7 Tage, 162 Kilometer, 4658 Höhenmeter Aufstieg
Zusammenfassung
Von Hanksville trampen wir zurück zu unserer Route und wandern dann am Rand der 3500 Meter hohen Henry Mountains entlang. Ein kompliziertes Cross Country Stück führt uns dann in den Swap Canyon, dem wir bis in die Senke des Waterpocket Fold im Capitol Reef Nationalpark folgen. Der Upper Muley Twist Canyon, bzw. die Wanderung auf seinem Rand, mit tollen Ausblicken über die zerklüfteten roten und weißen Felsen, stellt einen weiteren Höhepunkt unserer Süd-Utah Traverse dar. Auf Fahrspuren laufen wir anschließend über ein Plateau und steigen dann über den Stair Canyon in höhergelegene Bereiche mit Wäldern aus Ponderosa Kiefern und der herbstlichen Farbenpracht am Boulder Mountain. Schließlich erreichen wir den kleinen Ort Boulder, wo wir uns neu verpflegen.
Pünktlich um sieben sind wir beim Frühstück, im Slickrock Grill neben dem Campingplatz. Wir essen klassisch Eier mit Speck und Hash Browns. Dazu gibt es Kaffee und Wasser, die immer wieder nach gefüllt werden. Als krönenden Abschluss genießen wir dann noch ein Dessert aus Vanilleeis, einem warmen Brownie, Schoko- und Vanillesoße. Anschließend gehen wir zum einkaufen in den Bull Mountain Market. Dort ist das Sortiment deutlich besser als in den Tankstellen und auch nicht extrem teuer. Für sechs Tage geben wir etwas über 90 $ aus. Während wir das Essen in Ziploc Beutel umpacken, spricht uns ein junger Mann an. Daniel will mit dem Fahrrad von Oklahoma zum Pazifik in Kalifornien und zurück fahren. Er ist sehr interessiert an unseren Wandererfahrungen und wir unterhalten uns längere Zeit.
Nachdem wir auf dem Campingplatz je dreieinhalb Liter Wasser aufgefüllt haben, gehen wir zum Ortsausgang. Dort stehen wir etwas über eine Stunde, bevor uns ein älterer Mann in seinem Pick-up mitnimmt. Während Anke auf der Ladefläche sitzt, unterhalte ich mich mit dem Mann. Er ist selber ein begeisterter Wanderer, wohnt in der Nähe des Zion Nationalparks, und hat schon eine lange Tour in der Mojave Wüste unternommen. Um kurz nach zwölf gehen wir schließlich von dort, wo wir nach Hanksville getrampt sind wieder los. Zunächst laufen wir auf einer Fahrspur, die nicht in unseren digitalen Karten eingezeichnet ist, auf die vor uns aufragenden, über 3500 m hohen Henry Mountains zu. Hier auf lediglich 1400 m Höhe ist die Umgebung ziemlich karg und wüstenhaft. Später folgen wir dann weiter Fahrspuren, beziehungsweise einer Piste und laufen nur ein kurzes Stück querfeldein. Als wir höher gelangen, sehen wir teilweise grünes Gras, dass sicher nach den Regenfällen gewachsen ist. Zweimal beobachten wir kleine Hasen und Hörnchen, sowie Eidechsen die wie Drachen aussehen, wie sie wir auch vom Desert Trail kennen. Weiter oben wird die Landschaft zunehmend zerklüfteter, mit Felsen und kleinen Schluchten. Hier wachsen Wacholder und zunehmend auch Pinyon Kiefern. In der Ferne sehen wir Regenvorhänge niedergehen. Auch bei uns wird der Himmel dunkel und wir schaffen es gerade noch rechtzeitig bevor es regnet und hagelt unsere Zeltplane aufzubauen. Nach einer halben Stunde hat sich das Wetter beruhigt und wir sehen in einiger Entfernung einen gigantischen Regenbogen vor dem dunklen Himmel. Als wir weiter laufen, passieren wir den Abzweig zu einer Mine. Schließlich tauchen auch größere Bäume auf, wie Ponderosa Kiefern. Bisher hatten wir nur hoch an den Hängen der Henry Mountains gelbe Flecken von bereits verfärbten Aspen gesehen. Als wir den zunächst trockenen Crescent Creek erreichen, wachsen auch hier ziemlich große Aspen. Außerdem gibt es bereits verfärbte Eichen, Tannen und Douglasien. Schließlich fließt etwas Wasser im Bachbett. Wir biegen in einen Weg ein, wo ein Sperrschild steht, und schlagen kurz danach im Wald unter Aspen und einer sehr großen Kiefer unser Zelt auf. Ein Schlauch verrät, dass hier Wasser abgeleitet wird, wahrscheinlich für eine Mine. Ich hole dann für uns sehr kühles Wasser aus dem Bach. Hier auf über 2400 m ist es abends schon ziemlich kühl.
