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03.12.2025

Peru 4 Cordillera Blanca 2

 



            9 Tage, 114 Kilometer, 6658 Höhenmeter Aufstieg

Zusammenfassung


Da uns nach meiner Krankheit die Zeit davon läuft, beschließen wir als nächste Etappe in der Cordillera Blanca Start und Ziel nach Huaraz zu legen. Wir beginnen unsere Wanderung auf lediglich 3500 Meter Höhe und überqueren schon am zweiten Morgen den 5000 Meter hohen Paso del Zorro, wo der nächtliche Frost die Felsblöcke mit einer Eisschicht überzogen hat, die das Vorankommen erheblich erschwert. Wir steigen zur tintenblauen Laguna Mullaca ab und gelangen schließlich ins Akillpo Tal, dessen knorriger Quenual Wald ein Traum für jeden Naturliebhaber ist. Anschließend überqueren wir den 5040 Meter hohen Urus Pass, steigen ins Tal ab und nehmen am nächsten Tag den Ishinca Pass in Angriff, mit 5201 Metern der höchste Punkt der Cordillera Blanca Traverse. An der fantastisch grünen Laguna Cojup vorbei steigen wir ins Tal ab um dann steil und felsig zum Choco/ Huapi Pass auf 5073 Meter aufzusteigen. Ein langer Abstieg führt uns in das flache, grüne Quilcayhuanca Tal, wo wir einige Wanderer treffen. Am nächsten Tag geht es dann an der giftgrünen Laguna Shallap vorbei auf den Shallap Pass. An der Laguna Huamash Punta genießen wir dann noch einmal ein fantastisches Lager im Angesicht der rumpelnden Gletscher, bevor wir am nächsten Tag tiefer gelegenes, flacheres Terrain erreichen und schließlich nach Huaraz zurück gelangen. 


Aufstieg von Huaraz


Wir lagern oberhalb der Laguna Ahuac


Lager oberhalb der Laguna Ahuac


Der Frost hat den Weg in eine Rutschbahn verwandelt


Die Sonne versucht durch die Wolken zu brechen


Der Aufstieg zum Paso del Zorro ist nicht ganz einfach


Paso del Zorro (5000 m)


Steile Felsstufen im Abstieg von der Laguna Mullaca




Flaches Terrain am Rand der Gebirgskette


Zwischen den Ebenen liegen kleine Stufen




Ein Gewitter zieht auf


Bald zeigt sich ein Regenbogen


Im Ishinca Tal


Der beherzte Sprung gelingt


Das Tal wird von schroffen Granitwänden begrenzt


Im Akillpo Tal



Ein superschönes Tal


Wir schlagen schon früh unser Lager auf






Im Quenual Wald



Das Tal öffnet sich langsam


Blick zurück ins obere Akillpo Tal


Laguna Aquilpo


Die Laguna Aquilpo ist von Eisriesen umgeben


Urus Pass (5040 m)


Der Abstieg ist nicht ganz einfach


Lager im oberen Ishinca Tal


Fantastische Nachtstimmung


Rotlichtviertel


Früh am Morgen beginnen wir den Aufstieg zum Ishinca Pass


Wir müssen nicht über die Schneefelder


Aussicht vom Ishinca Pass (5201 m)


Die Laguna Cojup liegt unter uns


Laguna Cojup


Es ist angenehm warm auf 5000 m


Bärlappe?


Langer Abstieg


Unter uns liegt die Laguna Palcacocha

Steiler Aufstieg zum  Choco/ Huapi Pass

Nordandenhirsch


Der steile Hang wird von flachen Stufen unterbrochen


Erstaunlicherweise weiden hier oben Kühe


Neugieriger Besuch


Eine weitere sternenklare Nacht


Morgens ist unser Zelt steif gefroren


Am Morgen schließen wir den Passaufstieg ab


                                 Choco/ Huapi Pass (5073 m)


Steinmännchen leiten uns


Laguna Tullpacocha tief unter uns


Abstieg ins breite  Quilcayhuanca Tal

                                         Quilcayhuanca Tal


Steile Kartoffelfelder säumen das Tal


Lager am Beginn des Shallap Tals


Shallap Tal


Kolibri


Lupinenähnliche Sträucher


Die giftgrüne Laguna Shallap


Das erste Stück des Aufstiegs ist nicht einfach


Über Felsen zum Shallap Pass


Shallap Pass (5020 m)


