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10.12.2025

Die Greater Yellowstone Route 7 Durch Yellowstone und Tetons West Yellowstone-Jackson

 


              9 Tage, 294 Kilometer, 9146 Höhenmeter Aufstieg

Zusammenfassung


Nachdem wir von West Yellowstone zum Targhee Pass zurückgetrampt sind, durchqueren wir zunächst überwiegend auf Forstwegen eine erstaunlich trockene Landschaft. Dann geht es wieder in den Yellowstone Nationalpark, wo sich die Waldbrandflächen von 1988 inzwischen meist wiederbewaldet haben. Um den Old Faithful im Firehole River Tal, bestaunen wir Geysire und andere Phänomene die aus der geothermalen Aktivität in dieser Zone hervorgehen. Anschließend laufen wir den Bechler River mit seinen Wasserfällen hinab und verlassen den Nationalpark wieder. Als nächstes geht es in die Teton Range, wo der Crest Trail zunächst unerwartet überwachsen und undeutlich ist. Im Teton Nationalpark erwartet uns dann aber bei herrlichem Wetter die atemberaubende Berglandschaft, für die die Tetons bekannt sind. Im Gegensatz zu unserer sonst eher einsamen Wanderung treffen wir hier auch zahlreiche andere Leute. Schließlich erreichen wir den Highway 22 und trampen etwa 20 Kilometer nach Jackson, wo wir uns neu mit Essen eindecken. 


😀😀


Wir laufen hier auf dem CDT


Der dunkle Waldblock des Yellowstone Nationalparks erstreckt sich in der Ferne


Ein warmes  Cowboycamp


Sonnenaufgang


Auf guten Pfaden durch den Wald


Das einzige Wasser auf 40 Kilometern!


Weite, trockene Nadelwälder


Der CDT verläuft hier kilometerweit auf Forststraßen


Lager unmittelbar vor der Grenze des Nationalparks


Wir verlassen Monatana


Im Yellowstone Nationalpark gibt es auch große, trockene Ebenen




Kleine Schlange


Summit Lake


Es gibt auch alte Wälder


Das natürliche Habitat der Anke


Der Wald ist nach dem großen Feuer von 1988 entstanden


Little Firehole River


Am Morning Glory Pool


Am Firehole River dampft es vielerorts


Der Geysir stößt heisses Wasser aus


Libelle im Thermalbereich


Aufwärts zum Mallard Lake


So sieht ein Zeltplatz des Nationalparks aus


Wir brechen frühmorgens vom Mallard Lake auf


Morgenstimmung im Firehole River Tal


Wir genießen das Frühstücksbufett im Old Faithful Inn


Ein eindrucksvolles Gebäude


Menschenmassen warten auf den Ausbruch des Old Faithful


Old Faithful Geysir


Oft zischt und blubbert es neben dem Pfad




Gute Pfade im Nationalpark




Der Continental Divide Zeltplatz


Das ist das Klo!


Thermalbereich am Ferris Creek


Hier ist das Wasser noch kalt


Die heißen Quellen am Rand erwärmen den Bach


Farbenfroh


Mr. Bubbles


Bechler River


Weiterer Thermalbereich


Das Durchwaten des Flusses ist kein Problem bei niedrigem Wasserstand




Iris Fall


Je tiefer wir gelangen, desto dichter wird der Bewuchs


Die Früchte des Devils Club sind essbar


Bechler River


Dunkle Vulkanfelsen


Abseits des Hauptpfads wird es wieder wilder


Der Elche lässt sich von uns nicht stören


Raupe


Teilweise parkartige Landschaft




Ash- und Fall Creek sind erstaunlich breit


Wir zelten hinter der Nationalparkgrenze


Wir laufen 11 Kilometer auf Pisten durch eine flache Landschaft


Douglasien- und Fichtenwald mit üppigem Unterwuchs


Weidenröschen


Jedediah Smith Wilderness


Noch ist das Gestein vulkanisch


Wir laufen an der Grenze des Grand Teton Nationalparks


Weite Matten auf 2500 Meter Höhe


Red Mountain (3103 m)