Die Nacht wird ziemlich kalt, so das ich mir irgendwann Daunenjacke und Kopftuch überziehe.
Am Morgen lassen wir es ruhig angehen. Nachdem ich mir in der Dunkelheit meine erste Tasse Kaffee gekocht habe, schläft Anke noch ein wenig und als der Tag dann angebrochen ist, machen wir heißen Kakao für Anke und eine weitere Tasse Kaffee für mich.
Mittlerweile zeigt unsere Ausrüstung deutliche Verschleißspuren: Mein Seideninlet, mit dem ich den Daunenschlafsack, beziehungsweise Quilt sauber halte, ist komplett zerrissen, meine Stockspitzen sind ab und unsere Hosen schon mehrfach genäht.
Wir folgen dem Crescent Creek weiter aufwärts. Im Tal gibt es ein enges Band mit größeren Bäumen, aber daran grenzt unmittelbar die normale Vegetation aus Wachholder, Pinyon Kiefern und niedrigen Eichen an. Wir folgen Fahrwegen stetig aufwärts bis zu einer Höhe von 2735 m. An den höheren Hängen leuchten gelb-orange verfärbte Aspen und Eichen. An einer Stelle begegnen wir einem schwarzen Stier mit Ohrmarken, der ein Stück vor uns her läuft und uns schließlich vorbei lässt. Wir sehen entfernt ein Quad und werden etwas später von einem weiteren überholt. An einer Lichtung in der Nähe der Box Spring befindet sich ein Camp mit zwei Pick-up Wohnwagen.
In der Nähe der Quelle gibt es einen kleinen Kuhteich. Die eigentliche Quelle ist dann in einem eingezäunten, mit Wacholder und Kiefern bewachsenem Gelände. Ein Stück unterhalb befindet sich eine große Reifentränke mit klarem Wasser. In der Nähe gibt es einige Kühe. Während wir an dem Reifen stehen, fliegt eine kleine Fledermaus herbei und trinkt blitzschnell vom Wasser. Danach kommt sie bald ein zweites Mal zu der Tränke.
Hinter dem Pennellen Pass steigen wir lange Zeit bergab und verlassen die Henry Mountains. Es wird deutlich wärmer, aber noch wachsen viele Wacholder hier.
Die Airplane Spring ist ebenfalls mit einer gefüllten Reifentränke versehen.
Als wir in das Tal des Bull Frog Creek abbiegen, folgen wir lediglich einer Fahrspur, die teilweise in dem trockenen Bachbett verläuft. Rechts von uns erstrecken sich die ockerfarbenen, steil abfallenden Klippen der Tarantula Mesa.
Wir sehen Hasen, Eidechsen und kleine Hörnchen. Auch hier sind wir in einer grandiosen, einsamen Landschaft.