Laguna Huamash Punta


Das letzte Lager im Angesicht der Gletscher


Anke braucht neue Schuhe


Solange die Sonne da ist können wir draußen sitzen


Blick aus unserem Zelt


Der helle Mond beleuchtet die Gletscher


Langer Abstieg


Laguna Rajucolta


Abstieg ins Rajucolta Tal


Wir folgen Pfaden durch die weite Landschaft


Das letzte Mal zelten in Peru


Morgen in der Graslandschaft


Die Berge liegen zurück


Steile Konglomerathänge


Die Dachterrasse des Montanero Hostels

Am nächsten Morgen bereiten wir uns zunächst Rühreier mit Avocado und dann Papaya zu und essen dann etwas später noch das Hostelfrühstück. Anschließend buchen wir uns einen Uber, der dann auch erscheint. Allerdings will der Fahrer viel mehr von uns als den Uberpreis, so dass wir nach einiger Diskussion aussteigen. Zwar sagt der Fahrer uns, er habe die Fahrt gecancelt, allerdings wird Anke in der app doch Geld abgezogen, wenn auch nur etwa 1,25 Euro. 

Einige Taxifahrer die wir dann anhalten, wollen nicht zu unserem Ziel fahren, schließlich finden wir aber doch jemanden, der für den Preis fährt, den auch der Uberfahrer akzeptiert hätte. Bald verlassen wir den Asphalt und die Fahrwege sind unheimlich schlecht, nicht zuletzt weil überall gebaut wird. Schließlich erreichen wir Willkawain, ein Gebäude aus der Präinkazeit mit Museum. Da die Fahrt hierher auf so schlechter Straße erfolgte, geben wir dem Fahrer 50 statt 30 Soles und laufen dann auf etwa 3500 Meter Höhe gegen 10 Uhr los. Wir wollen uns die Busfahrt zurück sparen, da wir sowieso nicht mehr die ganze Cordillera Blanca Traverse schaffen. Statt dessen wollen wir einer selbst entworfenen Route folgen, die irgendwann wieder auf die CBD trifft.

Zunächst folgen wir einem breiten Grasweg teilweise durch Eukalyptus Bestände. Wir treffen lediglich noch eine Familie beim Picknick. Ansonsten passieren wir weder Gebäude noch Vieh. Lange Zeit führt der Weg über viele Treppenstufen recht steil hoch, gefolgt von Serpentinen. Unter uns liegt das ausgedehnte Huaraz in der Sonne.

Schließlich erreichen wir gegen 14 Uhr die auf etwa 4550 Meter Höhe liegende Laguna Ahuac, die in einer Granitlandschaft eingebettet ist. Da es nach Regen aussieht, schlagen wir oberhalb des Sees in der Nähe eines mit Plastikblumen geschmückten Kreuzes unser Lager auf. Tatsächlich regnet es etwas später ziemlich kräftig. Zum Sonnenuntergang ist es dann wieder schön.