Lager am Red Creek


Der Teton Crest Trail ist teilweise schwer zu verfolgen


Wir trocknen die gewaschenen Socken auf dem Rucksack


Anfang August blüht noch viel






Zum Nordpass


Abstieg von 2860 m


Abstieg zum South Bitch Creek


Mächtige Fichte


Gewitter droht




Hier hat jemand an unseren Häringschnüren geknabbert


Subalpines Wunderland




















Der Grand Teton erscheint


Pass auf 3000 m Höhe


Blick zu den Tetons




Am North Fork Teton Creek




Schon von Vorgängern benutzter Platz


Aufstieg zum Table Mountain


Ein herrlicher Morgen


Die Tetons sind jetzt nah


Table Mountain (3380 m)




Manche Murmeltiere sind fast schwarz


Pika


Steiler, schwieriger Abstieg


Die Tetons


Blick zurück zum Table Mountain


Schoolroom Glacier


Aufstieg zum Hurricane Pass (3210 m)


Wir sehen einige Murmeltiere


Der Hurricane Pass ist flach


Abstieg ins Bear Basin


Blütenpracht


Bear Basin


Wir laufen lange auf einer Stufe




Über dem Death Canyon Creek


Lupinen




Marion Lake





Wir laufen in den Abend


Lager unterm Phillips Pass


Aufwärts zum Mesquite Creek


Wir zelten auf BLM-Land 4 km außerhalb von Jackson

Obwohl wir hier in West Yellowstone nur auf etwa 2000 Meter Höhe sind, zeigt das Thermometer morgens lediglich 5 Grad Celsius an. Bereits um 6:30 Uhr sind wir beim Frühstücksbufett des Three Bears Restaurant. Für 18 Dollar ist es sehr gut und wir genießen es ausgiebig. 

Anschließend gehen wir zum Visitorcenter, wo wir zwei Backcountryzeltplätze im Yellowstone Nationalpark für je 15 Dollar buchen. Das wäre zwar auch online möglich gewesen, aber uns erschien es weniger kompliziert, persönlich vorzusprechen. Tatsächlich erzählt uns die Rangerin, dass wir auch bei online Beantragung das Permit persönlich hätten abholen müssen…

Nachdem wir uns noch ein Video über die Verhaltensregeln im Nationalpark anschauen müssen, verbringen wir noch eine Zeit mit Laden und Internet in dem Zentrum. Anschließend kaufen wir für acht Tage ein und erwerben eine neue Stirnlampe für mich. Es ist bereits nach 13 Uhr, als wir an der Straße die Daumen raushalten. Tatsächlich dauert es nicht lange, bis uns ein älteres Paar, das schon oft in Deutschland war, zurück zum Targhee Pass mitnimmt. Ab dort folgen wir den ganzen Tag dem Continental Divide Trail (CDT). Der Pfad ist sehr schön und führt mit relativ wenig Steigung meist durch urwüchsigen Fichtenwald. Wir treffen keinen anderen Menschen und hören lediglich einmal den Lärm von ATV‘s. Später laufen wir auch länger über offene, schon ziemlich vertrocknete Grasflächen, von denen wir Ausblicke zurück nach West Yellowstone und den großen, grünen Waldblock des Nationalparks erhalten. Als wir bei dem schönen Wetter unser Cowboycamp im Wald aufschlagen, haben wir je nur einen Liter Wasser, da es auf den letzten mehr als zehn Kilometern keinen Bach gab. 

Bevor es dunkel wird schweben viele Insekten am Himmel, die etwas später von einigen Fledermäusen gejagt werden. Es ist traumhaft auf dem Rücken liegend im Freien den Übergang vom Tag zur Nacht zu erleben!