Schließlich laufen wir noch ein Stück weglos, bevor wir unser Cowboycamp am Fuß einer Klippe im Sand aufschlagen. Obwohl wir heute den ganzen Tag Wegen gefolgt sind, hat uns das Wandern sehr gut gefallen. Während wir auf unseren Matten sitzen, ich vorlese und wir Podcasts hören, wird es langsam Nacht und schließlich wölbt sich mal wieder ein toller Sternenhimmel über uns. Später ist es ziemlich windig und manchmal werfen die Böen Sand über uns.
Als wir am nächsten Morgen losgehen, ist es immer noch windig und kühl. Grob dient uns die Abbruchkante der ockerfarbenen Klippen zur Orientierung. Ich erinnere mich an meine Wanderung auf dem Hayduke Trail 2009, wo hier eine unwirkliche Gewitter Stimmung herrschte. Allerdings ist die Navigation in dem unübersichtlichen Gelände aus kleinen Canyons, und Wacholder bestandenen Hügeln nicht ganz einfach, daher schauen wir häufig in die Karten App unseres Handys. Bevor die Sonne heraus schaut, ist die Landschaft bereits in sanfte Pastellfarben getaucht. Zwar ist das Gelände nicht überall passierbar, aber es präsentiert bei richtiger Routenwahl keine technischen Probleme.
Schließlich steigen wir in den Canyon des Upper Muley Creek hinab, wo es etwas nicht besonders einladend wirkendes Wasser gibt. Über weitere kleine Schluchten und Hügelkämme gelangen wir schließlich zu der durch Steinmännchen markierten Abstiegsroute in den Swap Canyon. Stellenweise treten in dieser Gegend schwarze Kohleadern deutlich zu Tage. Auch hier warten keine technischen Schwierigkeiten auf uns. Schlamm im Flussbett zeigt, dass hier vor kurzem Wasser geflossen ist. Schließlich gelangen wir an ein kleines, braunes von Schlamm umgebenes Wasserloch. Hier füllen wir uns jeder 6 l Wasser ab. Um das zu bewerkstelligen, lege ich mich auf den Bauch und schöpfe so mit der 1 l Flasche. Dabei saue ich meine Hose komplett ein. Je weiter wir in dem Canyon hinabsteigen, desto wärmer wird es. Hier auf 1500 m Höhe sind die Wacholder komplett verschwunden. Schließlich erreichen wir die Burr Trail Piste, in der Mitte des Waterpocket Fold. Diese von bunten Gesteinswänden begrenzte Senke erstreckt sich über mehr als 160 km. Hier sind wir im Capital Reef Nationalpark. Bald steigen wir über lang gezogene Serpentinen auf der anderen Seite des Tals 300 Höhenmeter auf. Dabei begegnen uns drei Autos und zwei Motorräder und wir können tolle Ausblicke in die bunte Felslandschaft genießen. Nach knapp 4 km verlassen wir die Piste und gehen weglos in ein trockenes Bachbett, wo wir schließlich unter einem Wacholder, unser Cowboy Camp aufschlagen.
Gegen Morgen wird es recht frisch, so dass wir nach dem Kaffeetrinken für unsere Verhältnisse noch ziemlich lange im Lager bleiben und erst gegen 7:45 Uhr starten.
