Ich trampe nach Forest Lakes, wo ich meine Wanderung fortsetze, zunächst oberhalb der Abbruchkante des Mogollon Rim. Abends finde ich erst im letzten Licht Wasser...
Ich schlafe schlecht in dem Motelzimmer, ständig ertönt von irgendwo der selbe, monotone Beat...
Nachdem ich den ersten Morgenkaffee auf dem Zimmer hatte, gehe ich um 7 Uhr frühstücken ins Café nebenan. Es ist bereits ziemlich viel los. Ich brauche das nicht jeden Tag, aber so ein amerikanisches, warmes Frühstück ist schon fein!
Ab 8 Uhr versuche ich mein Glück mit dem Trampen. Als ich zur Abzweigung nach Holbrook gelaufen bin, herrscht bereits weniger Verkehr und bald nimmt mich eine ältere Navajo Frau mit nach Snowflake. Sie erzählt, dass sie traditionelle Teppiche webt und ihre Eltern nicht in der Schule waren und kein Englisch sprechen. Den Navajo würde es zur Zeit gut gehen.
Kaum bin ich ausgestiegen, nimmt mich ein am Wandern interessierter 58- jähriger Mann mit, der in einer nahegelegenen Papierfabrik arbeitet, die ihre Energie von etlichen Windrädern in der Nähe bezieht. Er war kürzlich in Israel wo es ihm sehr gefallen hat.
Etwa 50 Kilometer vor Heber lässt er mich raus in trockener, windiger, flacher Gras- und Wacholderlandschaft.
Es dauert nicht sehr lange bis ein Auto mit Mutter, Tochter und deren Freund mich mitnimmt. Sie wollen nach Phoenix um Pässe zu beantragen.
Die Drei sind sehr nett auch wenn die Tochter von Geographie keinen Schimmer hat. Das sie Trump ablehnen, erfahre ich ohne danach zu fragen auch sehr schnell...
Schon um 10 Uhr erreichen wir Laden und Tankstelle in Forest Lakes, wo ich meine Wanderung fortsetze.
Bald biege ich vom Highway in einen Waldweg ab, der zu der ruhigen, zum Großteil sus Blockhäusern bestehenden Siedlung Forest Lakes führt.
Am Rand der Ortschaft sehe ich eine Maultierhirschkuh mit zwei Jungen.
Nachdem ich ein Stück einer Stromleitung gefolgt bin, beginnt der Willow Springs Trail der allerdings auf Fahrwegen verläuft. Hier wurde der Kiefernwald kürzlich sehr stark aufgelichtet, was ziemlich hässlich und brutal aussieht.
Mittags esse ich Burritos mit Käse, einen Apfel und einige Babymöhren.
Die Hidden Lakes sind eine Reihe von klaren Tümpeln über denen Libellen fliegen.
Dann erreiche ich den Willow Springs Lake, einen Stausee an dem viel los ist, Angler, Pick- nicker und Bootsfahrer.
Ich folge dem Ufer eine Zeit lang über nicht offizielle Pfade.
Auch diese Gegend in der Nähe des Highway 260 ist mir viel zu sehr erschlossen und der Wald stark beeinflusst.
Immerhin erhalte ich vom Rim Vista Trail schöne Ausblicke von der Abbruchkante des Mogollon Rim über die weite Waldlandschaft unterhalb. Der Highway verläuft unterhalb der Kante und ist selten zu sehen, aber natürlich kann man die vielbefahrene Straße hören.
Schließlich steige ich über den Military Sinkhole Trail vom Mogollon Rim ab.
Dies ist ein richtiger, steiniger Pfad. Bald tauchen Wacholder und Manzanitas- Sträucher auf, die ich auch in der Sierra Nevada gesehen hatte.
Ich brauche noch Wasser für den Abend, leider sind die zahlreichen Zuflüsse ded Wood Canyon trocken, obwohl Tannen und Ahorne anzeigen, dass die Schlucht ein kühles Mikroklima hat.
Auch der Hauptarm ist trocken. Ich gehe ein Stück aufwärts- nichts...
Dann folge ich dem Pfad weiter abwärts und gehe schließlich zurück zu dem trockenen Graben, wo ich um 17:45 Uhr auf einer kleinen, ebenen Stelle mein Ponchotarp aufbaue.
Unmittelbar danach laufe ich schluchtabwärts, in der Hoffnung doch noch Wasser zu finden. Tatsächlich stoße ich auf kleine feuchte Stellen, aber bei weitem nicht genug zum Flasche auffüllen.
Ich will umkehren, da entdecke ich doch noch ein zwischen hohen Felsblöcken verborgenes Loch mit klarem Wasser, dass tief genug zum Flasche auffüllen ist. Puh, das war knapp, die Nacht wäre sonst unangenehm trocken geworden...
Im letzten Licht gelange ich zurück ins Lager und esse unter dem Tarp, da es sehr windig ist. Endlich mal wieder Haferflocken, Erdnussbutter, Erdnüsse und Kakaopulver mit Wasser. Dazu Möhren, ein wahres Festessen!
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