Am Morgen glänzen die Weidenröschen im Sonnenaufgang. Der Pfad führt uns zunächst weiter, wo wir kurz ein flüchtendes Rudel von etwa 5 Wapitihirschen sehen. Am Reas Pass verlassen wir den CDT und gehen etwa einen Kilometer weit zum South Fork Madison River, der allerdings kein Wasser führt. Anke ist besorgt, da unsere Vorräte fast aufgebraucht sind und es laut Karte kein Wasser mehr am Weg für die nächsten etwa 40 Kilometer gibt. Lediglich in 18 Kilometer Entfernung ist ein kleiner Teich ein Stück weit entfernt von unserer Route eingezeichnet. Ich nehme ihre Sorgen nicht ernst, da ich hoffe, dass es irgendwo Wasser gibt, das nicht in unserer Kartenapp verzeichnet ist. Wir streiten uns und laufen getrennt weiter. Der CDT, dem wir weiter folgen, verläuft hier auf Fahrwegen durch eintönigen, meist jungen Kiefernwald. Auf dem breiten Weg gibt es kaum Schatten, immerhin kommt man hier aber rasch voran. Schließlich verlasse ich den Weg und gehe etwa 700 Meter in Luftlinie durch Wald und trockene Lichtungen mit vulkanischen Steinen zu dem kleinen Gewässer, dass zu meiner Freude tatsächlich existiert! Das Wasser schmeckt gut und zahlreiche meist blaue, aber auch rote Libellen schwirren umher. Bald trifft auch Anke ein. Wir beschließen auch weiter getrennt zu laufen. Zurück auf dem Weg kommt mir ein CDT Wanderer in meinem Alter mit Trailname Juice entgegen. Sein Start war im April an der mexikanischen Grenze und er ist auch schon PCT und AT gelaufen. Etwas später gibt es sogar ein Stück echten Trail und dann verläuft die Route meist auf ehemaligen Fahrwegen durch den teilweise aufgelichteten Wald. Einmal laufe ich in einer Spitzkehre falsch, was zu zwei zusätzlichen Kilometern führt. Nach fast 44 Kilometern erreiche ich die Grenze des Yellowstone Nationalparks, wo Anke auf mich wartet und wir neben dem Weg, an einer Stelle wo schon andere gelagert haben, unser Cowboycamp aufschlagen. Einige Zeit danach kommt ein wanderndes Paar aus dem Park und schlägt in Hörweite ihr Lager auf. Später kommt noch ein anderer Wanderer vorbei, der in den Park läuft. Die Nacht unter einem tollen Sternenhimmel ist sehr ruhig. 

Am nächsten Morgen laufen wir in den Yellowstone Nationalpark hinein, wo der Wanderer von gestern Abend sein Zelt gleich hinter der Grenze aufgebaut hat. Auf einem guten Pfad laufen wir zum Summit Lake. Zunächst geht es durch älteren Wald mit wenig Unterwuchs, dann durch dichten, jung wirkenden Kiefernwald, der nach dem Waldbrand 1988 entstanden ist, aber nach deutschen Maßstäben wohl auf lediglich zehn Jahre geschätzt werden würde. Außerdem gibt es auch große, trockene offene Flächen. Uns kommt ein Wandererpaar entgegen, das bestimmt den CDT läuft, was wohl auch für eine asiatisch wirkende Wandererin gilt, außerdem treffen wir drei vermutliche Tageswanderer. In der Nähe des Summit Lake sehen wir die ersten geothermalen Stätten, es riecht nach Schwefel und dampft, allerdings sehen wir kein offenes Wasser. Eine kleine, etwa 50 cm lange Schlange scheint sich dort wohl zu fühlen. Der Summit Lake selbst ist flach und braun, auch hier gibt es viele Libellen und wir füllen unseren Wasservorrat auf. Weiter geht es meist durch jungen Kiefernwald. An einem Bach legen wir eine kurze Waschpause ein. Dann überqueren wir den Little Firehole River und gelangen in das große Thermal Gebiet an der Straße nach Old Faithful. Das Biscuit Basin ist allerdings aus Sicherheitsgründen geschlossen. Es sind viele Touristen hier, dennoch wirkt es nicht überfüllt. Auf etwa fünf Kilometer Länge reihen sich Geysire und andere geothermale Erscheinungen im Tal des Firehole River aneinander. An einer Stelle sehen wir noch eine Schlange wie heute Morgen. Besonders beeindruckend finden wir den Morning Glory Pool mit Farben von rostbraun bis türkis. Außerdem erleben wir den Ausbruch eines Geysirs. Viele Besucher scheinen chinesisch stämmig zu sein. Irgendwann haben wir uns sattgesehen und gehen zu den Gebäuden um den Old Faithful, wo wir uns eine sehr teure Eisschale aus dem General Store gönnen. Schließlich laufen wir noch etwa sechs Kilometer zum Mallard Lake, wo unser gebuchter Zeltplatz liegt. Diesen haben wir für uns alleine, allerdings gibt es kein Klo, aber einen toten Baum der auf uns fallen könnte. Da es hier Mücken gibt, schlagen wir unser Innenzelt auf. 

In einem der anderen beiden Camps am See sind Leute, die ziemlichen Lärm machen. 