Am nächsten Morgen regnet es, daher schlafen wir etwas länger, kochen Kaffee, genießen den Sonnenaufgang aus dem Zelt und wandern etwa eine Stunde später als sonst los. Wir passieren die Laguna Ahuac und wandern dann auf einem guten Weg mit Steinbegrenzung aufwärts. Es ist teilweise neblig aber manchmal bricht auch die Sonne durch. Weiter oben liegt etwas Neuschnee und das Granitgelände ist ziemlich schwierig, da es keinen wirklichen Weg mehr gibt, so kommen wir nur langsam voran. Wir erreichen 5000 Meter Höhe und steigen dann einige Meter zum Paso del Zorro ab. Der Abstieg über steile Granitstufen ist ebenfalls nicht einfach und wir kommen nur langsam voran. Unter uns liegt die tintenblaue Laguna Mullaca in deren Nähe wir entfernt zwei Leute sehen. Bei 4500 Meter Höhe tauchen schon wieder Quenua Bäume auf. Wir folgen einem Tal abwärts und steigen in Serpentinen eine steile Stufe mit imposanten Klippen hinab. Hier begegnen wir zwei Touristen mit Tagesrucksäcken und einem peruanischen Paar. Mittags essen wir unter unserer Zelrplane während es eine Zeit lang regnet und hagelt. Schließlich verlassen wir den Weg und steigen weglos in ein breites Tal mit Kühen ab, dem wir eine Zeit lang folgen. Dann steigen wir ein Stück auf und laufen lange auf 4000 Meter Höhe durch weites Grasland mit dem Sechstausender Copa in der Ferne und steilen Granitklippen rechts von uns. Einmal sehen wir eine Schafherde bewacht von 4 Hunden, die teilweise zwar bellen, aber nicht zu uns kommen. Entfernt sitzt eine Person auf einem Felsen. Ansonsten wird die Landschaft von Kühen und blühenden Blumen und Sträuchern geprägt. Wir steigen durch felsiges Terrain ab bis auf 3800 Meter und gelangen dann auf einen Grat oberhalb der Quebrada Ishinca, wo wir auf einen Pfad stoßen. Plötzlich donnert es und wir schlagen unser Zelt auf. Anke geht dann los um Wasser zu holen, findet aber nichts. Allerdings hatten wir ein Stück weiter eine Wasserleitung mit Schächten gesehen. Anke öffnet einen und lässt ihre Metalltasse an einer Schnur hinab und schafft es so tatsächlich unser Wasser zu beschaffen! Gerade rechtzeitig bevor es eine Zeit lang regnet, ist sie fertig. Bald zeigt sich ein Regenbogen und das Wetter beruhigt sich.

Später regnet es dann wieder. 

Am nächsten Morgen folgen wir der Wasserleitung in die Ishinca Schlucht mit ihrem tollen Quenua Wald, eingefasst von steilen Granitwänden. Schließlich gelangen wir an den wilden Bach, den wir zunächst ein Stück mit Schuhen durchwaten. Das letzte Stück über eine tiefe Stelle erfordert einen Sprung von einem Felsen, den wir mit Stockunterstützung bewältigen. Wir laufen dann noch ein Stück bachaufwärts, wobei wir uns durch einige umgefallene Bäume winden müssen und gelangen dann auf einen Pfad, dem wir talabwärts folgen. Ein kleines Stück wartet mit neuen Baumhindernissen auf, dann ist der Pfad offen und führt uns aus der Schlucht. Bald laufen wir  weglos durch offenes Terrain wie gestern. Hier sehen wir ein Haus in der Nähe und laufen durch einen Bereich mit Feldern, wo die Eingänge mit einer Art von Seilschlingenfalle gesichert sind. Schließlich gelangen wir auf einen guten Pfad, wo eine Informationstafel des Huascaran Nationalparks steht. Hier in der Quebrada Akillpo gelangen wir zurück auf die Route der Cordillera Blanca Traverse. Das Tal in dem wir jetzt von etwa 3600 Meter Höhe aufsteigen ist ein Traum für jeden Naturliebhaber: Knorrige Quenua Bäume, viele Blüten, Kolibris, Riesenfelsen und ein klarer Bach mit kleinen Fischen. Dabei ist der Pfad sehr gut mit einigen Brücken, dennoch treffen wir keinen Menschen. Ab und zu versucht die Sonne durchzukommen, meist ist es aber bedeckt. Es gefällt uns so gut hier, dass wir schon um 13:00 unser Lager abseits des Pfads in Bachnähe aufschlagen. Bald ziehe ich dann los zu einer Erkundungstour ohne Gepäck, bei der ich zahlreiche tolle Fotomotive entdecke. Das Fotografieren mit dem IPhone 15+ macht viel Spaß und die Resultate sind erstaunlich gut. Als ich ins Lager zurückkehre, zieht Anke los. 

Es ist recht kühl, daher kochen wir im Zelt und machen uns dann noch einen entspannten Abend mit Vorlesen und Podcasts.

