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09.12.2025

Die Greater Yellowstone Route 6 Madison Mountains Big Sky-West Yellowstone

 


4 Tage, 129 Kilometer, 4812 Höhenmeter Aufstieg

Zusammenfassung


Die nächste, ziemlich kurze Etappe führt uns von Big Sky nach West Yellowstone. Wir passieren den markanten Sphinx Berg und laufen meistens auf kaum genutzten Pfaden durch weite Wälder, in denen uns Elche begegnen. Eine Zeit lang laufen wir auf einer Straße entlang des Earthquake Lake, der nach einem großen Erdbeben 1959 entstanden ist. Anschließend geht es in die Madison Mountains, wo wir auf dem bekannten Continental Divide Trail den Targhee Pass erreichen und einige Kilometer in den Ort West Yellowstone trampen. 


Aufstieg von Big Sky


Wir bessern unser Essen mit wilden Zwiebeln auf




Ein tolles Bergpanorama öffnet sich


Vor uns erscheint der markante Berg Sphinx


Teilweise sind die Wege nicht zu erkennen


Das Schild weist auf eine Wilderness Area hin


Weiter Richtung Shinx


Blick zur Sphinx von einem Pass auf 2750 m Höhe


Die Schmetterlinge laben sich an Kot


Hoffentlich bin ich schneller als das Gewitter


Anke wartet auf mich mit aufgebautem Zelt


Wir begegnen einem Elch


Der Elch ist nur 25 Meter entfernt





Grasige, blumenreiche Täler


Übliches Landschaftsmosaik aus Wald und Grasflächen





Anstieg zu einem Pass auf 2900 m Höhe



Madison Mountains


Taylor Creek


Auf schönen Pfaden durch wilde Wälder


Feuchte Wiesen


Hier gedeihen viele Zwiebeln


Wir laufen das Tal des Beaver Creek abwärts


Lager am Beaver Creek


Am nächsten Morgen geht es weiter talabwärts



Maultierhirschkuh mit Jungem


Auf Forststraßen zum Highway 287


Wir folgen einige Kilometer der verkehrsarmen Straße


Kanadagänse mit Küken


Earthquake Lake


Hikertrash


Dickhornschafe an der Straße


Ersatz ist nötig!


Die Schuhe mit durchgescheuertem Innenfutter sind nicht gut für die Füße


Jetzt geht es wieder in die Berge


Lager im Douglasienwald


Anstieg zu einem Pass auf 2750 m Höhe


Abwärts durch schönen Wald


Ein flacher Pass


Die Douglasien sind teilweise recht dick





Wir laufen kurz auf einem Fahrweg


Auf dem Continental Divide Trail zum Targhee Pass


Der Continental Divide Trail ist gut markiert

Zum Frühstück heute gibt es ein Festmahl: Brot mit Käse, dazu Möhren, dann Haferflocken mit Sonnenblumen- und Kürbiskernen, dazu Eiweißpulver mit Schokogeschmack und Schokoladencreme. Dementsprechend gehen wir erst relativ spät los und sehen bald einen Elch auf dem Weg. Etwas später beobachten wir ihn dann noch mal. Der First Yellow Mule Trail führt stetig ansteigend durch eine recht offene Landschaft. Inzwischen ist die Vegetation schon recht hoch. Stellenweise finden wir viele wilde Zwiebeln. Schließlich folgen wir ein Stück einem Fahrweg auf einem Kamm. Entfernt ragen schon die rötlichen, markanten Berge Sphinx und Helmet auf. Als wir den Weg verlassen, ist zunächst nicht mehr viel von einem Weg zu erkennen. Schließlich steigen wir in das Tal des Middle Fork Bear Creek ab. Mittags beschließen wir heute getrennt weiterzulaufen. Der bald besser zu erkennende Trail steigt bis auf etwa 2500 Meter im dicht bewaldeten Tal ab, dann geht es hoch zu einem Pass auf 2750 Meter Höhe, zwischen Sphinx und Helmet. War der Morgen noch sehr schön mit strahlend blauem Himmel, ist es jetzt bedeckt und donnert entfernt, Bei mir regnet es aber nur einige Tropfen und bald ist die Sonne wieder da. Durch Douglasienwald steige ich bis auf 2100 Meter ab. Dabei sehe ich ein erwachsenes Waldhuhn und später zwei Küken, die in eine Fichte fliegen, als sie mich bemerken. Viele Schmetterlinge sitzen auf Kothaufen. Schließlich steige ich durch den Wald hoch zu einem Pass auf 2560 Meter Höhe. Es ist jetzt wieder düster und regnet ein paar Tropfen. Erst als ich beim Treffpunkt mit Anke bin, fängt es an stärker zu regnen. Ich folge ihren Stockpfeilen, bald kommt sie mir entgegen und wir erreichen das Zelt, das sie schon aufgebaut hat, bevor der Regen noch stärker wird. Es hat uns beiden gut getan, den Nachmittag alleine zu verbringen, aber jetzt freuen wir uns auch über das Wiedersehen. 

