Der West Clear Creek Canyon ist mit steilen Sandsteinwänden, herbstlich verfärbtem Laub und tiefen Pools ein kleines Paradies.
Der Morgen ist ziemlich frisch, so dass ich eine ganze Zeit mit Handschuhen und Climalite Jacke laufe. Der Weg in den Hicks und Duncan Canyon wird immer mehr zur Fahrspur. Die Hänge sind nicht sehr steil, aber an einigen Stellen treten grau- weiße Sandsteinbänke hervor. Zwar treffe ich einen Bullen, sehe aber nirgendwo Wasser.
Ich verpasse den undeutlichen Ausstieg und laufe noch ca. eine halbe Stunde die Schlucht hinab, bevor mir das GPS des Smartphone anzeigt, dass ich falsch bin.
Ein kaum zu erkennender Weg führt aus dem Canyon hinaus. Oben sehe ich eine Frau die Forststrasse entlang laufen und sehe wenig später mal wieder ein Pick- up- Wohnwagen Gespann + ATV.
Schließlich erreiche ich um 10:39 den Trailhead für den Point Trail, der in den West Clear Creek Canyon führt, eine Wilderness Area des Cococino National Forest. Ein Geländewagen parkt hier.
Der Weg hinab in die Schlucht ist sehr steil und gleicht schon fast einer kleinen Kletterpartie! An dem schattigen Hang wachsen mächtige Tannen und Douglasien.
Nach etwa einer halben Stunde bin ich unten angekommen und muss gleich einen tiefen Pool durchwaten, dessen Wasser mir fast bis zum Schritt reicht, die tiefste Durchquerung des West Clear Creek überhaupt!
Die sehr eindrucksvolle Schlucht wird von hohen, glatten, grau- gelben Sandsteinwänden eingerahmt. Das Wasser der vielen, tiefen Pools erscheint manchmal fast schwarz, manchmal tintenblau. In der Vegetation aus Weiden und Eschenahornen dominieren herbstlich gelbe Töne, die an sonnigen Stellen wunderbar leuchten. Teile der Schlucht liegen aber auch noch im Schatten. Zunächst ist meist ein Pfad erkennbar, der häufig die Seite wechselt, aufgrund der Steilwände, die oft bis zum Wasser reichen. Es gibt auch etliche steinerne Feuerringe. Zwei junge Burschen versuchen ihr Glück beim Fliegenfischen. Einmal nehmen zwei Maultierhirsche Reissaus.
Später verliert sich der Pfad und ich muss mir einen eigenen Weg durch dichte Weiden und stachelige robinienartige Sträucher bahnen. Schließlich gelange ich gegen 13 Uhr auf den Tramway Trail, der aus der Schlucht führt.
Es ist jetzt heiss und ich lasse während meiner Mittagsrast Schuhe und Socken trocknen.
Der Weg hat zwar einige Serpentinen, ist stellenweise aber auch sehr steil, einmal ist sogar ein Seil zur Hilfe gespannt! Je höher ich komme, desto schöner werden die Aussichten zurück in den Canyon.
Entfernt sehe ich die Rauchwolke des Brandes, den ich schon gestern wahr genommen hatte. Schließlich bin ich zurück auf dem Mogollon Rim.
Auf dieser Seite der Schlucht laufe ich durch eine trockene, teilweise savannenartig anmutende Landschaft aus dürrem Gras, Wacholdern, und verstreuten, niedrigen Ponderosa Kiefern. Ganz anders als der Wald den ich noch heute durchquert hatte. Ich wandere auf steinigen, nicht ausgebauten Fahrspuren.
Bald treffe ich Oscar, einen rüstigen 88- jährigem, der Wapitis jagt, sich aber auch beim Abbau von Zäunen etc. engagiert. Er erzählt, dass das Feuer ein kontrollierter Brand sei.
Er meint es sei hier trockener geworden, glaubt aber nicht an den menschengemachten Klimawandel. Von der Einwanderung hält er nichts, würde sich aber selber auf den Weg machen, wenn er aus Mittelamerika käme.
Schließlich schenkt mir der nette alte Mann noch eine Fantadose!
Zeitweise laufe ich weglos durch die recht offene Landschaft, was viel interessanter ist, als auf den Wegen! An einem ausgetrockneten Teich fotografiere ich eine Wapitikuh.
Schließlich erreiche ich den Coyote Tank und wate barfuß ins schlammige Wasser, da weiter entfernt vom Ufer die Wasserqualität besser ist.
Ein Stück weiter schlage ich um 17:30 mein Cowboycamp unter Wacholdern und Kiefern auf. In der Dämmerung heulen kurz Koyoten.
Eschenahorn
Hinab in die Schlucht
Tiefe Pools am West Creek Canyon
Herbstfarben und hohe Wände
Schwarzes Wasser
Herbstfarben
Teile der Schlucht liegen lange im Schatten
Ein Seitenbach mündet ein
West Clear Creek Canyon
Steiler Ausstieg
Eidechsen an warmen Schluchtwänden
Blick zurück in den Canyon
Zurück auf dem Mogollon Rim
Oscar jagt Wapitis
Wapitikuh an trockenem Wasserloch
Weglos durch trockenen, offenen Wald
Der Rauch eines Feuers liegt in der Luft
Ich bekomme nicht genug
vom Schlafen unter freiem Himmel
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