Erstaunlicherweise hat es morgens sogar hier im Wald etwas gefroren. Wir folgen dem Pfad weiter und gelangen schon recht bald auf eine offene Grasebene mit wenigen Kühen. Eine davon liegt unversehrt tot am Bach. Offensichtlich gibt es hier weder Raubtiere noch Kondore, die sich an dem Kadaver bedienen. Flache Ebenen und steinige Aufstiege wechseln sich ab, bis wir die malerisch vor Gletschern und Schneebergen auf 4700 Meter Höhe liegende Laguna Aquilpo erreichen. Ab hier folgen wir Cairns durch die Granitfelsenlandschaft. Weiter oben dünnen diese ziemlich aus und der Urus Pass (5040 Meter) erscheint erst spät. Oben weht ein scharfer Wind und schon vorher hatten wir gesehen, wie entfernt auf der anderen Seite der Wind in die Höhe gewirbelt wird. Der Abstieg durch die Felsbänder und Klippen ist steil und die Route oft nicht klar. Glücklicherweise leiten uns viele Cairns, ansonsten müsste man hier viel suchen und würde wohl einige Male an unüberwindlichen Stellen landen. Aber so ist die Route nicht allzu schwer. Schließlich geht es im Schotter steil weiter. Da von einem Weg nichts mehr zu erkennen ist und wir nicht das Refugio Ishinca passieren wollen, in dessen Umgebung über 10 Zelte stehen, kürzen wir durch einen steilen, unangenehmen Hang mit hohem Gras ab. Man sieht dort nicht wohin man tritt, daher landen wir einige Male auf dem Hosenboden. Schließlich haben wir es aber geschafft und schlagen im Tal auf 4400 Meter unser Zelt auf. Meist war es heute ziemlich kalt, aber jetzt  genießen wir es in der Sonne zu liegen. Später können wir dann einen faszinierenden Sternenhimmel bewundern, mit den Gletscherbergen im Hintergrund.

Obwohl das Zelt am Morgen gefroren ist, empfinden wir die Nacht in Schlafsack und Daunenjacke nicht als allzu kalt. Wir laufen heute sehr lange im Schatten, obwohl die Sonne schon bald auf die Gipfel scheint, daher tragen wir Handschuhe und Daunenjacken, kein Wunder da die kleinen Bäche mit einer Eisschicht überzogen sind. Zunächst führt uns ein Pfad aufwärts, aber bald sehen wir nur noch selten einen Cairn oder Fußabdrücke. Schließlich liegen unter uns die mächtige Gletschermoräne und drei trübe Lagunas. Wir haben für die CBT keinen richtigen GPS- Track, sondern nur einige Wegpunkte, daher ist es nicht ganz einfach die richtige Route zu dem 5201 Meter hohen Ishinca Pass zu finden, dem höchsten Punkt der Cordillera Blanca Traverse. Die letzen etwa 100 Höhenmeter laufen wir am Rand von Schneefeldern und ein steiles Geröll- und Felsstück führt uns schließlich zum Pass. Mittlerweile ist es wärmer geworden und wir genießen die herrlichen Aussichten über Gletscher und schroffe Berge. Schneefelder und Gletscher reichen auf der anderen Seite weit nach unten, aber wir schlagen eine Route durch die Granitfelsen ein, bei der wir nur kurz über trotz der Sonne noch sehr harte Schneefelder laufen. Schließlich steigen wir steil, aber unschwierig zur grünen Laguna Cojup ab, in der wir uns hier auf 5000 Meter Höhe waschen. Der weitere Abstieg ist zum Teil mit Cairns markiert. Unter uns sehen wir die türkise Laguna Palcacocha. Das letzte Stück steigen wir dann im lockeren Gras steil in ein Bachtal ab, das uns zu einer Piste führt, wo wir entfernt ein Auto sehen und von zwei Mopeds überholt werden. Wir folgen dem Fahrweg ein Stück und queren dann weglos das breite Tal mit seinen großen Felsbrocken, zwischen denen es aber Grasstreifen gibt, so dass wir gut vorankommen. Auf der anderen Seite beginnen wir auf 4380 Metern den steilen Aufstieg zum Choco/ Huapi Pass. Zunächst laufen wir weglos im Gras aufwärts, dann stoßen wir auf einen Pfad, der aber immer wieder verschwindet und einige Steinmännchen. Es gibt aber auch etliche Kuhpfade. Wir sehen drei Vizcachas und einen Nordandenhirsch mit kurzen Geweihstangen auf einem Grat. Obwohl es steil ist, gibt es auch immer wieder schöne, flache Stellen, die sich zum Campen eignen. Daher schlagen wir schon gegen 15 Uhr auf etwa 4700 Meter Höhe unser Lager auf. Drei Kühe fühlen sich von unserem Zelt angezogen und fressen noch lange in der Nähe.