Am nächsten Morgen ist das hohe Gras noch sehr nass, nicht gerade angenehm dadurch zu laufen. Wir wandern durch ein großes Waldgebiet überwiegend aus Fichten mit recht wenigen Lichtungen. Der Pfad ist teilweise gut, teilweise kaum zu sehen mit etlichen umgestürzten Bäumen. Einmal begegnen wir einem Elch, der uns aus lediglich 25 Meter Entfernung eine Zeit lang mustert, bevor er sich an uns vorbei trollt. Später geht es in großen Offenflächen weiter aufwärts, wo die Route teilweise mit großen Steinhaufen markiert ist, obwohl sie oft abseits der Einzeichnung in der Gaia app verläuft, in Mapout sind fast alle Pfade heute nicht verzeichnet. Ein letzter Anstieg führt uns zu einem Pass auf 2900 Meter, von wo wir zu Sphinx, Helmet und dem Lone Mountain bei Big Sky zurück blicken können. Vor uns erstrecken sich weitere schroffe Gipfel der Madison Range. Pepperflake hatte seine Route hierdurch gewählt, da uns jedoch nicht klar ist, wo das steile Terrain begehbar ist, steigen wir ins Tal des Taylor Creek bis auf etwa 2250 Meter ab. Die Pfade sind hier wieder viel deutlicher sichtbar und führen durch schöne Wälder, die teilweise von Douglasien dominiert werden, oft sogar ohne Mischung mit anderen Bäumen. Generell muss man betonen, wie außergewöhnlich es ist, so wilde Wälder wie in den zahlreichen Wilderness Areas der USA auf einem  ausgedehnten Pfadnetz durchqueren zu können. Wir durchwaten den Bach und gelangen auf den Lightning Creek Trail, der hier nicht in unseren Apps eingezeichnet ist, uns aber ein Stück Fahrweg erspart. Es fallen einige Tropfen, danach ist das Wetter wieder schön. Hinter einer Schranke gelangen wir auf einen breiteren Weg, unterhalb dem einige Blockhäuser stehen. Schilder weisen darauf hin, dass man sich auf Privatgrund befindet und lediglich den Trail benutzen darf. Schließlich gelangen wir auf einen Pfad der uns durch Wald und Grasflächen zu einem Pass mit See auf etwa 2600 Meter führt. In der Nähe sehen wir in einer feuchten Wiese Massen von wilden Zwiebeln. Wir steigen ab und sehen einen Elch flüchten, der uns bemerkt hat. Schließlich schlagen wir unser Lager abseits des Wegs, oberhalb vom Beaver Creek auf. 