Wir folgen dem trockenen Bett des Upper Muley Creek und kürzen schließlich zu einem Fahrweg ab. An einer Stelle sehen wir einen gigantischen Wacholder mit etwa einem Meter Durchmesser der allerdings schon teilweise abgestorben ist. Der Fahrweg endet bald an einem Trailhead, aber wir können weiter den Fahrzeugspuren in dem Wash folgen. Schließlich sehen wir ein geparktes Auto, ab dort geht es nur noch zu Fuß weiter. Es ist erstaunlich, welch schroffe Formen der Sandstein hier annimmt. Manchmal könnte man glauben, man wäre in einem Granitgebiet. Während die tieferen Schichten eher rötlich sind, ist der darüberliegende Stein ziemlich hell. Irgendwann gehen wir von unserer eigentlichen Route etwa 700 m ab zum Strike Valley Outlook, von wo man weit in das Tal des Waterpocket Fold blicken kann. Zurück auf unserer Route verlassen wir bald das Tal und steigen aufwärts zu einem Kamm, bestehend aus weißen Sandstein, dem wir dann längere Zeit folgen. Zu unserer Rechten erstreckt sich das weite Tal des Water Pocket Fold, links sehen wir das Tal, dem wir vorher gefolgt waren. Darüber erstreckt sich eine Zone aus ziegelrotem, zerklüfteten Sandstein mit zahlreichen Höhlungen und Bögen. Über den glatten Stein geht es viel auf und ab. Allerdings ist die Route nirgendwo schwierig. Fast stets sehen wir Steinmännchen, denen wir ohne Probleme folgen können. Eine atemberaubende Route, die ein absolutes Highlight dieser Etappe ist! Schließlich steigen wir über mehrere Stufen ab, bis wir uns oberhalb der Narrows des Upper Muley Creek befinden. Eine sehr enge Spalte, gefüllt mit grünen Bäumen, oberhalb der grauer, zerklüfteter Sandstein aufragt. Ein paar Stellen sind hier nicht ganz einfach, aber für uns problemlos machbar. Es begegnen uns drei junge Leute, wie so viele Wanderer in den USA in Sun Hoodies gekleidet. Schließlich weitet sich das Tal wieder, wir folgen noch ein Stück dem Bachbett und biegen dann weglos nach rechts in ein Nebental ab. Einen Absatz müssen wir umgehen. Ansonsten kommen wir auch hier gut voran. Schließlich steigen wir aus dem Canyon aus, und gelangen auf eine von dichtem Wacholderwald bestandene Hochfläche. Entfernt sehen wir bereits das teilweise mit gelb verfärbten Aspen bewachsene Plateau oberhalb von Boulder. Irgendwann stoßen wir auf einen Fahrweg, der durch eher offenes Gelände führt, was wahrscheinlich zeitweise von Kühen beweidet wird. Das Wasser des Onion Bed Kuhteichs ist ziemlich flach, schlammig und nicht sehr einladend. Wir verlassen bald den Fahrweg und laufen zu einem weiteren Teich, der deutlich tiefer und weniger eklig ist. Hier füllen wir unsere Wasservorräte auf, so dass wir jetzt wieder je 6 l haben. Ein Stück weiter schlagen wir dann unter Wacholdern unser Cowboy Camp auf. Zunächst bescheint die Sonne hier noch die roten Klippen, aber schließlich ist nur noch die dünne Sichel des Mondes zu sehen. Heute haben wir einmal einen kleinen Hasen sitzen sehen und etliche Eidechsen beobachtet.
Als es bereits dunkel ist, kommen Wolken auf und tatsächlich regnet es dann eine Zeit lang, daher legen wir die Zeltplane über uns und bleiben ziemlich trocken. Als der Regen aufhört, bauen wir unser Zelt auf, eine gute Maßnahme, denn in der Nacht regnet es noch mal etwas.
