Unterhalb des Mogollon Rim wandere ich über den 90 Kilometer langen Highline Trail weiter durch Wälder und offene Flächen.
Die Nacht ist erstaunlich mild. Noch im Dunkeln schimpft wohl ein Maultierhirsch ähnlich wie ein Reh ganz in der Nähe. Es ist aber noch so dunkel, dass ich nur die Augen im Taschenlampenlicht erkennen kann. Nachdem ich los gegangen bin, kreuzt bald ein Wapitihirsch meinen Weg und nimmt reißaus. Zum ersten Mal seit einigen Tagen höre ich heute auch wieder die Brunftrufe der Hirsche. Einmal sehe ich eine große , helle Eule abfliegen.
Der Dick Williams Creek, den ich bald erreiche, ist ein munterer Bach, ebenso wie der Tonto Creek, an den ich etwas später gelange. Es gibt dort eine Fischaufzuchtanstalt und einen Trailhead mit Parkplatz. Kurz vorher waren mir eine Mutter und ihre erwachsene Tochter begegnet, die einen flotten Morgenspaziergang unternahmen.
Es gibt nicht nur Tonto Creek, auch der hiesige National Forest heißt so, und ein Weg im Grand Canyon auf dem ich vor 10 Jahren unterwegs war!
Hinter dem Tonto Creek ändert der Highline Trail seinen Charakter: Die Landschaft wird flacher und offener, oft ergeben sich tolle Aussichten auf die felsige Abbruchkante. Eine Zeit lang führt der Weg wieder über glatte Sandsteinflächen. Meist laufe ich durch alte Waldbrandflächen, die heute von ausgedehnten Manzanitadickichten dominiert werden. Stellenweise wachsen aber auch junge Kiefern nach. Es gibt aber auch Flächen mit recht hohem , gelben Gras.
Der Trail ist generell schlechter als gestern, oft sehr steinig. Allerdings wurde er vor einiger Zeit gründlich freigeschnitten und ist daher recht gut zu verfolgen.
Es ist angenehm warm und die Sonne strahlt aus einem wolkenlosen Himmel.
Zwar kreuze ich einmal eine Hochspannungsleitung aber ansonsten finde ich die Gegend wilder und einsamer als gestern. Es gibt allerdings auch mehr Kühe und Zäune...
Ein Bach in der Nähe einer Ranch führt Wasser, ebenso wie der Ellison Creek.
Das Terrain ist jetzt wieder hügeliger. Auf einer Anhöhe treffe ich einen dicken Jungen, der mit seinem Vater hier auf Jagd ist. Die beiden sind aus Phoenix und haben gestern schon einen Wapiti erlegt. Heute sind sie hinter den Maultierhirschen her. Der vielleicht 12- jährige Junge stellt mir einige Fragen zu meiner Wanderung.
Ein Stück weiter steht das ATV der Beiden...
Im Hells Gate Canyon verliere ich kurz den Weg, finde ihn aber bald wieder.
Bonita Creek ist ein weiterer, rauschender Bach, aus dem ich 3,5 Liter Wasser auffülle.
Hier im bewaldeten Tal wird es wahrscheinlich nachts kühl und feucht, daher laufe ich noch ein Stück weiter und schlage schließlich um 17:15 mein Cowboycamp abseits des Weges unter jungen Kiefern auf. Ein Wapiti ruft, Heuschrecken zirpen und es ist angenehm mild.
Später kommt der volle Mond hinter den Baumkronen hervor und schüttet sein silbernes Licht über die Landschaft. Entfernt heulen Koyoten.
Dick Williams Creek
Tonto Creek
Manchmal geht es über nackte Sandsteinbänke
Wald und Felsen
Nicht sehr scheues Hörnchen
Cairns markieren den Weg
Dichter Jungwald auf alten Waldbrandflächen
Manzanitadickichte
Es gibt auch ziemlich offene Flächen
Die Abbruchkante ist stets gegenwärtig
Jagdgefährt
Freigeschnittener Weg
Strahlend blauer Oktoberhimmel
Bonita Creek
Es wird Abend
Cowboycamp
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