In der Nacht regnet es zeitweise und morgens stehen wir erst um 5:30 Uhr auf, da es bereits später hell wird. Wir folgen dem guten Pfad weiter meist durch Wald, wo ein Wapitihirsch vor uns flüchtet, aber auch durch offene Grasflächen, wo wir allerdings weniger nass als gestern werden, da unser Weg heute breiter ist. Wir sehen eine Maultierhirschkuh mit geflecktem Kitz am anderen Ufer des Beaver Creek, dem wir abwärts folgen. Es donnert eine Zeit lang, bleibt aber trocken. Schließlich gelangen wir an einem Trailhead mit einigen Zeltplätzen auf eine Forstraße, der wir bis zum Highway 287 folgen. Etliche Leute campen mit ihren Fahrzeugen hier im Wald. Wir müssen der nicht allzu verkehrsreichen Straße 12 Kilometer weit folgen. An einem Feuchtgebiet sehen wir ein Kanadaganspaar mit 4 schon recht großen Küken auf dem Wasser schwimmen und hören das Trompeten der Sandhillkraniche. Schließlich gelangen wir an den Earthquake Lake, dem wir einige Kilometer folgen. Informationstafeln verraten, dass dieser 1959 entstand, als nach einem Erdbeben der Madison River durch einen riesigen Erdrutsch aufgestaut wurde. Noch heute ragen die grauen Stämme der abgestorbenen Baumstämme aus dem See, auf denen Kormorane ihre Flügel ausbreiten. Während wir Mittagspause machen, entfernt mir Anke zwei riesige Zecken am Bein mit der Pinzette ihres Taschenmessers. Hinter dem Stau fließt der Madison durch eine wilde Schlucht. 3 Kajakfahrer mit ihren winzigen Booten machen sich gerade fertig für die Wildwasserfahrt. Hinter der Schlucht gelangen wir auf eine Sagebrush Ebene mit vielen verstreuten Häusern. Wir sehen einen Fischadler aus einem toten Baum auffliegen und unterhalten uns eine Zeit lang mit einem Mann, der uns auf unsere Wanderung anspricht. Ein Stück weiter sehen wir 7 Dickhornschafe, darunter auch ein kleines Lamm auf der Straßenböschung. Schließlich biegen wir in eine weitere Straße ab, der wir 2,5 km folgen. Im Madison River stehen etliche Fliegenfischer. Dann gelangen wir auf eine Piste, der wir noch drei Kilometer weit folgen, bis die Berge von 1900 Meter Höhe abrupt ansteigen, der National Forest beginnt und wir auf den Sheep Creek Trail gelangen. Dort sehen wir einen Maultierhirsch. Der Weg führt durch lichten Douglasienwald und an Blockhalden vorbei am Bach entlang aufwärts. Einmal kommt uns eine große, geführte Reitgruppe entgegen, darunter auch kleine Kinder. Nachdem der Weg in Serpentinen den Hang aufwärts führt, schlagen wir schließlich an einer grasigen Stelle zwischen den Douglasien unser Lager in 2350 Meter Höhe auf. 

Am nächsten Morgen geht es zunächst im Wald weiter aufwärts, bevor das Terrain offener wird und wir dann einen letzten, steilen Anstieg zu einem Pass auf 2750 Meter Höhe bewältigen. Anschließend folgen wir dem weniger deutlichen Watson Creek Trail abwärts durch schönen Wald. Wir kürzen ein Stück weglos ab und überqueren den Bach über einen Baumstamm. Dann geht es langsam aber stetig aufwärts zum nächsten, etwas niedrigerem Pass, mit dem rötlichen, schroffen Lionhead in der Nähe. Entfernt sehen wir den Stausee Hebgen Lake. Bald danach gelangen wir auf einen Fahrweg, wo uns ein ATV entgegen kommt. Es geht weiter durch eine recht offene Landschaft bis wir ein Stück weglos bergauf steigen und auf den Continental Divide Trail gelangen, hier ein schmaler Trail mit Fahrradspuren. Schließlich geht dieser in einen Fahrweg über und wir erreichen am Targhee Pass den Highway 20, wo wir 25 Minuten lang unsere Daumen raushalten, bis uns eine Frau, die einen Fahrradladen mit Café hat, die 16 Kilometer nach West Yellowstone mitnimmt. Hier essen wir zunächst eine große Walnusseisschale vor dem Supermarkt und etwas Obst. Dann kaufen wir in einem Outdoorladen neue Merrel Schuhe für uns beide, die Arcteryx Schuhe aus Huaraz haben also 6 Wochen gehalten. Daneben erwerbe ich ein neues T- Shirt von Patagonia, ebenso wie die Schuhe zum ermäßigen Preis. Später sitzen wir noch eine Zeit lang in der Bücherei mit freundlichem Personal, laden unsere Batterien und gehen ins Internet. Um 20 Uhr schließt die Bibliothek. Ausgerechnet jetzt gewittert und regnet es. Kein Problem, wir sitzen auf einer Bank unter einem überhängendem Dach und essen Salat aus der Tüte. Als das Unwetter abgezogen ist, laufen wir lediglich einige Schritte aus dem Städtchen raus und schlagen unser Zelt im National Forest in einem offenen Kiefernwald auf. 


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