen auf. Schließlich gelange ich in fast mediterrane Vegetation mit immergrünen Sträuchern und Eichen. Kleine Eidechsen huschen umher und ich fotografiere ein graues Eichhörnchen. Ich treffe nur wenige Wanderer und 2 Reiter mit Maultieren. Immer wieder eröffnen sich schöne Blicke in den glatten Granitschlund des King Canyon. Von 3400 Meter am Morgen steige ich bis auf 1500 Meter am Talboden ab, den ich gegen 16:30 erreiche. Hier endet auch die Sierra High Route!
Road‘s End ist ein großer Parkplatz und Startpunkt einiger Wanderwege. Ich hätte schon hinter Bishop auf die Southern Sierra High Route wechseln können, fand die Sierra High Route aber interessanter. Daher muss ich jetzt vom King’s Canyon erst einmal die Verbindung zur Southern Sierra High Route laufen.
Ich habe etwas Angst vor einer Rangerkontrolle, da ich keinen bärensicheren Container für mein Essen habe und auch lediglich ein Permit für den PCT besitze, statt Wilderness Permits für jedes einzelne Schutzgebiet unterwegs. Aber ich umgehe den Parkplatz auf einem Pfad und sehe lediglich ein Rangerauto auf der Straße...
Auf dem breiten, sandigen Weg talaufwärts kommen mir viele Tageswanderer entgegen und ich sehe einen Maultierhirsch mit imposantem Geweih.
Zunächst geht es durch offenen, trockenen Wald mit angekohlten Stämmen, Zeugen einstiger Brände, die den Kiefern aber nichts anhaben konnten. Dann führt der Weg ein Stück durch sumpfigen, schattigen Wald voll riesiger Schachtelhalme.
Schließlich überquere ich den Kings River über eine Brücke und folge ein Stück Bubb‘s Creek, bevor ich mir um 18:40 ein Lager unter mächtigen, angeschwärzten Kiefern am Bach suche. Der Unterwuchs ist hier recht dicht, aber ich finde eine Stelle mit dickem Nadelpolster, wo ich die Nacht trotz etlicher Mücken unter freiem Himmel verbringen möchte.
Es ist sehr mild hier, so dass ich den Quilt kaum brauche.
Etwas später- Die Magie ist verschwunden
Der Obere Glacier Lake
Anstieg zum Goat Crest
Abstieg in ein Becken mit See
Grouse Lake Pass
Tolle Badestelle am Grouse Lake |
Mike und Sephora
Schöner Wald
Tent Meadows
Riesenzapfen
Nicht nur die Mammutbäume in der Sierra sind dick...
Abstieg in den King's Canyon
Trockenvegetation
Hörnchen
King's Canyon
Road's End
Maultierhirsch
Weg für Tageswanderer
Farn und Schachtelhalm
Cowboycamp im verbrannten Wald
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