Noch im Dunkeln brechen wir am Morgen im Schein unserer Stirnlampen wieder auf, um rechtzeitig beim Frühstücksbufett im Old Faithful Inn zu sein, das wir beide schon aus der Vergangenheit kennen. Das Hotel ist ein eindrucksvolles Holzgebäude mit riesigem Frühstücksraum. Das Bufett gefällt uns zum Preis von 20 Dollar wieder gut, allerdings bilden sich oft ziemlich lange Schlangen. Die zahlreichen Kellner schütten immer wieder Kaffee nach. Unserer, der uns als Wanderer erkennt, bringt  sogar Boxen, in denen wir Essen vom Buffet mitnehmen dürfen. Außerdem dürfen wir als Wanderer hier umsonst duschen, welch Wohltat!

Schließlich nutzen wir noch das WLAN in der Snow Lodge, wozu wir vom Rezeptionspersonal problemlos das Passwort erhalten und schauen uns dann den Ausbruch des Old Faithful an, der von hunderten Besuchern bestaunt wird und mit zehn Minuten Verspätung statt findet. Gegen 11:20 machen wir uns schließlich wieder auf den Weg. Kaum sind wir auf dem Trail, sehen wir nur noch einmal von weitem 5 Wanderer. Am Fireholeriver sehen wir eine braune, heiße Quelle, trauen uns aber nicht rein. Am Fluss selber gibt es einen heißen Einlauf, aber als wir rüber waten, stellen wir fest, dass das Bachwasser nur oberflächlich erwärmt wird. Schließlich laufen wir weiter und sehen wie es direkt neben dem Weg aus kleinen Löchern brodelt. Der weitere Weg ist schön und abwechslungsreich, auch mit altem Fichtenwald. Von etwa 2250 Meter Höhe bei Old Faithful steigen wir bis auf 2600 Meter auf und erreichen schon um 17 Uhr unseren gebuchten Backcountry Zeltplatz Continental Divide, wo wir bei sehr schönem Wetter im lichten Nadelwald unser Innenzelt wegen den Insekten hier aufschlagen. Schon einige Kilometer zuvor hatten wir den CDT verlassen und folgen jetzt dem Bechler Trail. 

Am Morgen kommt uns schon ein wanderndes Paar entgegen, das wohl mit Stirnlampe aufgebrochen ist. Wir laufen durch schönen Wald und sehen an den einzelnen Zeltplätzen, die stets nur für eine Gruppe da sind, einige Leute. Manche der Plätze verfügen über ein Plumpsklo, das abseits im Freien steht, und alle über einen Balken zwischen zwei Bäumen an denen man seinen Essensbeutel drei Meter über dem Boden aufhängen soll. Nach einigen Kilometern zweigt ein Pfad zu dem Thermalbereich am Ferris Creek ab. Aus zahlreichen Löchern dampft es und an einer Stelle mündet ein Bächlein mit weißem Sinter, brauner Farbe und Algenüberzug in den Bach. Besonders eindrucksvoll ist Mr. Bubbles ein runder Pool aus dessen Mitte es blubbert. Wir wagen uns hinein und stellen fest, dass die Temperatur stark schwankt zwischen zu heiß und kalten Strömungen, die uns helfen, wenn es zu heiß wird. Jetzt  früh am Morgen haben wir den ganzen Bereich für uns. Zurück am Hauptpfad gelangen wir an den Bechler River, der hier aus drei Bächen entsteht. Hier gibt es noch einen ausgedehnten Thermalbereich mit viel Dampf und Pools in unterschiedlichen Farben. Schließlich fällt das Tal schluchtartig ab, mit dichtem Unterwuchs und flachen Stromschnellen. Zweimal durchwaten wir den Bach barfuß ohne Probleme bei dem jetzigen Wasserstand, aber ein asiatisch stämmiger Holländer mit dem wir uns kurz unterhalten, tut sich deutlich schwerer. Weiter unterhalb formt der Fluss drei Wasserfälle, darunter der fast 14 Meter hohe Iris Fall, an dessen Fuß wir einen Regenbogen bewundern. Am Bechler River sind einige Wanderer unterwegs, es ist aber keineswegs voll. Direkt neben dem Trail sehen wir ein Murmeltier.Stellenweise naschen wir Heidel- und Himbeeren, außerdem die roten Früchte der Devils Club Pflanze, die gerade reif geworden sind. Schließlich biegen wir auf einen anderen Pfad ab, der sich bald vom Bechler River entfernt. Er ist deutlich weniger belaufen und wir bekommen hier wieder ein richtiges Wildnisgefühl. Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich mit dichtem Wald voller Unterwuchs, vielen kleinen Bächen, Sumpfflächen und trockenen Ebenen mit gelbem Gras, sowie offenem Kiefernwald. Einmal sehen wir einen großen Elch mit eindrucksvollem Geweih, in lediglich 30 Meter Entfernung, der sich an uns kaum stört. Wanderer treffen wir hier keine mehr. Die Bäche Ash Creek und Fall Creek sind erstaunlich breit, aber problemlos barfuß zu durchqueren. Nach 38 Kilometern verlassen wir den Nationalpark und schlagen unser Zelt im dichten Wald auf. Das Wetter war auch heute wieder sommerlich schön, obwohl es morgens leicht gefroren hat.Wegen den Mücken schlagen wir unser Innenzelt auf und hören den Rufen der Kraniche und Loons zu. Außerdem besucht uns ein Hörnchen und vorher hatten wir Hühner mit schwarzem Kopf, sowie einen buntspechtgroßen, schwarzen Specht an einem Baum gesehen.

