Ich verlasse den CDT und wandere weiter durch die Wälder und Täler der Black Range.
Die Nacht verläuft recht mild und nicht zu windig.
Ich erlebe einen schönen Sonnenaufgang, als ich weiter durch die alten Brandflächen Richtung Fisherman‘s Bluff laufe, einer eindrucksvollen Mesa mit steilen Felswänden, die ich schon gestern von weitem gesehen hatte.
Ein Schild sagt, dass es nur noch 0,8 Meilen bis zum Diamond‘s Peak sind, aber ich laufe und laufe, irgendwann merkwürdigerweise bergab. Das GPS des iphone mit der Gaia Karte verrät mir schließlich, dass ich dummerweise den Trail 61 nach Norden eingeschlagen habe! Damit habe ich auch den CDT nach 60 Kilometern hinter mir gelassen.
Statt zurück zu laufen, steige ich direkt zum South Diamond Creek ab, wo ich nach einiger Zeit auf fließendes Wasser stoße. Nach nur einem Liter abends und morgens tut es gut, endlich wieder trinken zu können!
Der South Diamond Creek ist ein kleines Paradies mit grasigen Lichtungen voller Blumen und Schmetterlingen, parkartigem Ponderosa Wald mit einigen Tannen und weiter unterhalb auch Eichen und Pappeln. Ich fotografiere einen schönen Schmetterling an einer Blume und sehe einen Flickerspecht. Einige Male beobachte ich Kolibris, an Blüten oder vor mir in der Luft stehend, scheinbar abcheckend ob ich eine Blume bin!
Weiter abwärts verengt sich das Tal und es gibt auch schroffe Felswände. In einem Pool schwimmt sogar ein Fisch. Schließlich ist das Bachbett aber wieder trocken.
Über einen Serpentinenpfad steige ich aus dem Tal zu einer überwiegend mit Wacholder bewachsenen Hochfläche. Ein knorriges Exemplar hier hat über zwei Meter Durchmesser, es gibt aber eine ganze Reihe alter Exemplare, zum Teil schon abgestorben.
Auf dem Weg erscheinen jetzt etliche Fuß- und Hufabdrücke.
Schließlich erreiche ich das Me Own Work Center des National Forest. Es gibt hier Gebäude, einen Korral mit Pferden und Wasserhahn, sowie eine Toilette.
Ray, ein ehemaliger Schuldirektor steht mit Pick- up und Wohnwagen auf dem Gelände.
Er lädt mich zu einem Bier ein und wir unterhalten uns eine Zeit lang sehr gut.
Ray will hier mit seinem Bogen einen Wapiti erlegen, ist ansonsten aber Naturschützer.
Er erzählt, dass es hier auch mexikanische Wölfe gibt und wir reden über die Politik von Donald Trump.
Schließlich schenkt er mir noch Mandarinen und Süßigkeiten und dann laufe ich drei Kilometer über Forststrassen in den Sonnenuntergang.
Kurz nachdem der Trail 708 begonnen hat, schlage ich mein Cowboycamp im Ponderosa Wald auf.
Toll so die Einsamkeit New Mexicos zu durchstreifen!
Es ist nicht mehr weit bis Gila Hot Springs und ich habe noch einiges an Essen, daher kann ich jetzt meine Rationen erhöhen!
Sonnenaufgang
alte Waldbrandflächen bedecken
weite Teile der Black Range
Der verdorrende Farn verkündet den Herbst
Noch blühen viele Blumen
Auch Schmetterlinge sind noch aktiv
Das Tal des South Diamond Creek ist ein kleines Paradies
Es gibt hier fließendes Wasser
Mächtiger Wacholder
Knorrige Wacholder auf Hochfläche
Mit Ray trinke ich ein Bier!
Cowboycamp im Ponderosa Wald
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