Im Vardit Canyon gibt es einige interessante Klettereien. Später erreiche ich dann nach öder Pistenwanderung das Desert Ashram.
Israel 20.02.2020
In der Nacht gibt es weiter Schauer und auch als ich morgens frühstücke, geht noch leichter Regen nieder, daher starte ich erst um 6:10 Uhr.
Es ist düster und bedeckt. Zunächst folge ich der Piste weiter circa zweieinhalb Kilometer durch die braunen Hügel, dann biege ich auf einen Pfad ab.
Es geht auf die Schulter des Vardit Canyons, bevor der Abstieg in die tiefe Schlucht erfolgt, teilweise gesichert mit Metallhaken. Ich gelange oberhalb eines Absturzes an einen tiefen Pool. Zunächst denke ich, dass man hindurch waten muss und klettere die Leiter ein Stück probeweise hinunter, um einen besseren Überblick zu erhalten, allerdings führt die Route daran vorbei. Zunächst auf einer Leiter, dann wieder über einige Metalltritte gelange ich langsam tiefer. Auch wenn man das Klettern nicht so liebt, ist das nicht schwierig, aber durchaus interessant!
Bald danach folgt der nächste steile Abstieg in einen Pool, der sich nicht umgehen lässt. Also ziehe ich mich wieder inklusive Unterhose aus. Tatsächlich ist das Wasser hier tiefer und reicht mir bis in den Schritt. Auf der anderen Seite geht es mit Hakensicherungen weiter hoch zu einem Absatz, wo ich mich wieder anziehen kann.
Irgendwann treten die Wände wieder etwas weiter auseinander, die Schlucht bleibt aber immer noch eindrucksvoll.
Ich gelange schließlich auf eine weite Ebene, über die ich auf einer Fahrspur laufe. Drei junge Israelis kommen mir entgegen. Es ist nach wie vor düster und bedeckt, dennoch sind einige Vögel in dem Tal aktiv.
Ich treffe Lemmy, einen jungen Kalifornier mit jüdischen Wurzeln, der den ganzen Shvil laufen will. Wir unterhalten uns eine ganze Zeit sehr gut, auch über amerikanische Politik. Er wird 30 während er auf dem Weg ist!
Eine Fahrspur führte in ein breites Tal, hier zeigt sich auch schon ein wenig blauer Himmel.
An der Mündung des Wadi Tsuhor in das Wadi Paran, dem ich bisher gefolgt bin, gibt es einen Campingplatz, allerdings ohne jede Infrastruktur.
Im Schutz der Tamarisken steht ein offener Stuhl, der als Toilette benutzt wird. Lecker! Wenn die Wanderer hier schon auf diese Nightcamps gezwungen werden, sollten diese wenigstens mit Klohäuschen ausgestattet sein.!
Ich sehe ein fuchsgroßes Tier entfernt durch das Wadi laufen. Einen grüner Bienenfresser hält sich in der Nähe einer großen Akazie auf.
Nach 16 km mache ich schon um kurz nach elf Mittagspause, unmittelbar vor erreichen der Straße 40. Als ich die Straße kreuze, hält ein Mann, und bietet mir Wasser an! Sehr nett!
Auf einem Fahrweg laufe ich weiter durch die Hügel, nicht sehr weit von der Straße entfernt, aber nicht in Sichtweite.
Die Route folgt einer sehr breiten Piste, mit an den Rändern aufgeschobenen Wällen. Bald sehe ich rechts eine Hochspannungsleitung und entfernt links auch wieder die Straße. Ich denke, hier ist keine schönere Routenführung möglich, weil es durch militärisches Übungsgebiet geht.
Irgendwann führt die Route bis direkt an die Straße 40, mit recht viel Verkehr Schließlich wechsele ich auf die andere Seite und laufe 3,2 km weglos in Richtung einer Palmenoase, die ich für das Desert Ashram Shittim halte.
Um 15 Uhr erreiche ich das weitläufige Gelände. Fürs Zelten zahle ich 35 Schekel, fürs Abendessen 50. Es gibt 20 Personen Beduinen Zelte und Appartements. Wohl 100 Leute sind da!
Ich dusche, rasiere mich und surfe im guten w-lan. Heute bin ich in 8:51, 29,4 km gelaufen, mit 256 m Aufstieg und 282 Abstieg.
Auf der Anlage gibt es verschiedene Sitzmöglichkeiten unter freiem Himmel, es ist recht grün mit vielen Bäumen und vielen Tieren. Jetzt am Wochenende ist der Parkplatz voll. Scheinbar kommen viele junge Israelis fürs Wochenende hier her. Ich hatte darauf gehofft, hier mit Leuten in Kontakt zu kommen. Aber offenbar bin ich als einsamer Wanderer zu exotisch für die Jogis und Hippies, als das mich jemand ansprechen würde. Allerdings kann ich mich auch nicht dazu aufraffen, den Kontakt aktiv zu suchen. Erst ab 19:30 Uhr gibt es Abendessen, als Buffet mit Gemüseeintopf, Reis und Auberginen, Salat , frischem Brot und vielen Gewürzen, ein Traum für mich ausgehungerten Wanderer. Da ich das Buffet bezahlt habe, bediene ich mich reichlich und schaffe insgesamt vier große Teller!
Nach dem Essen ziehe ich mich rasch ins Ponchotarp zurück wo ich immer noch WLAN Empfang habe. Gesänge erklingen noch einige Zeit, später läuft Techno. Schließlich wird es aber ruhig bis gegen morgen die Hähne krähen…
Wadi Vardit
Es geht steil runter
Leichter als es aussieht!
Man klettert in den Schlund hinab
Interessante Einschlüsse im Sandstein
Um den ersten Pool geht es herum
Hier muss man durch und dann hoch
Nach oben klettert man raus
Der Canyon bleibt schmal
Die Schlucht öffnet sich
Es bleibt grau
Nightcamp im Wadi Paran
Na ja....
Große Akazien im Wadi
Ätzende Piste
Weglos zum Desert Ashram Shittim
Viele Tiere leben auf dem Gelände
Es ist hier grün und relaxed
Ein cooler Platz
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