Bereits nach einem Kilometer gelangen wir am nächsten Morgen auf Pisten, denen wir etwa 11 Kilometer weit durch recht flaches Gelände folgen. Es geht am Fish Lake vorbei, teilweise durch Wald, teils durch offene Flächen. Wir sehen einmal zwei Sandhillkraniche fliegen und zwei andere auf einer Ebene stehen. Hier auf unter 2000 Metern ist die Vegetation schon ziemlich verdorrt und gelb. Lediglich ein Auto aus Pennsylvania kommt uns entgegen, ansonsten sehen wir den ganzen Tag keinen Menschen. Bereits morgens früh und dann später noch mal sehen wir einen Maultierhirsch. Schließlich biegen wir auf den South Boone Trail ab und folgen dem Bach mit ziemlich üppigem Unterwuchs durch Douglasien- und Fichtenwald aufwärts. Wir sind hier in der Jedediah Smith Wilderness. Stellenweise geht es auch durch offene Flächen mit braunen Vulkanfelsen. Schließlich geht es einige Zeit aufwärts, Klippen umgehend bis wir auf etwa 2500 Meter gelangen. Die Landschaft ist eine Mischung aus offenen Flächen die noch ziemlich grün sind, mit zahlreichen Blumen. Sehr schön, dass wir hier viele Aussichten bekommen. Der Himmel ist später ziemlich dunkel, aber bei uns bleibt es trocken. Wir laufen einige Zeit am oberen Rand von vulkanischen Klippen und überqueren den flachen Jackass Pass. Kurzzeitig laufen wir im Grand Teton National Park. Obwohl wir jetzt auf dem Teton Crest Trail wandern, ist der Weg stellenweise kaum oder gar nicht zu sehen. Wir steigen zum Grizzly Peak ab und anschließend geht es etwa 300 Höhenmeter steil aufwärts. Unmittelbar vor uns ragt der 3103 Meter hohe Red Mountain auf, unter dem wir schließlich am Red Creek campen. Während wir im Zelt liegen, besucht ein brummender, türkiser Kolibri die blauen Blüten in unserer Nähe. Am Abend und in der Nacht regnet es teilweise und ein starker Wind weht. 

