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03.01.2016

Die 4- Gletscherroute, weglos durch Island 4


Da es morgens regnet, brechen wir erst gegen Mittag auf. Glücklicherweise ist es heute ruhig und fast mild...
Bevor wir los gehen, entdeckt Vincent ein Goldregenpfeifernest ganz in der Nähe. Wir hatten schon länger beobachtet, wie der Vogel so tut als ob er verletzt ist, und nicht fliegen kann um uns von seinen Eiern wegzulocken...


                                                  Goldregenpfeifernest




                                     Unser Lager

Kurz nachdem wir aufgebrochen sind, stoßen wir hinter dem nächsten Hügel auf drei Isländer, die dort zelten. Wir hatten von ihnen schon gestern im Hüttenbuch von Helgabottnar gelesen, sind aber dennoch überrascht, hier auf jemanden zu treffen. Zwei der Männer sind Bergführer, die mit der Gegend bestens vertraut sind. Sie sind zu einer relativ kurzen Wanderung vom Hvitavatn aufgebrochen und haben ebenfalls Kerlingarfjöll umgangen. Da sie den Gletscher kennen, und ein Seil dabei haben, wollen sie über den Hofsjökull laufen, statt wie wir über den Sander zu gehen.

Heute ist das Wandern sehr viel angenehmer, als gestern im Sturm, nichts desto trotz haben wir viele Wasserläufe zu durchwaten.


                                 Blick zurück zum Arnafell

Die Arnafellskvisl ist zu tief zum durchwaten, daher kommen unsere Packrafts mal wieder zum Einsatz.


                    

                                               Im Packraft über die Arnafellskvisl

Auch an der Pjörsakvislar kommen die Boote wieder zum Einsatz. Toll mit dem Gletscher im Hintergrund zu paddeln!


          Paddeln vor Gletscherkulisse     Foto: Vincent

Ein Nebenarm fließt etwa 50 Meter weit unter einer Schneebrücke hindurch. Zwar tropft es ganz schön, weshalb irgendwann in naher Zukunft die Brücke sicher einstürzen wird...aber das Motiv ist zu gut für ein Foto, daher lasse ich mich gerne von Vincent dazu verleiten durch das "Tor" zu fahren!
Eingentlich zweimal, ihr wisst schon, das Video...


             Was tut man nicht alles für ein Bild...  Foto: Vincent

Es ist über 10 Grad "warm" und wir kommen auf einer weiten Schotterebene gut voran.



Gutes Vorankommen auf einer weiten Schotterebene


Kaum zu glauben, als wir am Staudamm des Pjörsarlon ankommen, erscheinen auch die Isländer, die wir heute morgen getroffen hatten...




                                     Unerwartetes Wiedersehen


Obwohl man ja glauben könnte, dass die lediglich etwa 300.000 Isländer nicht sooo viel Strom brauchen, werden überall im Land die Flüsse aufgestaut um Elektrizität zu gewinnen. Das hat natürlich große Auswirkungen auf die isländische Natur...
Des Rätsels Lösung ist, dass die Isländer eine große Aluminiumindustrie aufgebaut haben, die sehr stromintensiv ist....

Es scheint bald Regen aufzukommen, daher schlagen wir nach lediglich 12 Kilometern Luftlinie an einem Bach ein geschütztes Lager auf. Gekocht wird, wie immer, im Zelt.

                                          Zeltküche


                           Vieeeel Butter ist ganz wichtig...

Tatsächlich fängt es bald an zu regnen, und es regnet die ganze Nacht, den ganzen nächsten Tag, die nächste Nacht und auch noch am übernächsten Morgen...
Aus Gewichtsersparnisgründen habe ich leider kein Buch dabei, und die Konversation von Zelt zu Zelt ist auch eher mühsam. Dafür habe ich viel Zeit über mein Leben nachzudenken und neue Pläne zu schmieden...
Nichts desto trotz wollen wir es uns nicht erlauben, noch einen weiteren Tag untätig zu verbringen. Doch bevor wir uns in den  Regen stürzen müssen, hört der heftige Niederschlag auf, es nieselt manchmal nur noch ein wenig, und wir können endlich weiter laufen!
Wir überqueren die Sprengisandur, welche neben der Kjölur die andere große Hochlandpiste ist und laufen weiter nach Osten.
Die Landschaft hier ist faszinierend. So hatte ich mir die Hochlandwüsten vorgestellt, unendliche Weite, mit nicht viel mehr als grauen Steinen...

                              Sprengisandur- Wüste  

Wo der Schnee gerade erst geschmolzen ist, wartet auf uns stellenweise ein ziemlich unangenehmes Matschgemisch. Bis vor dieser Reise hatte ich gedacht, dass Steine festen Grund anzeigen...

                                                   Lecker...

In der Nähe des Sees Hagöngulon erhalten wir die ersten Blicke auf den Vatnajökull, den größten Gletscher Islands und auch Europas.

                                        Hagöngulon

Wir sind unseres Weges ziemlich sicher, daher bestimmen wir nur selten unseren Standort. Als wir das dann schließlich aber doch einmal wieder tun, müssen wir feststellen, dass wir uns ein gutes Stück weit von unserer Route entfernt haben...
Egal, morgen ist auch noch ein Tag. Es ist hier an einem Zulauf des Hagöngulon zwar nicht gerade gemütlich, immerhin können wir aber unsere Zelte aufschlagen.

                        Welch düstere Landschaft!













2 Kommentare:

  1. Sieht ganz schön abenteuerlich aus! Wird denn das Video, das ihr gedreht habt, irgendwann veröffentlicht? Viele Grüße, Peter

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  2. Ja, das hat Vincent vor! Ich weiß allerdings nicht, wann er dazu kommt. In jedem Fall werde ich es hier posten!

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