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27.03.2020

Durch die Wüste Israels 10



Ich gelange in das heiße Arava Tal und fülle in Zofar meine Vorräte auf.



Israel 18.02.2020

Nach einer recht milden Nacht breche ich um 5:50 Uhr auf. Bald wird das Wadi weiter und ist voller Akazien. Ich folge dem Tal längere Zeit und gelange schließlich an ein  Night Camp, wo ich eine junge Polin treffe. Sie ist  einige Zeit mit drei anderen Frauen gelaufen, jetzt aber alleine unterwegs und will den ganzen Shvil machen. Sie warnt vor heftigem Regen,  der für morgen angesagt ist, und zu Überflutungen führen soll.
Ein kurzer Anstieg bringt mich auf eine weite Hochfläche, von wo ich noch einmal Aussichten über die Berge im Morgenlicht genießen kann.
Bald steige ich wieder ab und treffe einen jungen Israeli, der auch auf dem Shvil unterwegs ist. Über steinige Hügel gelange ich in ein Wadi, dem ich dann weiter folge. Weiter geht es über eine locker mit einigen Akazien bewachsene Kiesebene.
Eine Informationstafel verrät dass ich mich hier in einer alten Caldera befinde, daher auch manchmal das schwarze Gestein auf den Ebenen.
Am Rand eines niedrigen Steilabfalls kann ich schon bald Sapir ausmachen, ein Dorf wo es Wasser gibt. Ich beschließe allerdings weiter nach Zofar zu laufen. Ich folge Fahrspuren am Rand einer weiten Ebene, von der Straße die nicht allzu weit entfernt ist, bekommt man aber nichts mit. Schließlich beschließe ich 3,3 km in direkter Luftlinie nach Zofar zu laufen, über die weite Kiesebene mit lockeren Sträuchern. Leider gelange ich aber nach circa 800 Metern an eine langgestreckten Zaun und gehe über ein Trockental zurück zum eigentlichen Weg. Vor einer großen Solaranlage biege ich ab in Richtung Zofar. Es gibt keinen richtigen Weg, aber das Gelände ist gut zu passieren. Schließlich erreiche ich den Zaun, der offenbar den ganzen Ort umgibt. Leider finde ich keinen Durchgang, daher laufe ich die ganze Nordseite ab,  bis zur Straße 40, und gelange dann über die Straße in den Ort. 
Zofar ist eine ruhige Palmenoase mit etlichen Gewerbeansiedlungen. Der schattige Ort wirkt nett. Ich gelange an einen Platz in der Mitte der Siedlung, wo ich dann auch einen Laden finde. Der Besitzer bedeutet mir die Stöcke draußen zu lassen und will auch dass ich meinen Rucksack vor die Tür stelle, was ich allerdings nicht tue. Ich nehme ihn dann im Laden ab. Der Besitzer erzählt, dass letzte Woche jemand mit dem Rucksack Weinflaschen umgerissen hat! Ich kaufe zwei Äpfel, 500 g Haferflocken und eine 650 ml Milliliter Packung Vanilleeis, die ich draußen esse. Es gibt einen Wasserspender, der aber zum Behälter auffüllen nicht geeignet ist. Zwei Frauen erklären mir wo sich ein Wasserhahn befindet, nämlich hinter dem Laden an einen Parkplatz. Davon hatte mir der Ladenbesitzer auf meine Nachfrage nichts gesagt…
Gegen eins verlasse ich den Ort wieder, diesmal durch ein Tor auf der Rückseite. Auf einer Piste gelange ich wieder in die Wüste.
Weiter laufe ich durch die Ebene des Arava Tales. Es ist jetzt ziemlich heiß und ich merke das höhere Gewicht des mit 6,5 Liter Wasser beladenem Rucksacks deutlich. Irgendwann treffe ich einen jungen Tschechen, der mir entgegenkommt und von Eilat aufgebrochen ist. Sein 6 Liter fassender Wassersack ist leider leck geschlagen,  als er ihn auf einem Akaziendorn ablegte! Nach drei Uhr wird das Licht wieder weicher und es ist nicht mehr ganz so drückend heiß. Ich komme an einer Art Ausgrabungsstätte vorbei und mache im Schatten von Akazien Rast. Der Fahrweg entfernt sich jetzt wieder deutlich von der Straße und führt durch eine recht schöne Umgebung: Ein weites Tal voller Akazien und erstaunlich viele Blumen blühen in gelb, rot und pink. Einige Kampfflugzeuge donnern mal wieder in Viererformation über mich hinweg.
Um 16:35 Uhr schlage ich nach 32 km und 10 Stunden 45 am Rande einer Hügelkette mein Ponchotarp auf. Heute bin ich 333 m auf- und 414 m abgestiegen.
Während die Dämmerung langsam kommt liege ich noch auf meiner Matte, habe gegessen und schaue mich ein wenig um. Einige Wolken sind da,  aber noch sieht es nicht wirklich bedrohlich aus, was das angekündigte Unwetter angeht. Heute war kein besonders guter Wandertag, aber solche Tage müssen auch sein und letzten Endes war der Tag doch ganz o.k. 

Schon früh am Abend wird es sehr windig und später regnen einige Tropfen herab, bald beruhigt sich das Wetter aber wieder.

                                               Wie immer breche ich im Morgengrauen auf



                                      
                                                                             Welch Aussicht!





                                                                 Über weite Ebenen


                                                              Informationstafel


                                                           Blick auf Sapir


                                                      Unterwegs nach Zofar



                                                       Zofar ist schwer gesichert...


                                                          Nette Oase


                                                         Am Rand des Arava Tals


                                                    Erstaunliche Blumenpracht
















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