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07.12.2025

'Die Greater Yellowstone Route 4 Der Norden Cooke City-Gardiner

 


                       4 Tage, 115 Kilometer, 3096 Höhenmeter

Zusammenfassung


Von Cooke City setzen wir unsere Wanderung auf der Greater Yellowstone Route im nördlichen Teil der Absaroka Mountains fort. Wir beobachten eine Grizzlymutter mit drei süßen Jungen und später noch ein weiteres Mal zwei der Bären, ebenso wie einen mächtigen, alten Bisonbullen.  Generell ist unsere Route niedriger als in den Beartooth Mountains und wir müssen nicht mehr durch Schnee laufen. Über den 2950 Meter hohen Lookout Mountain erreichen wir den Hellroaring Creek, über den wir schließlich zum Yellowstone River im Nationalpark gelangen, der hier durch eine grandiose Schlucht in sehr trockener Landschaft fließt. Nach lediglich vier Tagen kommen wir schließlich nach Gardiner, wo wir neuen Proviant kaufen. 


Wir laufen durch ein altes Minengebiet


In der lieblichen, offenen Landschaft sehen wir eine Grizzlymutter mit zwei Jungen




Überall blüht es 


Die nördlichen Absaroka Mountains sind vulkanisch


Slough Creek


Wir folgen dem Tucker Creek Trail aufwärts


Mächtiger Bisonbulle im Morgenlicht


Zum Lookout Mountain


Abwärts zum Buffalo Creek


Hütte des Forest Service


Die Murmeltiere wohnen unter der Hütte


Orchideen


Auf 2950 Meter Höhe


Der Pfad ist teilweise kaum zu erkennen


Brücke über den Hellroaring Creek


Durch altes Waldbrandgebiet


Hellroaring Creek


Wir schlagen unser Lager vor der Grenze des Nationalparks auf


Auf deutlichen Pfaden im Yellowstone Nationalpark


In tieferen Lagen ist die Landschaft zunehmend offen und trocken


Im Yellowstone Nationalpark


Sagebrush und Douglasien


Nur einmal sehen wir entfernt Bisons





Geweihstange eines Wapitis


Über dem Yellowstone River


Die Weidenröschen beginnen zu blühen


Erdhörnchen



Crevice Lake


Der Yellowstone River ist hier groß und wild


Der Fluss fließt durch eine Schlucht




Wilde Johannisbeeren




Hier wachsen sogar Kakteen


Vulkanische Schlucht


Cowboycamp


Frühmorgens geht es weiter


Wir folgen einem schmalen Pfad über dem Fluss


Der Pfad ist etwas ausgesetzt aber o.k




Wapiti in Gardiner


Wir halten uns lange im Waschsalon auf


Blöderweise wasche ich Pass und Kreditkarten mit


Hier gibt es Lifemusik


Trockene Gegend am Rand des Nationalparks


Wir schlagen ein weiteres Cowboycamp auf


Libelle und Käsebrot

Nach einer milden Nacht frühstücken wir erst einmal den Rest Brot, Käse und Möhren von gestern. Dann folgen wir für etwa eine Stunde einem Fahrweg hoch bis zu einem Pass auf etwa 2950 Meter Höhe. Wir sind hier wieder in den vulkanischen Absaroka Mountains mit ihren schokoladenbraunen Felsbergen. Abraumhalden und Reste von Hütten erinnern daran, dass wir durch ehemaliges Minengelände laufen. Wir sehen einen Maultierhirsch und finden viele Zwiebeln. In den kleinen Bächen sehen wir einige Frösche. Bald laufen wir auf dem Lost Wolverine Trail durch eine liebliche, offene Landschaft. Wir waschen einige unserer Sachen in einem eiskalten Bach. Wir überqueren den niedrigen, im Wald gelegenen Wolverine Pass und folgen dann dem Wolverine Creek abwärts. Plötzlich sehen wir eine Grizzlymutter mit drei süßen, pelzigen Jungen in lediglich 50 Meter Entfernung. Als wir uns langsam zurückziehen wollen, bemerkt sie uns, stellt sich kurz auf die Hinterbeine und trollt dann mit ihren Jungen hügelaufwärts ab. Sie beobachtet uns dann noch kurz hinter einem Baum versteckt, bevor die Bären endgültig verschwinden. Außerdem sehen wir Chipmunks, Greifvögel und ein gar nicht scheues Waldhuhn. Der Pfad ist zeitweise kaum zu erkennen und wir folgen für etwa 300 Meter einer falschen Route, durchwaten den Bach und erkennen erst dann unseren Irrtum. Wir hatten einen unscheinbaren Pfeil an einem Pfahl nicht weiter beachtet. Zurück auf der richtigen Route steigen wir bergauf durch ein altes Waldbrandgebiet und folgen dem jetzt besseren Pfad abwärts zum Slough Creek, dem wir eine Zeit lang folgen und ihn dann problemlos durchwaten. An der Stelle sind einige Angler und Reiter, da ein Camp in der Nähe ist. Ein Stück unterhalb waschen wir uns an diesem heißen Sommertag im Bach, der weiter abwärts durch eine Schlucht fließt. In der Nähe der Silvertip Ranch mit etlichen Holzgebäuden sehen wir weitere Reiter auf dem anderen Ufer. Nachmittags ist es meist bewölkt. Der Anderson Ridge Trail, dem wir an der Nordgrenze des Yellowstone Nationalparks folgen wollten, scheint nicht mehr zu existieren, daher laufen wir ein Stück zurück und folgen dem Tucker Creek Trail durch jungen Nadelwald aufwärts, wo wir ein weiteres Waldhuhn sehen. Wir durchqueren ein altes Waldbrandgebiet und gelangen schließlich wieder in älteren, dichten Nadelwald. Wir überqueren den Bach und schlagen schließlich nach 37 Kilometern unser Zelt im Wald auf, wo es von Mücken wimmelt. Anke schreckt immer auf, wenn etwas knackt und hindert mich damit am Einschlafen. Natürlich sollte ich Verständnis zeigen, schließlich könnte es ja ein Bär sein, bin aber leider genervt.

