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21.01.2020

Auf dem Grand Enchantment Trail durch New Mexico 19


Ich verlasse den CDT und wandere weiter durch die Wälder und Täler der Black Range. 


Die Nacht verläuft recht mild und nicht zu windig.
Ich erlebe einen schönen Sonnenaufgang, als ich weiter durch die alten Brandflächen Richtung Fisherman‘s Bluff laufe, einer eindrucksvollen Mesa mit steilen Felswänden, die ich schon gestern von weitem gesehen hatte.
Ein Schild sagt, dass es nur noch 0,8 Meilen bis zum Diamond‘s Peak sind, aber ich laufe und laufe, irgendwann merkwürdigerweise bergab. Das GPS des iphone mit der Gaia Karte verrät mir schließlich, dass ich dummerweise den Trail 61 nach Norden eingeschlagen habe! Damit habe ich auch den CDT nach 60 Kilometern hinter mir gelassen.
Statt zurück zu laufen, steige ich direkt zum South Diamond Creek ab, wo ich nach einiger Zeit auf fließendes Wasser stoße. Nach nur einem Liter abends und morgens tut es gut, endlich wieder trinken zu können!
Der South Diamond Creek ist ein kleines Paradies mit grasigen Lichtungen voller Blumen und Schmetterlingen, parkartigem Ponderosa Wald mit einigen Tannen und weiter unterhalb auch Eichen und Pappeln. Ich fotografiere einen schönen Schmetterling an einer Blume und sehe einen Flickerspecht. Einige Male beobachte ich Kolibris, an Blüten oder vor mir in der Luft stehend, scheinbar abcheckend ob ich eine Blume bin!
Weiter abwärts verengt sich das Tal und es gibt auch schroffe Felswände. In einem Pool schwimmt sogar ein Fisch. Schließlich ist das Bachbett aber wieder trocken.
Über einen Serpentinenpfad steige ich aus dem Tal zu einer überwiegend mit Wacholder bewachsenen Hochfläche. Ein knorriges Exemplar hier hat über zwei Meter Durchmesser, es gibt aber eine ganze Reihe alter Exemplare, zum Teil schon abgestorben.
Auf dem Weg erscheinen jetzt etliche Fuß- und Hufabdrücke.
Schließlich erreiche ich das Me Own Work Center des National Forest. Es gibt hier Gebäude, einen Korral mit Pferden und Wasserhahn, sowie eine Toilette. 
Ray, ein ehemaliger Schuldirektor steht mit Pick- up und Wohnwagen auf dem Gelände.
Er lädt mich zu einem Bier ein und wir unterhalten uns eine Zeit lang sehr gut.
Ray will hier mit seinem Bogen einen Wapiti erlegen, ist ansonsten aber Naturschützer.
Er erzählt, dass es hier auch mexikanische Wölfe gibt und wir reden über die Politik von Donald Trump.
Schließlich schenkt er mir noch Mandarinen und Süßigkeiten und dann laufe ich  drei Kilometer über Forststrassen in den Sonnenuntergang.
Kurz nachdem der Trail 708 begonnen hat, schlage ich mein Cowboycamp im Ponderosa Wald auf. 
Toll so die Einsamkeit New Mexicos zu durchstreifen!
Es ist nicht mehr weit bis Gila Hot Springs und ich habe noch einiges an Essen, daher kann ich jetzt meine Rationen erhöhen!

                                                                       Fisherman's Bluff
                                  

                                                                                 Sonnenaufgang


                                                 alte Waldbrandflächen bedecken
                                                 weite Teile der Black Range

                                            Der verdorrende Farn verkündet den Herbst

                                                      Noch blühen viele Blumen


                                         Auch Schmetterlinge sind noch aktiv


          Das Tal des South Diamond Creek ist ein kleines Paradies

                                                                        Es gibt hier fließendes Wasser



                                                Mächtiger Wacholder

                                       Knorrige Wacholder auf Hochfläche


                                                         Mit Ray trinke ich ein Bier!


                                            Cowboycamp im Ponderosa Wald












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