Glücklicherweise ist am Morgen alles wieder trocken, da wir durch hohe Staudenvegetation laufen in der der Weg streckenweise nicht zu erkennen ist und wir häufiger auf das GPS unserer Smartphones schauen, um festzustellen wo der Trail sein sollte. Im Wald fliegt ein Huhn vor uns auf und landet in einer toten Fichte. Zeitweise laufen wir oberhalb einer Klippe. Als die Sonne erscheint, wandern wir über weite, blumenreiche Flächen zum Nordpass auf 2860 Meter Höhe. Vorher hatten wir drei Vierpersonenzelte passiert mit rausgezogenen Stangen niedergelegt und mit Steinen beschwert. Vermutlich machen die Besitzer eine Tagestour, wir hören sie jedenfalls eine ganze Zeit lang rumschreien, sehen sie aber nicht. Der Abstieg von dem flachen Pass auf jetzt deutlichem Pfad führt uns an Klippen entlang durch den Nadelwald, in dem es stellenweise auch Aspen gibt, bis an den South Bitch Creek auf 2260 Meter. Wir folgen dem Bach zunächst mit relativ wenig Steigung aufwärts. Es ist ziemlich heiß, daher freuen wir uns über kühles Wasser aus kleinen Bächen. Schließlich steigen wir durch Fichtenwald mit zunächst viel Unterwuchs und eindrucksvollen dicken Bäumen hoch zum Dead Horse Pass auf 2885 Meter Höhe. Unterwegs treffen wir zwei junge Wanderer. Vom Pass steigen wir ab zum South Badger Creek, wo wir einer vierköpfigen Familie begegnen, die eine einwöchige Tour auf dem Teton Crest Trail macht. Vom Bach geht es wieder hoch. Als wir auf etwa 2900 Meter sind, verdunkelt sich der Himmel und es donnert, daher schlagen wir unser Zelt am Rand einiger Kiefern auf. 

Es regnet dann aber wieder nur wenig, aber die Nacht wird ziemlich windig. Als wir das Zelt abbauen, stellen wir fest, dass wahrscheinlich eine Maus zwei der Schnüre um die Häringe teilweise angeknabbert hat. Am Morgen laufen wir durch ein subalpines Wunderland mit Aussichten bis zur hohen Pyramide des Grand Teton und auch am 31.7 noch erstaunlich bunten Blumenmeeren. Es geht relativ viel auf und ab, zwischen Baumgruppen, Felsen und offenen Flächen. Im Granite Basin passieren wir einige kleinere Seen. Die Landschaft hier erinnert mich an die Sierra Nevada in Kalifornien. Schließlich erreichen wir relativ sanft ansteigend, einen Pass auf knapp 3000 Meter Höhe, von wo man den Grand Teton gut sehen kann. Die Abstiegsroute ist zunächst auch eher flach und führt uns zwischen ausgedehnten Flächen voller Weidenröschen hindurch. Lange Serpentinen bringen uns dann in das Tal des South Leigh Creek auf lediglich 2200 Meter. Hier kommt uns ein vermutlicher Großvater mit drei Enkelinnen entgegen. Dann unterhalten wir uns mit einem netten Trailrunner, dessen Schwester in Bonn lebt und treffen vier Wanderer, von denen einer Stuttgart besucht hatte und demnächst die Alta Via 4 in den Dolomiten wandern will. Der Ausstieg aus dem Tal ist ziemlich steil, flacht dann aber ab und führt über eine ansteigende Hochebene unterhalb von eindrucksvollen Klippen zu einem Pass auf 2850 Meter Höhe. Zuvor haben wir zwei Murmeltiere gesehen. Auch der nächste Abstieg ins Tal des North Fork Teton Creek ist zunächst flach und wird dann steiler mit Serpentinen. Es regnet etwas, hört aber schon bald wieder auf. Im Tal begegnen wir einem Elchbullen, der uns kaum beachtet und bis auf 10 Meter heran lässt, bevor er sich ein Stück weit entfernt. Der Trail dem wir dann bachaufwärts folgen, ist ziemlich ausgetreten und uns begegnen um die 30 Leute, teilweise Familien, aber auch Trailrunner. Mit manchen unterhalten wir uns kurz. Da es donnert und ziemlich düster ist, schlagen wir schon gegen 17 Uhr unser Lager im Wald an einem schon benutzten Zeltplatz auf. Allerdings regnet es dann nur wenig.