Der Morgen beginnt recht kühl, aber schon bald wärmt die Sonne. Wir steigen durch Wald und zunehmend offene Flächen weiter aufwärts. Zunächst sehen wir zwei einzelne Maultierhirschkühe, dann einen gigantischen Bisonbullen in lediglich 50 Meter Entfernung, der uns nicht beachtet, im warmen Morgenlicht. Ein faszinierender Anblick. Am Lookout Mountain auf etwa 2970 Metern, erreichen wir den höchsten Punkt. Anke ist noch sauer auf mich wegen gestern Abend und läuft schließlich alleine vor. Der schmale Pfad verläuft zunächst in weitgehend offener Landschaft und führt dann durch den Wald zum Buffalo Creek. Von oben hatte ich einen schönen Blick auf die großen Feuchtgebiete am Bach. Am Ufer stehen zwei Blockhütten des Forest Service. Unter einer kommen zwei Murmeltiere hervor. Den Bach kann ich sehr einfach barfuß durchwaten. Anschließend geht es wieder bergauf. Faszinierend die Blütenpracht mit dominierendem Gelb, aber auch Storchschnabel, Lupinen und Paintbrush sind vertreten. Weiter oben laufe ich über weite, grüne, grasige Flächen. Auf einem Grat in 2950 Meter Höhe wartet Anke auf mich. Sie erzählt, dass sie unterhalb zwei Bären gesehen hat, die sich vom Stockklappern nicht beeindrucken ließen. Tatsächlich sehen wir die beiden Grizzlys  dann auf einer weiten, offenen Fläche und können sie mit genügend Abstand umgehen. Es ist sehr spannend und gibt der Wanderung eine besondere Würze, dass wir immer wieder großen, potentiell gefährlichen Tieren begegnen. Wir folgen dem schmalen, kaum sichtbaren Pfad weiter abwärts durch eine abwechslungsreiche Landschaft aus dichtem Wald, alten Brandflächen und offenen Grasflächen. In einem Sumpfgebiet müssen wir einmal kurz nach dem Pfad suchen. Leider wimmelt es streckenweise von Mücken, aber auch beißenden Bremsen und Fliegen. Zwar müssen wir einige umgestürzte Bäume überwinden, aber insgesamt sind die Pfade gut begehbar. Ab und zu sehen wir alte Holzschilder mit Richtungsangaben und an manchen Stellen gibt es sowas wie einen Bohlensteg im Sumpf. Aber heute kommt wohl nur noch selten jemand in die Gegend. Zu unserer Überraschung führt eine Holzbrücke über den Hellroaring Creek dem wir dann weiter abwärts folgen. Hier um 2000 Meter ist das Gras ziemlich hoch, es gibt Sagebrush und Douglasien. Die ersten Weidenröschen blühen. Wir laufen durch eine offene, alte Brandfläche und dichten Wald. Schließlich entdecken wir einen alten Lagerplatz über dem Bach, kurz vor der Grenze des Yellowstone Nationalparks, wo wir unser Zelt aufbauen. Heute haben wir keinen anderen Menschen in dieser großen Wildnis getroffen. Abends regnet es einige Tropfen und in der Nacht etwas mehr. 