Am Morgen ist es trotz der Höhe über 2000 m relativ mild. Zwar hängen teilweise noch Wolken über den Bergen, aber es verspricht ein schöner Tag zu werden. Wir laufen weglos durch die recht offene Landschaft mit vielen Wacholdern weiter. Vor uns zeichnen sich rote Klippen ab, aber das Terrain ist ziemlich flach. Wir passieren einen Teich mit Wasser, aber wir haben ja noch genügend Vorrat. In der Nähe des Lampstand, eines alleinstehenden Tafelberges, kommen wir an eine Stelle mit Teich, Reifenquelle und abgedecktem Zulauf, aus dem sehr schönes kühles Wasser sprudelt, nachdem wir den Schwimmer runter drücken. Wir laufen mit insgesamt je sechs aufgefüllten Litern weiter. Hier verlassen wir unsere eigentlich geplante Route, um direkt nach Boulder zu laufen. Ansonsten hätten wir wieder einmal trampen müssen. Ab hier folgen wir einer ziemlich breiten Piste. Schon jetzt türmen sich weiße Wolken die an Atompilze erinnern, vor uns auf. Wahrscheinlich gibt es nachher ein Gewitter. Wo der Weg in einen Canyon mündet, passieren wir die Grenze zwischen BLM- Land und dem Dixie National Forest. Das Tal ist unheimlich farbig, mit ziegelroten Klippen, üppig gelb blühenden Sträuchern, und einigen herbstlich gelb verfärbten Pappeln. Auch der Sagebrush blüht hier unscheinbar grau. Wo der Fahrweg endet, gelangen wir am Beginn des Stair Canyons an eine Quelle mit einem Rohr, aus dem kühles, klares Wasser strömt. Hier trinken wir uns erst einmal satt. Zunächst laufen wir weglos weiter. Die Schlucht ist unheimlich dicht bewachsen, mit Schilf, Tamarisken, einigen Pappeln, aber auch hohen Ponderosa Kiefern. Meist können wir Wildpfaden folgen. Schließlich stoßen wir auf einige Steinmännchen, die uns die Ausstiegsroute aus dem Canyon weisen. Oben verrät ein Gatter aus Metall, dass der Weg für den Viehtrieb angelegt wurde. Der Pfad führt weiter über eine Hochfläche mit hellem Sand, in dem zahlreiche Manzanita Sträucher mit ihren roten Stämmchen wachsen.
Hier auf über 2000 m Höhe, wächst teilweise ein offener Kiefernwald. Wir fühlen uns auf dieser Route wie kleine Entdecker, die ins Unbekannte vorstoßen. Die dunklen Wolken sehen ziemlich bedrohlich aus, aber bei uns hält sich das Wetter. Schließlich gelangen wir in eine offene Landschaft, die wohl von einem lange zurückliegenden Waldbrand hervorgerufen wurde. Hier wachsen viele niedrige Eichen, die teilweise abgestorben waren, aber wieder neu ausgeschlagen sind. Hier verlieren wir den Pfad, was aber nicht schlimm ist, da wir Kuhwegen folgen können. Schließlich schlagen wir unser Zelt geschützt zwischen Eichen auf. Das hier einige Kuhknochen herumliegen, stört uns nicht weiter. Tatsächlich weiden in der Nähe einige schwarze Rinder. Die Landschaft mit ihrem gelben Gras und den verstreuten niedrigen Eichenhainen hat eine ganz besondere Atmosphäre.
Am nächsten Morgen folgen wir zunächst den Grasstreifen zwischen den Eichen weiter. Allerdings enden die Kuhpfade irgendwann und wir müssen uns durch den sehr dichten Eichenwald zwängen, bevor wir wieder auf den Pfad, beziehungsweise Kuhwege gelangen. Zu unserem Erstaunen gibt es hier sogar einen plätschernden Bach und einige aufgestaute Teiche. Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich mit größeren Lichtungen, Eichen- und Kiefernwald. Schließlich gelangen wir auf eine Fahrspur, der wir einige Zeit lang folgen. Ein Schild verkündet den Beginn des Slick Rock Trails. Allerdings ist auch nach einigem Suchen nichts von einem Weg zu erkennen. Zweimal sehen wir Maultierhirsche flüchten. Wir folgen zum Teil den Kuhpfaden, die aber immer wieder in fast undurchdringliche Eichendickichte führen. Einmal hören wir den Brunftruf eines Wapiti Hirsches. Schließlich gelangen wir auf eine Freifläche und sehen entfernt die Straße Ut 12. Es hat keinen Sinn, zu versuchen, dem nicht vorhandenen Weg weiter zu folgen , daher beschließen wir zu der Straße zu gehen. Es ist fantastisch wie hier das gelbe Laub der Pappeln, Aspen und Eichen leuchtet, ein unglaubliches Farbenschauspiel! Schließlich müssen wir etwa 3,5 km auf der Asphaltstraße laufen, die uns bis auf 2880 m führt. Es herrscht relativ viel Verkehr an diesem Samstag, vor allem durch Fahrzeuge, die offenbar an einer Art Rallye teilnehmen. Schließlich biegen wir von der Straße ab und folgen einer Fahrspur etwa einen Kilometer bis zum Beginn des Long Neck Trails. Der Pfad ist meist gut erkennbar und teilweise durch Steinmännchen markiert. Zunächst passieren wir noch Weiden mit schwarzen Rindern und müssen einige Zaungatter öffnen. Dann laufen wir lange durch relativ dichten Kiefern- Wacholderwald mit ziemlich steinigem Untergrund. Das Terrain auf diesem breiten, flachen Bergrücken ist ziemlich eben. Um uns herum türmen sich dunkle Wolken und es donnert. Gerade rechtzeitig bauen wir unser Zelt auf, dann regnet es ziemlich intensiv etwa 3 Stunden lang. Nachdem gegen 17:00 Uhr das Unwetter abgezogen ist, laufen wir noch etwa eine Stunde weiter. Dabei kommen wir an zwei verfallenen Holzhütten vorbei. Schließlich schlagen wir im lichten Kiefern- und Wacholderwald unser Zelt wieder auf.
In der Nacht regnet es noch etwas und auch der Morgen beginnt sehr grau mit einigen Tropfen.
Wir folgen dem Long Neck Trail weiter durch den Wacholderwald und steigen dann ab in den Deer Canyon. Dort fließt ein Bach und in der ganzen Umgebung, obwohl lediglich noch auf etwa 2000 m Höhe wachsen vereinzelte Kiefern. Die Route windet sich dann ziemlich, um markante, grau- gelbe Sandsteinflächen herum, aus denen schroffe Felsberge aufragen. Die ganze Umgebung gefällt uns sehr gut. Schließlich erreichen wir die U 12 Straße wieder, und kommen dann bald nach Boulder. Bei einem Motel kann man sich einfach einen der Schlüssel nehmen und selbstständig einchecken. Allerdings kostet das Zimmer 99 Dollar und hat kein WLAN. Daher gehen wir weiter. Boulder wirkt sehr alternativ, mit selbst angebautem Gemüse u.s.w. und in dem Restaurant wo wir auf die Speisekarte schauen, gibt es eher ausgefallene Gerichte. Auch ein Café verfügt nicht über WLAN, daher gehen wir weiter zu dem Laden mit Tankstelle, Hills and Hollow etwa 1 km außerhalb des Ortes.
Hier können wir unsere Batterien ans Stromnetz anschließen und kaufen Brot, Käse sowie Obst, was wir draußen unter Dach essen, da es immer wieder relativ stark regnet. Später kaufen wir in dem recht gut sortierten, nicht zu teuren Laden, wo es auch viele eher alternative Gerichte gibt, für drei Tage ein, und essen dann an dem Food Truck auf dem Gelände, einen leckeren und sättigenden Burrito. Erst gegen 17:00 Uhr laufen wir weiter. Für dreieinhalb Kilometer folgen wir der Straße. Es regnet etwas und wir können einen wunderschönen Regenbogen bestaunen. Schließlich folgen wir der Backbone Road ein kleines Stück und biegen dann auf den Boulder Mail Trail ab. Dieser diente bis 1940 dem Transport der Post per Maultier zwischen Escalante und Boulder. Bald schlagen wir unser Zelt zwischen Wachholdern auf. Entfernt regnet es noch und die untergehende Sonne färbt die Wolken, während der halbe Mond bereits erscheint.




























































































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