Die Nacht wird sternenklar und kalt, so dass unser Zelt am Morgen steif gefroren ist. Dennoch war die Nacht für uns nicht unangenehm. Zunächst laufen wir weiter den Grashang hoch, stoßen aber schon bald auf einen deutlichen Pfad. Das Terrain ist zwar steil, aber weniger schwierig als es von unten aussah. Schon nach einer Stunde erreichen wir den Choco/ Huapi Pass auf 5073 Meter Höhe, kurz nachdem die Morgensonne die Höhe erreicht hat. Herrlich die Aussicht über die Bergwelt im klaren Morgenlicht! Ein Stück oberhalb ragt eine Antenne auf.Der Abstieg führt nicht direkt ins Tal, sondern wir folgen den Steinmännchen zunächst durch die Granitfelsen, bis es zu einem kleinen See nach unten geht. Steinmauern zeugen hier von einer früheren, intensiveren Nutzung. Ein Falke sitzt auf einem Steinmännchen. Wir laufen teilweise querfeldein hangabwärts, bis wir auf einen deutlichen Pfad stoßen, der in Serpentinen runter ins Quilcayhuanca Tal führt. Dabei genießen wir Aussichten auf die grüne Lagune Tullpacocha am Talende, sowie die Pracht aus gelben und blauen Blüten, roten Aufsitzerpflanzen und einigen Kolibris. Das breite, grüne Tal voller Kühe und einigen Pferden, die auf fast englischem Rasen weiden, fällt von 4300 Meter Höhe flach ab und wird von einem rostfarbenen Bach durchzogen. Wir treffen erst zwei Peruaner mit drei ihr Trekkinggepäck tragenden Maultieren und später etliche Wanderer, zu zweit und in kleinen Gruppen. Wir unterhalten uns etwas mit einer Frau aus Arizona die mit ihrer Tochter eine Tageswanderung unternimmt. Wir kommen in dem von glatten Granitwänden eingefasstem Tal rasch voran. Schließlich passieren wir einen Kontrollpunkt des Nationalparks, wo aber niemand zu sehen ist. Ein kleines Stück folgen wir einer Asphaltstraße und gehen dann weglos in ein Tal. Hinter einem steilen Kartoffelacker, gelangen wir an einen Bach, den wir barfuß durchwaten. Weiter geht es durch trockenes Ödland, wo wir uns kurz durch dorniges Gebüsch zwängen. Ein Pfad führt uns dann zu der Wanderroute ins Shallap Tal, die zunächst noch ein Fahrweg ist. Wir passieren einige Strohhütten mit spitzem Dächern und gelangen dann ins recht schmale Shallap Tal, wo ein Schild anzeigt, dass hier der Huascaran Nationalpark wieder beginnt. Eine Wanderin kommt uns entgegen, dann schlagen wir gegen 15:30 unser Lager auf einem Grasstreifen zwischen Gebüsch auf 3950 Meter Höhe auf. Es ist angenehm warm, so dass man noch im T- Shirt draußen kochen und essen kann. Nachdem die Sonne verschwunden ist, wird es allerdings deutlich kühler. Der heutige Wandertag hat sich urlaubsmäßig leicht angefühlt!

Trotz der geringen Höhe wird es nachts recht kalt und morgens liegt Frost über dem Tal. Nachdem wir losgegangen sind, gelangen wir bald an ein Stauwehr und einen großen, höhlenartigen Überhang, der sauber ist und wo man daher gut übernachten könnte. Bald danach kommen wir an ein Tor. Dahinter befinden sich zwei Gebäude, ein Feuer brennt drinnen und ein Mann fragt uns freundlich was wir vorhaben. Keine Ahnung, ob er für den Nationalpark arbeitet, jedenfalls will er kein Ticket sehen. Wir laufen das Shallap Tal weiter aufwärts wo es zunächst recht viel Gebüsch und teilweise auch Quenua Wald gibt. Ein türkiser Kolibri lässt sich aus der Nähe fotografieren. Das Tal weitet sich dann, Kühe weiden und wir passieren verlassene Gebäude. Schließlich gelangen wir in die Nähe der giftgrünen Laguna Shallap auf 4300 Meter Höhe. Hier endet der gute Weg, dem wir bis hierher gefolgt sind. Da kein Pfad zu sehen ist, steigen wir weglos in den sehr steilen Hang über dem See ein. Glücklicherweise haben sich Kühe Wege durch den teilweise dichten Busch gebahnt. Dennoch fließt bei uns etwas Adrenalin so ausgesetzt über dem Abgrund. Dann stoßen wir auf die Rudimente eines Pfads und einzelne Steinmännchen. Als das Terrain etwas abflacht, legen wir unsere Mittagspause an einem halbwegs windgeschützten Platz ein. Durch Gras und nicht zu steile Blockfelder arbeiten wir uns weiter nach oben. Das letzte Stück ist dann noch mal steil, aber schließlich stehen wir auf dem Shallap Pass in 5020 Meter Höhe. Gegenüber zieht sich ein großer Gletscher den Berg hinab und unter uns liegt die karibikblaue Laguna Huamash Punta. Der Cashan Pass gegenüber sieht von dieser Seite gut machbar aus, aber wir wissen, dass so früh in der Saison wahrscheinlich eine steile Eiswächte auf der Südseite hängt, daher beschließen wir die CBT nicht über den Pass fortzusetzen, sondern die letzten beiden uns verbleibenden Tage direkt nach Huaraz zu laufen. 