Am Morgen ist es zunächst etwas bedeckt, später entfaltet sich aber ein klarer, wolkenloser Himmel über uns. Wir folgen dem Hellroaring Creek weiter abwärts und gelangen bald in den Yellowstone Nationalpark. Zunächst geht es noch durch dichten Wald aus jungen Kiefern, bald wird die Gegend aber immer offener und wirkt parkartig mit verstreuten Douglasien. Wir sehen einen Maultierhirsch. An den Talseiten wechseln sich Granit und vulkanische Gesteine ab. Bald wirkt die Landschaft prairieartig offen mit Sagebrush aber auch grünem Gras in Senken. Interessanterweise wachsen hier auch schon kleine Kakteen. Wir beobachten zahlreiche graue Erdhörnchen teilweise zu fünft vor ihren Bauen. Entfernt sehen wir einen Büffel und unter uns fließt jetzt unser alter Bekannter, der Yellowstone River, hier schon ein großer Fluss der immer wieder in Schluchten mit mächtigen Stromschnellen eingezwängt wird. Da wir schneller als gedacht sind, essen wir zwischendurch Trailmix und Erdnussbutter. Bei einer Pause hören wir längere Zeit das Heulen von Koyoten. Zeitweise laufen wir auf guten Pfaden direkt am Fluss. Immer wieder passieren wir Tierskelette. Vor der Hängebrücke über den Fluss sehen wir ein Zelt und zwei Angler. Dann gelangen wir zum Crevice Lake, mit Schilf und Libellen, wo wir unsere Mittagsrast halten und ein Bad nehmen. Oberhalb von uns sehen wir eine 7-köpfige Gruppe vorbei wandern. Wir folgen weiterhin dem Yellowstone, teilweise hoch über einer Schlucht. Zwar scheinen hier nicht allzu viele Leute unterwegs zu sein, aber die Pfade sind gut. Ein wanderndes Paar kommt uns entgegen. Schließlich erreichen wir die Nationalparkgrenze, wo die Landschaft schon fast wüstenartig trocken ist. Mücken gibt es hier kaum noch. Im Black Canyon, hinter der Einmündung des Bear Creek, den wir auf einer Brücke überqueren, schlagen wir bereits um 16:30 im Schatten von Wacholdern unser Freiluftlager auf, da es nicht mehr weit nach Gardiner ist. Es ist schön ohne Zelt im Licht des fast vollen Monds zu schlafen.

Nach einer angenehmen Nacht sind wir schon früh wieder unterwegs. Wir folgen einem alten Pfad im Hang über dem Fluss, der stellenweise ziemlich erodiert, aber noch begehbar ist. Am anderen Ufer sehen wir eine Wapitikuh. Schließlich steigen wir das Ufer hoch, laufen zwischen zwei Häusern hindurch und erreichen eine Straße in Gardiner. Während wir durch den Ort laufen, sehen wir einige Wapitikühe, eine davon humpelnd. Es gibt hier etliche Restaurants etc. sowie einige Rafting Firmen. Leider gibt es das Frühstücksbufett im Yellowstone Miner nicht mehr, wir frühstücken aber trotzdem dort und gehen dann zum Waschsalon, wo wir duschen und Wäsche waschen. Blöderweise wasche ich Pass und Kreditkarten mit, erstaunlicherweise scheint aber alles nach dem Trocknen noch zu funktionieren. Später hole ich uns eine große Schale Eis, und wir gehen dann in dem gut sortierten Supermarkt des Ortes für sieben Tage einkaufen. Eigentlich wollten wir weiter nach Mammoth im Nationalpark, aber wir sehen online, dass der dortige Campingplatz ausgebucht ist, ebenso wie der nächste Zeltplatz im Hinterland, daher beschließen wir, direkt von Gardiner weiter zu gehen. Es ist bereits sechs Uhr, aber immer noch heiß. Wir folgen einer Piste durch die trockene Graslandschaft die sich hier im Regenschatten der Berge entwickelt hat. Wir sehen zwei Kraniche und erfahren von einer Tafel, dass dieses Gebiet als wichtige Winterweide für die Wildtiere erst 1930 dem bereits 1872 gegründeten Nationalpark hinzugefügt wurde. Stellenweise wird hier immer noch versucht, die ursprüngliche Vegetation, die durch die Aktivitäten der Siedler verschwunden war, zu renaturieren. Schließlich erreichen wir am Reese Creek die Nationalparkgrenze und schlagen ein Cowboycamp auf. Anschließend halten wir ein Festmahl aus Brot, Käse, Zwiebel und Möhren. In der Dämmerung sehen wir Nachtschwalben rasant über unser Lager fliegen. 




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