Am nächsten Morgen steigen wir durch den Wald zunächst recht steil weiter auf und gelangen dann auf einen grasigen Rücken, dem wir bis an den Fuß des 3380 Meter hohen Tablemountains folgen. Dort treffen wir zwei Männer, die schon lange vor Tagesanbruch aufgebrochen waren und mit denen wir uns kurz unterhalten.  Die letzten Meter auf den Berg stellen kein Problem dar und von oben genießen wir eine tolle Aussicht zu den drei höchsten Spitzen der Tetons. Der weglose Abstieg beginnt relativ gemäßigt, schließlich müssen wir aber ein ultrasteiles Blockfeld bewältigen, wo wir an einer Stelle ein Stück wieder aufsteigen bis wir eine etwas weniger steile Route finden. Wir sind jedenfalls heilfroh, als wir unten sind. Anschließend traversieren wir um das Bergmassiv vor uns an Schneefeldern vorbei zum Hurricane Pass Trail. Ab hier treffen bis zum Abend zahlreiche Wanderer jeden Alters und auch einige Trailrunner. Alle grüßen stets freundlich und mit manchen unterhalten wir uns auch. Vorbei am nicht sehr eindrucksvollen Schoolroom Glacier erreichen wir den Pass auf 3210 Meter Höhe in einer atemberaubenden Berglandschaft. Gegen Mittag haben wir erst 10 Kilometer geschafft und noch sehr viel vor uns, da wir ja in den letzten Tagen wegen der Gewittergefahr früh Feierabend gemacht hatten. Zunächst folgen wir einem breiten Rücken, dann geht es am Sunset Lake vorbei ins Bear Basin mit zahlreichen kleinen Seen, umgeben von steil aufragenden Klippen. Wir sehen heute zahlreiche Murmeltiere, manche eher klein und dunkel, aber auch fette, braune, sowie Chipmunks und Erdhörnchen. Wir steigen nicht zu steil zum Meek Mountain Pass auf und folgen dann lange einem recht flachen Absatz über der Schlucht des Death Canyon Creek. Teilweise sind wir hier im Grand Teton Nationalpark, teilweise in der Jedidiah Smith Wilderness. Ein älterer Ranger mit Funkgerät, der wohl mit seiner Tochter unterwegs ist, fragt uns kurz wo wir übernachten. Wir steigen zum Marion Lake ab. Unterwegs begegnen wir einem Vater mit seinem kleinen Sohn, die sich beide offensichtlich schwer tun. Ab jetzt ist die Landschaft weniger alpin aber immer noch sehr schön mit einer Mischung aus grasigen Becken und bewaldeten Anstiegen. Während wir zum Abendessen Pause machen, besucht ein unscheinbarer Kolibri die Paintbrush Blüten in der Nähe. Anschließend überqueren wir einen kleinen Pass, laufen durch den Fichtenwald am Hang, wo wir einen Maultierhirsch sehen und steigen dann noch einmal bis auf 2900 Meter auf. Anschließend wandern wir abwärts zum Phillips Pass auf 2722 Metern. Dort machen wir einen Fehler und steigen 500 Meter weit ins falsche Tal ab, wo wir entfernt einen Elch sehen. Zurück am Pass geht es abwärts in den Fichtenwald wo wir gegen 20:30 Uhr kurz vor Einbruch der Dunkelheit unser Zelt aufschlagen. In 14 Stunden sind wir 39 Kilometer mit fast 2000 Höhenmetern Aufstieg gelaufen, was für ein Tag!

Am nächsten Morgen laufen wir durch alten Fichtenwald mit majestätischen Bäumen zum Mesquite Creek, dem wir ein Stück aufwärts zu einem kleinen Pass folgen und dann den Coal Creek zur Straße 22 runter laufen, wobei uns etliche Leute, meist mit Hunden begegnen. Gegen 9 beginnen wir zu trampen und tatsächlich halten schon bald zwei Autos, die aber nicht nach Jackson fahren. Es dauert dann aber nicht lange bis ein junger Raft- und Skiguide die 22 Kilometer nach Jackson mitnimmt. Wir unterhalten uns sehr gut und er setzt uns bei dem großen Supermarkt Albertson ab, wo wir erst mal für unser zweites Frühstück einkaufen und dann auf einer Bank am Eingang sitzen. Dort sind auch einige junge CDT Wanderer zugegen. Schließlich laufen wir etwa einen Kilometer zur Bücherei wo wir lange im Foyer sitzen, unsere Batterien aufladen und ins Internet gehen. Als die Bücherei um 17 Uhr schließt, holt uns Anke noch etwas zu essen und wir picknicken dann auf einer Bank hinter der Bücherei, wo es sogar Stromanschluss gibt. Anschließend laufen wir an einem Bach mit Radweg vorbei an netten Holzhäuschen mit Patios die zum Draußen sitzen einladen, raus aus der Stadt. Wir folgen dann ein Stück einer Hauptstraße, biegen auf einen Weg mit Zaun und „No Trespassing“ Schild ab, erreichen nach 500 Metern aber bereits öffentliches Land und schlagen unser Zelt neben dem Weg auf. Der Himmel verdunkelt sich, es donnert aber bei uns fallen nur wenige Tropfen. 




















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