Einer der schönsten Wandertage in der farbenprächtigen Gebirgswüste der Negev!
Israel 17.02.2020
Bereits beim Lager abbauen im Dunkeln fahren drei Reisebusse auf der Piste vorbei, später kommt noch ein Geländewagen hinterher. Um 5:55 gehe ich dann los. Zunächst folge ich noch der Piste durch das Wadi, dann sehe ich die Busse auf einem Parkplatz, der wohl auch ein Nachtcamp ist. Startet hier wieder ein Schulausflug? Jedenfalls habe ich keine Lust dort hinzugehen und kürze weglos ab. Es geht dann ein kurzes Stück steil hoch zu einem Bergkamm, wo der Pfad zum Mount Saronim beginnt. Die Sonne geht gerade auf und taucht die Landschaft in warmes Licht. Weit entfernt sehe ich noch die ultralange Klippe auf der Mitzpe Ramon thront. Von unten dringt viel Lärme empor, es scheint sich tatsächlich um Schulklassen zu handeln, keine Ahnung, was die von dort aus unternehmen werden.
Ich laufe lange Zeit auf einem schönen Pfad unterhalb des Berges, mit tollen Ausblicken über den Krater bis zu den Klippen gegenüber, schließlich steige ich dann in das Nekarot Tal ab.
Zunächst ist das Tal flach, aber dann kommt eine kurze, steile Strecke wo ich aus dem Canyon steige und dann wieder hinab, über glatte, helle Felsen. In der Nähe gibt es einen Wegweiser zu Ein Saronim, was wahrscheinlich eine Quelle ist. Ein kurzes Stück folge ich einer Piste, auf der der Israel Bike Trail, eine Mountainbike Route verläuft. Diesem folge ich in Richtung Karbolet Haririm.
Bei einem Anstieg begegne ich einem ziemlich fetten, jungen Mann aus der tschechischen Republik, über uns donnern Kampfflugzeuge und einmal hören wir eine nicht sehr weit entfernte Detonation …
Während es morgens noch schön war, bedeckt es sich jetzt ab 9:00 Uhr zusehends.
Ich steige lange aufwärts, bis zu einem gezackten, ockerfarbenen Kamm. Auf einer Piste kann ich dann Vollgas geben. Unter mir liegt ein weiter Krater mit seinen schwarzen und roten Steinflächen. Zum Teil ist aber auch gelber Sand entfernt ist auf einer Klippe zu sehen. Später wird der zackige Bergkamm breiter und flacher. Die Sonne ist ab 10:30 Uhr auch wieder da.
Einmal kommt mir eine Gruppe junger Wanderer, ein Mädchen und drei Jungen entgegen, die mich nur kurz grüßen.
Schließlich steige ich in ein breites Tal hinab, in dem einige fächerförmige schattenspendende Akazien wachsen. Das Tal ist von gelben schroffen Bergketten umgeben, eine tolle Landschaft die sehr einsam wirkt!
Ich wandere in einem Seitental wieder aufwärts, welches bald steiler und felsiger wird. Schon um 11:30 Uhr mache ich mein Schokopause in der Schlucht. Hier steht die Luft und es ist recht heiß. Ich habe bis jetzt 16,4 km zurückgelegt. Ich steige ein Stück auf, anschließend geht es wieder abwärts in eine felsige Schlucht. Dann gelange ich wieder in ein etwas weiteres Tal, mit einigen schattigen Akazien. Hier treffe ich einen älteren Mainzer, der von Eilat gestartet ist und auch in den Nightcamps übernachtet, wie offenbar die meisten Leute hier. Im Tal begegnet mir ein kleines Rudel von Steinböcken, darunter ein Weibchen mit einem kleinen Jungen, das auch schon Hörner trägt. Sie fressen an den Akazienzweigen und zeigen nur wenig Scheu. Manchmal läuft ein großer schwarzer Laufkäfer über den Sand. Schließlich steige ich wieder in ein breites Tal ab, wo eine imposante Steilwand beginnt.
Bald erreiche ich den Wadi Holit Camp Ground, wie immer ziemlich öde…, zumindest gibt es einige Akazien drum herum. Auf einer Fahrspur laufe ich in das zweite Wadi hinein, was irgendwann auf eine imposante, steile, gelbe Felswand zu läuft.
Schließlich bin ich wieder auf einem Pfad und treffe Tobi und Silvia aus Pforzheim, die mir entgegengekommen. Sie sind in Eilat gestartet und wollen den ganzen INT laufen. Kurz danach gelange ich über eine niedrige Schwelle in ein kleines Tal aus dem sehr bald wieder ein steiler Pfad nach oben führt. In einem kleinen Stein entdecke ich ein Mini Wasserloch. Ich brauche aber nichts trinken, da ich noch genügend Wasser habe!
Ich gehe dann bald wieder hoch, recht lange, aber nicht zu steil. Schließlich gelang ich auf eine weite windige Hochfläche. Irgendwann steige ich langsam wieder ab und kann dabei tolle Ausblicke im milden Abendlicht genießen, jetzt gegen 16:00 Uhr. Einige Male sehe ich Steinhuhnpaare. Um 16:30 Uhr schlage schließlich mein Ponchotarp im Tal unter einer mickrigen Akazie auf. Ab 16:45 Uhr unternehme ich dann noch einen Abendspaziergang. Ich bin heute 27,7 km in 10 Stunden 35 gelaufen. Der Aufstieg betrug 636 m, der Abstieg 958, wenn die Aufzeichnung des GPS stimmt. Ich sehe vier schöne, dunkelblaue Nektarvögel in einem Busch. Mir gelingen einige Fotos. In der Nähe befindet sich ein niedriger Baum mit roten Blüten, der wahrscheinlich die Anwesenheit der Nektarvögel erklärt.
Kurz vor dem Dunkel werden bin ich zurück am Zelt. Hier nehme ich meine gewohnte Abendmahlzeit aus Haferflocken, Erdnüssen, Eiweißpulver und Wasser ein. Anschließend liege ich noch etwas auf der Matte und sehe in den Sternenhimmel. Heute war wieder ein sehr schöner Wandertag in grandioser Landschaft.
Der Wind hat nachgelassen und eine Fledermaus huscht kurz umher.
Farbige Berge im Morgenlicht
Weit schweift der Blick zurück über den Ramon Krater
Enge Schlucht mit großen Felsblöcken
Interessanter Abstieg
Schokoberge
Kammroute
Abstieg ins Wadi Nekarot
Die Abstiegsroute
Steiniges Plateau
Schatten spendende Akazie
Im Wadi
Süüüß!
Nubische Steinböcke
Wadi Holit
Campground?
Manchmal laufe ich auf Pisten
Mini- Zisterne
Abendstimmung
Hochebene
Die Schatten werden länger
Abendspaziergang
Hübscher Nektarvogel
Die Blüten locken die Nektarvögel an
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