Ich gelange in das eindrucksvolle Land der roten Klippen in der Nähe von Sedona.
Obwohl ich die Nacht relativ warm verbringe, ist mein Quilt morgens leicht feucht und das Wasser in Flasche und Beutel angefroren! Dabei habe ich auf lediglich 1800 Meter geschlafen.
Es bleibt auch noch länger ziemlich kalt, dementsprechend laufe ich mit Handschuhen, Buff und Climalite Jacke los.
Die offenen Flächen enden bald und ich steige auf einer steinigen Fahrspur in den mit dichtem Wacholder bestandenen Rarick Canyon ab.
Bevor ich die asphaltierte Forststrasse 213 erreiche, ist der Weg frisch frei geschnitten und eine Leiter steht an einem Baum bei einem Kombi mit dem Aufkleber: „Stoppt die Überbevölkerung, die Erde braucht eine Atempause „
Leider ist niemand zu sehen, wäre sicher interessant sich mit der Person zu unterhalten, die offenbar in dem Auto lebt.
Eine Zeit folge ich der 213, die unter der Interstate 17 hindurch führt.
Nachdem ich der Autobahn auf dem Weg noch ein Stück gefolgt bin, beginnt der Chaves Trail, ein mit Steinpaketen markierter Wanderweg, der einer alten Siedlerroute folgt. Meist ist der Weg gut zu erkennen, manchmal geben lediglich die Cairns die Richtung vor, ansonsten laufe ich weglos durch ziemlich dichten Wacholderbestand.
In der Nähe der Abbruchkante zu Woods Canyon ist der Gehölzbestand teilweise abgestorben.
Gegen 11 Uhr erreiche ich einen tollen Aussichtspunkt über der Schlucht. Jetzt erscheinen die roten Sandsteinklippen, die ich schon gestern Nachmittag gesehen hatte, ganz nah. Diese fantastischen Zeugenberge erinnern mich ein wenig an das Monument Valley!
Die Canyonwand ist nicht zu steil, aber mit stacheligen Sträuchern bewachsen, daher wäre eine Abkürzung hier zwar möglich, aber nicht ganz einfach...
Der Chaves Trail entfernt sich bald wieder vom Canyon und schließlich muss ich etwa 700 Meter weglos über das Plateau laufen um den durch einen niedrigen Cairn markierten Anfang eines alten Viehpfads in den Canyon zu erreichen. Dieser ist allerdings ziemlich zugewachsen und
verläuft zunächst parallel zur Abbruchkante. Daher gehe ich weglos direkt nach unten, was nicht allzu schwer ist, und folge dann der Schlucht abwärts.
Ich sehe bereits das Red Rock Visitorcenter und steige in ein breiteres Tal ab.
Schließlich gelange ich auf einen Trail, der zu dem Besucherzentrum führt , dass vom Cococino Natonal Forest betrieben wird. Es ist recht viel los hier und die Ausstellung drinnen ist interessant und gut gemacht. Geologie, Geschichte und Natur der Gegend werden behandelt.
Kurz vor dem Zentrum gibt es sogar einen fließenden Bach, ich fülle aber am Wasserspender aussen am Vsitor Center meine 3,5 Liter Wasser auf.
Ich schlage dann wieder den Trail in Woods Canyon ein. Eine Frau unternimmt noch einen Spaziergang, ansonsten sehe ich keine weitere Person.
Bald höre ich auch von der Straße nichts mehr.
Die Schlucht ist zwischen Eichen und Wacholdern sehr dicht mit Mesquite und anderen Dornsträuchern bewachsen, deswegen dauert es eine Zeit bis ich einen Lagerplatz abseits des Trails unter einer immergrünen Eiche gefunden habe. Nachdem ich um 16:40 mein Cowboycamp aufgeschlagen habe, unternehme ich noch einen kleinen Spaziergang talaufwärts. Ich sehe einige Vögel und kehre dann am Abzweig zum Loop Trail um. Ein Schild warnt eindringlich vor der Gefährlichkeit dieser Route, die ich morgen einschlagen möchte...