Das erste Stück des Abstiegs ist steil, aber der feuchte Untergrund des Schotters sorgt für genügend Grip, daher kommen wir gut runter. Wir traversieren um Felsbarrieren herum, steigen im Gras weiter ab und schlagen schon gegen 15 Uhr unser Lager auf 4850 Meter Höhe über der Laguna Huamash Punta auf. Noch einmal ein herrlicher Platz mit Aussicht auf den rumpelnden Gletscher! Eine Zeit lang sitzen wir noch draußen, bis die Sonne hinter dem Berghang versinkt.

Später können wir im hellen Licht des Mondes die Aussicht auf Schneeberge und Gletscher genießen.

Obwohl es natürlich wieder friert, empfinden wir die Nacht nicht als allzu kalt. Über Grasstufen zwischen Granitbändern steigen wir weglos in ein Tal ab und folgen dann Kuhpfaden über der grünen Laguna Rajucolta, in die ein mächtiger Gletscher abbricht. 

Schließlich steigen wir weglos recht steil, teilweise durch Gebüsch ab zu dem See, wo wir am Ausfluss eine längere Pause in der Sonne mit Kaffee und Tee einlegen. An dem Stausee steht ein Häuschen vor dem jemand sitzt und ein Stück weiter winkt uns ein Mann der dort mit seinen Hunden sitzt zu. Wir folgen einem Fahrweg das breite, flache Rajucolta Tal abwärts, wo wir zwischen Felsen und Blüten mal wieder einige gelbe Spechte sehen. Einmal kommt uns eine Frau mit Stativ entgegen und wir passieren zwei massive Tore. Schließlich biegen wir auf einen Pfad ab, der aufwärts durch die weiten Grashänge führt. Dann folgen wir lange einem trockenen Bewässerungskanal der durch die Hangkonturen verläuft. Manchmal fliegen rebhuhngroße Hühnervögel lärmend vor uns auf. Schließlich schlagen wir schon um 15 Uhr in der Graslandschaft an einem Teich unser Lager auf. Der Himmel ist bewölkt und es ist sehr still hier.

Beim Kochen geht uns leider das Gas aus, daher essen wir die Nudeln etwas hart.

Der Morgen beginnt leicht bedeckt, als wir über die weiten Grashügel laufen. Als die Sonne herausschaut, legen wir eine längere Pause ein, in der wir unser klatschnasses Zelt zum Trocknen aufbauen. Wir sehen einen Falken und folgen dann einer unterirdischen Wasserleitung entlang der Kämme langsam nach unten. Kinder hüten Kühe und wir gelangen dann in einen Bereich mit instabilen, steilen Konglomerathängen, wo der Weg teilweise abgerutscht ist und wir daher etwa einen Kilometer zurück laufen müssen, bevor wir einen Weg bergab ins Tal einschlagen. Wir sind freudig überrascht, dass es kurz vor Huaraz noch so ruhig ist. Schließlich überqueren wir einen Bach, folgen dann einem Fahrweg und gelangen schließlich auf Asphalt, der uns direkt zum Montanero Hostel führt. Hier enden unsere Wanderungen in Peru und wir werden in den nächsten Tagen nach Lima fahren, von wo wir dann in die USA fliegen, wo neue Abenteuer auf uns warten!


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