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24.03.2020

Durch die Wüste Israels 7



Ich laufe durch den spektakulären Hava Canyon und erreiche schließlich Mitzpe Ramon, auf dem Rand des gleichnamigen "Kraters" gelegen.



Israel 15.02.2020

Um 5:45 Uhr breche ich auf,  es ist noch dunkel, aber der halbe Mond scheint. Beim Aufbruch lasse ich zunächst meine Windjacke liegen, finde sie  dann aber, und stecke sie  in die Hosentasche, obwohl diese mit dem Hut schon ziemlich voll ist. Als ich wieder an der Piste ankomme, muss ich leider feststellen, dass ich die Jacke verloren habe! Ärgerlich, aber durch eigene Nachlässigkeit verursacht. Es gibt kaum eine Chance, beim Zurückgehen die Jacke wieder zu finden, da es ja noch dunkel war, als ich losgegangen bin, und ich meinen Weg daher kaum zurück verfolgen kann. 
Etwa eine Stunde lang folge ich Pisten über die Hügel, dabei begegne ich einem älteren Briten, der den ganzen INT laufen will. Schließlich führt der Weg  in den Hava Canyon, wo ein Pfad beginnt. Der Weg verläuft zunächst oberhalb der Schlucht. In den Tiefen des unzugänglich erscheinenden Canyons gibt es einige Pools. Immer wieder unterbrechen die Laute von irgendwelchen Hühnervögeln die morgendliche Stille.
Schließlich führt der Pfad über nicht sehr schwierige, zum Teil gesicherte Stellen nach unten, auf den Boden des Canyons,  der hier schon etwas breiter ist und größtenteils von dichtem Gebüsch bewachsen. Die Wände sind sehr hoch und zerklüftet.
Um eine große Stufe herum steige ich ab, folge dem Canyon noch kurz weiter abwärts und steige dann in einem Seitencanyon wieder hoch, der zum Teil ziemlich verblockt ist. Es gibt hier einige kleine Wasserpfützen. Ich klettere einigermaßen abenteuerlich über die großen Blöcke. Anschließend beginnt der Aufstieg der  mit einigen Sicherungen versehen ist, aber keine großen Schwierigkeiten aufweist. Gegen 8:45 Uhr habe ich den Rand des wirklich spektakulären Wadi Hava erreicht.
Der Pfad führt weiter oberhalb der Schluchten auf und ab. Auf einem  kleinen Steinhügel fotografiere ich einen singenden schwarz- weißen Steinschmätzer.
Auch hier sind die graugelben Hügel zum Teil von einem violetten Blumen Schimmer überzogen.
Zweimal kommen mir einige Geländewagen entgegen und  einmal drei Mountainbiker. Ansonsten ist die Strecke ziemlich einsam. Die Piste ist allerdings auch als zum Teil sehr schwer zu befahren einzustufen.  Der Weg schraubt sich zur Abbruchkante des riesigen Ramon Kraters empor, von wo aus sich schon ein Ausblick zu dem weit entfernten Mitzpe Ramon am Rande des Escarpment ergibt. Die Krater in der Negev sind nicht vulkanischen Ursprungs, sondern durch Erosionserscheinungen entstanden. 
Die Piste bleibt nur kurze Zeit am Rand  und verläuft ansonsten durch die trockenen Höhen weiter. Einmal treffe ich einen israelischen Wanderer, der den ganzen Shvil laufen will und später ein älteres Paar Mountainbiker, das zwei Jahre in Amerika gelebt hat. Zu meiner Freude spendieren sie mir Plätzchen, Datteln und Mandeln, sehr schön!
Der Ort kommt immer näher, aber es dauert dann doch noch ziemlich lange bis ich gegen 15:00 Uhr da bin. Ich gelange schnell auf den Hauptplatz und hebe Geld an einem Bankautomaten ab. Dort gibt es auch freies WLAN über das ich eine Unterkunft auf booking.com buche. Es ist Shabatt, der jüdische Sonntag, der aber ein Samstag ist, daher hat fast alles geschlossen.
Die maps.me App bringt mich zu dem so genannten Boutique Hotel Kham Ramon im Gewürzviertel. Dort ist zwar alles ausgeschildert,  aber nicht dieses Hotel! Ich frage Einheimische, die auch noch nie davon gehört haben! Schließlich treffe ich glücklicherweise jemanden der dort arbeitet. Er bringt mich zwar zunächst zu einem anderen Hotel, aber dort habe ich die Auswahl  da zu bleiben,  oder in das eigentlich gebuchte zu gehen. Schließlich telefoniere ich sogar mit dem Chef, der meint, dass ich das Zimmer mit Whirlpool, was ich eigentlich gebucht hatte, doppelt so teuer bezahlen muss! Das mache ich natürlich nicht! Dafür gibt er mir für ein anderes Zimmer einen guten Nachlass! Dieses Zimmer ist natürlich noch nicht fertig, also warte ich weiter! Schließlich kann ich dann das Zimmer doch beziehen, genieße eine heiße Dusche und gehe im Dunkeln noch einmal los. Obwohl ich gehört hatte, das am Samstagabend die Supermärkte wieder aufmachen, ist noch alles geschlossen.

Außer Pizza Hut finde ich auch kein  Restaurant, kaufe mir aber an einer Tankstelle für teures Geld eine große Chips Tüte und eine große Flasche Orangensaft. Zurück in der Unterkunft esse ich dann doch noch eine große Schüssel Nudeln die erstaunlich günstig ist und beziehe dann ein anderes Zimmer, denn ich hatte irrtümlich das Zimmer das noch gar nicht fertig war in Beschlag genommen! Mitzpe Ramon wirkt ruhig, sauber  und beschaulich. Mit vielen Spielplätzen und Parks ist es ganz nett, aber auch ziemlich langweilig.Heute bin ich circa 34 km gelaufen, kann das aber nicht ganz genau sagen, da ich zwischendurch den Track nicht aufgezeichnet habe. Der Canyon heute war sehr schön, ansonsten war das Pisten laufen eher unspektakulär.

                                               Nachdem ich mein Windshirt verloren habe

                                                     Auf Fahrwegen durch die Hügel

                                                              Wadi Hava


                                   Zunächst verläuft der Weg oberhalb der Schlucht

                                                         Schroffe Felstürme ragen auf

                                                                    Über große Felsblöcke


                                         
                                                          Steinschmätzer

                                                              Blumenpracht

                                                                    Nette Mountainbiker

                                                     Auf dem Escarpment

                                                   Nach Mitzpe Ramon

                                                                Mitzpe Ramon











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