Hier auf lediglich 1200 Meter ist es auch nach Einbruch der Dunkelheit angenehm warm.
Der Abstieg in die Schlucht
führt durch dichte Chapparal Vegetation
Das Red Rock Country beginnt
Ich fülle mein Wasser am Besucherzentrum auf
In Wood's Canyon
Echt gefährlich hier...
Die Nacht ist wie erwartet mild. Bald erreiche ich wieder den Abzweig des „ gefährlichen“ Hot Loop Trails, der in einem Seitental des Dry Beaver Creek durch dichten Wacholderbusch aufwärts führt. Oben auf der Horse Mesa geht es dann auf dem recht guten Trail ziemlich eben weiter, durch die dichte Vegetation.
Der Horse Mesa Tank liegt etwas abseits des Pfades und wird durch einige Pappeln angezeigt.
Dort angekommen trinke ich erst mal einen Liter des guten Wassers von gestern und will dann meine Vorräte auffüllen, da so schnell nicht mehr mit Wasser zu rechnen ist.
Leider ist das so ziemlich der übelste Viehteich dem ich bisher begegnet bin!
Das Ufer ist so schlammig, dass ich beim einfüllen der braunen Flüssigkeit allerhand Algen und Schwebstoffe mit einfange. Nach knapp zwei Litern höre ich auf, es ist einfach zu widerlich!
Als der Pfad an den Rand von Woods Canyon kommt, werden die Aussichten schön und das Wandern interessanter. Toll diese Farben und Erosionsformen!
Schließlich steige ich ein Stück ab und treffe bei meiner Mittagsrast ein Paar aus Flagstaff, das eine Tageswanderung macht. Sie ist Bibliothekarin und er Fischwissenschaftler. Sie sind wanderbegeistert und haben schon Teile des MRT gemacht.
Hier im Tal stehen sogar Ponderosa Kiefern. Die Landschaft ist ziemlich abwechslungsreich und wild, von Seitenschluchten durchschnitten.
Dies ist Munds Wilderness.
Oben an der Kante des Rim angekommen, öffnet sich noch einmal ein fantastischer Blick in Woods Canyon.
Steinpakete markieren den weiteren Weg über die offene Wacholder Mesa. Bald sehe ich den abgestellten Geländewagen des Paares.
Wo sich Hot Loop und Schelby Trail trennen, beginnt ein Abschnitt mit tollen Ausblicken von der Abbruchkante über die roten Felsmassive bei Sedona, toll!
Jack‘s und Committee Tank sind wie erwartet beide trocken...
Hinter Committee Tank verliere ich den Pfad und lande in einem richtigen Kiefern Wald mit Eichen, wo ich um 16:45 mein Cowboycamp aufschlage.
Anschließend gehe ich durch den Wald zurück auf den Pfad und gelange an die Abbruchkante, wo ich den Sonnenuntergang mit Aussicht auf Sedona und die roten Klippen genieße.
Leider werden diese nicht von den letzten Sonnenstrahlen gefärbt, wie ich gehofft hatte.
Am Aussichtspunkt liegen die Überreste eines toten Wapiti.
Rechtzeitig vorm Dunkel werden bin ich zurück im Lager. Hier auf 1928 Meter ist es schon recht frisch!
Ameisenlöwe?
Echt eklig...
Ich folge den Cairns
Weites Buschland
Oben Basalt, unten Sandstein
Oberhalb von Wood Canyon
Erstaunlich dichte Vegetation
Hier tauchen Kiefern wieder auf
Wood Canyon
Eine eindrucksvolle Schlucht
Hochebene
Ausgetrocknet
Auch in Arizona gibt es Herbstfarben
Tolle Aussichten
Cowboycamp auf fast 2000 m
Herbstgold
Sonnenuntergang an der Abbruchkante
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